Eingeschwungenes Holz - Was bringt das?

JerryCan

Power-User
7 Jan 2005
427
1
Waltrop
Hallo werte Guitarworld-Gemeinde,

ich möchte doch einfach einmal die Tatsache ausnutzen, dass sich hier im Forum (mindestens) zwei Gitarrenbauer und jede Menge andere kompetente Leute tummeln, und folgende Frage loswerden - bzw. beantwortet bekommen:

Was hat es mit eingeschwungenem Holz auf sich?​


Es geht so das Gerücht, dass Gitarren nie mehr richtig klingen würden, wenn man sie nach dem Kauf in den Schrank stellt und erst nach 40 - 50 Jahren spielt. Oder anders (und etwas überspitzt) ausgedrückt: Man muss eine Gitarre nach dem Kauf mindestens zwanzig bis dreißig Jahre jeden Tag mindestens 8 Stunden spielen, damit sie ihren richtigen Sound entfalten kann. Begründet wird das immer mit der Auskristallisierung der Harze im Holz.

Nun werben Gitarrenbauer oft damit, dass sie Holz verwenden, das über 60, 80 ... Jahre abgelagert wurde. Nach obiger These dürfte dieses Holz dann eigentlich gar nicht mehr zum Gitarrenbau taugen. (Also ab in die Zerspanung, mit Leim die Späne wieder zusammenkleben, das Gemisch Masonite nennen und damit Dan Electro-Gitarren bauen!)

Als Schreiner(sohn) ist mir natürlich klar, warum das Ablagern des Holzes so wichtig ist: Es muss vernünftig trocken sein, damit es nach der Verwendung nicht mehr arbeitet. Und dieses Abtrocknen muss langsam geschehen. Sonst riskiert man Trockenrisse.

Walter hat ja auf seiner Homepage einen schönen Artikel über den Einfluss des Holzes auf den Klang einer Gitarre. - Vielen Dank dafür, dieser Artikel erklärt so einiges und zwar so, dass ich es mit meinen Physikkenntnissen direkt nachvollziehen kann.

Erwähnte ich schon, dass ich von diesem "eingeschwungenen Holz" nichts halte? - Aber vielleicht kann man mich ja eines besseren belehren.

MfG

JerryCan
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Lösung
Das ist ein Wespennest, in das Du stocherst ;-) Zumindest
wäre es das in einem anderen Forum, nennen wir es mal
den Club der Dackelzüchter ...

Es soll funktionieren, der eine oder andere hat sich seine
Axt auch schon von "Einschwingern" für gutes Geld
bearbeiten lassen. Angeblich sollen die behandelten Gitarren danach
eine bessere Ansprache und ein besseres Sustain haben.
Burkhard wird diesbezüglich sicherlich was sagen können,
hat er seine Ibanez bei Emil in die Folterkammer gegeben.

Eine andere Methode als das "Duchvibrieren einer eingespannten
Gitarre", soll die Dauerbeschallung durch laut abgespielte
Musik sein. In der Praxis wäre das die Konstellation CD-Player
in aufgerissen Amp direkt vor der zu behandelnden Axt.
Ob das...
Das ist ein Wespennest, in das Du stocherst ;-) Zumindest
wäre es das in einem anderen Forum, nennen wir es mal
den Club der Dackelzüchter ...

Es soll funktionieren, der eine oder andere hat sich seine
Axt auch schon von "Einschwingern" für gutes Geld
bearbeiten lassen. Angeblich sollen die behandelten Gitarren danach
eine bessere Ansprache und ein besseres Sustain haben.
Burkhard wird diesbezüglich sicherlich was sagen können,
hat er seine Ibanez bei Emil in die Folterkammer gegeben.

Eine andere Methode als das "Duchvibrieren einer eingespannten
Gitarre", soll die Dauerbeschallung durch laut abgespielte
Musik sein. In der Praxis wäre das die Konstellation CD-Player
in aufgerissen Amp direkt vor der zu behandelnden Axt.
Ob das funktioniert, kann ich aber ebenso wenig beantworten.

