Kurzes Review - Fender Mustang V

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Anonymous

Guest
Moin,

der Thread zur neuen Verstärkerserie, den Mustangs von Fender hatte mich neugierig gemacht und nach einem ersten Test beim großen T habe ich ein Fender Mustang V (also das Topteil) bestellt.
Donnerstags geordert und Freitags geliefert – so muss das ! Danke T.

Gut Verpackt und gar nicht schwer kam der Mustang also bei mir an.
Das Gehäuse nebst Innereien (Bilder davon gibt es ja schon) dürfte gut 10 Kilo wiegen, steht damit in krassem Missverhältniss zu den Abmessungen ((HxBxT): 26,7 x 67,31 x 26 cm).
Die Verarbeitung scheint recht ordentlich, die Potis laufen alle relativ gleich leicht/schwer und das kleine Display sitzt gerade in seinem Ausschnitt.
Lediglich das Scroll/Push Navigations Rad zur Auswahl und zum Editing der Presets gefällt mir nicht so – sitzt nicht sehr fest und reagiert nicht immer so wie es soll.
Leider fehlen am Geäuse die Stoßecken, aber irgendwo muss der Preis von 269 Euronen sich ja niederschlagen (Vermutlich nicht nur bei den Ecken).
Da der Mustang ja ein Stereo Amp mit 2X75 (Transistor) Watt ist, sind reichlich Anschlüsse auf der Rückseite vorhanden:
2X BOX (rechts/links)
2X FX-Loop (rechts/links)
2X Footswitch (2-Button / 4-Button)
Und vorne natürlich der Input.

Geregelt werden können die 12 Ampsimus mit Gain, Volume, Treble, Mid, Bass, Reverb und Master.
Die eingebauten Simus und Effekte will ich nicht alle aufzählen, die Details sind ja zur Genüge bei den einzelnen Shops gelistet.
Was aber aus meiner Sicht erwähneswert ist, die Reverb Simus lassen sich sehr individuell justieren (Level, Decay,Dwell, Diffusn und Ton). Das dürfte so an keinem der klassischen Amps möglich sein.

Der mitgelieferte 4-Button Footswitch lässt einiges an Einstellungen zu und das Prinzip ist der 4 Schalter ist recht schnell verstanden. Ein Stimmgerät ist auch eingebaut und über das Display bzw. die LEDs ganz brauchbar. In Rente schicke ich meinen Polytuner deshalb aber nicht.

Zur ganzen Geschichte gehört auch noch ein bischen Software. Mit der Fender Fuse Applikation kann man zum einen die Presets ändern, andere Presets runterladen und importieren, versch. Boxensimus fürs Recording (via USB) verknüpfen und noch anderen Kram den ich noch nicht getestet habe.

Letzten Samstag bei der Probe konnte ich den Mustang zum ersten mal mit seiner künftigen Angetrauten, der Marshall 1960 mit 4xG12H, zusammen bringen.
Beide scheinen sich recht gut zu vertragen, auch wenn das ganze noch als mono setup lief.



Der (die) Sound(s)

Die ersten Minuten testete ich die Fender Ampsimus mit der Telecaster. Jeder der Amps tönt mit seinem eigenen Charakter, ich kann mangels besserer Kenntnisse hier aber nicht sagen wie nahe sie dem Orginal kommen (ist mit der Marshall Box auch nicht wirklich sinnig).
Aber das was man zu hören kriegt ist wirklich nicht von schlechten Eltern.
Der 65´Twin ähnelt sehr stark dem Channel 1 des SCXD – der Test über den Speaker des SCXD steht noch aus.
Richtig klasse kommt auch der kleine 57´Champ – geht früh in den Crunch, bleibt aber immer harmonisch.

Die Simu des Super Sonic (nur Crunch Mode) ist auch sehr gelungen! Durch den großen Gainbereich ist alleine damit schon sehr viel stilistisch abdeckbar. Nur ganz clean will er nicht.

