Bass Cut-Regler / Eindrücke aus der Praxis

little-feat

Power-User
29 Mrz 2020
5.475
2
10
Hamburg
Ich hatte vor einiger Zeit hier über meine Reverend „Jetstream“ geschrieben. Eine Gitarre mit drei P90ern und einem „Bass Cut-Regler“.

Dieser Bass Cut ist es wert, dass man einmal ein paar Eindrücke ganz abgeschnitten von der Gitarre weitergibt.

Es ist ein ganz normaler, stufenloser Drehregler. Im Rechtsanschlag lässt der das volle Pickup-Signal durch. Dreht man nach links, so werden stufenlos die Bässe aus dem Signal geregelt. Mein Ohr sagt, dass auch die Tiefmitten betroffen sind.

Ist man ganz links angekommen, so ist der P90 zu einem normalen Strat-Pickup mutiert. Das Tolle: Es funktioniert!

Das ist nicht irgendein Spielkram, wie z. B. der VSC von Blade. Der Klangcharakter des PU wird nicht verändert. Das Ganze klingt auch nicht nach Notbehelf, sondern es klingt über das gesamte Spektrum hinweg einfach gut, echt und natürlich.

Dieser Bass Cut ist nichts Neues. Helmuth Lemme hat so etwas schon lange im Programm. Ich wäre jedoch nie auf die Idee gekommen, ein solches Teil einzubauen, weil ich es für Spielerei gehalten habe. Jetzt, nach den praktischen Erfahrungen, sehe ich das völlig anders..

Sollte dieser Regler mit Humbuckern ebenso gut funktionieren, wie mit P90ern, dann ergäben sich völlig neue Klangwelten. Ein Coil-Splitting könnte man sich schenken. Man könnte zu mittig/bassig klingende Pickups stufenlos anpassen und und.

Ich werde auf jeden Fall einen solchen Regler bei Lemme ordern (soll keine Werbing sein, ich kenne Herrn Lemme nur aus Büchern) und in eine meiner Strats einbauen. Und schauen, was passiert..

Vielleicht kann ja der eine oder andere mit diesem kleinen Tipp etwas anfangen und der Lösung seines Sound-Problems ein Stück näher kommen.
 
Hi Tom,

interessantes Thema, aber was erhoffst du dir, durch das Einbauen eines Bass Cut-Regler in eine Strat (Single Coil?)?
Das mit P90 und HB leuchtet mir noch ein, aber SC?
Oder hab ich dich da falsch verstanden?

Gruß,
tesch


P.S. :lol: mein ganzer Post besteht nur aus Fragen...
 
Hat er evtl. einen Humbucker in der Strat ;-)?

Gruß, Thomas

P.S.: Hab nen ganz simplen Bass Cut (nur über Schalter) in meiner LP-Kopie von Hagstrom. Der Sound wird merklich dünner, stratig wirds logischerweise nicht, klingt eher einfach zarter/braver. Leider nicht regelbar. Nimmt dem Pickup außerdem einiges vom Charakter. Nutze ich deshalb eigentlich kaum, den Treble Cut nach gleichem Prinzip dafür umso öfter.
 
A.N.Other":1zats4yd schrieb:
P.S.: Hab nen ganz simplen Bass Cut (nur über Schalter) ...

Auch nur über einen (Push/Pull-) Schalter habe ich das in der Timlein realisiert. Dem P94 am Hals wird einfach ein 0.47er Kondensator in Reihe zugeschaltet. Sehr stratig das Ganze ohne den Charakter des Pickups zu verändern. Keine Spielerei, eine echte Bereicherung.
 
little-feat":2ne6pzeh schrieb:
Sollte dieser Regler mit Humbuckern ebenso gut funktionieren, wie mit P90ern, dann ergäben sich völlig neue Klangwelten.
Es funktioniert. Ich habe hier eine Reverend Volcano rumstehen, die den Bass-Cut drin hat, die macht aus dem Rockmonster ein Funky-Beast. Cooles Ding.
 
little-feat":2jz50yph schrieb:
Ich hatte vor einiger Zeit hier über meine Reverend „Jetstream“ geschrieben. Eine Gitarre mit drei P90ern und einem „Bass Cut-Regler“.

Dieser Bass Cut ist es wert, dass man einmal ein paar Eindrücke ganz abgeschnitten von der Gitarre weitergibt.

Es ist ein ganz normaler, stufenloser Drehregler. Im Rechtsanschlag lässt der das volle Pickup-Signal durch. Dreht man nach links, so werden stufenlos die Bässe aus dem Signal geregelt. Mein Ohr sagt, dass auch die Tiefmitten betroffen sind.

Ist man ganz links angekommen, so ist der P90 zu einem normalen Strat-Pickup mutiert. Das Tolle: Es funktioniert!

Das ist nicht irgendein Spielkram, wie z. B. der VSC von Blade. Der Klangcharakter des PU wird nicht verändert. Das Ganze klingt auch nicht nach Notbehelf, sondern es klingt über das gesamte Spektrum hinweg einfach gut, echt und natürlich.

Dieser Bass Cut ist nichts Neues. Helmuth Lemme hat so etwas schon lange im Programm. Ich wäre jedoch nie auf die Idee gekommen, ein solches Teil einzubauen, weil ich es für Spielerei gehalten habe. Jetzt, nach den praktischen Erfahrungen, sehe ich das völlig anders..

Sollte dieser Regler mit Humbuckern ebenso gut funktionieren, wie mit P90ern, dann ergäben sich völlig neue Klangwelten. Ein Coil-Splitting könnte man sich schenken. Man könnte zu mittig/bassig klingende Pickups stufenlos anpassen und und.