Wenn eine Gitarre, sofern täglich 8 Std. gespielt, ihren Idealton
bekommt, hätte ich meine erste Strat geren heute noch. Die habe ich
durchaus 8 Std. am Tag gequält ... andere Geschichte.
 
JerryCan":1qew1u5p schrieb:
Man muss eine Gitarre nach dem Kauf mindestens zwanzig bis dreißig Jahre jeden Tag mindestens 8 Stunden spielen,
von "Einschwingern" für gutes Geld bearbeiten lassen
Dauerbeschallung durch laut abgespielte Musik sein.

Junge Junge...also es müßte mit dem Teufel zugehen, wenn da Aufwand und Ergebnis in der Relation stehen würden. Ich bin überzeugt, dass das infinitesimal gedrehte Schräubchen am Steg, der andere Reiter (vielleicht von Rockinger ;-)), von einem anderen Satz Seiten gar nicht zu sprechen, ein VIELFACHES an Wirkung hat.

Aber schon interessante Idee... :-D Vielleicht ein neuer Geschäftszweig, das Einschwingen von Gitarren mit lauter Musik...da könnten sich ja Diskos noch was dazuverdienen, wenn sie einfach noch ein paar Gitarren vor die Speaker hängen. Da denke ich mal drüber nach!
 
JerryCan":1zakn7pd schrieb:
Hallo werte Guitarworld-Gemeinde,

ich möchte doch einfach einmal die Tatsache ausnutzen, dass sich hier im Forum (mindestens) zwei Gitarrenbauer und jede Menge andere kompetente Leute tummeln, und folgende Frage loswerden - bzw. beantwortet bekommen:

Was hat es mit eingeschwungenem Holz auf sich?

Es geht so das Gerücht, dass Gitarren nie mehr richtig klingen würden, wenn man sie nach dem Kauf in den Schrank stellt und erst nach 40 - 50 Jahren spielt. Oder anders (und etwas überspitzt) ausgedrückt: Man muss eine Gitarre nach dem Kauf mindestens zwanzig bis dreißig Jahre jeden Tag mindestens 8 Stunden spielen, damit sie ihren richtigen Sound entfalten kann. Begründet wird das immer mit der Auskristallisierung der Harze im Holz.

Nun werben Gitarrenbauer oft damit, dass sie Holz verwenden, das über 60, 80 ... Jahre abgelagert wurde. Nach obiger These dürfte dieses Holz dann eigentlich gar nicht mehr zum Gitarrenbau taugen. (Also ab in die Zerspanung, mit Leim die Späne wieder zusammenkleben, das Gemisch Masonite nennen und damit Dan Electro-Gitarren bauen!)

Als Schreiner(sohn) ist mir natürlich klar, warum das Ablagern des Holzes so wichtig ist: Es muss vernünftig trocken sein, damit es nach der Verwendung nicht mehr arbeitet. Und dieses Abtrocknen muss langsam geschehen. Sonst riskiert man Trockenrisse.

Walter hat ja auf seiner Homepage einen schönen Artikel über den Einfluss des Holzes auf den Klang einer Gitarre. - Vielen Dank dafür, dieser Artikel erklärt so einiges und zwar so, dass ich es mit meinen Physikkenntnissen direkt nachvollziehen kann.

Erwähnte ich schon, dass ich von diesem "eingeschwungenen Holz" nichts halte? - Aber vielleicht kann man mich ja eines besseren belehren.

MfG

JerryCan

Hallo JerryCan,

da, wo man es nicht genau weiß, wird um so erbitterter geglaubt.

