Ugorr
Power-User
Moin.
Im "Heute frisch gekauft" Thread habe ich ein Review angekündigt. Hier kommen also ein paar Sätze zu meinem neuen Minimultieffekt.
Warum habe ich das Ding gekauft?
Ich hatte vom Geburtstagsgeld einen Fuffi übrig. Saitenvorräte, Slides, Stative, Kabel usw sind reichlich vorhanden, also forschte ich mal nach einem neuen Spielzeug.
Ein Delay oder Hallpedal sollte es werden. Das fehlt noch auf Stressbrett Nr2. Was richtig nettes findet man für den oben genannten Fuffi allerdings nicht. Denselben Job übernimmt auf Stressbrett 1 allerdings auch ein kleines Multieffektgerät. Also dort mal geguckt.
Und das G1on viel auf. Denn es ist häßlich und sieht aus wie Spielzeug, die Featureliste ist aber prima. Ausserdem mit 49 Euro genau in der angestrebten, "bestellt man mal mit" Preiskategorie.
Schon beim Auspacken die erste Überraschung: Ja, immer noch häßlich. Wirkt aber stabil und hat genug Gewicht um nicht sofort über den Probenraumboden zu wandern, wenn man kurz am Kabel zieht. Die Optik erinnert mich an die ersten Gameboys und so lässt sich das Ding auch am einfachsten programmieren. In Beide Hände nehmen und mit den Daumen steuern. Die sind durch Spielekonsole und Tablet ja ausreichend geschult.
Was macht man idR mit so einem Ding zuerst: Gitarre dran, an den Amp(hier bei mir ein Fullrangesystem/Monitorbox) und Presets durchdaddeln. Und da kam die zweite Überraschung: Die Presets klingen gut und nicht zu überladen. OK, eine Handvoll unsägliches Geblubber ist auch dabei, aber man muss ja zeigen was das Teil kann. Das ist das erste Mal das ein Hersteller wirklich sinnvolle Presets in ein Gerät gepackt hat, die ich nicht sofort alle löschen will. Nagut, TC Electronics macht das auch ganz prima, aber das ist auch eine andere Kategorie von Geräten.
Kurz mal ein Einschub, wie ich meine Modeller und Multieffekte programmiere: Ich mache mir eine Bank mit "Blankopresets" - alles aus. Dann werden nach und nach Effekte eingefügt. Das erste Preset hier war nur eine Ampsimulation(Matchless30) mehr nicht. Preset 2 nur ein Halleffekt, Preset 3 nur Delay. Das ist dann die Ausgangsbasis und es werden Songspezifische Presets gebaut.
Als nächstes kam das Highlight des G1on: Der Looper.
Ich hab zwar schon ein paar Liveacts(zB Ed Sheeran oder die großartigen "Nervling" aus HH) mit Loopern gesehen, gehört und gemischt, aber noch nie selber damit rumgespielt. Den günstigsten Looper gibt es mMn für 100 Euro, das war mir zum Ausprobieren immer zuviel. Hier ist so ein Ding nun mit eingebaut und ich bin begeistert. Ich kam geschlagene 2 Stunden nicht von dem kleinen Multi weg. Ein geiles Übetool und Werkzeug zum Songwriting. Akkord/Melodiefolge aufnehmen und man hat die Hände frei zum Texte schreiben. Und ich muss nicht meinen Rechner mit der DAW anwerfen und erst eine Idee vorproduzieren. Und im Proberaum/Urlaub/Hotelzimmer geht das mit Kopfhörerbetrieb auch. Alleine dafür lohnt sich das Teil, günstiger gibt es keinen Looper. Für extensive Livenutzung gibt es vermutlich bessere Geräte, aber für den Hausgebrauch ist das Ding klasse. Eine weitere Anwendungsidee: Soundcheck. Mit dem Duo mischen wir uns oft selbst und jetzt mit Looper kann ich meine Rythmusgitarre eindengeln und mal durch den Raum gehen und am Mischpult werkeln. Im Proberaum hat das schon prima funktioniert.
Das die eingebauten Drumpatterns auch mit dem Looper und unabhängig davon funktionieren, sollte noch erwähnt werden. So hat man einen Guidetrack beim einspielen und kann diesen bei Bedarf ausschalten.
Nun mal kurz was ich mit dem kleinen Multi alles ausprobiert habe:
EGitarre - Multi als Modeller - Monitorbox = Funktioniert, klingt prima, entweder Notfallsetup oder sogar Standalonebetrieb.
