B
Banger
Guest
Hallo zusammen,
letztes Wochenende war ich bei Walter und habe meinen überholten Fretless aus der Werkstatt abgeholt.
Wie alles anfing: 2003 kaufte ich spontan diesen Bass, es war mein erster 5saiter. Mit der Zeit stellte sich heraus, dass er doch nicht so ganz meinen Vorstellungen entsprach, er war schlichtweg zu lahm; der recht dünne und flexible Hals schluckte einfach zu viel vom Attack.
Er bekam die Bünde gezogen, fortan konnte man mit ihm wunderbar traurige Balladen spielen – auf Dauer fiel es aber dann doch negativ auf, dass sich extrem wenige traurige Balladen in meinem Repertoire befanden, also stand der Bass die meiste Zeit ungenutzt in der Ecke herum.
Da ich in der Zwischenzeit auch ein wenig mit den Pickups experimentiert hatte und einen Satz Rough Crystal Soapbars in rot geschossen hatte, war auch sein optischer Zustand eher fragwürdig:
[img:800x600]http://www.kraushaar-gitarren.de/cms/images/modifikation/peavey/alt_pickups.jpg[/img]
(Spaßfakt am Rande: Da der Bass immer nur in der Ecke des Proberaums stand, hat meine Frau ihn nie zu Gesicht bekommen. Erst nach dem Makeover zeigte ich ihr dieses Bild. Sie war entsetzt. ;-))
Auch hatte der Hals ein Manko: Er war zwar schön schlank und lag leicht in der Hand, jedoch bekomme ich bei zu dünnen Hälsen schnell Ermüdungserscheinungen. Da sollte also mehr "Fleisch" her.
Da es, wie erwähnt, mein erster Fünfsaiter war, hänge ich doch ein wenig an dem Bass und wollte ihn nicht einfach zugunsten eines anderen Instruments ausrangieren, also fragte ich Walter um Rat.
Wir beschlossen, den Hals mit einem dickeren Griffbrett aus Ebenholz auszustatten. Dieses trägt dann zur Steifheit des Halses bei, gleichzeitig bekommt der Hals als Ganzes mehr Dicke.
Die Pickups sollten furniert werden, um wieder vorzeigbar zu sein, die vorhandene Brücke durch ein Modell ausgetauscht werden, bei dem man die Saiten von oben einhängen kann – es ist ein furchtbares Gefummel, die dicke und steife B-Saite durch eine Brücke hindurchzuzwängen.
Als wir uns gerade ob der Brückenkonstruktion einig wurden, schickte ich Walter ein Beispiel, wie ich mir den Klang vorstellte:
Dies stellte aller noch einmal etwas auf den Kopf, denn Walters Antwort war: "Da muss ein Piezo bei!", gefolgt von "Ich lasse mir was einfallen!".
Kurz darauf bekam ich eine Mail mit einem Anhang, der mir kurz den Atem stocken ließ: Ich würde in Zukunft der Besitzer einer der schönsten Brücken der Welt sein!
[img:800x531]https://dl.dropbox.com/u/56727345/brueckerohbau.jpg[/img]
Handgefertigt aus Ebenholz, und – auf diesem Bild noch nicht sichtbar – mit einer Stegeinlage aus Knochen, darunter der Piezo.
Wie man hier schon ein wenig erkennen kann, wurden die Pickups mit Nuss-Wurzelholz furniert. Wenn da noch Lack draufkommt, Jungejunge…
Und nun: Das Finale!
[img:800x600]http://www.guitarworld.de/gwpages/images/gear/11095.jpg[/img]
[img:800x600]http://www.guitarworld.de/gwpages/images/gear/11096.jpg[/img]
[img:800x600]http://www.guitarworld.de/gwpages/images/gear/11094.jpg[/img]
(Die Bilder gibt es auch in der Galerie.)
Das Griffbrett ist stolze 8mm dick, der Hals liegt nun unglaublich gut in der Hand! Die nun erreichte Steifheit des Halses ergibt exakt den gewünschten Ton; er hat Attack und steht sofort.
Anstatt der zuvor eingebauten 2-Band-Elektronik ist nur noch ein passiver Drehschalter eingebaut, der mir neben der Stellung "offen" noch drei verschiedene Kondensatorwerte anbietet, die den Ton sukzessive andicken: die Höhen werden bedämpft und die Mitten bauchiger.
Den Piezo kann ich stufenlos hinzuregeln, um den Klang wieder mit lispelnden Höhen anzureichern. Großartig!
Aktiv ist nur noch das Bartolini-Modul (MPB1-918), über das die magnetischen und Piezo-Signale zusammengemischt und niederohmig herausgeführt werden.
Gestern habe ich schnell noch eine Aufnahme gemacht (Pocket POD direkt in den PC): Es sind beide magnetische Pickups an, in jeder Pause drehe ich den Kondensatorschalter eine Stellung weiter. Ganz zum Schluss kommt dann der Piezo hinzu:
[sc]http://soundcloud.com/klingeltonwaschmaschine/pimped-peavey[/sc]
Ich bin extrem glücklich!
EDIT – Hier die beiden Griffbretter im Vergleich:
[img:800x479]https://dl.dropbox.com/u/56727345/griffbrettvergleich.jpg[/img]
letztes Wochenende war ich bei Walter und habe meinen überholten Fretless aus der Werkstatt abgeholt.