Vorweg sollte man erst mal trennen, ob es um elektrische, oder akustische Instrumente geht. Wenn die "Membran" des Instruments, also die Decke einen Ton erzeugen soll, so ist nachvollziehbar, dass sich diese auf allen erwünschten Frequenzen bewegen soll. Dem kann man durch "Dehnungsübungen" nachhelfen. Dabei werden auch sicher Resonanzen verschoben. Die Instrumente verändern sich durch das "Einschwingen", was eine sehr zarte Umschreibung für eine äußerst unsensible Prozedur ist.
Wie dagegen mit Begriffen und Tonalen Qualitäten jongliert wird, ist zumeist lächerlich! Es gibt keinerlei Parameter für schlecht, gut und besser. E-Gitarren beginnen plötzlich zu schwingen, obwohl keiner weiß, ob, wozu un in welchem Bereich eine E-Gitarre überhaupt schwingen soll. Es gibt auch keinerlei allgemein anerkannte Grundlagen oder Anforderungen dafür und die genaue Betrachtung physikalischer Abläufe wird zum Erhalt des mystischen Ganzen abgelehnt!
So bleibt Raum zum Glauben.
So soll es sein.
 
W°°":2jy0oqj2 schrieb:
Hallo JerryCan,

da, wo man es nicht genau weiß, wird um so erbitterter geglaubt.

Vorweg sollte man erst mal trennen, ob es um elektrische, oder akustische Instrumente geht.

Hallo W°°,

ich dachte bei dem ganzen eher an Solid Body-Gitarren. Wenn manche Diskussionen so richtig ins Schwingen kommen, werden Solid Body-Gitarren und (halb-)akustische oft genug in einen Topf geworfen, obwohl dort bei der Wiedergabe der Saitenschwingung unterschiedliche Gesetze herrschen.

Bleibt für mich also die Frage, ob das Einschwingen von SB-Gitarren eher von Gitarrenbauern oder von Gitarrenverkäufern erfunden wurde.

Um noch einmal den Versuch einer objektiven Betrachtung zu wagen: Die These der Einschwingungsgläubigen geht ja dahin, dass eine Brett-Gitarre, die viele Jahre im Schrank herumgegammelt hat - pardon, in der Vitrine hing - gar nicht mehr eingeschwungen werden kann, da ja die Harze ...
Und jetzt kommt der Gitarrenbauer X mit seinem gut abgelagerten, 500 Jahre alten Holzbalken, den er irgendeinem Fürsten aus dem Thron geschnitzt hat, und will damit eine Gitarre bauen. Den Einschwinggläubigen zufolge müsste dieses Vorhaben von vornherein zum Scheitern verurteilt sein. Denn dieses alte Holz ist ja gar nicht mehr einschwingbar, da die Harze ...

Vielleicht lohnt es sich auch gar nicht, hierüber weiter nachzudenken. Wenn man bedenkt, was man sonst in Internetforen alles so zu lesen bekommt: Der eine finde keine Gitarre gut, wenn bei dieser nicht der Korpus beim spielen "schön schwingt", also fühlbar schwingt (wir reden noch immer über Brettgittaren). Der andere freut sich, dass auf seiner Paula der Lack bald aufplatzen wird, wodurch diese noch besser klingen soll.

Aber schon einmal vielen Dank für die bisherigen Antworten.

JerryCan
 
Schönes Thema, Jerry! Voll spiritistisch und so!


Hier kann jeder Senfen ohne das man zu einem Ergebnis kommt!

Ich glaube schon an diese Einschwing-Geschichte! Wie Walter allerdings schon schreibt. Mit gut und besser hat das nicht unbedingt was zu tun.

Eine gute Klampfe kann man sofort beim Kauf ausmachen. Da muss man nicht warten bis die sich 20 Jahre Eingeschwungen hat (Oder alle un-/gewünschten Resonanzen perfekt ausgebildet sind).

Vielmehr zeigt meine Erfahrung, dass sich während meiner ((stetigen (hoffentlich :? )) Entwicklung als Gitarrist Vorlieben gebildet haben, die ich auf Instrumente anwenden kann und die für mich ein gutes vom schlechten Instrument unterscheidbar werden lässt. Das hat ganz klar etwas mit der persönlichen Entwicklung zu tun, da ich zu Beginn nicht mal einen Schimmer hatte, welche Kriterien ich anlegen sollte, während ich jetzt ganz kar welche habe.

