Eine Gitarre für alles - geht das wirklich?

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Anonymous

Guest
Angeregt durch die beiden Fledermausohren Freds und auf den Wunsch hin von Kollege Erniecaster können wir nun hier diskutieren.

Nun es geht ist meine Meinung. Nicht alle Stile, aber jede Menge. Ich kann mit der Strat problemlos Gary Moore Nummern spielen ohne das jemand sagt, das klingt aber nicht wie eine Paula. Auch umgekehrt habe ich schon mal nicht schlecht gestaunt als jemand mit ner P90 Paula typische SRV Songs richtig geil gespielt hat - ja es geht! Ich behaupte mal mit ner guten Strat und ein wenig Spieltechnik decke ich alle Sounds locker ab und spare mir dabei die Tele, SG, Jazzmama und Paula ;-)
 
Seh ich auch so. Meine Hauptgitarre (MM Luke) hab ich so gepimpt, dass der 85er Humbucker gegen einen 89er getauscht wurde, was per Push-Pull einen Singlecoil am Steg ergibt. Mit der Dynamikbearbeitung (ADSR) aus dem Axe-FX krieg ich auch so ziemlich alles hin. Mit dem Halspickup, EQs und nem Multibandkompressor kommt sogar glaubhaft ne Akustikgitarre raus. Nur ne Tele klappt nicht gut, da mir die Option Hals-SC mit Bridge-SC fehlt.
 
Klar mag das gehen. Aber es macht kleinen Spaß.
Wenn man mit einer Klampfe im gleichen Raum mit einem leicht angezerrten Amp steht, sind die Unterschiede da und entscheiden darüber was und wie ich etwas spiele.
Ob das ein Zuhörer wahrnimmt ist mir egal ;-)

Schöne Grüße
Ralf
 
Jepp Martin, grundsätzlich geht das, zumindest Live wirklich gut.

Meine Staufer ist das für mich.
Mahagoniplanke mit Mahagoni/Braz-Board Schraubhals und Fender Mensur.
Alle Zutaten wie Holz, 2x PAF, ABR1 und Stoptail müssten LP Special Klang ergeben, aber über Mensur und Schraubhals kommt Twang in´s Spiel.
Und die 57er Staufer klingen gesplittet wirklich mehr als nur nach Kompromiss.
Mit der Gitarre habe ich also von Tele-ähnlichen Sounds bis zum fetten Rockbrett alles parat und zudem spielt sie sich auch noch wie Butter.
Das Feder Swirr einer Strat fehlt ihr, ok, aber an sich gehen mit der Gitarre alle Sounds, die ich am Abend so brauche.
Was aber oft nichts daran ändert dennoch gerne mal im Set zu wechseln - das Auge spielt ja schließlich auch mit.
Und es macht mir auch durchaus mehr Spaß an einem langen Abend auch verschiedene Gitarren zu spielen ;-)
 
Gitarrenschlumpf":9hj7urvo schrieb:
Nur ne Tele klappt nicht gut, da mir die Option Hals-SC mit Bridge-SC fehlt.

Ein kleiner Kippschalter, der den Steg-PU bei Bedarf zuschaltet, wirkt da Wunder.

OK, ich bin in der Hinsicht verwöhnt, denn die Uralt-Klampfe in meinem Avatar hat ab Werk drei Kippschalter, für jeden PU einen. Finde ich unverzichtbar.

Gruß,
Klaus
 
Ich bin ebenfalls der Meinung, dass eine Strat mit 3 Einzelkeulen DER Allrounder überhaupt ist.
 
Magman":1qzbgrv3 schrieb:
Ich behaupte mal mit ner guten Strat und ein wenig Spieltechnik decke ich alle Sounds locker ab...;-)
Wenn man noch einen EMG SPC (Midboost) auf dem dritten Poti hat und einen Piezo im Steg, sollte das für die Bühne gehen.

Dann noch eine umgestimmte für Slide und ein Backup, das sind dann nur noch drei...
 
kks":1j6gusd6 schrieb:
Gitarrenschlumpf":1j6gusd6 schrieb:
Nur ne Tele klappt nicht gut, da mir die Option Hals-SC mit Bridge-SC fehlt.

Ein kleiner Kippschalter, der den Steg-PU bei Bedarf zuschaltet, wirkt da Wunder.
Ja klar, aber ich mag kein Loch in den Korpus bohren. Das zweite Poti ist auch schon ein Push-Pull für nen Booster.
 
