Ab wann ist alt, VINTAGE

A

Anonymous

Guest
Hi Forum,

in einer anderen Diskussionsrunde habe ich den Marktwert einer Tokai Love Rock von 1981 versucht herauszufinden. Dabei habe ich die Gitte als VINTAGE bezeichnet eine Antwort fand ich sehr interessant und diskutierbar , nämlich die Frage ob Bj.1981 schon Vintage ist.

Also ans Forum ab welchem alter is ne Gitte "VINTAGE"
wie ist hier die allgemeine Meinung.
Ich denke schon das 81 Vintage ist
 
Hi,
eins vorweg: dies ist nur meine Meinung, aber ich denke, es stimmt so 'halbwegs' ;-)
'81 ist nicht vintage. Vintage sind 50er und 60er Jahre, die 70er für einige (viele) auch, für mich nicht.

Gruß Peter
 
Naja, für jüngere Leuts ist 81 Vintage, für ältere halt nicht. Vintage steht sicher nicht für gute Qualität, ist m.E. eher was für Sammler.
 
Nachdem ich diese Frage aufgeworfen habe. Ich würde 80er Gitarren noch nicht als "vintage" bezeichnen. Eine amtliche Definition gibt es meines Wissens nicht.
Aber vielleicht ist 1980 gerade die "magische" Grenze. Manche Händler bezeichnen Instrumente ab dieser Zeit als "pre owned".

Oder hängt es auch vom Alter des Betrachters ab. Wer möchte sich schon gerne selbst als "vintage" bezeichnen (lassen)? ;-)
 
Ich würde das Wort Vintage in Hinblick auf Gitarren mit "alte Schätzchen" übertragen; was nun dazu gehört, ist ofenkundig a) der persönlichen Sicht und b) dem aktuellen Datum geschuldet.

Als der Begriff in den 80ern aufkam, bezeichnete er meines Erachtens ursprünglich primär Gitarren der 50er bis in die Mitte der 60er. Wobei auch noch ältere Instrumente von dem Begriff abgedeckt wurden.

Aus meiner Sicht ist es vollkommen okay, ein Instrument aus den frühen 80ern heute mit den Wort "Vintage" zu klassifizieren.

Ich zumindest war dabei, als aus den verpönten 70ern plötzlich ebenfalls "Vintage" wurde; Grund sind die Verkäufer solcher Instrumente, bzw. die Verbraucher, die das dann unter eben diesem Siegel auch kaufen.

Im Jahr 2020 werden Gitarren aus den 90ern dann ebenfalls Vintage sein (Stichwort: magische Korea-Klampfen; das Wort "Japan" wird den meisten dann schon Pipi in die Augen treiben... oder sind wir da nicht schon!? :lol:) - ca. 30 Jahre Abstand scheinen mir mit Sicherheit dem verallgemeinerbaren Klassifizierungskriterium zu entsprechen.

So, der nächste bitte. :cool:

Gruß,

Batz (quite Vintage). ;-)
 
Das Wort "Vintage" ist nicht klar definiert, so daß wirklich über die Bedeutung diskutiert werden kann. Der Begriff bedeutet aus meiner Sicht in diesem Zusammenhang hier: ältere klassische, im Allgemeinen gut erhaltene Gitarren.

Da viele (der Älteren) der Ansicht sind, daß die alte Zeit die "gute alte" Zeit der Musik sei, verbinden viele mit den alten Klassikern positive Werte. Übrigens kann man durchaus behaupten, daß eine 40 Jahre alte E-Gitarre, die immer noch existiert, funktioniert und gut klingt durchaus allein dadurch ihre Qualität bewiesen hat.

Für mich beginnt "Vintage" auch etwa Anfang der 80er. Ich denke, daß dieses am eigenen Erfahrungshorizont liegt, der bei mir (Baujahr 71) musikalisch etwa Mitte der 80er beginnt. Für mich ist alles davor "Vintage", "Classic Rock" oder einfach "alte Klassiker" und diesbezüglich schmeiße ich persönlich Bands/Musiker wie Beatles, Led Zeppelin, Deep Purple sowie Santana und Hendrix in den gleichen Topf. Ältere Semester sehen das anders und jüngere wiederum auch. Mein 14jähriger Sohn hört Led Zeppelin genauso wie Metallica, RATM und Limp Biskitz und für ihn ist alles "alte Rockmusik".

