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Yamaha Pacifica: Eine Wald- und Wiesengitarre?
Eine der meist empfohlenen Gitarren in Internetforen, wie auch in diesem, ist die Yamaha Pacifica. Angetan von der Optik und neugierig auf das was die Gitarre vielleicht kann, habe ich mir ein solches Gerät vor einiger Zeit spontan zugelegt.
Es ist die etwas gehobenere Variante 412V geworden, die 112 wollte ich mir dann doch nicht geben, das klang mir schon zu sehr nach Notrufnummer.
Ausstattung:
Die in Korea hergestellte Gitarre hat einen dreiteiligen Korpus aus Erle und einen angeschraubten Hals aus Ahorn. Der Hals-Korpus-Übergang ist recht nett gestaltet, deutlich weniger klobig als das amerikanische Vorbild aus den 50ern, dadurch lassen sich auch die höchsten Lagen bequem erreichen.
Das Vibrato ist an zwei Bolzen frei schwebend aufgehängt und macht keinen schlechten Eindruck. Trotz Kunststoffsattel und normalen Mechaniken lässt es sich in Maßen verstimmungsfrei vibrieren. Ich habe die Tuner versuchshalber gegen ein paar Gotoh Magnum Locking getauscht, den Sattel ein wenig mit Grafit behandelt und eine Rockinger Black Box eingebaut, die ich noch in einer Grabbelkiste bei mir gefunden habe, und siehe da: Danach nimmt die Gitarre sogar extreme Dive Bombs gelassen hin und präsentiert sich danach noch in fast perfekter Stimmung.
Die Elektrik besteht aus einem Humbucker am Steg und zwei Single Coils am Hals und in der Mitte. Nach Entfernen des Elektrofachdeckels finde ich zu meinem Erstaunen einen 5-Weg Schalter mit 4 Ebenen vor, der ab Werk allerdings nur dazu genutzt wird in der Zwischenstellung, also Bridge und Mitte, den Humbucker zu splitten. Da ich mit dem Mittelpickup in Strats alleine noch nie etwas anfangen konnte, habe ich mich natürlich sofort mit dem Lötkolben auf die Gute gestürzt und mir in Position 3 des Schalters die Kombination Bridge HB und Neck SC gegönnt.
Die Elektronik ist sauber verarbeitet, die Pickup Kabel sind sogar stoff-ummantelt, das lässt doch hoffen. Wir werden sehen.
Anfassen:
Der recht füllige Hals liegt mir gut in der Hand und fühlt sich dank seidenmatter Lackierung angenehm und eingespielt an. Die Bünde sind ordentlich abgerichtet und an den Seiten sauber geschliffen. Da kratzt und schneiden nichts an der Hand. Die Gitarre ist mit 3,7 kg relativ leicht und liegt gut am Körper. Sie ist unverkennbar mit einer Strat verwandt.
Der Klang:
Trocken angespielt legt sie ein ausgewogenes Klangbild an den Tag, sie klingt kultiviert und nervt nicht mit diesen ätzenden Höhen manch anderer Günstig-Gitarren.
Elektrisch verstärkt kann sie mich, trotz No-Name-Pickups, überzeugen. Das ist nicht High-End, aber die Zwischenpositionen klingen unverkennbar nach dem Vorbild und der Steg-Humbucker weiss bei rockigeren Klängen zu überzeugen. Ich habe besser klingende Gitarren in der Hand gehabt, dennoch habe ich zwei Gigs ausschliesslich mit diesem Stück bestritten, und hatte auf der Bühne im Band-Kontext nie das Gefühl es würde mir an etwas fehlen.
Ich glaube mit besseren Pickups könnte man die Gitarre noch weiter aufwerten, die entsprechende Basis dazu liefert sie jedenfalls, einen zwingenden Grund dafür sehe ich aber nicht.
Fazit:
Die Pacifica ist mehr Brot- und Butter-, denn Wald- und Wiesen-Gitarre.
Sie hat keinen ausgeprägten Charakter, nichts was besonders hervorsticht, macht aber so einiges mit und ist ein ordentliches Arbeitstier, nicht nur für Einsteiger. Angesichts des Preises und der gelieferten Qualität ist sie aber gerade für diese eine klare Empfehlung.
Ich würde sie als so eine Art 90PS Golf unter den Gitarren sehen.
