Class A / Class B ???

A

Anonymous

Guest
Hi!

Kann mir mal bitte einer erklären was der Unterschied zwischen einem Class A und einem Class B Amp ist?
 
Ja, kann ich. Der Arbeitspunkt eines Klasse-A Verstärkers liegt an einem anderen Punkt auf der Lastgeraden als der eines Klasse-B Verstärkers. Na klingelt´s? :shock:

Nich!? Schade! :lol:

Vergiss als Amp-Nutzer den ganzen technischen Kram vonwegen Class-A Class-B Class a/B & Co.
Die Art der Endstufe sagt erstmal herzlich wenig über den Sound aus, da entscheidet noch vielmehr. Es reden nur viele Leute viel Zeug, so heisst es z.b. immerwieder dass der AC30 ein class A Amp ist, was schlicht nicht stimmt.

Wer des Englischen mächtig ist und Interessiert an so technischem kauderwelsch kann sich mal www.aikenamps.com anschauen, da bekommt man einiges sehr anschaulich erläutert.
 
Hallo, tatsächlich so : AC30 ist Gegentakt mit 4 EL84, also B.
AC15 gab es 1955 als A, mit EF86-ECC83-EL34.
Später als B mit 2 ECC83 und 2 EL84.
Ich garantiere für Nichts, hab's auch nur gelesen, also keinen Beweis da.
V.H.
 
klasse A verstärker unterliegen einer besseren qualitätskontrolle als die sogenannte B ware.


:lol: :lol: :lol: :lol:

sorry. ich spiel nur amps und weiss gar nicht was da drinnen los is....
 
Danke dafür dass ihr ein bisschen mehr wisst als ich!
Auge, dein Beitrag war sehr hilfreich und enthielt genau das, was ich wissen wollte :-D ;-)

Die frage kommt daher, dass an meinem Amp hintendran ein Class A-B Umschaltreglerdings dran is und ich keine ahnung hab wofür dass gut sein soll....
 
OPC-Richie":k0mf9rdo schrieb:
Auge, dein Beitrag war sehr hilfreich und enthielt genau das, was ich wissen wollte :-D ;-)

das hab ich befürchtet. ;-) :lol:

dein frage finde ich übrigens sehr gut, auch wenn sie im G&B und os ja schon ausreichend beleuchtet wurde aber da ich ein alter maschinenbauer und kein elektrotechniker bin hab ich es bis heute nie verstanden.
 
Versuch einer einfachen Erklärung für ein komplexes Thema:

Im Class A-Betrieb fließt stets der Betriebsstrom des Amps durch die Röhren, auch dann, wenn ihm keine Leistung abverlangt wird. Die Röhren stehen also auch dann, wenn kein Signal anliegt unter vollem Strom.

Vorteil (sagt man): Besserer Klang, sattere Verzerrung usw.

Nachteil: Extremer Verschleiß an den Röhren, große Hitzeentwicklung der Endstufe, auch im Ruhezustand.

Außerdem gibt im Class A-Betrieb der Amp lediglich etwa die Hälfte seiner Nennleistung ab. Dies macht sich allerdings in der erzielbaren Lautstärke nur minimal bemerkbar.

Brian May betreibt eine ganze Wand alter Vöxe, die im Class A-Betrieb laufen. Zwischen diesen wird hin- und hergeschaltet, um eine Überhitzung zu vermeiden.

Für den "normalen" Musiker:

Class B-Betrieb, den Unterschied zu Class A sollte man im Zweifelsfall nicht hören.

Tom
 
auge":2sasy7bc schrieb:
was fliesst dann bei class B wenn keine leistung anliegt? nur ein reststrom?

Ich habe das alles mal gewußt, ab das meiste ist weg, wozu das ganze Wissen, wenn man Ohren am Kopf hat.

Beim Class A-Betrieb ist nur eine Endstufenröhre aktiv, durch sie fließt im Ruhezustand etwa die Hälfte der maximal zur Verfügung stehenden Stromaufnahme. Sie simuliert praktisch eine Leistung von sagen wir mal 15 Watt, obwohl keine Leistung gebraucht wird.

Schließt man eine Gitarre an und fetzt einen Powerchord, der lautstärkemäßig etwa 15 Watt entspricht, so muß die Röhre diese Leistung nicht extra erzeugen, sondern sie ist ohnehin "schon da". Der Ton, der Impuls muß also nicht "aufgebaut" werden.

Klar??

