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Boss GT 10 Review
Seit Anfang dieser Woche besitze ich das BOSS GT 10.Ich versuche ein möglichst neutrales Review zu schreiben. Da ich erst seit ca. 4 Jahren Gitarre spiele, und auch noch nicht Millionen von Euro für irgendwelch Vintage gedöns ausgegeben habe, lässt es sich nicht vermeiden das es sich um meinen persönlichen Geschmack handelt.
Verarbeitung:
Boss typisch. Ein solides Gehäuse aus Metall. Die Potis sitzen stramm und wackeln nicht. Das Expression Pedal fühlt sich sehr angenehm an. Die Schalter sind aus Kunstoff und lassen sich gut betätigen. Eine kleine Metallleiste schützt die Regler vor grobe Tritte. Die Eingangsbuchsen auf der Rückseite machen ebenfalls einen sehr guten Eindruck.Ausstattung:
- 39 Preamp ´s
- Compressor
- 30 Verzerrer
- 7 Boxen
- 5 Micros
- Verschiedene EQ´s
- 34 Effekte ( + Delay, Reverb, Chorus )
- Verschiedene WhaWha und Whammy Pedal
- Volumen Pedal
- Tuner
- Looper mit 38 Sekunden Aufnahme und unendlich Overdubs
- USB Anschluss ( GT 10 Dient als vollwertige Recording Lösung )
Bedienung:
Am ersten Tag habe ich mir die Schnellstartanleitung vorgenommen. Innerhalb von ca. 5 Minuten kamen die ersten wirklich guten Töne aus dem Ding.Mann muss nicht viel tun. Man hat unter den Master Volumen Regler einen Button, dort wird ausgewählt ob z.b. direkt auf PA oder über eine kleine Combo ( oder Stack ) usw. gespielt wird.
Danach kann man, bei bedarf, den Pegel der Gitarre anpassen.
Das war es fast. Möchte ich z.b. den Preamp eines Patches verändern, klicke ich einfach auf den PREAMP Button, hier kann ich alles wesentliche dafür einstellen, oder ihn komplett deaktivieren.
So geht das mit allen Effekten. Zusätzlich gibt es einen Button für allgemeine Patch Einstellungen z.b. der Anordnung der Effekte, die Belegung der Tasten usw.
Kurz: Nach nur 2 Tagen konnte ich das Teil zu 100% bedienen. Es ist absolut leicht zu bedienen, aber trotzdem sehr komplex.
Anschlussmöglichkeiten:
Für mich ist das die größte Stärke des GT 10. Ich nutze es in Verbindung mit einem ValveKing 212.Das GT 10 wird mit der sogenannten 4 Kabelmethode mit dem AMP verbunden.
Hat man genug Kabel, und einen AMP mit Effekt Send und Return, kann man alles mit dem GT 10 bedienen. Ich z.b. mag die Preamps vom GT 10. Also habe ich nun die Möglichkeit den Preamp vom Valveking komplett zu umgehen und ein Preamp aus dem GT 10 zu wählen. Diese Einstellungen werden mit den Patches gespeichert, wenn ich also beim nächsten Patch wieder meinen ValveKing nutzen möchte, kann ich beim nächsten Patch einfach den Preamp des GT 10 ausschalten und meinen ValveKing nutzen. Das GT 10 hat Möglichkeit Kanäle am AMP zu schalten. Oder direkt über MIDI irgendetwas anderes anzusteuern. Wenn man erstmal alles verkabelt und eingestellt hat ( was nicht sonderlich schwer ist ) hat man ein unglaubliches Rack an Möglichkeiten.
Pro Patch gibt es die Möglichkeit 2 Preamps auf getrennten Kanälen zu nutzen. D.h. ich kann Digtitalen Preamp und meinen ValveKing gleichzeitig nutzen und miteinander vermischen, oder im Stereobild verteilen. Oder noch besser. Ich kann diese Kanäle mit Effekten versehen und mit einem Schalter wechseln. ODER ich kann durch ANSCHLAGSTÄRKE diese Kanäle wechseln.
Es sind einfach unglaubliche Möglichkeiten. Wer möchte, kann auch nur die Effekte des GT 10 nutzen. Boxen und Preampsimulation lassen sich einfach ausschalten.
Sound
Ich habe zu seiner Zeit schon mit Guitar Rig 1 in die Digitale Welt reingeschnuppert.Was ich aus dem GT 10 Höre, klingt nicht Digitial. Es sind Powervolle und Warme Sounds.
Wer mit dem Kasten keine gescheite Sounds hinbekommt, sollte sich die Ohren untersuchen lassen.
Ich habe es mittlerweile an einem ValveKing ( im Effekts Send/Return ), einer PA Anlage und an kleinen Aktiv Boxen getestet. Es klingt überall gut.
Ich hätte kein Problem damit live oder im Proberaum direkt über PA zu spielen. Es ist Praktisch und klingt 1A.
Mehr kann ich dazu nicht sagen, ist ja auch Geschmackssache.
Recording
Zusätzlich hat das GT 10 noch die Möglichkeit per USB mit dem PC verbunden zu werden.Treiber dazu findet man auf der Roland HP.
Ich hatte bisher eine NativeInstruments Soundkarte für ca 250€.
Da ich nun aber z.b. in Cubase direkt mit meinen GT 10 spuren einspielen kann, ist das ding überflüssig. Ich kann spuren mit oder ohne Effekte aufnehmen.
In der Effektkette kann ich den Digitalen Ausgang verschieben. D.H. wenn ich möchte nehm ich mein Signal direkt nach dem Preamp, oder VOR dem Preamp auf. Oder nach dem Delay.. usw usw usw.
Ebenfalls kann ich Signale nachträglich mit dem GT 10 Bearbeiten. Also im Grunde wie ein VST Plugin. Jedoch ohne dabei CPU Power zu verschlingen.
Bei mir habe ich eine Latenz von 8ms ( Intel Core 2 Duo 6400, 3 GB Ram )
Fazit
Ich liebe das Teil. Für ca 450€ bekommt man unglaubliches geboten. Es gibt sogar die Möglichkeit mit dem Looper ein leeres Signal aufzunehmen, um dann ohne Gitarre in der Hand alles einstellen zu können. Der Looper macht übrigens echt Spaß.Falls weiteres Interesse besteht, werde ich ein paar Soundsamples aufnehmen und veröffentlichen.
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