30 Jahre fände ich für eine Definition des Wortes "Vintage" bei Gitarren durchaus vernünftig. Da darf aber jeder seine eigene Definition haben.

Schwierig wird das Ganze, wenn der Begriff "Vintage" als verkaufsfördernde Bezeichnung verwendet wird. Da vermutlich jeder eine etwas andere Definition des Begriffs hat, kann er auch negativ wirken und den Vorwurf des "betrügerischen Schönredens" implizieren.

Übrigens: ich finde, ich bin durch die häufige Verwendung des Buchstabens "ß" in einem "daß" nach einem Komma auch ein wenig "vintage".
 
hi unwich,

die Anmerkung mit dem "ß" find ich gut.
Is halt meinem alter geschuldet, dass werde ich dann
künftig berücksichtigen
 
Ursprünglich war dieses Wort belegt für einen guten alten Jahrgang.

Später nahm man es nicht mehr so genau und es wurde alles wertvoll, was älter als 80er war.
Zum Beispiel die großteils katastrophalen CBS Bretter, an denen Fender damals beinahe (zu Recht!) pleite gegangen ist.
Der Begriff vintage ist so lange gekaut und wieder hoch gewürgt worden, dass man spätestens ab dem Zeitpunkt, als unterbezahlte Asiaten Oberflächen professionell zerkratzen und danach matt lackieren mussten, diese Unwort aus seinem Repertoire streichen sollte!
Wer diesen Begriff heute noch ernsthaft führt, sollte UNBEDINGT! noch die Schlagworte:
"Premium" "Mega" und von "Zahnarzt Frauen empfohlen" dazufügen!

Ungeachtet dieser Werbe-Logoroe (Sprechdurchfall) findet man seltene und gute elektrische Instrumente - vor allem aus den 70er und 80er Jahren, als japanische Firmen noch mit großer Ehrfurcht und Akkuratesse Klassiker kopierten und dabei die Qualität der Originale nicht selten übertrafen.
Ob etwas neben der Seltenheit auch noch gut - und damit wertvoll ist - dafür braucht es immer noch Urteilsvermögen.
Das Baujahr hilft nicht. :|
 
Vintage hat meiner Ansicht nach nicht undbedingt mit dem Alter der Pfanne zu tun, sonder in erster Linie mit den Produktionsmethoden.

Je "industrieller" - und damit je geriger das Qualitätsbewußtsein- die Fertigung wurde, desto schwieriger wird es für mich die Teile korrekt als "vintage" zu bezeichnen...Konkret heißt das für mich bei Fender pre-CBS und bei Gibson pre-Norlin sind die Instrumente vintage, danach nicht mehr...

Bei den Japanern würde ich noch eventuell die Ibanez-Produktion bis in die späten 70er durchgehen lassen. Alles andere können zwar gute Instrumente sein aber eine 2013er US Strat z.B, wird nie den authentischen Vintage-Status haben - auch in 20 Jahren nicht. Meine Meinung, wie gesagt. :idea:
 
wissen tu ich dazu nichts Genaues. Ich habs nur so in Erinnerung, dass der Begriff "Vintage" von ein Reklamefuzzies in die Welt gesetzt worden ist, um neue Käuferschichten zu erschließen. Ein nichtssagender Deppenbegriff für Leute, die nicht differenzieren können, aber gern bedeutungsschwanger daherreden wollen. Unsinn also, da auch noch mit Jahreszahlen arbeiten zu wollen.

Auf dem Gebiet der Stromgitarren hat das IMHO so gut funktioniert wie in sonst keinem anderen Marktsektor (von Jeans etc. mal abgesehen). Wie sich dort die künstlich gealterten Klampfen verkaufen, grenzt schon an ein Wunder. Bei Unterhosen will das einfach nicht so richtig funktionieren.
 
Ich kann auch mit der Bezeichnung „Vintage“ nichts anfangen. Was soll das sein?? Ist so ähnlich wie „antik“? Ab wann ist ein Möbel antik? Ab welchem Lebensalter ist ein Mensch als „alt“ zu bezeichnen?

Für mich sind das alles Krücken, Gehhilfen für Menschen, die nicht in der Lage sind, etwas als das zu nehmen, was es ist, etwas einen Wert beizumessen (oder nicht) unabhängig von Herkunft, Alter etc. Die alles einordnen müssen, ein Leben voller Schubladen, auf denen ein Etikett klebt.