Die Röhre verarbeitet alleine sowohl die positive als auch die negative Halbwelle, also den zu verstärkenden.......ne ich geb´s auf, mir ist das Prinzip klar, aber erklären kann ich es nicht, man braucht dazu eine Grafik.

Im Class B-Betrieb teilen sich je eine Endstufenröhre die negative und die positive Halbwelle und nehmen somit beide auch nur den halben Ruhestrom auf.

Halbe Arbeit, halbe Temperatur, halber Verschleiß, doppelte Leistung, später einsetzende Verzerrung, aber auch durch die Übernahme des Signals von der einen zur anderen Röhre sog. Übernahmeverzerrungen, die Fledermäuse gut hören können.

Man muß das alles nicht wissen, man muß nur hinhorchen, ob man tatsächlich bei Class A einen "besseren" Ton wahrnimmt. Tut man das, kauft man sich einen Vorrat an Röhren, stellt die Heizung ab und öffnet das Fenster.

Ansonsten: Class B.

Mann, bin ich jetzt fäddisch.

Tom
 
Im Class B-Betrieb teilen sich je eine Endstufenröhre die negative und die positive Halbwelle und nehmen somit beide auch nur den halben Ruhestrom auf.

Sorry aber ich glaube du verwechselst da was.

Das Prinzip wovon du redest ist das Push-Pull Prinzip.
Im Single Ended Betrieb bekommt eine Röhre das volle Signal.
Im PP Betrieb bekommt jede "Seite" nur eine "Halbwelle" (stark vereinfacht und idealisiert ausgedrückt).

Das hat aber nichts mit der Betriebsklasse (Arbeitspunkt auf der Lastgeraden) zu tuen.
 
Okay danke für eure Hilfe, einen Teil hab ich verstanden, und den rest will ich glaub gar nicht mehr wissen, da lern ich lieber ne neue Skala oder so was :-D

Trotzdem danke!
 
Bierschinken":3d1t96va schrieb:
Im Single Ended Betrieb bekommt eine Röhre das volle Signal.
Im PP Betrieb bekommt jede "Seite" nur eine "Halbwelle" (stark vereinfacht und idealisiert ausgedrückt).

Nur kurz:

Ein Single Ended Amp IST ein Class A-Amp mit EINER Endstufenröhre, meistens ein Amp ohne Master Volume, der im Class A-Betrieb läuft, um früher in die Zerre zu gehen.

"Push Pull", "Halbwelle", "jede Seite" sind Begriffe, die mit der Röhrentechnik eines Gitarrenverstärkers absolut nichts zu tun haben.

Aber es ist auch egal. Wie alle Beteiligten schon festgestellt haben: Zu komplex, muß man nicht wissen, stöpselt eure Gitarre ein und spielt einfach....

Tom
 
Hallo Tom,

Ein Single Ended Amp IST ein Class A-Amp mit EINER Endstufenröhre, meistens ein Amp ohne Master Volume, der im Class A-Betrieb läuft, um früher in die Zerre zu gehen.
Weswegen?

Ich kann doch einen SE Amp in Klasse A/B fahren, das ist doch gar kein Problem?
Genauso wie ich einen PP Amp in Klasse A fahren kann.

Das ist doch schlicht und ergreifend eine Frage wie ich den Arbeitspunkt festlege.
 
Hallo alle miteinander!

Erst einmal soviel: Die Betriebsart einer Endstufe wird lediglich bestimmt durch die Festlegung bzw. die Lage des Arbeitspunktes auf der sogenannten Widerstandsgerade.

<Erklärung>
Der Ausgangswiderstand kann als Gerade in dem Kennlinienfeld einer Röhre abgebildet werden. Den einen Endpunkt der Gerade bildet die Betriebsspannung (hier ist der Anodenstrom Null) und den anderen Punkt bildet der (theoretische) Anodenstrom bei Anodenspannung gleich Null. Dieser ist nach dem Ohmschen Gesetz der Quotient aus Betriebsspannung und Anodenwiderstand.
</Erklärung>


Bei einer Class A-Schaltung liegt der Arbeitspunkt wie schon richtig erwähnt in der Mitte dieser Widerstandgeraden. Die Aussteuerung durch ein Wechselsignal, geschieht also symmetrisch zu diesem Mittelpunkt. Richtig ist auch, dass der Ruhestrom dieser Schaltungsart sehr hoch ist und mehr als die Hälfte der reingesteckten Leistung einfach verheizt wird. Der Vorteil sind geringste Verzerrungen (bei moderaten Aussteuergraden!).

