die unvermeidliche GEMA - ein unendliches Thema

finetone

Power-User
9 Jan 2003
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Ich muß bei der GEMA als Nichtmitglied eine Freistellung beantragen, damit wir als Band unsere eigenen Songs - sprich unser persönliches Eigentum - offiziell vervielfältigen lassen dürfen?

Ich will mit denen NICHTS zu tun haben.

Ich muß KOTZEN!

:barf:
 
Würde mich auch interessieren. Wir haben auch eigenes Material, sind nicht GEMA-Mitglied und dachten bisher, das hat sich damit erledigt. ??
 
Monkeyinme schrieb:
Moin,

ist das eine Frage oder eine Feststellung? Hast du mehr Information?

Ciao
Monkey

Eine glasklare Feststellung!!!

Wir als Band möchten gern unsere 2010 und 2013/2014 aufgenommenen/produzierten/remasterten Song auf einer (Demo)CD verewigen und eine Kleinserie von 200 Stück von einem Presswerk anfertigen lassen - also so richtig mit bedruckten CDs, ordentlichem 4-Farb bedruckten Steckkarton usw.
Nur machen diese das nur, wenn sie von der GEMA eine sogenannte Freistellung bekommen. Ansonsten machen die (und auch jedes andere Presswerk) nichts in Richtung Audio-CD.

Anbei der Auftragsbestätigung ein 7-seitiger Lizenzantrag der GEMA für Sonderproduktionen, in denen Du Dich mit Haut und Haar "nackig" machen sollst - spricht mit €-Zahlen und Namen.

Hey - wir sind keine Mitglieder dieses Vereins - was geht die unser Schaffen und Tun an?
 
Hallo Bernd,

ich verstehe Dich 100%ig und hasse die GEMA wegen dieses Absolutheitsanspruchs bis aufs Blut.

Leider habe ich nur mein Mitgefühl und keine Lösung für Dein Problem; ich befürchte, die GEMA gehört zu den Dingen, die wir eben ertragen müsen.

Lieben Gruß,

Batz. :cool:
 
Also nur relevant für das Presswerk. Oder sonst auch noch? Wenn die CDs schon fertig sind?
 
Hab gerade etwas recherchiert. Scheinbar doch!

Stichwort: GEMA-Vermutung. Du brauchst den Freistellungsantrag. Weil sonst kommt u. U. die GEMA und prüft, ob dein Material GEMA-pflichtig ist. Die Prüfungskosten trägst in dem Fall du!

Unglaublich!!! .. Ich regele das gleich mal für uns.
 
Das ist der beschissenste Haufen unter der Sonne. Was meine Mandanten mit denen schon für Ärger hatten füllt eine Lagerhalle ...
 
Schnabelrock schrieb:
Das ist der beschissenste Haufen unter der Sonne. Was meine Mandanten mit denen schon für Ärger hatten füllt eine Lagerhalle ...

Wenn man sich für die Sonne hält, muss sich jedes Licht legitimieren. Perfide logisch.

Irgendwer in diesem Rechtsstaat hat denen dieses "Recht" in Scheiben zugestanden.

1000de Urteile für einen monopolistischen Konzern und kein Kartellamt weit und breit. Da bewegt sich viel Geld... :roll:
 
Zwei Tage und kein Fortschritt ...

Alles ist geregelt, geklärt, zugestellt, die Schnittmuster abgesegnet und natürlich bezahlt. Die Produktion könnte also sofort anlaufen. Die Kartons brauchen lt. Hersteller 5 Tage zum austrocknen ... ich wollte das Zeug eigentlich vor Ostern noch haben.


Was fehlt ist die "Genehmigung" dieses Kackvereins.

:barf:
 
Moin,

es geht doch lediglich darum, dass das Kopierwerk sicherstellt, dass es keine illegalen Kopien anfertigt.
Die Abwicklung mit der GEMA ist in diesem Fall easy und geht schnell. Ich habe im Februar CDs herstellen lassen, am Tag der Bestellung das Formular an die GEMA geschickt mit der Faxnummer des Kopierwerks und 9 Tage später klingelte der Paketbote.