Die härtere Fraktion fängt eigentlich mit dem 70ér Marshall an. Allerdings gefällt mir der 60èr (AC30) mit der Paula fast noch besser. Sowohl die AC30- als auch die JCM800 Simu gehen schön weit in den Crunch und sind zunächst meine (Humbucker) Favoriten für Rock – Hardrock.
Das alles übrigens sehr dynamisch, vieleicht nicht ganz so wie bei meiner Dean Markley CD 60 Röhre, aber der Abstand ist nach meinen Ohren nicht sehr groß.
Den Metallerbereich habe ich nicht großartig probiert, ist eh nicht mein Sound, das was ich beim kurzen Antesten gehört habe, haute mich aber auch nicht unbedingt um. Vieleicht geht da noch was wenn man etwas an den Reglern dreht – für mich aber nicht interessant.
Das verschiedenen Delay sind sehr brauchbar und auch die anderen Effekte wie Tremolo/Vibrato oder Distortion und Compressor sind ziemlich praxistauglich da mit vielen Parametern einstellbar.
Beim Ausklingen konnte ich in den verschiedenen Presets keine digitalen Artefakte vernehmen. Die Rechenleistung der Microcontroller scheinen also für die möglichen Anwendungen genug Leistung zu haben.
Bei der Probe hatte ich keine Probleme mich hörbar durchzusetzen, meine 2 ersten Sounds klangen wirklich gut und meine Kollegen hatten nix zu meckern.
Definitiv gibt es sicherlich genug Amps die besser klingen und besser ausschauen.
Für den Augenblick bin ich jedenfalls sehr zufrieden mit dem Teil.
Bedenkt man aber den Preis und das, was dafür geboten wird so dürften die Mustangs derzeit ohne Konkurenz am Markt sein.

Hier noch drei kurze Clips:

Tele mit 65er Twin Simu
[mp3]www.wolferz.de/resources/Tele_twin.mp3[/mp3]

Tele mit 65er Deluxe Simu
[mp3]www.wolferz.de/resources/Tele_Deluxe.mp3[/mp3]

Paula Studio mit Marshall jcm800 Simu
[mp3]www.wolferz.de/resources/Pauls_M70.mp3[/mp3]

Gruß
Ralf
 
Hi Ralf,

danke für dein Review. Dieses Mustang Head werde ich in Kürze auch ausgiebig testen. Ich häng mich dann hier dran ;-)
 
Ich hänge mich auch mal an. Konnte den Amp vor 2 Wochen mal im Laden spielen und kann deinen jetzigen Eindruck nur untermauern(auch wenn es bei mir nur 2 Stunden waren:( ) Die Rock Sounds sind echt gut gelungen. Werde aber nochmal hinfahren da ich überlege mit ihn zu kaufen aber so als Schüler sind auch 260€ nicht soooo wenig auch wenn der Preis echt fair ist.
 
Hallo,

ich habe das Topteil auch ins Auge gefaßt.
Nach vielen Jahren mit einem 29 kg schweren Combo, will ich mal was leichtes, das sich gut mit verschiedenen Speakern, sprich Boxen kombinieren läßt. Bei einigen YT Videos ist mir aufgefallen, dass das Top mit einer 4x12 die Rock und härteren Sounds besser rüber bringt als der 1x12 Combo, iss ja auch klar. Und dann das Gewicht, man wird älter (das Thema wurde und wird hier an anderer Stelle ausgiebig diskutiert)

Blöd ist halt nur, dass man das Top nur Stereo betreiben kann, also 2x12 ist schon mal Pflicht. Und nur den Amp mal eben zu einer Session mit nehmen, da müssen dann eben schon 2 Boxen nutzlos rumstehen. Oder beim Gig mal eben in die 4x12 von der Co-Band einstöpseln ist auch nicht drin, wegen stereo. Zu Hause hätte ich dann das Top mit dem 12er aus meinem Combo betreiben wollen.

Finde ich doof gelöst von Fender. Eine Mono-Option wäre sinnvoll, meine ich.
 
Naja - zur Not kann man ja auch ein
Lastwiederstand einstöpseln?!
Gibt es bei Ebay für 12 Euro.

Aber eigentlich sind Transenverstärker ohne Last betrieben eher unkritisch.
magman hat ja auch schon was dazu geschrieben und das Netz ist voll von Erklärungen, warum ein Tranenamp ohne Last laufen darf.

Ich mache mir da erstmal keine Sorgen und fahre mono bis ich die Box umgeschraubt habe.

Gruß
Ralf
 
ich hab die Mustänge I und II auch angespielt und ja: Sie haben mir auch gut gefallen, jedenfalls die cleanen Sounds.

Die sind aber unter massivem Effekteinsatz. Ich habe Zweifel, ob das den "test of time" besteht. Ich kann mir vorstellen, dass das nach einer Weile nervt oder man doch zurück will zu eher natürlichen cleansounds, wie sie der Blues Junior oder Classic 30 liefert. Und evtl. ein bisschen Chorus per Pedal dazu.

Natürlich verkenne ich den Preisunterschied zu den Röhrenamps nicht, aber wie wird der Sound der Mustänge auf lange Sicht beurteilt? Das wäre nicht das erste mal, dass die Euphorie der ersten Wochen doch stark nachlässt.

Zumal die Zerrsounds von allenfalls okay (moderate Zerrsounds) bis schröcklich (Brutalmetal-Imitate) gehen ...
 
Schnabelrock":1z4vnvtv schrieb:
ich hab die Mustänge I und II auch angespielt und ja: Sie haben mir auch gut gefallen, jedenfalls die cleanen Sounds.