EGitarre - Effekt(Zerrer/Booster/Filter) - Egitarenamp = läuft, ist aber nicht meine Erfüllung
EGitarre - Amp - Multi im Effektweg = Richtig gut. Hall, Delays, Modulation, ggf EQ , da hat Zoom tolle Sounds programmiert
Akustikgitarre-Multi-DI = 2 Proben habe ich bisher so gespielt, das wird vermutlich Hauptanwendungszweck bzw der Parallelbetrieb(s.u.)
Multi im Auxweg eines Mischpultes = Auch das geht, wir haben mit dem Duo ein Batteriebriebenes Setup für Walking Acts, da fehlte noch ein Hallgerät.
Gesang - Multi - Mischpult = jein, das geht besser mit spezifischen Geräten. Die Impedanzanpassung ist hier ein Problem, was mit vielen Nebengeräuschen einhergeht.
Harp - Multi - DI = Muss man wie beim Gesang vorsichtig programmieren, noch bin ich da nicht zufrieden, wird aber sicher noch.
Drummerersatz bei einer Session: Da die Nulpe von Trommler zu spät kam, wurde er kurzerhand elektronisch ersetzt. Hat auch Spaß gemacht, aber mit echtem Mensch ist das doch schöner
der Parallelbetrieb: Ich fahre mit meiner Akustik gerne ein Dry/Wet System. Haben wir einen externen Tontechniker, biete ich diesem beide Signale an. Mischen wir uns selbst, gehe ich mit 2 Wegen ins Pult und das Wetsignal steuere ich auf der Bühne mit einem Volumenpedal. Bei ganz krassen Sounds(ja, ich verzerre meine Akustik auch mal) kann auch das Dry Signal gemutet werden. Bisher gefällt mir das G1on so gut, das es evtl mein Akustikstressbrett(Brett1) ersetzen könnte, aber noch ist Honeymoonphase und noch kein richtiger Livegig damit ausprobiert. Das Brett kommt also erstmal noch mit.
Allgemein Anmerkungen:
Bedienungsanleitung ist OK, findet man auf der Website
Presetsounds kann man bei Youtube mal vorhören, eine osteuropäischer(???) Kollege hat da mal was eingespielt. Ich kann die Sprache weder verstehen noch einordnen, aber Sounds hören geht ja auch so.
Strom - Batteriebetrieb geht, die Billigwandwarze im Proberaum geht, das Powerplant geht auch (obwohl eigentlich zuwenig Power an einem Ausgang)
AuxIn - habe ich noch nicht genutzt
Presetwechsel ist fix und bei einigen Effekten ist Spillover möglich und funktioniert
Ein paar Schwächen hat jedes Gerät, so auch dieses:
-es ist immer noch häßlich.
-KEINE Tap-Tempo Funktion - kann ich aber mit Leben, für die "DelayU2 Songs" gucke ich schmerzbefreit auch live kurz vor dem Song auf ein Metronom.
-der Bypass ist ganz bestimmt nicht "True" - ob ich da noch einen Truebypasslooper nachrüste, weiß ich noch nicht. Gerade in meinem DryWet System ist das echt OK, da immer noch ein sauberes Signal anliegt.
-zuviele gute Presets: Ich weiß nicht was ich löschen soll um meine Sounds zu bauen.
-USB Anschluss vorhanden, aber nur für Firmwareupdates nutzbar. Zumindest eine Sicherungsfunktion der Presets wäre super.
-kein schneller Zugriff auf Parameter - man muss immer irgendwie durch das Menü. Ich schraube aber selten an meinen Pedalen auf dem Gig. Raumanpassung mache ich idR am Pult.
Ich habe bestimmt noch was vergessen, aber das kann ich ja nach Bedarf ergänzen.
Ich kann alleine für die Looperfunktion eine klare Kaufempfehlung für das G1on aussprechen. Dazu kriegt man noch den Klopfspecht als Metronomersatz(hier nochmal das böse Stichwort: ÜBEN) und einen Haufen gut klingender Effekte bzw das leichte Notfallgerät für den Gitarrenkoffer. Ich habe in den letzten Tagen mit verschiedenen Formationen Musik gemacht und aus jeder Gruppe wurde mindestens ein weiteres G1on bestellt. Ist mir so auch noch nie bei einer Neuanschaffung passiert, aber das Teil bietet auch einigen Nutzen fürs Geld.
Gruß
Ugorr
PS: Ja, Röhrenamp ist geiler, aber ich fahre tatsächlich desöfteren mit dem Fahrrad zur Probe und zu Gigs.