Ich glaube, wenn deine Instrumente von anderen in die Hand genommen werden und diese dir postives Feedback geben (oder abkaufen wollen ;-) ), dann bist du auf ´nem richtigen Weg. Früher ging mir das mit den Instrumenten meines Gitarrenlehrers so. Und ich habe auf Instrumenten anderer Leute gespielt, die fand ich scheiße und konnt nicht glauben, wie die damit spielen können.Ich denke, sowas prägt, hilft aber anfangs enorm weiter. Ohne diese Prägung hätte ich früher wie Ochs vorm Berge gestanden. Dat is´aber immer auch was ganz persönliches..

..und jetzt komm´ich zu dem "Einschwingen": Holz, aus dem traditionelle Gitarren zum Großteil bestehen, ist ja organisches und sich veränderndes Material. Bei akustischen Gitarren mit schwingender Decke finde ich das sogar offensichtlich: Hier verändert sich der Ton, wird üblicherweise weicher und runder, vielleicht auch dumpfer. (Könnte sein, dass das alternde Holz an Elastizität verliert? ). Viele empfinden das nicht unbedingt als postiv und sagen, dass eine solche Klampfe "auf" ist. Die bevorzugen das harte, brilliante bei neuen Instrumenten. Ob man das so pauschal sagen kann weiß ich nicht, aber ich denke schon das ein Instrument für sich genommen anfangs eher härter und später weicher klingt. Bei E-Gitarren ist das etwas schwieriger, gerade bei Solids. Aber ich denke, jeder spielt anders und diese persönlichen Eigenschaften im Spiel werden, wenn über einen längeren Zeitraum regelmäßig gespielt, auf´s Instrument übertragen. Die reagieren dann anders. Allerdings glaube ich nicht, dass man dazu unbedingt 20 jahre braucht..
 
Hallo!

Mit dem Thema Einschwingen einer Gitarre bin ich schon mehrfach in Berührung gekommen, allerdings im eigenen Erfahrungsbereich ausschließlich im Bereich vollmassiver Akustikgitarren.

Ich habe in einem Laden gearbeitet, in dem zwei Gitarren der gleichen Serie hingen - mehr oder weniger gleich gut. Die eine wurde gekauft, laufend gespielt, die andere blieb händen. Nach einem Jahr hatten wir die Gelegenheit, die beiden zu vergleichen und die eingespielte war deutlich vorne.

Dann kaufte ein Kunde eine Gitarre, die ich ziemlich langweilig fand und gab sie zum maschinellen Einschwingen. Er kam hinterher wieder in den Laden. Die Gitarre war voll aufgeblüht, sang wie eine Lerche und war ein tolles Instrument.

Dann stolperte ich nach langer Zeit in einem Internetforum über das Thema und beschloß, eine meiner Gitarren einschwingen zu lassen. Sie war bereits einige Jahre alt und gut persönlich eingespielt. Ich besitze zwei ziemlich gleichwertige Gitarren, hatte daher ein Referenzinstrument. Als ich die maschinell eingeschwungene Gitarre mit der zuhause gebliebenen verglich, war ich extrem positiv überrascht: Dynamik, Ansprache, Obertonverhalten, Ausgeglichenheit und Sustain waren deutlich besser geworden. Ich habe direkt im Anschluß die andere Gitarre auch einschwingen lassen und überlege derzeit, das auch bei einer dritten zu tun.

Das sind meine höchstpersönlichen Erfahrungen. Ich kenne auch ein paar Leute, deren Ohren ich vertraue, die auch Solidbodies haben einschwingen lassen und exakt die gleichen Veränderungen beschrieben haben.

Schlußendlich wäre es mir persönlich sogar egal, ob es ein Placebo-Effekt ist - mich machte die Einschwingerei glücklich.

Ernsthafte Fragen zu dem Thema beantworte ich gern, Häme, Spott oder Provokationen bleiben unbeantwortet.

Gruß

erniecaster
 
erniecaster":2jiz6rfj schrieb:
(...) und beschloß, eine meiner Gitarren einschwingen zu lassen

Hallo!

Welches Verfahren kam denn zur Anwendung?
Falls eine "Vibrationsentdämpfung" durchgeführt wurde: bist du dir der Auswirkung dieser hochkonzentrierten Schwingungen auf die Leimverbindungen der Gitarre bewusst?