Ralf
 
Gegen jede Bürokratie zu meckern ist keine Kunst. An der GEMA gibts mit Recht viel zu kritisieren, aber leider geht dabei der eigentliche Grundgedanke verloren: der Schutz geistigen Eigentums. Der scheint heute kaum noch jemand zu jucken.

Wer gegen die GEMA meckert, sollte Alternativen vorschlagen.
 
schorsch27 schrieb:
Wer gegen die GEMA meckert, sollte Alternativen vorschlagen.

Das klingt so ein bißchen nach "macht's doch besser".

Die GEMA ist ja als Idee schon okay, aber schön wäre, wenn die GEMA gerechter verteilen würde und sich nicht jedem Musikschaffenden als monopolistische Rechtfertigungsinstanz mit Schuldvermutung vorstellt.

Wenn die normalen Behörden mit ihrem Entscheidungs- und Gewaltmonopol in ihren jeweiligen Ressorts derart arbeiten würden, müsste man von einem Polizeistaat sprechen.

Da stimmt was nicht, wenn eine Instanz von ausgerechnet der Gruppe, deren Rechte sie vertritt, derart kritisiert bis gehasst wird.
 
trekkerfahrer schrieb:
Moin,

es geht doch lediglich darum, dass das Kopierwerk sicherstellt, dass es keine illegalen Kopien anfertigt.

Das Anfertigen illegaler Kopien ist strafbar. Bei CDs, die tausendfach mit Kontaktdaten versehen verkauft und in den Umlauf gebracht werden, ist die Verfolgung und Ahndung ein Job für ganz doofe.
Von der strafrechtlichen Verfolgung hat die GEMA aber nichts. Darum hat sie daran keinerlei Interesse.
Es geht um die Darstellung von Macht und das Eintreiben von Geld.

Bei kleinen Mitgliedern kommt das Geld aber nicht an - und wenn, dann nur in Bruchteilen.

groby schrieb:
Die GEMA ist ja als Idee schon okay, aber schön wäre, wenn die GEMA gerechter verteilen würde und sich nicht jedem Musikschaffenden als monopolistische Rechtfertigungsinstanz mit Schuldvermutung vorstellt.

Wenn die normalen Behörden mit ihrem Entscheidungs- und Gewaltmonopol in ihren jeweiligen Ressorts derart arbeiten würden, müsste man von einem Polizeistaat sprechen.

Da stimmt was nicht, wenn eine Instanz von ausgerechnet der Gruppe, deren Rechte sie vertritt, derart kritisiert bis gehasst wird.

Das fasst es sehr präzise zusammen. Danke.
 
W°° schrieb:
Bei kleinen Mitgliedern kommt das Geld aber nicht an - und wenn, dann nur in Bruchteilen.
Da sind wir uns einig. Aber man wird ja mit dem Ausfüllen des "Lizenzantrag Sonderproduktion" nicht gleich Mitglied in dem Verein.
Das gibt es übrigens schon ewig. Schon zu Kassettenzeiten musste man so einen Zettel ausfüllen, damals entfielen dann gleichzeitig die GEMA-Gebühren, die auf jeden leeren Datenträger erhoben werden. Ich weiss nicht ob das immer noch so ist.

Was ich sagen wollte, war eigentlich nur, dass dieses notwendige Übel (über das ich mich auch jedes Mal ärgere) bislang bei mir nie zur Verzögerung der Produktion geführt hat, weil ich es halt immer direkt am Tag der Auftragserteilung erledigt habe. Seriöse Kopieranstalten weisen spätestens bei der Auftragsbestätigung darauf hin, so dass es im Nachhinein nicht zu Verzögerungen kommt.

finetone schrieb:
Die Produktion könnte also sofort anlaufen.
Das ist allerdings ungewöhnlich. Die Kopierwerke mit denen ich bisher gearbeitet habe, haben sofort produziert, lediglich die Auslieferung bedurfte der Lizenzerteilung der GEMA. So gab es bislang bei mir nie Verzögerungen.