Im "Heute frisch gekauft" Thread habe ich ein Review angekündigt. Hier kommen also ein paar Sätze zu meinem neuen Minimultieffekt.
Warum habe ich das Ding gekauft?
Ich hatte vom Geburtstagsgeld einen Fuffi übrig. Saitenvorräte, Slides, Stative, Kabel usw sind reichlich vorhanden, also forschte ich mal nach einem neuen Spielzeug.
Ein Delay oder Hallpedal sollte es werden. Das fehlt noch auf Stressbrett Nr2. Was richtig nettes findet man für den oben genannten Fuffi allerdings nicht. Denselben Job übernimmt auf Stressbrett 1 allerdings auch ein kleines Multieffektgerät. Also dort mal geguckt.
Und das G1on viel auf. Denn es ist häßlich und sieht aus wie Spielzeug, die Featureliste ist aber prima. Ausserdem mit 49 Euro genau in der angestrebten, "bestellt man mal mit" Preiskategorie.
Schon beim Auspacken die erste Überraschung: Ja, immer noch häßlich. Wirkt aber stabil und hat genug Gewicht um nicht sofort über den Probenraumboden zu wandern, wenn man kurz am Kabel zieht. Die Optik erinnert mich an die ersten Gameboys und so lässt sich das Ding auch am einfachsten programmieren. In Beide Hände nehmen und mit den Daumen steuern. Die sind durch Spielekonsole und Tablet ja ausreichend geschult.
Was macht man idR mit so einem Ding zuerst: Gitarre dran, an den Amp(hier bei mir ein Fullrangesystem/Monitorbox) und Presets durchdaddeln. Und da kam die zweite Überraschung: Die Presets klingen gut und nicht zu überladen. OK, eine Handvoll unsägliches Geblubber ist auch dabei, aber man muss ja zeigen was das Teil kann. Das ist das erste Mal das ein Hersteller wirklich sinnvolle Presets in ein Gerät gepackt hat, die ich nicht sofort alle löschen will. Nagut, TC Electronics macht das auch ganz prima, aber das ist auch eine andere Kategorie von Geräten.
Kurz mal ein Einschub, wie ich meine Modeller und Multieffekte programmiere: Ich mache mir eine Bank mit "Blankopresets" - alles aus. Dann werden nach und nach Effekte eingefügt. Das erste Preset hier war nur eine Ampsimulation(Matchless30) mehr nicht. Preset 2 nur ein Halleffekt, Preset 3 nur Delay. Das ist dann die Ausgangsbasis und es werden Songspezifische Presets gebaut.
Als nächstes kam das Highlight des G1on: Der Looper.
Ich hab zwar schon ein paar Liveacts(zB Ed Sheeran oder die großartigen "Nervling" aus HH) mit Loopern gesehen, gehört und gemischt, aber noch nie selber damit rumgespielt. Den günstigsten Looper gibt es mMn für 100 Euro, das war mir zum Ausprobieren immer zuviel. Hier ist so ein Ding nun mit eingebaut und ich bin begeistert. Ich kam geschlagene 2 Stunden nicht von dem kleinen Multi weg. Ein geiles Übetool und Werkzeug zum Songwriting. Akkord/Melodiefolge aufnehmen und man hat die Hände frei zum Texte schreiben. Und ich muss nicht meinen Rechner mit der DAW anwerfen und erst eine Idee vorproduzieren. Und im Proberaum/Urlaub/Hotelzimmer geht das mit Kopfhörerbetrieb auch. Alleine dafür lohnt sich das Teil, günstiger gibt es keinen Looper. Für extensive Livenutzung gibt es vermutlich bessere Geräte, aber für den Hausgebrauch ist das Ding klasse. Eine weitere Anwendungsidee: Soundcheck. Mit dem Duo mischen wir uns oft selbst und jetzt mit Looper kann ich meine Rythmusgitarre eindengeln und mal durch den Raum gehen und am Mischpult werkeln. Im Proberaum hat das schon prima funktioniert.
Das die eingebauten Drumpatterns auch mit dem Looper und unabhängig davon funktionieren, sollte noch erwähnt werden. So hat man einen Guidetrack beim einspielen und kann diesen bei Bedarf ausschalten.
Nun mal kurz was ich mit dem kleinen Multi alles ausprobiert habe:
EGitarre - Multi als Modeller - Monitorbox = Funktioniert, klingt prima, entweder Notfallsetup oder sogar Standalonebetrieb.