Eine der meist empfohlenen Gitarren in Internetforen, wie auch in diesem, ist die Yamaha Pacifica. Angetan von der Optik und neugierig auf das was die Gitarre vielleicht kann, habe ich mir ein solches Gerät vor einiger Zeit spontan zugelegt.
Es ist die etwas gehobenere Variante 412V geworden, die 112 wollte ich mir dann doch nicht geben, das klang mir schon zu sehr nach Notrufnummer.
Ausstattung:
Die in Korea hergestellte Gitarre hat einen dreiteiligen Korpus aus Erle und einen angeschraubten Hals aus Ahorn. Der Hals-Korpus-Übergang ist recht nett gestaltet, deutlich weniger klobig als das amerikanische Vorbild aus den 50ern, dadurch lassen sich auch die höchsten Lagen bequem erreichen.
Das Vibrato ist an zwei Bolzen frei schwebend aufgehängt und macht keinen schlechten Eindruck. Trotz Kunststoffsattel und normalen Mechaniken lässt es sich in Maßen verstimmungsfrei vibrieren. Ich habe die Tuner versuchshalber gegen ein paar Gotoh Magnum Locking getauscht, den Sattel ein wenig mit Grafit behandelt und eine Rockinger Black Box eingebaut, die ich noch in einer Grabbelkiste bei mir gefunden habe, und siehe da: Danach nimmt die Gitarre sogar extreme Dive Bombs gelassen hin und präsentiert sich danach noch in fast perfekter Stimmung.
Die Elektrik besteht aus einem Humbucker am Steg und zwei Single Coils am Hals und in der Mitte. Nach Entfernen des Elektrofachdeckels finde ich zu meinem Erstaunen einen 5-Weg Schalter mit 4 Ebenen vor, der ab Werk allerdings nur dazu genutzt wird in der Zwischenstellung, also Bridge und Mitte, den Humbucker zu splitten. Da ich mit dem Mittelpickup in Strats alleine noch nie etwas anfangen konnte, habe ich mich natürlich sofort mit dem Lötkolben auf die Gute gestürzt und mir in Position 3 des Schalters die Kombination Bridge HB und Neck SC gegönnt.
Die Elektronik ist sauber verarbeitet, die Pickup Kabel sind sogar stoff-ummantelt, das lässt doch hoffen. Wir werden sehen.
Anfassen:
Der recht füllige Hals liegt mir gut in der Hand und fühlt sich dank seidenmatter Lackierung angenehm und eingespielt an. Die Bünde sind ordentlich abgerichtet und an den Seiten sauber geschliffen. Da kratzt und schneiden nichts an der Hand. Die Gitarre ist mit 3,7 kg relativ leicht und liegt gut am Körper. Sie ist unverkennbar mit einer Strat verwandt.
Der Klang:
Trocken angespielt legt sie ein ausgewogenes Klangbild an den Tag, sie klingt kultiviert und nervt nicht mit diesen ätzenden Höhen manch anderer Günstig-Gitarren.
Elektrisch verstärkt kann sie mich, trotz No-Name-Pickups, überzeugen. Das ist nicht High-End, aber die Zwischenpositionen klingen unverkennbar nach dem Vorbild und der Steg-Humbucker weiss bei rockigeren Klängen zu überzeugen. Ich habe besser klingende Gitarren in der Hand gehabt, dennoch habe ich zwei Gigs ausschliesslich mit diesem Stück bestritten, und hatte auf der Bühne im Band-Kontext nie das Gefühl es würde mir an etwas fehlen.
Ich glaube mit besseren Pickups könnte man die Gitarre noch weiter aufwerten, die entsprechende Basis dazu liefert sie jedenfalls, einen zwingenden Grund dafür sehe ich aber nicht.
Fazit:
Die Pacifica ist mehr Brot- und Butter-, denn Wald- und Wiesen-Gitarre.
Sie hat keinen ausgeprägten Charakter, nichts was besonders hervorsticht, macht aber so einiges mit und ist ein ordentliches Arbeitstier, nicht nur für Einsteiger. Angesichts des Preises und der gelieferten Qualität ist sie aber gerade für diese eine klare Empfehlung.
Ich würde sie als so eine Art 90PS Golf unter den Gitarren sehen.