Ich erinnere mich noch gut an den Frühling bis Frühsommer meines Gitarristendaseins - damals waren wir häppi, wenn wir eine "gute" Gitarre (Fender, Gibson, Gulid, Hoyer etc.) und einen anständigen Amp (Fender, Marshall, Vox, Orange) unser eigen nennen konnten, und wir haben damit alles gespielt, was wir eben gespielt haben und spielen konnten. "Zweitgitarren" waren ein unvorstellbarer Luxus!
Und ich bin nach wie vor überzeugt davon, dass mit einer anständigen Tele, Strat, Paula-Type oder 335 alles machbar ist.
Inzwischen hab ich alle 4 und bin überzeugt, dass ich auch mit nur einer von den Vieren gut leben könnte (wenn ich denn müßte!!).
Aber die Wahl wäre eine echte Qual...

Gino
 
Na dann mal mein Senf dazu.

Also ich habe die Erfahrung gemacht, das es nicht so funktioniert, daß es mich zufrieden stellt.

Ich selber spiele auch ein Luke, die ich über alles Liebe, aber clean klingen die EMG'S mir einfach zu klinisch. Absolut kein Vergleich zu meinen anderen Strat's. Dafür klingt sie aber aber im Humbucker Zerrbereich unfassbar dicht und organisch.

Anders meine Strats. Weder Single Coil heißer gewickelt mit Baseplate, noch SD JB jr konnten mich bis dato so richtig zufrieden stellen.

Jetzt habe ich zusammen mit ACY's Guitar Lounge eine 90% brauchbare Häussel Pickup Kombi gefunden: 2 Single Coils Desperados & einen angepassten Humbucker.
Gerade den Humbucker zu finden, der zu den Singlecoils im Splitbereich passt und im Humbuckerbetrieb nicht die Single Coils überdeckt war eine echte Herausforderung. Ich glaube ich habe 3h verschiedene Humbucker immer wieder mit den SongleCoils im Vergleich gehört.

Die Splittung erfolgt in einen SingleCoil automatisch in den Zwischenstellungen. In der Mittelposition ist eine Tele Schaltung realisiert und die Bridge immer Humbucker (den Single Coil alleine habe ich noch nie gespielt, da immer zu spitz für meine Ohren)
Zusätzlich ist die Schaltung so ausgelegt da sdas Vol Poti sich bei Single Coils wie ein 250 KOhm und im Steg wie ein 500 KOhm verhält, damit macht dann auch wieder das rückregeln des Potis Spass ....

Für mich ist da eine Allroundlösung die eben zu 90% funtkioniert.
Aber eben nur zu 90%. Hinzu kommt noch das man das Spielgefühl auf einer Paula (Halz, Mensurlänge) und auch die Ansprache & Sustain nicht wirklich hinbekommt ...

Irgendwas ist halt immer :)

just my 2 ct
Jens
 
Für mich „würde das gehen“.

Ich brauche eigentlich nicht mehr als meine hier schon öfter erwähnte „Reverend Jetstream 390“. Wird leider nicht mehr gebaut.

http://www.youtube.com/watch?v=X6wzuhzRFGc

Hohler Korinabody, Fichtendecke, Strat-Mensur, 3 x P90, Bass Contour-Regler, Wilkinson Tremolo, 5 Wege Schaltung. Fertig.

Klaut man den drei fetten P90ern mit dem Bass Cut-Regler das, was einen P90 ausmacht, nämlich die mächtigen Mitten und den satten Bass, dann bleiben drei leicht gedopte Stratpickups im Soapbar-Format übrig. Mit denen man authentische Klänge a´la Stratocaster hinbekommt. Etwas satter, als mit den Türklingeln, aber eindeutig Strat.

Im Normalbetrieb blasen die drei perfekt abgeschirmten P90er in jeder der 5 Stellungen je nach Zerrgrad alles raus, was man bis hin zur Verarbeitung von Schwermetall braucht.

Gut, klassisch Tele kann sie nicht. Ich könnte allerdings hier 10 Soundsamples einstellen und behaupten, sie seien mit 10 verschiedenen Gitarren eingespielt. Obwohl es nur eine ist. Und keiner würde es glauben.

Eine würde mir also reichen. Nur….mit schierer Vernunft kommt man dem Thema nicht bei. Ich würde mich niemals von meinen „überflüssigen“ Klampfen trennen, die mich nun schon seit ewigen Zeiten begleiten – nur weil ich sie eigentlich nicht wirklich brauche.

Sentimentales Weichei halt ;-)

Tom
 
Eine für Alles? Nö, das geht nicht! ;-)

Ok, natürlich geht's, wenn man das Ganze vom Standpunkt des Zuhörers betrachtet. Es zeigte sich, dass es (für den Zuhörer!) eigentlich egal ist, welche Gitarre da spielt. Wirklich auseinanderhalten kann man das ohnehin nicht (siehe Rate-Threads). Wichtiger ist vielmehr, WER da spielt und WAS. Ich habe schon oft Bands gehört, wo ich dann feststellen musste "oh, das klingt ja richtig geil", obwohl der Gitarrist die unterschiedlichsten Songs nur mit einer einzigen Klampfe spielte.