Die sind aber unter massivem Effekteinsatz.


Moinsen,

wie überladen die Sounds von Effekten sind hängt ganz und gar von deinem Geschmack ab - ist alles recht simpel einzustellen. Noch komfortabler halt bei dem Mustang 3, 4 und 5.
 
Hier ist übrigens eine Antwort der Fender Techs zum Thema Anschluss nur einer Mono Box an den Mustang V:


http://www.fender.com/community/forums/ ... 27&t=53395

The Mustang V will support 8 ohms per side. You can use a box that has an 8 ohm total load connected to just one side. You'll lose any stereo sound as mentioned previously.

_________________
Loren Howard
Technology Support Lab
Fender Musical Instruments Corp.
TSL@Fender.com
480-596-7195


Gruß
Ralf
 
Hi!
Ich besitze das Teil ja jetzt seit ca. 2 Wochen!
So hab ich mich am Samstag mal mitder Fender Fuse Software auseinandergesetzt und mal ein paar eigene Sounds kreiert!
Also ich bin echt begeistert, um Sounds zu erstellen ist die Software auf jeden Fall zu empfehlen. Da gibt es ne Menge Zusatzoptionen die am Amp nicht zu regeln sind. Alles sehr übersichtlich!
Außerdem kann man Backups erstellen und zusätztlich Sounds (von anderen Usern) runterladen!
Gestern hatten wir Probe mit meiner Beatband!
Zusammen mit ner Squier Classic Vibe und ner 4x 12er Marshall Box mit Greenbacks machte das Teil echt Laune. Das klang hervoragend! Ich habe echt nix vermisst, im Gegenteil, Dynamik, Durchsetzungsvermögen, Sound, klasse! Gerade die Crunchsounds gefallen mir sehr gut. Das klingt echt nach Röhre!
Meine Bandkollegen wollten nicht glauben, dass das Teil nur 265 Euronen gekostet hat.

@Twulf: Danke für die Info. Das macht die ganze Sache noch besser.
Das Top wiegt mal knapp 12 Kilo und meine 1x12er von Tubetown mal gerade 15 Kilo! Das probier ich gleich mal auf der nä. Probe aus!

Also n. m.M. hat Fender da echt ein feines Teil auf den Markt gebracht!
Der einzige Wehrmutstropfen für mich ist der Preis für den zusätzlichen Doppelfussschalter. Der ist für rd. 47 Euro gegenüber dem Amp echt zu teuer, zumal bei den Amis das Teil umgerechnet knapp 20 Euros kostet!

Gruss Michael

PS. Was mir noch eigenfallen ist. Also die Presets haben allesamt Speakersimulationen. Das ist mir erst nach ein paar Tagen aufgefallen! Da ich ja über ne Gitarrenbox spiele, habe ich die nun deaktiviert! Der Amp klingt somit viel offener!
 
Also: Ich habe den Mustang III jetzt auch ca. 4 Wochen im Einsatz. Leise gespielt zuhause fand ich die Sounds, die ich jeweils aus den Basisampmodellen zusammengeschustert habe, alle sehr anständig. Im Proberaum spiele ich sonst immer über meinen Koch Twintone an 2x12, Effekte TS + Delay zeitweise, das wars dann. Gestern also den Amp mit den zuhause getweakten Sounds mit zur Probe. Meine Befürchtung war: setzt sich nicht durch gegen den Alchemist vom Kollegen und die Sounds klingen laut nicht so gut.

Was soll ich sagen: Ich bin ein wenig erschüttert und kann es auch noch nicht so richtig glauben, aber ich fands die Sounds und auch das Spielgefühl durch die Bank absolut praxistauglich. Ja, es gibt sicher bessere Sounds, aber ich hab mich wohlgefühlt und die Kollegen waren auch sehr angetan. Ich hatte mir einen Cleansound (65 Twin), zwei Crunchsound (Bassman, transparent + AC30 rotzig) und zwei Leadsounds (Bassman mit Gain, JCM 800) gebaut und die haben alle den Test bestanden. Hier und mal bisschen noch die Klangregelung nachgeregelt oder mal schnell einen Effekt dazu (das geht da relativ fix) und das wars.

Ich überlege schwer, ob ich den zukünftig live einsetze, weil ich einfach ökonomischer (weniger Gepäck) und flexibler unterwegs sein werde. Ich habe jetzt aus Gründen der Fairness nicht den direkten A/B-Vergleich mit dem Koch gemacht, aber mir hat nix gefehlt.

Kann das sein? Wer hat auch schon Praxiserfahrungen mit dem Amp gemacht? Also im Proben- und Livebetrieb?