Gruß
Björn
 
Hi @all,

wie wäre es denn wenn ich meine 80er Takamine vom Papst segnen lasse ??

Ist die dann metaphysisch oder religiös eingeschwungen ?? :p

Aber von dem Bohei um den Weißmantel aus Rom mal abgesehen,

ich habe selber festgestellt, daß einige meiner Gitarren im Vergleich zu ihren "Brüdern" und "Schwestern" anders klangen, nachdem ich sie ein paar Jahre gespielt hatte.

Ein Gitarrenbauer vom Bodensee (Bruns Joop) hat mir das mal sinngemäß so erklärt:
die Gitarre ist von Natur aus wie ein schöner Rahmen um eine Leinwand.
Mit den Jahren und den Klängen die diese Gitarre wiedergibt malt sich allmählich ein Bild auf die Leinwand.
Jenachdem was für Musik mit der Gitarre gemacht wird, entstehen auch verschiedene Bilder.

Vor 2 Jahren kaufte ich eine 83er Roadstar von Ibanez, die einem Bluesrockmusiker gehörte.

Es war keine Einbildung, als ich verschiedene Soli spielte reagierte die Gitarre eigenartig, sobald ich verzerrter und "heavyger" spielte, klang es nicht mehr.
Demnach hat sich die Aussage des Gitarrenbauers wohl bestätigt.

Das mit den Kristallen die durch Schwingungen bestimmte Strukturen annehmen hab ich schonmal bei "GEO WISSEN" gelesen.

Vielleicht hat auch ein Quentchen Glaube oder Placebo damit zu tun.

Momentan liegt vor mir eine Ibanez EX von 1996.
Sobald ich die wieder sauber und spielbar habe melde ich mich nochmal,
ob die schon "eingeschwungen" ist.


vG

Daniel
 
Hallo Björn,

wann immer jemand in einer Werkstatt Hand an meine Gitarre legt, verschwinde ich möglichst, sonst leide ich immer. Ich habe keine Ahnung, wie konkret eingeschwungen wurde, es war aber eine Vibrationsentdämpfung.

So eine Gitarre ist ja letztlich nur eine merkwürdig geformte Kiste mit Hals dran. Ich habe absolutes Vertrauen in einige Reparaturbetriebe und bin überzeugt, dass sich das meiste wieder reparieren lassen würde, was kaputt gehen kann. Daher mache ich mir über die Leimverbindungen keine Sorgen.

Alles in allem versuche ich eine eigene Philosophie für meine Gitarren zu leben - auch wenn ich manchmal in den Gitarrenfetischismus zurückfalle. Ich versuche meine Gitarren so zu sehen wie Bohrmaschinen - Werkzeug halt. Eigentlich braucht niemand eine Bohrmaschine sondern die Löcher sind wichtig. Es ist auch Unsinn, fünfzehn Akkuschrauber zu kaufen und keine Maschine mit richtig Power. Oder verschlissene Bohrer nicht auszuwechseln. So eine Bohrmaschine muss man auch nicht polieren, höchstens mal den Dreck wegwischen und mal in die Werkstatt zur Inspektion geben. Wichtiger als die Bohrmaschine bleibt auch der Handwerker. Und - ganz wichtig - es gibt da draußen Unmengen von Bohrmaschinen, die meinen deutlich überlegen sind. Also möglichst keine Sorgen drum machen. Wie gesagt, glaubt bloß nicht, dass ich das durchhalte. Ich habe immer noch ein persönliches Verhältnis zu meinen Gitarren.

In erster Linie bin ich Akustikgitarrist, meine Paula- und Stratkopie sind hier im Haushalt die Exoten und Nebeninstrumente. Daher werde ich die nicht einschwingen lassen. Wäre eine Solidbody mein Hauptinstrument, würde ich nicht eine Sekunde zögern.

Dieser Spruch:

Ernsthafte Fragen zu dem Thema beantworte ich gern, Häme, Spott oder Provokationen bleiben unbeantwortet.

ist bei dem Thema leider nötig, da kommen komischerweise häufig Beiträge, die nicht weiter führen. Häufiger als bei anderen Themen.

