little-feat
Power-User
Michael Pantleon ist der Mann hinter dem Namen „Leosounds“. Im Alleingang, so meine Information, fertigt er in Handarbeit ein kleines, feines Pickup-Programm. Sehr überschaubar und das ist wohl gut so.
„Redhouse“ heißt die kräftigste Variante für die Stratocaster. Etwa 7 kOhm beträgt der Wicklungswiderstand. Das ist mehr als bei den (scheußlichen) Texas Specials von Fender.
Was bleibt da noch vom typischen Stratsound übrig?
Ich habe ein Set bestellt und vor 14 Tagen traf es bei mir ein.
Blieb die Frage: In welche meiner Strats einbauen? Ich habe mich für meine 62er Fernandes „Revival“ entschieden. Trocken gespielt eine Strat von außergewöhnlicher Ausgewogenheit, ohne Bevorzugung irgendwelcher Frequenzbereiche, fast schon langweilig neutral.
Die Elektrik wurde, wie immer bei mir, extrem spartanisch gehalten. Meine Strats haben kein Volume und nur einen Ton-Regler, der geht auf den Mittel-PU. 5-Weg-Schalter, fertig, das wars.
Um es gleich zu sagen:
Was mir da aus meinem Prosonic entgegen kam, hat mich nachhaltig beeindruckt. Das „Redhouse“-Set ist ein ganz großer Wurf.
Zunächst der Steg-PU.
Alle Stratisten kennen das Problem. Fast jeder Strat Steg-PU ist alleine kaum zu gebrauchen. Kalt, scharf mit total überzogenen Höhen kommen die meisten daher. Das muß so sein, sagen die Konstrukteure, sonst gibts in der Zwischenposition Steg/Mitte eben keinen typischen Stratsound.
Muß nicht so sein. Der Redhouse-Steg ist diesbezüglich eine Offenbarung. Aggressiv ist er, bissig und kantig, aber ohne Kälte und Schärfe. Er lässt sich wunderbar über den Anschlag steuern, wie ein Rennwagen mit dem Gaspedal.
Steg-Mitte:
Geht doch, auch ohne Trommelfell-Piercing. Alles da, was man braucht. Der Draht, der Anschlag-Snap, die Glocke, Strat pur. Natürlich voller und dicker als bei einem Fünfziger mit 5,5 kOhm, logisch.
Aber sauber ist der Ton, sehr, sehr differenziert, da verwischt nichts, keine überlagernden Bässe und Mitten, ein straffes Tongebilde.Und immer noch feinfühlig über den Anschlag steuerbar.
Und dann der Hals: Knochig, leicht hohl, beinharter Antritt, das ist absolute Oberklasse.
Richtiger Sonnenaufgang herrscht dann am Overdrive-Kanal. Oder mit dem Tubescreamer. Zerrsounds sind die Domäne dieser PU´s. Auch mit Zerre geht nichts von der klaren Definition verloren. So lange man nicht vergisst, dass eine Strat in der IG-Metall nicht zu suchen hat.
Die nächste Ausbaustufe wäre dann P90er. Aber bis dahin ist mir bisher kaum etwas Besseres als diese Pickups untergekommen. Die Vintage Tallboys von Rio Grande, ja gut, das ist etwa die gleiche Liga.
Aber auch das Blues-Set von Häussel kann nicht mehr als die Leosounds, trotz des wohl fast dreifachen Preises.
Gut 100,00 Euro verlangt Pantleon für dieses Set. Darf man gar nicht laut sagen. Wer gewöhnt ist „nur teuer ist gut“, oder „Kloppmann Kloppmann über alles“ – der wird wohl umdenken müssen. Oder weiterhin nach Namen und G&B-Testberichten kaufen.
Ich kenne Michael Pantleon nicht persönlich. Wir hatten nur Kontakt per Mail. Kurz, knapp, auf Fakten beschränkt.
Dies ist also kein Gefälligkeits-Testbericht, sondern eine ganz und gar subjektve Darstellung meiner Eindrücke. Wer vor der Frage steht; Welche PU´s für die Strat kaufen, der sollte meiner Meinung nach, Leosounds unbedingt überdenken. Lohnt sich.