Ich selbst habe die ersten 35 Jahre meines Gitarristen-Daseins immer nur eine E-Gitarre besessen und mich damit über viele Runden gerettet. Aber ich hatte bei bestimmten Titeln immer meine Probleme. Ich fühlte mich unwohl dabei, wenn ich nicht die Gitarre spielte, die zu dem Stück "gehört". Komischerweise bekomme ich bestimmte Sachen einfach nicht so hin, wenn ich nicht die richtige Gitarre dazu in der Hand habe (das ist heute auch noch so, allerdings besitze ich mittlerweile zwei Gitarren). So einfache Sachen wie "Allright now" verhaue ich grundsätzlich sowohl beim Thema, als auch im Solo, wenn ich es auf der Strat spielen soll. Ebenso kriege ich keinen Santana-Song auf der Strat gebacken. Andererseits versemmele ich gerne Hendrix- oder Knopfler-Songs, wenn ich dabei die Les Paul spiele. Kennt Ihr so etwas auch?

Keine Ahnung, warum. Es liegt - glaube ich - nicht so sehr am Sound (wie gesagt, der unterscheidet sich nicht so gravierend), sondern ist vielmehr eine Frage des spielerischen Wohlfühlens.
Wie man sich bettet, so schallt es heraus... oder so :?
 
mad cruiser":1z857eg5 schrieb:
Magman":1z857eg5 schrieb:
Ich behaupte mal mit ner guten Strat und ein wenig Spieltechnik decke ich alle Sounds locker ab...;-)
Wenn man noch einen EMG SPC (Midboost) auf dem dritten Poti hat....

Gaaaanz wichtig und nicht zu verwechseln lieber Jörg: DU hast ja auch die guten schwulen EMG's onboard :hihi:

@Tom: die Reverend Jetstream 390 ist hohl, oder gar hohlgefräst? Wusste ich garnicht - was wiegt denn das Teil genau? Wärst du so nett und würdst sie auf der Waage wiegen :) Nicht dass ich eine brauche, aber es interessiert mich doch ;-)
 
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber Sinnlos" (Loriot)

Das kann man auch auf andere Fragen übertragen :-D

Also warum nur eine Gitarre?
 
"Eine für alles" wäre für mich eine HSS-Strat, wobei der HB ein Zugeständnis an die Vielseitigkeit wäre.
Ohne Singlekeule am Halse und in der Mitte geht für mich aber gar nix.

Mit der Tele geht aber auch alles. Nur dass mir Strats einfach mehr im Blut liegen.
 
Magman":1h4k37zt schrieb:
Angeregt durch die beiden Fledermausohren Freds und auf den Wunsch hin von Kollege Erniecaster können wir nun hier diskutieren.

Nun es geht ist meine Meinung. Nicht alle Stile, aber jede Menge. Ich kann mit der Strat problemlos Gary Moore Nummern spielen ohne das jemand sagt, das klingt aber nicht wie eine Paula. Auch umgekehrt habe ich schon mal nicht schlecht gestaunt als jemand mit ner P90 Paula typische SRV Songs richtig geil gespielt hat - ja es geht! Ich behaupte mal mit ner guten Strat und ein wenig Spieltechnik decke ich alle Sounds locker ab und spare mir dabei die Tele, SG, Jazzmama und Paula ;-)

Erstens sind mit mittlerweile Gitarren zuwider, die alles können wollen, weil es mir lieber ist, dass eine Gitarre EINE logische, geschlossene Reihe von Sounds hat, die ihrem trocken gespielten Charakter entgegenkommen. Humbucker/SC-Gemisch finde ich mittlerweile doof.

Zweitens finde ich es öde und man verschenkt Chancen, wenn man für bestimmte Sounds immer nur die Gitarre nimmt, die dafür erwartet wird. Wer in einer Metalband einfach mal eine Strat mit Vintagepickups und logischerweise etwas weniger Zerre gespielt hat, versteht, dass der Punch und die Obertonstruktur eines Strat-Steg-Pickups eigentlich viel geiler für die Musik kommt als das übliche EMG-Bügelbrett.


Coverbands, die ja in weitestem Sinne Dienstleister und "Erwartungserfüller" sein müssen, mögen das anders sehen.
 
Magman":39mxjlt7 schrieb:
@Tom: die Reverend Jetstream 390 ist hohl, oder gar hohlgefräst?