Gruß

erniecaster
 
Hi auch,

klinke mich hier mal dreist ein :mrgreen:

Das für und wider wurde ja schon ausführlich diskutiert. Aber mal ganz konkret; was kostet der Spass eigentlich? Hab im Gedächnis, dass es ein nicht unerheblicher Preis war und die Frage ist eigentlich nurnoch ob sich der Aufwand lohnt.
Das sich was tut haben hier ja schon einige geschildert, aber rechtfertigt das auch den Preis? Unabhängig davon was es für ein Aufwand für den "Schwingenden" (oder auch Schwinger ;-)) bedeutet. Eher ob es sich als Kosument rechnet.

gruß,
Jacques
 
Hallo!

Die aufgerufenen Preise differieren da zwischen den verschiedenen Anbietern und ich habe das vor zwei oder drei Jahren machen lassen.

Bevor ich meine erste Gitarre einschwingen ließ, war ich mit der Klampfe nicht recht zufrieden und suchte eine Topgitarre. Ich habe massiv mit einer Stevens für 3,2 Kilo Euro geliebäugelt. Seit dem Einschwingen brauche ich keine andere Gitarre mehr - meine würde aktuell 1,8 Kilo Euro plus Einschwingen kosten. Außerdem ist die Sucherei vorbei. Selbstverständlich ist das eine Milchmädchenrechnung. :)

Gruß

erniecaster
 
erniecaster":eed1vkp5 schrieb:
Hallo!

Die aufgerufenen Preise differieren da zwischen den verschiedenen Anbietern und ich habe das vor zwei oder drei Jahren machen lassen.

Tach Ernsen,

Hast du da Kontakte, Adressen oder Internetseiten am Start?

So langsam graust es mir. Ich muss mein Interesse an dem Zeug befriedigen und wieder zu der Feststellung kommen, dass das alles böser Voodoo ist.

Das Problem ist nur, dass jeder, der das gemacht hat prinzipiell begeistert ist. Auch Burke, der Dackelzüchter ;-) und bei dem gehe ich davon aus, dass der solche Dinge nüchtern betrachten kann, da Winkeladvokat.Nee, Quatsch. Ich schätze den so ein. So richtig beschreiben kann es keiner. Hört sich immer nach ´nem Test aus Gitarre und Bass an, aber gerade das verleitet dazu, das mal am eigenen Korpus erfahren zu wollen..
 
Hier viel groß JuJu.
Ich nix sagen. Besser sein...
monster_2.gif
 
Also,

von meiner Frau eine Bekannte, die hat eine Schwester und von der die Arbeitskollegion, der haben sie die Wohnung gekündigt, weil sie ihren Vibrator entdämpfen lassen hat. Das Ding muß danach so laut gewesen sein ... :shock:

Aber jetzt mal im Ernst.
Spielen muß man die Geige dann immer noch, im Bandgefüge hört eh keiner einen Unterschied und dann gibt es auch noch andere Tonbremser.
In der Konsequenz heißt das dann doch : nur noch Vovox Kabel, alle zwei Wochen neue Ritch Ryder drauf, keine Effekte dazwischen und einen sauteuren Boutique Amp in einem perfekt ausgeschallten Raum spielen.
Wer sich das leisten kann und will, der soll das doch ruhig tun.
Sinn-, Zweck- und Preisleistungs-Bewertung muß da wohl jeder mit sich selber ausmachen.

Außerdem habe ich da noch einen Verdacht: da kann es kaum negative werbung geben.
Was macht jemand, der 750.- Euro für eine Vibrationsentdämpfung hingeblättert hat und danach keinen Unterschied hört ? Der wird doch kaum hinstehen und sagen: " Ich habe viel Kohle in den Wind geschissen oder ich bin doch nicht das helle Gitarren-Ohr ". Er wird wohl tapfer den Fachmann raushängen lassen und dafür viel anerkennendes Kopfnicken unter Seinesgleichen ernten. Da legt schon mal einer 750.- Euro für hin. Und immerhin ist GTI-Frisieren auch nicht billiger.
Aber wahrscheinlich taucht eh nächstens emil wieder auf und beschwört, daß noch jeder Kunde zufrieden war. Was soll er auch anderes sagen.