Ralf
 
Michael (Jacuzzi) schrieb:
Von den Songwritern? Das wäre mir neu.

Wäre mir auch neu. Kritik - ja - ist sicher nötig und sinnvoll; die Hasstiraden kommen meistens von Leuten, die nicht Mitglieder sind, meistens auch keine Autoren. Warum man wegen 5 Minuten Formular ausfüllen so ein Fass aufmachen muss versteh ich nicht ganz, da warte ich ja länger beim Reifendienst wenn der mir in einer Gegend wo es keinen Winter gibt, die Winterreifen auf Sommerreifen wechselt ... :drama:

Ich geh dann mal die Sonne verdunkeln!


r
 
trekkerfahrer schrieb:
Das ist allerdings ungewöhnlich. Die Kopierwerke mit denen ich bisher gearbeitet habe, haben sofort produziert, lediglich die Auslieferung bedurfte der Lizenzerteilung der GEMA. So gab es bislang bei mir nie Verzögerungen.

Vielleicht habe ich an dieser Stelle etwas falsch verstanden oder es kam beim Telefonat nicht richtig rüber ...
 
Batz Benzer schrieb:
Michael (Jacuzzi) schrieb:
groby schrieb:
Da stimmt was nicht, wenn eine Instanz von ausgerechnet der Gruppe, deren Rechte sie vertritt, derart kritisiert bis gehasst wird.

Von den Songwritern? Das wäre mir neu.

Grüße aus Harmonistan,

M. (J.)

Ja, auch von Songwritern; zumindest von einem... :cool:

Lieben Gruß,

Batz.

Aber eben auch nicht von allen - wie ich aus anderen Diskussionen im Internet weiß.
Man sollte sich vor Augen halten, dass die GEMA eben nicht nur kleine Singer-Songwriter mit CD-Stückzahlen von 200 Stk. ausn... - äh - betreut, sondern die ganze Riege von Textern und Komponisten bis hin zur E-Musik. Sicherzustellen, dass die Autoren wenigstens etwas von dem Geld abbekommen, dass mit ihrer Musik verdient wird, ist sicher kein leichter Job. (s. Youtube)

Andererseits ist wohl die letzte Änderung der Gebührenordnung nicht auf dem ordentlichen Wege beschlossen worden, sondern von einer kleinen Gruppe hinter geschlossenen Türen. Da merkt man schon, dass da ein Bürokratismus existiert, der zur Not auch schon einmal einfach macht, was er will.

MfG

JerryCan
 
schorsch27 schrieb:
Gegen jede Bürokratie zu meckern ist keine Kunst. An der GEMA gibts mit Recht viel zu kritisieren, aber leider geht dabei der eigentliche Grundgedanke verloren: der Schutz geistigen Eigentums. Der scheint heute kaum noch jemand zu jucken.

Wer gegen die GEMA meckert, sollte Alternativen vorschlagen.

Ich sehe das ein bisschen anders:

An dem Grundgedanken an sich - also dem Schutz des Eigentums - gibt es ja grundsätzlich nichts auszusetzen, sofern man da natürlich Gerechtigkeit allen Mitgliedern walten läßt.

Wir als Band sind aber (derzeit) der Meinung, daß wir unsere Interessen NICHT von diesem Verein vertreten bzw. unser geistiges Eigentum durch diesen schützen lassen möchten. Wir möchten mit denen einfach nichts zu tun haben.

Warum muß ich mich bzw. müssen wir uns dann denen gegenüber erklären? Wir können doch mit unserem geistigen Eigentum tun und lassen was wir wollen, dafür brauchen wir mMn keine Genehmigung durch eine GEMA.

@Riddim:
Zum einen war das Ausfüllen des Formular nicht in 5 Minuten erledigt (sorry, ich habe das noch nie gemacht und mußte mir erst einmal die Ausfüllhilfe zu Gemüte führen) und zweitens ist das meine Zeit, die ich DAFÜR dann investieren muß.
 
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