Lg, Alex

P.S. Um den Amp nun wirklich livetauglich zu nutzen, bräuchte man auf jeden Fall den zusätzlichen 4-Button Fußschalter. Der Amp wird nur mit dem 2 Button ausgeliefert. Im Laden kostet dieser Schalter 70€!!! Das finde ich gelinde gesagt , etwas überteuert, zumal der Schalter für den G-Dec nur 44€ kostet. Kennt jemand zufällig eine Bezugsquelle innerhalb der EU, wo das Ding günstiger ist?
 
Auch von hier.... ein herzliches Dankeschön für den Bericht!!

Ich finde das Konzept sehr interessant, preislich auch absolut OK.

Die leistungsstarken Modelle interessieren mich weniger, für mich wärs der hier:
https://www.thomann.de/de/fender_mustang_ii.htm
...oder sogar ne Nummer kleiner, aber der 12er ist schon vorzuziehen, weils bestimmt satter klingt und von der Leistung bei Bedarf "ausreichend" da ist.

Von den Meinungen scheinen ja alle Modelle gut abzuschneiden....

Toll finde ich die Editierbarkeit und auch USB, bestimmt ein toller Übungsamp für zu Hause, der auch zum recorden taugt und in der 40 Watt Ausführung sicher auch genug Power hat , um mit anderen zusammen zu jammen.
Hat jemand schon (oder tiefergehende) Erfahrung mit den beiden kleineren Modellen 1+2?

Kaufen werde ich ihn wahrscheinlich dennoch nicht, weil ich für zu Hause einen Vollröhrenamp (wie auch eine Transe) habe und den mit einem VOX Tonelab ST "befeure", im Prinzip ist dann ein anderer amp verzichtbar, weils ja "fast" aufs gleiche rauskäme.
Daneben gibt es noch einen Peavey Vypyr 15, der ja recht ähnlich ist und den ich auch ein wenig als Konkurrenten ansehe, obwohl der Mustang 1 sicher noch etwas mehr bietet (Programmierung und USB) - die Frage ist, ob man es braucht. Ich hab eh schon ausreichend (eher zu viele) amps. :oops:
...aber das kompakte und tragefreundliche Konzept finde ich Klasse, wenn ich da an meinen VOX AC30 denke und meine fertige Wirbelsäule spüre...
...dann ist weniger Gewicht doch erfreulich.

Kann mir aber gut vorstellen, dass sich die Mustang Modelle super verkaufen werden.
Mir gefallen einige der aktuellen Modeller so richtig gut und ich bin mit deren sound auch absolut zufrieden.

Aus was besteht denn bei denen das Gehäuse?
 
Ich bin von Mustang I über III (der ist beim zweiten Einschalten in Rauch aufgegangen) nun beim V gelandet.

Bedienung mit Display finde ich deutlich interesssanter und komfortabler als beim I. Den Brit 60s finde ich klasse und die erweiterte Palette der Fender Amps ist auch ganz nett, dazu kommt beim V der 4-fach-FS.... beim III der 2-fach-FS - ich würde die aus o.g. Gründen allemal dem II vorziehen...(und als der III noch lief dachte ich nur, stereo wäre geil -- und stereo beim V ist noch geiler...)

Ich überlege noch mit der Box, es werden 2X10" im open back - nur mit den Speakern bin ich noch nicht klar.

Gehäuse scheint MDF oder Span zu sein....
 
Al":1vh7vlwy schrieb:
Meine Befürchtung war: setzt sich nicht durch gegen den Alchemist vom Kollegen und die Sounds klingen laut nicht so gut.

Als Bandkollege vom Al kann ich nur sagen, das mir die Sounds fast besser gefallen haben als die Sounds von Al´s Koch Amp ... aber das kann auch Tagesform gewesen sein ...

Ich spiele zwar nen Röhrenamp mit Stressleiste, bin aber von den guten Sounds der Modeller gar nicht mehr überrascht, ich hatte vorher mal nen Flextone III Plus und der war auch sehr amtlich. Ich persönlich bin halt ein Spielkind und habe zu Zeiten des Flextone zig Stunden investiert um immer wieder Sounds zu finden und neue Sounds zu tweaken, das entfällt mit dem klassischen Setup und ich konzentriere mich aufs wesentliche - ist aber eher meiner eigenen Macke zuzuschreiben und hat mit den Amps per se nix zu tun.

Trotzdem - wer sich mit dem Mustang III beschäftigt wird schnell schöne, passende Sounds zur Verfügung haben und hat einen kompakten, kleinen Amp, der sich soundmässig alles andere als verstecken muss...
 
Hier ein ausgiebiger Test bei Bonedo mit schönen Soundfiles von Thomas Dill.

Der Mustang schlägt sich richtig gut in der Presse. Schon verrückt was man für das kleine Geld heute so bekommt!
 

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