Hier noch die Gelbköpfe, daß sich niemand aufregen muß : ;-) ;-) ;-) ;-)
 
physioblues":2k2rex26 schrieb:
Also,

von meiner Frau eine Bekannte, die hat eine Schwester und von der die Arbeitskollegion, der haben sie die Wohnung gekündigt, weil sie ihren Vibrator entdämpfen lassen hat. Das Ding muß danach so laut gewesen sein ... :shock:

Aber jetzt mal im Ernst.
Spielen muß man die Geige dann immer noch, im Bandgefüge hört eh keiner einen Unterschied und dann gibt es auch noch andere Tonbremser.
In der Konsequenz heißt das dann doch : nur noch Vovox Kabel, alle zwei Wochen neue Ritch Ryder drauf, keine Effekte dazwischen und einen sauteuren Boutique Amp in einem perfekt ausgeschallten Raum spielen.
Wer sich das leisten kann und will, der soll das doch ruhig tun.
Sinn-, Zweck- und Preisleistungs-Bewertung muß da wohl jeder mit sich selber ausmachen.

Außerdem habe ich da noch einen Verdacht: da kann es kaum negative werbung geben.
Was macht jemand, der 750.- Euro für eine Vibrationsentdämpfung hingeblättert hat und danach keinen Unterschied hört ? Der wird doch kaum hinstehen und sagen: " Ich habe viel Kohle in den Wind geschissen oder ich bin doch nicht das helle Gitarren-Ohr ". Er wird wohl tapfer den Fachmann raushängen lassen und dafür viel anerkennendes Kopfnicken unter Seinesgleichen ernten. Da legt schon mal einer 750.- Euro für hin. Und immerhin ist GTI-Frisieren auch nicht billiger.
Aber wahrscheinlich taucht eh nächstens emil wieder auf und beschwört, daß noch jeder Kunde zufrieden war. Was soll er auch anderes sagen.

Hier noch die Gelbköpfe, daß sich niemand aufregen muß : ;-) ;-) ;-) ;-)
Hi Leute,

ich glaube auch nicht, dass sich das "Einschwingen" hörbar qualitätsverbessernd niederschlägt.

Mit viel Glück konnte ich zwei mehr als 20 Jahre alte Gibsons von einem Sammler erwerben, die ihr Leben bis dahin ausschließlich im Koffer verbracht hatten. Sie befanden sich im absoluten Neuzustand.

Die Warnungen der "Fachleute", eine solche Gitarre sei auf immer versaut, schlug ich getrost in den Wind.

Aus mir unbekannten Gründen staunen die Fachleute, die mich eben noch gewarnt hatten.

Oder klingen die Dinger doch gut?

Mein Fazit: Der Glaube versetzt Berge.
 
Hallo,

ich glaube !!! ;-) irgendwie liegt die Wahrheit dazwischen...

ich kann mir schon vorstellen dass die Holzmolküle, Fesern, Harze sich aufgrund der Vibrationen in bestimmte Positionen ausrichten und der Gitarre mehr Seele/Harmonie im Klang (so nenn' ich's jetzt einfach mal) geben...

eine aus guten Hölzern gut gebaute Gitarre klingt auch schon neu gut... sie kann nur gewinnen... ob jetzt vom Gitarristen eingespielt oder in die Folterkammer gehängt... wenn sie neu schon nicht klingt, dann wird's eh nix mehr... Sch**ße kann man nicht polieren - sag's mal so krass...

Der Unterschied zwischen der Folterkammer und dem live einspielen könnte ich mir vorstellen liegt darin, dass das Frequenzspektrum einfach gleichmäßiger weiter ist... als Gitarrist hat man ja doch so seine Vorlieben und so mag es dann Teil-Bereiche geben die eben durch den Spieler nicht berührt werden.