Grauenhafte Vorstellung….

Tom
 
trekkerfahrer schrieb:
W°° schrieb:
Ob etwas neben der Seltenheit auch noch gut - und damit wertvoll ist - dafür braucht es immer noch Urteilsvermögen.
Das Baujahr hilft nicht. :|
Wenn Du mit "wertvoll" nicht "viel Geld kostet" meinst, bin ich bei Dir. ;-)

Ralf

Hallo Ralf,

Die Wertschätzung ist ein ganz besonderes Thema.
Wer (seine) Kinder im Überfluss erlebt weiß, dass Wertschätzung nichts mit Kosten zu tun hat.
 
W°° schrieb:
trekkerfahrer schrieb:
W°° schrieb:
Ob etwas neben der Seltenheit auch noch gut - und damit wertvoll ist - dafür braucht es immer noch Urteilsvermögen.
Das Baujahr hilft nicht. :|
Wenn Du mit "wertvoll" nicht "viel Geld kostet" meinst, bin ich bei Dir. ;-)

Ralf

Hallo Ralf,

Die Wertschätzung ist ein ganz besonderes Thema.
Wer (seine) Kinder im Überfluss erlebt weiß, dass Wertschätzung nichts mit Kosten zu tun hat.

Von allen Seiten betrachtet, ein sehr wahrer Satz.
Musste gerade ein bisschen lachen. :)

Ralf
 
little-feat schrieb:
Für mich sind das alles Krücken, Gehhilfen für Menschen, die nicht in der Lage sind, etwas als das zu nehmen, was es ist,....

Und das, was es ist, muss man auch irgendwie kommunizieren.

Und dafür ist Sprache da.

Und dass Worte keinen vom Menschen abstrahierbaren Sinn haben, also dass ihnen nicht selbst objektive Wahrheit innewohnt, dass sie also schlimmstenfalls missverständlich, ungenau oder schwammig sein können, damit muss man eben leben wenn man mit Menschen spricht.

Oder man bleibt lieber gleich zuhause, wo man risikolos in mint condition vintage werden kann.
 
Das witzige bei dem Thema finde ich, dass inzwischen ausgerechnet die Gitarren aus den 70ern von manchen als "Vintage" bezeichnet werden, die damals durch ihre unfassbar miese Verarbeitungsqualität dazu beigetragen haben, ältere Gitarren als Gitarren aus den "besseren Jahrgängen" zu betrachten.

Ralf
 
Schönen Abend,

Vintage ist, was den Test der Zeit überstanden hat. Alte Instrumente, die in hoher Qualität gebaut wurden und wegen ihres Klanges und Aussehens inspirieren. Und Aufgrund dessen - und vielleicht auch der Assoziierung mit Gitarrenhelden der Ära - für begehrenswert gehalten werden.

Gruss

Alex
 
trekkerfahrer schrieb:
Das witzige bei dem Thema finde ich, dass inzwischen ausgerechnet die Gitarren aus den 70ern von manchen als "Vintage" bezeichnet werden, die damals durch ihre unfassbar miese Verarbeitungsqualität dazu beigetragen haben, ältere Gitarren als Gitarren aus den "besseren Jahrgängen" zu betrachten.

Ralf

Das geht auch ewig so weiter, weil Wissen nicht weitergegeben, sondern nur neu erworben werden kann.

Der Vorteil: Menschen können immer und ewig Faltencreme aus moderner Forschung und bessere Instrumente von gestern verkaufen.
Nachteil: Im fortgerückten Leben stellt man fest, dass man vermutlich nicht weiser ist, als es die Menschen zu allen Zeiten waren.
 
Als ich vor langer langer Zeit das Wort Vintage zum ersten Mal las oder hörte, und zwar auf eine Gitarre bezogen,
rätselte ich, was das wohl für eine Farbe ist :)
Nun gut, es heißt ja sowas wie altehrwürdig und so soll es denn sein.
Da Fender und Gibson in den 70ern auch ne Menge schrottiger Teile herstellten,
war ich wohl etwas voreingenommen und nenne nun doch eine gute 70er Jahre Gitarre entgegen meinem
ersten Posting halt 'altehrwürdig' oder eben auch 'vintage'. Stimmt schon, was einige hier schroben.
Denn, unglaublich aber wahr, das sind ja auch schon vier Jahrzehnte zurück :shock:

Gruß Peter
 
Zurück
Oben Unten