Wie alles anfing: 2003 kaufte ich spontan diesen Bass, es war mein erster 5saiter. Mit der Zeit stellte sich heraus, dass er doch nicht so ganz meinen Vorstellungen entsprach, er war schlichtweg zu lahm; der recht dünne und flexible Hals schluckte einfach zu viel vom Attack.
Er bekam die Bünde gezogen, fortan konnte man mit ihm wunderbar traurige Balladen spielen – auf Dauer fiel es aber dann doch negativ auf, dass sich extrem wenige traurige Balladen in meinem Repertoire befanden, also stand der Bass die meiste Zeit ungenutzt in der Ecke herum.
Da ich in der Zwischenzeit auch ein wenig mit den Pickups experimentiert hatte und einen Satz Rough Crystal Soapbars in rot geschossen hatte, war auch sein optischer Zustand eher fragwürdig:
[img:800x600]http://www.kraushaar-gitarren.de/cms/images/modifikation/peavey/alt_pickups.jpg[/img]
(Spaßfakt am Rande: Da der Bass immer nur in der Ecke des Proberaums stand, hat meine Frau ihn nie zu Gesicht bekommen. Erst nach dem Makeover zeigte ich ihr dieses Bild. Sie war entsetzt. ;-))
Auch hatte der Hals ein Manko: Er war zwar schön schlank und lag leicht in der Hand, jedoch bekomme ich bei zu dünnen Hälsen schnell Ermüdungserscheinungen. Da sollte also mehr "Fleisch" her.
Da es, wie erwähnt, mein erster Fünfsaiter war, hänge ich doch ein wenig an dem Bass und wollte ihn nicht einfach zugunsten eines anderen Instruments ausrangieren, also fragte ich Walter um Rat.
Wir beschlossen, den Hals mit einem dickeren Griffbrett aus Ebenholz auszustatten. Dieses trägt dann zur Steifheit des Halses bei, gleichzeitig bekommt der Hals als Ganzes mehr Dicke.
Die Pickups sollten furniert werden, um wieder vorzeigbar zu sein, die vorhandene Brücke durch ein Modell ausgetauscht werden, bei dem man die Saiten von oben einhängen kann – es ist ein furchtbares Gefummel, die dicke und steife B-Saite durch eine Brücke hindurchzuzwängen.
Als wir uns gerade ob der Brückenkonstruktion einig wurden, schickte ich Walter ein Beispiel, wie ich mir den Klang vorstellte:
Dies stellte aller noch einmal etwas auf den Kopf, denn Walters Antwort war: "Da muss ein Piezo bei!", gefolgt von "Ich lasse mir was einfallen!".
Kurz darauf bekam ich eine Mail mit einem Anhang, der mir kurz den Atem stocken ließ: Ich würde in Zukunft der Besitzer einer der schönsten Brücken der Welt sein!
[img:800x531]https://dl.dropbox.com/u/56727345/brueckerohbau.jpg[/img]
Handgefertigt aus Ebenholz, und – auf diesem Bild noch nicht sichtbar – mit einer Stegeinlage aus Knochen, darunter der Piezo.
Wie man hier schon ein wenig erkennen kann, wurden die Pickups mit Nuss-Wurzelholz furniert. Wenn da noch Lack draufkommt, Jungejunge…
Und nun: Das Finale!
[img:800x600]http://www.guitarworld.de/gwpages/images/gear/11095.jpg[/img]
[img:800x600]http://www.guitarworld.de/gwpages/images/gear/11096.jpg[/img]
[img:800x600]http://www.guitarworld.de/gwpages/images/gear/11094.jpg[/img]
(Die Bilder gibt es auch in der Galerie.)
Das Griffbrett ist stolze 8mm dick, der Hals liegt nun unglaublich gut in der Hand! Die nun erreichte Steifheit des Halses ergibt exakt den gewünschten Ton; er hat Attack und steht sofort.
Anstatt der zuvor eingebauten 2-Band-Elektronik ist nur noch ein passiver Drehschalter eingebaut, der mir neben der Stellung "offen" noch drei verschiedene Kondensatorwerte anbietet, die den Ton sukzessive andicken: die Höhen werden bedämpft und die Mitten bauchiger.
Den Piezo kann ich stufenlos hinzuregeln, um den Klang wieder mit lispelnden Höhen anzureichern. Großartig!
Aktiv ist nur noch das Bartolini-Modul (MPB1-918), über das die magnetischen und Piezo-Signale zusammengemischt und niederohmig herausgeführt werden.
Gestern habe ich schnell noch eine Aufnahme gemacht (Pocket POD direkt in den PC): Es sind beide magnetische Pickups an, in jeder Pause drehe ich den Kondensatorschalter eine Stellung weiter. Ganz zum Schluss kommt dann der Piezo hinzu:
[sc]http://soundcloud.com/klingeltonwaschmaschine/pimped-peavey[/sc]
Ich bin extrem glücklich!
EDIT – Hier die beiden Griffbretter im Vergleich:
[img:800x479]https://dl.dropbox.com/u/56727345/griffbrettvergleich.jpg[/img]