Meine Lace Sensor Clapton Strat Strat ist von 1989 und lag seither auch fast nur im Koffer, wurde gelegentlich zum Unterricht hergenommen... vermutlich habe ich sie in den letzten 2 Monaten mehr gespielt als der Vorbesitzer, ein Sammler, in den ersten 16 Jahren... sie sieht aus wie neu und klingt, klingt und klingt... steht meiner Custom Shop EC Strat von der Klanggüte her in nichts nach...

Gruss
PIT
 
Hallo!

Das ganze Thema lässt sich relativ leicht auf den Punkt bringen. Vergessen wir mal den ganzen Kram mit Harzen und Molekülen und konzentrieren uns auf das, worum es geht: Eine Gitarre aus massiven Hölzern, die viel gespielt wurde, klingt deutlich anders und spricht deutlich anders an als eine baugleiche frisch aus dem Laden. So weit dürfte wohl Einigkeit bestehen, jedenfalls kann ich mir niemanden mit Erfahrung und Fachkenntnis vorstellen, der das ernsthaft bestreitet.

Nun ist in diesem Zusammenhang das Spielen nichts anderes als das Instrument in Schwingung, in Vibration zu versetzen. Aus welchem Grund sollte dann eine mechanische Vibration von außen nicht das können, was die Vibration durchs Spielen kann? Mir fällt keiner ein.

Gruß

erniecaster
 
Hallo zusammen,

Achtung, hier vermischen sich zwei Themen.
Zum einen haben wir NOS-Instrumente und die Legende, sie könnten niemals nicht wieder klinegn.
Zum anderen die Einschwingerei;
das sind komplett unterschiedliche Baustellen!

Zum Thema Einschwingen, ich habe einige eingeschwungene Instrumente in den Fingern gehabt und fand sie durchweg überzeugend.
Ob das am Einschwingen lag, kann ich mangels voher/nachher-Vergleich nicht sagen.
Was ich allerdings an meinen Gitarren feststelle, daß sich die Gitarren in Ansprache und Klang meinem Spiel anpassen.
Bei meinen Gitarren habe ich über die Jahre so manchen Dead Spot weggespielt.
Warum sollte das über Schwingungsanregung im nicht bestimmungsgemäßen Sinne nicht gehen?
Überhaupt habe ich außschließlich Gitarren, die ich gekauft habe, weil sie mich trocken, ohne Verstärkung überzeugt haben.
Meinen beiden E-Gitarren habe ich im Laden nicht mal verstärkt angespielt, weil sie mich akustisch so angemacht und überzeugt haben.
Daher gehe ich bei meinen E-Giterren erstmal von akustischen Instrumenten aus;
was das Holz nicht bringt, kann ein Tonabnehmer und ein Amp erst recht nicht bringen.
Und außerdem,
erlaubt ist was gefällt.
Nachdem was das Publikum hört, reicht es immer eine Gitarre für maximal 500 € Neuwert über einen POD ins Pult zu spielen.
Gruß,
Woody
 
physioblues":37hx33t7 schrieb:
Also,

von meiner Frau eine Bekannte, die hat eine Schwester und von der die Arbeitskollegion, der haben sie die Wohnung gekündigt, weil sie ihren Vibrator entdämpfen lassen hat. Das Ding muß danach so laut gewesen sein ... :shock:

Das ist es: nachdem ich alle Kommentare hier gelesen habe glaube ich auch ans Einschwingen. Warum sollten Gitarren anders reagieren als Frauen! Die kann und muss man ja nun erwiesenermaßen auch einschwingen :roll:

Oder ist das jetzt auch Häme, Spott oder Provokationen..?
 
Woody":323ia59q schrieb:
Nachdem was das Publikum hört, reicht es immer eine Gitarre für maximal 500 € Neuwert über einen POD ins Pult zu spielen.
Gruß,
Woody

Halte ich ehrlich gesagt für einen Irrglauben.

Die Kette ist ja nicht Gitarre->Pod->Publikum,

sondern eher eine sich gegenseitig beeinflussende Wechselwirkung:

Spieler <->Instrument <->Amp/Verstärkung (wenn nötig)<-> Publikum

So ungefähr jedenfalls, wenn ihr versteht, was ich meine.. ;-)
 

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