Kann ich nur bestätigen!
Das ist bei meiner Reverend "Jetstream 390" genau so.
Und bei meiner Reverend "Clubking RT" (mit Filtertrons) funktioniert es ebenfalls wunderbar.

Da ergeben sich sehr, sehr schöne "soundliche" Möglichkeiten.


PS:
Übrigens ist ein P90 ein SC, wenn ich nicht irre. ;-)
 
Hi Tom.
Das klingt ja höchst interessant. Könntest du, sofern es nicht allzuviel Aufwand für dich ist, mal ein paar Detailfotos des betreffenden Potis machen und eventuell die Bauteilewerte ermitteln? Überlege mir nämlich gerade so etwas in meine Duesenberg einzubauen.
Ich wäre dir auf jeden Fall sehr dankbar.

Gruß,
Nick
 
Adrenochrome":34hawgxm schrieb:
Könntest du, sofern es nicht allzuviel Aufwand für dich ist, mal ein paar Detailfotos des betreffenden Potis machen und eventuell die Bauteilewerte ermitteln?

Bauteilwerte.....ich bin kein Elektroniker.
Und für ein Foto müßten Saiten und Pickguard runter. Und dann gibts vermutlich nix anderes als ein normales Potigehäuse zu sehen.

Ich denke hier wirst du geholfen

http://www.gitarrenelektronik.de/index. ... &Itemid=26

Tom
 
Hi Tom.
Danke für den Tip, aber da der Herr Lemme ja seine kleinen Helferlein auch weiterhin verkaufen möchte, wird er mir wohl nicht verraten, welche Kondensatorwerte er da in Reihe zu den Pickups schalten lässt. Nicht umsonst gießt er die Teile in Kunstharz ein. Aber nach knapp einer Stunde googlen wusste ich dann auch mehr ;-)

Gruß,
Nick
 
Ich habe mich mal schlau gemacht. Reverend verkauft leider keine einzelnen Bauteile.



Adrenochrome":27j95d95 schrieb:
wird er mir wohl nicht verraten, welche Kondensatorwerte er da in Reihe zu den Pickups schalten lässt.

Aber nach knapp einer Stunde googlen wusste ich dann auch mehr ;-)

Siehste.
Da bin ich ja nun völlig anders gestrickt.
Mich interessiert immer nur, DASS etwas funktioniert.
Warum, ist mir eigentlich egal.

Aber trotzdem: Was haben denn deine Recherchen ergeben????
 
Hi.
In der Regel werden Buss Cut oder Bass Roll Off Schaltungen so realisiert, dass ein Kondensator mit niedriger Kapazität (variiert aber von Hersteller zu Hersteller) in Reihe in die "heisse Leitung" geklemmt wird. Um das ganze variabel zu machen wird parallel zu dem Kondensator ein Poti geschaltet, dass bei Rechtsanschlag den Kondensator brückt und somit den "vollen Saft" durchlässt. Das ganze ähnelt also sehr einem Volume Poti mit Treble Bleed Kondensator, mit der Ausnahme, dass der Lötschaft am Linksanschlag des Potis keine Masseverbindung hat.
 
Also eigentlich ein alter Hut.

Trotzdem: Ich bin ziemlich begeistert von den Möglichkeiten. Wäre dieses Ding nicht in der Reverend eingebaut gewesen - ich wäre nie auf die Idee gekommen, so ein Teil mal auszuprobieren.

Tom
 
Hallo, das habe ich erstmal gefunden, damit ich weiß, worum es geht.
http://www.reverendguitars.com/reverend ... m_390.html
Die Schaltung ist nicht neu, man kann das auch extern mit EQ machen.
Man hat aber bestimmte Sachen gerne onboard.
Es ist demnach kein Poti, sondern ein mehrstufiger (feinfühliger) Schalter.
Im Gegensatz zum "Tonepoti" für Highcut ist es nicht praktikabel einen Basscut mit Poti zu bauen - die Potis müssten sehr hochohmig sein.
Welche Werte genau (vergossen) verbaut werden - 100pF bis 1nF,
in dem Bereich würde ich suchen...
Also, mal extern einen Versuchsaufbau !
V.H.
 
V.H.":3rl8ykaj schrieb:
Es ist demnach kein Poti, sondern ein mehrstufiger (feinfühliger) Schalter.
Im Gegensatz zum "Tonepoti" für Highcut ist es nicht praktikabel einen Basscut mit Poti zu bauen

Da liegst du leider falsch.

Ich besitze die Gitarre ja nun selbst, wie oben zu lesen ist. Und es ist keineswegs ein mehrstufiger Schalter, sondern ein völlig normaler, stufenloser Drehregler.

Und er ist in Potiform, wie mir Arne von Brill (Taranaki-Guitars) bestätigt hat.

Ob das in der Theorie nun praktikabel ist.....du wirst verzeihen, aber das geht mir direkt am Ar.....vorbei.

Ich sehe und höre, daß es in der Praxis hervorragend funktioniert und nur das finde ich interessant.

Nix für ungut.

Tom
 
Hallo, ja , man kann es mit Poti machen - in Reihe zur Leitung.
Aber das Beispiel :
http://www.gitarrenelektronik.de/index. ... &Itemid=26
ist mit Stufenschalter, weil eben wirkungsvoller....
Ich bin immer ein Freund der Höhen gewesen - meine Schaltung geht auf
Gegenphase, wieder ein anderes Prinzip. Am Ende der Strippe zählt was raus kömmt.
So falsch liege ich nicht...
V.H.
 

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