Es ist eine aus den ersten Serien. Die waren hohl, wie die Reverends made in USA auch. Und eben mit dieser Fichtendecke, was auch ungewöhnlich ist. Und Tremolo.

Vermutlich zu aufwendig für den geforderten Verkaufspreis.

Inzwischen sind alle Reverends massiv Korina und haben feste Brücken.

Aber ich wiege sie heute Abend gerne mal.....nur - leicht isse nicht :(

Tom
 
Welch besch ... äääääh saarländische Frage. Technisch geht das wohl, aber wer würde das wollen? Natürlich spiel ich auf nem Gig den ganzen Abend die Tele. Aber nur eine Gitarre wäre ja wie nur ein Ei - drei müssen es schon sein als Mann!

Grüssse

R
 
Ich habe gut 8 Jahre lang eine Fender American Std. Strat mit wechselnden Tonabnehmerkombinationen als einzige Gitarre verwendet. Alles über einen zweikanaligen Red Knob Twin mit einem Delay. Das hat mir für den Abend gereicht, wobei ich "exotischere" Sounds mit Piezo in dem damaligen Projekt auch nie anbieten musste.

Geht immer in einem gewissen Rahmen. Auch wenn das letzte Quentchen Authentizität auf der Strecke bleiben mag. Aber vier verschiedene Ampsetups stellt sich doch auch nur ein geringerer Teil von uns auf die Bühne, oder?

Ob es aber auch immer mit den eigenen Vorlieben und ggf. auch Eigenheiten so gut klarkommt, ist eine andere Frage. Wenn ich selbst davon überzeugt bin, daß ich ABC nur auf einer XYZ Gitarre darbieten kann, dann wird das auch so sein. Ich denke, da läuft viel über den Kopf.
 
groby":1s8d0stl schrieb:
Coverbands, die ja in weitestem Sinne Dienstleister und "Erwartungserfüller" sein müssen, mögen das anders sehen.

Genau das Unterschreib ich blind. Unf jetzt kommt es auf den Wahnsinnigsgrad des Gitarristen an, wieviele Klampfen er mitschleppt um den Sound zu bedienen den unten im Publikum 98% eh nicht hören können.

Die restlichen 2% haben dann eben wieder was anderes zu Meckern, denn dafür ist sie ja gekommen die MuPo :lol:

Ich muß sagen meier ist schon recht hoch (3-4 Klampfen), aber es macht Spass, ich fühl mich wohl damit und der Rest ist mir egal :roll: :roll:

jens
 
Magman":20ifmu7k schrieb:
mad cruiser":20ifmu7k schrieb:
Magman":20ifmu7k schrieb:
Ich behaupte mal mit ner guten Strat und ein wenig Spieltechnik decke ich alle Sounds locker ab...;-)
Wenn man noch einen EMG SPC (Midboost) auf dem dritten Poti hat....

Gaaaanz wichtig und nicht zu verwechseln lieber Jörg: DU hast ja auch die guten schwulen EMG's onboard :hihi:

Stimm, Maggy,

hat er.

Aber der oben genannte Board-Opa sagt immer: Spätestens wenn der Schlagzeuger der Raum betritt, hat sich die Soundfrage der Gitarristen weitgehend erledigt.

Recht hat er.

Ich habe übrigens meiner Strat nachträglich den Clapton-Midboost und den TBX Tonecontrol gegönnt. Das funzt und ersetzt durchaus die Humbucker meiner Paula und CS 336. Mit dieser einen Gitarre komme ich gut aus.
 
Hi,

ich spiele seit nunmehr 25 Jahren meine HSS Japan-Strat. Und die deckt gerade im Coverbereich so ziemlich alles ab. Mangels Piezo halt die Akustik-Ecke nicht, aber das kann ich verschmerzen.

Ich nutze auch ne Variax, die theoretisch ja wirklich ALLES bedient. Diese nehme ich aber nur für 12-String oder eben Akustik

Und ich bin megaerleichtert ob der beiden Fledermausthreads.
Ich habe immer schon gesagt und dazu gestanden, dass ich MN, RW, Vintage- oder Modern Strat nicht raushöre. Oder auch verschiedene Saitenstärken.

Ich dachte immer "was für ein Scheiss, die anderen haben ein viel besseres Gehör als ich".

Ich fühle mich bestätigt. Vielleicht bin ich einfach nur ehrlicher zu mi rselbst.

Aber der Diskussionsansatz von Marcello, inwieweit das Auge mithört und man sein Gehör von dem zu erwartenden Sound (typisch Burns, typisch Ricki etc) automatisch an die Optik einer Gitarre anlehnt unterschreibe ich sofort.

Gruss

Michael
 

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