Das Vorhandensein einer Gegentaktschaltung schließt einen Class A-Betrieb nicht aus!!! Dieses Class A-Einstellung läßt sich auch auf Gegentaktschaltungen anwenden! Sie ergibt somit bei schlechtestem Wirkungsgrad die niedrigsten Verzerrungen.
(Nicht umsonst kann man auf einem alten VOX30 Spiegeleier drauf braten).

Alle weiteren Einstellungen wie Class B, AB, D und weitere (modernere) Nuancen lassen sich allerdings nur auf Gegentakt-Endstufen anwenden.

B-Betrieb ist z.B. dann gegeben, wenn der Anodenruhestrom (nahe) Null ist. Die Widerstandsgerade ist für die gleiche Leistung wie im ClassA- Betrieb doppelt so steil. Der Wirkungsgrad erhöht sich und damit auch die Ausgangsleistung.
Nun liefert jede Röhre nur noch eine Halbwelle, die im Ausgangsübertrager "zusammengesetzt" wird. Je nachdem, wie sauber der Übernahme-Bereich eingestellt wird (und hier kommt das Verwenden gematchter Röhrensets jetzt richtig zum tragen) ergeben sich mehr oder weniger Übernahme-Verzerrungen - und die klingen häßlich.
Ein AB-Arbeitspunkt liegt zwischen A und B-Einstellung. Bei kleinen Aussteuerungen hat man die geringen nichtlinearen Verzerrungen einer Class A-Einstellung, bei größeren Aussteuerungen den höheren Wirkungsgrad der B-Einstellung. Hierzu ist allerdings eine sich automatisch einstellende Gittervorspannung erforderlich.

Allaska??? ;-)
 
und ich hab schon die ganze zeit auf die antwort vom fachmann gewartet. da isse endlich ;-) gruss. manuel
 
madler69":1zg40xvk schrieb:
und ich hab schon die ganze zeit auf die antwort vom fachmann gewartet. da isse endlich ;-) gruss. manuel

Du, das ist alles kein Geheimnis, das kann man alles auch nachlesen.
Es gibt bestimmt genügend fundierte Info-Quellen darüber, wenn man nicht gleich die ersten Infoformations-Quellenangaben einer Suchmaschine als den heiligen Gral ansieht ... ;-)
 
Hallo Finetone,

dankeschön soweit für die Darstellung.

Eine Frage bleibt mir noch; weswegen kann ich im Eintaktbetrieb keinen A/B Arbeitspunkt einstellen, das erschließt sich mir nicht?
 
Bierschinken":ne46ra4x schrieb:
Hallo Finetone,

dankeschön soweit für die Darstellung.

Eine Frage bleibt mir noch; weswegen kann ich im Eintaktbetrieb keinen A/B Arbeitspunkt einstellen, das erschließt sich mir nicht?

Hallo Bierschinken,

soweit ich das verstanden habe, würde bei einer großen Aussteuerung die Spitze der negativen Halbwelle abgeschnitten. Denn die zweite Röhre, die ja für die negative Halbwelle zuständig wäre, gibt es schlicht nicht.

MfG

JerryCan
 
JerryCan":2k7gqcmv schrieb:
Bierschinken":2k7gqcmv schrieb:
Hallo Finetone,

dankeschön soweit für die Darstellung.

Eine Frage bleibt mir noch; weswegen kann ich im Eintaktbetrieb keinen A/B Arbeitspunkt einstellen, das erschließt sich mir nicht?

Hallo Bierschinken,

soweit ich das verstanden habe, würde bei einer großen Aussteuerung die Spitze der negativen Halbwelle abgeschnitten. Denn die zweite Röhre, die ja für die negative Halbwelle zuständig wäre, gibt es schlicht nicht.

MfG

JerryCan

So ist es, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.

Natürlich könnte man AB-Betrieb einstellen. Das macht aber keinen Sinn, da der Verstärker nur für kleine Aussteuerungen (A-Betrieb) zu gebrauchen wäre. Sobald er in den B-Betrieb käme, würde eine Halbwelle gnadenlos abgeschnitten werden. Es gibt ja keine zweite Röhre, diese nun übernehmen könnte.
 
Hallo Finetone,

Ahh okay, dann haben wir nur aneinander vorbei gedacht ;-)
Dass dabei der Aussteuerungsbereich deutlich eingeschränkt wird war mir bewusst, ich hatte gedacht du meinst es sei technisch nicht möglich.

Dann sind wir ja D´Akkordeon.
 
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