B
Banger
Guest
Heute morgen fing die U-Bahn ob meines Kopfschüttelns doch glatt ein wenig an zu schlingern, las ich doch in der aktuellen G&B vom letzten Projekt der Herren Udo Pipper und Florian Jäger.
Man nehme: Eine Gibson Les Paul Historic Collection, Baujahr 2007. Für den Preis muss man schon ein paar Wochen am Hauptbahnhof den Arsch hinhalten, trotz Serienfertigung.
Anschließend gehe man her und reiße alles von der Klampfe, bis man nur noch das blanke Mahagoni von Hals und Korpus hat.
Griffbrett: Weg!
Ahorndecke: Abgehobelt!
Lack: Hinfott!
Dann wird der Hals aus dem Korpus gerupft, und man fängt ganz von vorn an. Der Hals wird mit 'nem janz speziellen Knochenleim wieder einipappt (Ab dieser Stelle immer fein das Wort "Schwingungsankopplung" benutzen, kommt gut!), der Hals bekommt ein neues Shaping, die Kontur des Bodys wird angepasst, eine neue Decke aus natürlich seltenem und unter tibetanischer Aufsicht abgelagertem Ahorn aufgeleimt und zurechtgeschnitzt. Der Hals bekommt ein Griffbrett aus echtem Rio-Palisander, natürlich aus sorgsam behüteten Restbeständen.
Anschließend kommt noch Nitrocellulose drauf, und zwar so, dass es nach ein paar Tagen schon gecrackeled aussieht wie normalerweise nach 40 Jahren. (Frage an die Lackprofis: Is' ja schön, dass sich so ein Ergebnis so schnell erzielen lässt - aber wie verhält es sich mit der Langzeittauglichkeit der Lackierung?)
Geagete Hardware, Amber-Pickups, natürlich Sprague Bumblebees - und Hossa! - die perfekte Les Paul ist geboren.
Preis: Irgendwas zwischen 10k und 12k.
Durchatmen.
Sacken lassen.
Zeigefinger heben.
Fragenden Gesichtsausdruck aufsetzen, mit dezent verzweifeltem Zucken in den Mundwinkeln.
Warum geht man nicht einfach zum Gitarrenbauer und lässt sich so ein Instrument direkt aufbauen? Warum muss man dafür 'ne arschteure LP ausschlachten, nur für Mahagoni und Decal?
Ist das einfach nur Dekadenz oder schon ein ernsthaftes mentales Problem?
Man nehme: Eine Gibson Les Paul Historic Collection, Baujahr 2007. Für den Preis muss man schon ein paar Wochen am Hauptbahnhof den Arsch hinhalten, trotz Serienfertigung.
Anschließend gehe man her und reiße alles von der Klampfe, bis man nur noch das blanke Mahagoni von Hals und Korpus hat.
Griffbrett: Weg!
Ahorndecke: Abgehobelt!
Lack: Hinfott!
Dann wird der Hals aus dem Korpus gerupft, und man fängt ganz von vorn an. Der Hals wird mit 'nem janz speziellen Knochenleim wieder einipappt (Ab dieser Stelle immer fein das Wort "Schwingungsankopplung" benutzen, kommt gut!), der Hals bekommt ein neues Shaping, die Kontur des Bodys wird angepasst, eine neue Decke aus natürlich seltenem und unter tibetanischer Aufsicht abgelagertem Ahorn aufgeleimt und zurechtgeschnitzt. Der Hals bekommt ein Griffbrett aus echtem Rio-Palisander, natürlich aus sorgsam behüteten Restbeständen.
Anschließend kommt noch Nitrocellulose drauf, und zwar so, dass es nach ein paar Tagen schon gecrackeled aussieht wie normalerweise nach 40 Jahren. (Frage an die Lackprofis: Is' ja schön, dass sich so ein Ergebnis so schnell erzielen lässt - aber wie verhält es sich mit der Langzeittauglichkeit der Lackierung?)
Geagete Hardware, Amber-Pickups, natürlich Sprague Bumblebees - und Hossa! - die perfekte Les Paul ist geboren.
Preis: Irgendwas zwischen 10k und 12k.
Durchatmen.
Sacken lassen.
Zeigefinger heben.
Fragenden Gesichtsausdruck aufsetzen, mit dezent verzweifeltem Zucken in den Mundwinkeln.
Warum geht man nicht einfach zum Gitarrenbauer und lässt sich so ein Instrument direkt aufbauen? Warum muss man dafür 'ne arschteure LP ausschlachten, nur für Mahagoni und Decal?
Ist das einfach nur Dekadenz oder schon ein ernsthaftes mentales Problem?