Hallo!
therealmf schrieb:
Aber dann hören wir auch bitte auf, das Thema zu diskutieren, der Anfangsposter kauft sich ne Squier mit EMGs, ein Tonelab und beschwer sich NIE WIEDER über schlechte Sounds...
Jepp, das ist der Weg.
In der ersparten Zeit der Equipmentsuche werden die Songs bis zum Erbrechen geübt, fertig. Das bringt Sicherheit und die hört man auch.
Die Frage ist ja, was tatsächlich an Sounds gebraucht wird. Das mit dem "Solosound" kann man vermutlich vernachlässigen, es wird zu 99% um Rhythmus gehen und da vermutlich zu 76,4 % um clean. Vielleicht sagt auge mal was zu der Einsatzhäufigkeit von verschiedenen Sounds im Kommerzbereich.
Ich spiele ja viele Trauungen, zu 99% mit elektro-akustischer Gitarre neben einem Digitalpiano. Von meinem Edeleffektbrett nebst Edelgitarre plus Stereopickupsytem ist exakt mein Tuner übrig geblieben. Anstelle einer dynamischen und ausdrucksstarken Gitarre plus jeder Menge "Außenborder" ist eine simple Elektroakustische mit Autoradio in der Zarge im Einsatz, die sich eher gutmütig verhält.
Die Aufbauzeit meines Trios liegt im Rekordfall unter fünf Minuten, gerechnet vom Zeitpunkt, wo das gesamte Equipment vor Ort ist. Wir müssen genau einmal tragen. Den Abbau schaffen wir in der gleichen Zeit. Das passt im Regelfall so, dass wir als letztes dem Brautpaar gratulieren können, der Bräutigam drückt uns dann meistens direkt die Gage in die Hand. (Es gilt übrigens der Grundsatz: Wenn das Make-Up der Braut tränenverschmiert ist, waren wir richtig gut.)
Unser Rekord liegt bei zwei Kurzgigs und einem längeren Gig an einem Samstag. Da muss die Logistik stimmen und die Zusammenarbeit in der Band. Bei uns weiß jeder, wo welches Kabel hingehört und da kommt es auch hin. Keiner steht doof rum, bis nicht alles erledigt ist.
Die Trauung ist der schönste Tag im Leben des Brautpaares - so das Klischee. Da musst du "abliefern" und darfst nicht verkacken. Soundcheck? Selten. Einspielen? Nie. Die ersten drei Songs zum Einstimmen? Du spielst nur drei Songs. Die dreizehnte Obertonreihe ist völlig egal, du musst deine Parts im Schlaf beherrschen, es dürfen keine Fehler zu hören sein. Das ist die Pflicht. Die Kür ist, die drei Songs - denn mehr sind es im Regelfall nicht - auch noch ausdrucksstark zu spielen. Nicht immer einfach bei dem Schmalz, den sich die Menschen wünschen aber wie oben geschrieben, das verheulte Make-Up der Braut ist das Ziel!
Bei solchen Kurzgigs bist du mit den Bandkollegen meistens länger im Auto unterwegs als zusammen auf der Bühne. Da muss die Chemie in der Band stimmen, sonst wird das unangenehm stressig.
Wie gesagt, ich habe von Karneval keine Ahnung. Nach meinen Erfahrungen ist beim Equipment aber Verlässlichkeit das Wichtigste, Einfachheit das Zweitwichtigste und dann kommt sehr lange gar nichts. Aus einigermaßem gutem Zeug einen richtig schlechten Sound zu bekommen, halte ich heute auch schon für eine Leistung.
Zurück zum Topic.
Gruß
erniecaster