EGitarre - Effekt(Zerrer/Booster/Filter) - Egitarenamp = läuft, ist aber nicht meine Erfüllung
EGitarre - Amp - Multi im Effektweg = Richtig gut. Hall, Delays, Modulation, ggf EQ , da hat Zoom tolle Sounds programmiert
Akustikgitarre-Multi-DI = 2 Proben habe ich bisher so gespielt, das wird vermutlich Hauptanwendungszweck bzw der Parallelbetrieb(s.u.)
Multi im Auxweg eines Mischpultes = Auch das geht, wir haben mit dem Duo ein Batteriebriebenes Setup für Walking Acts, da fehlte noch ein Hallgerät.
Gesang - Multi - Mischpult = jein, das geht besser mit spezifischen Geräten. Die Impedanzanpassung ist hier ein Problem, was mit vielen Nebengeräuschen einhergeht.
Harp - Multi - DI = Muss man wie beim Gesang vorsichtig programmieren, noch bin ich da nicht zufrieden, wird aber sicher noch.
Drummerersatz bei einer Session: Da die Nulpe von Trommler zu spät kam, wurde er kurzerhand elektronisch ersetzt. Hat auch Spaß gemacht, aber mit echtem Mensch ist das doch schöner
der Parallelbetrieb: Ich fahre mit meiner Akustik gerne ein Dry/Wet System. Haben wir einen externen Tontechniker, biete ich diesem beide Signale an. Mischen wir uns selbst, gehe ich mit 2 Wegen ins Pult und das Wetsignal steuere ich auf der Bühne mit einem Volumenpedal. Bei ganz krassen Sounds(ja, ich verzerre meine Akustik auch mal) kann auch das Dry Signal gemutet werden. Bisher gefällt mir das G1on so gut, das es evtl mein Akustikstressbrett(Brett1) ersetzen könnte, aber noch ist Honeymoonphase und noch kein richtiger Livegig damit ausprobiert. Das Brett kommt also erstmal noch mit.
Allgemein Anmerkungen:
Bedienungsanleitung ist OK, findet man auf der Website
Presetsounds kann man bei Youtube mal vorhören, eine osteuropäischer(???) Kollege hat da mal was eingespielt. Ich kann die Sprache weder verstehen noch einordnen, aber Sounds hören geht ja auch so.
Strom - Batteriebetrieb geht, die Billigwandwarze im Proberaum geht, das Powerplant geht auch (obwohl eigentlich zuwenig Power an einem Ausgang)
AuxIn - habe ich noch nicht genutzt
Presetwechsel ist fix und bei einigen Effekten ist Spillover möglich und funktioniert
Ein paar Schwächen hat jedes Gerät, so auch dieses:
-es ist immer noch häßlich.
-KEINE Tap-Tempo Funktion - kann ich aber mit Leben, für die "DelayU2 Songs" gucke ich schmerzbefreit auch live kurz vor dem Song auf ein Metronom.
-der Bypass ist ganz bestimmt nicht "True" - ob ich da noch einen Truebypasslooper nachrüste, weiß ich noch nicht. Gerade in meinem DryWet System ist das echt OK, da immer noch ein sauberes Signal anliegt.
-zuviele gute Presets: Ich weiß nicht was ich löschen soll um meine Sounds zu bauen.
-USB Anschluss vorhanden, aber nur für Firmwareupdates nutzbar. Zumindest eine Sicherungsfunktion der Presets wäre super.
-kein schneller Zugriff auf Parameter - man muss immer irgendwie durch das Menü. Ich schraube aber selten an meinen Pedalen auf dem Gig. Raumanpassung mache ich idR am Pult.
Ich habe bestimmt noch was vergessen, aber das kann ich ja nach Bedarf ergänzen.
Ich kann alleine für die Looperfunktion eine klare Kaufempfehlung für das G1on aussprechen. Dazu kriegt man noch den Klopfspecht als Metronomersatz(hier nochmal das böse Stichwort: ÜBEN) und einen Haufen gut klingender Effekte bzw das leichte Notfallgerät für den Gitarrenkoffer. Ich habe in den letzten Tagen mit verschiedenen Formationen Musik gemacht und aus jeder Gruppe wurde mindestens ein weiteres G1on bestellt. Ist mir so auch noch nie bei einer Neuanschaffung passiert, aber das Teil bietet auch einigen Nutzen fürs Geld.
Gruß
Ugorr
PS: Ja, Röhrenamp ist geiler, aber ich fahre tatsächlich desöfteren mit dem Fahrrad zur Probe und zu Gigs.