„Redhouse“ heißt die kräftigste Variante für die Stratocaster. Etwa 7 kOhm beträgt der Wicklungswiderstand. Das ist mehr als bei den (scheußlichen) Texas Specials von Fender.
Was bleibt da noch vom typischen Stratsound übrig?
Ich habe ein Set bestellt und vor 14 Tagen traf es bei mir ein.
Blieb die Frage: In welche meiner Strats einbauen? Ich habe mich für meine 62er Fernandes „Revival“ entschieden. Trocken gespielt eine Strat von außergewöhnlicher Ausgewogenheit, ohne Bevorzugung irgendwelcher Frequenzbereiche, fast schon langweilig neutral.
Die Elektrik wurde, wie immer bei mir, extrem spartanisch gehalten. Meine Strats haben kein Volume und nur einen Ton-Regler, der geht auf den Mittel-PU. 5-Weg-Schalter, fertig, das wars.
Um es gleich zu sagen:
Was mir da aus meinem Prosonic entgegen kam, hat mich nachhaltig beeindruckt. Das „Redhouse“-Set ist ein ganz großer Wurf.
Zunächst der Steg-PU.
Alle Stratisten kennen das Problem. Fast jeder Strat Steg-PU ist alleine kaum zu gebrauchen. Kalt, scharf mit total überzogenen Höhen kommen die meisten daher. Das muß so sein, sagen die Konstrukteure, sonst gibts in der Zwischenposition Steg/Mitte eben keinen typischen Stratsound.
Muß nicht so sein. Der Redhouse-Steg ist diesbezüglich eine Offenbarung. Aggressiv ist er, bissig und kantig, aber ohne Kälte und Schärfe. Er lässt sich wunderbar über den Anschlag steuern, wie ein Rennwagen mit dem Gaspedal.
Steg-Mitte:
Geht doch, auch ohne Trommelfell-Piercing. Alles da, was man braucht. Der Draht, der Anschlag-Snap, die Glocke, Strat pur. Natürlich voller und dicker als bei einem Fünfziger mit 5,5 kOhm, logisch.
Aber sauber ist der Ton, sehr, sehr differenziert, da verwischt nichts, keine überlagernden Bässe und Mitten, ein straffes Tongebilde.Und immer noch feinfühlig über den Anschlag steuerbar.
Und dann der Hals: Knochig, leicht hohl, beinharter Antritt, das ist absolute Oberklasse.
Richtiger Sonnenaufgang herrscht dann am Overdrive-Kanal. Oder mit dem Tubescreamer. Zerrsounds sind die Domäne dieser PU´s. Auch mit Zerre geht nichts von der klaren Definition verloren. So lange man nicht vergisst, dass eine Strat in der IG-Metall nicht zu suchen hat.
Die nächste Ausbaustufe wäre dann P90er. Aber bis dahin ist mir bisher kaum etwas Besseres als diese Pickups untergekommen. Die Vintage Tallboys von Rio Grande, ja gut, das ist etwa die gleiche Liga.
Aber auch das Blues-Set von Häussel kann nicht mehr als die Leosounds, trotz des wohl fast dreifachen Preises.
Gut 100,00 Euro verlangt Pantleon für dieses Set. Darf man gar nicht laut sagen. Wer gewöhnt ist „nur teuer ist gut“, oder „Kloppmann Kloppmann über alles“ – der wird wohl umdenken müssen. Oder weiterhin nach Namen und G&B-Testberichten kaufen.
Ich kenne Michael Pantleon nicht persönlich. Wir hatten nur Kontakt per Mail. Kurz, knapp, auf Fakten beschränkt.
Dies ist also kein Gefälligkeits-Testbericht, sondern eine ganz und gar subjektve Darstellung meiner Eindrücke. Wer vor der Frage steht; Welche PU´s für die Strat kaufen, der sollte meiner Meinung nach, Leosounds unbedingt überdenken. Lohnt sich.