Die Pickup-Database

DerOnkel

Power-User
26 Nov 2004
294
16
Ellerau
Die Pickup-Database

Einleitung

Elektromagnetische Tonabnehmer für die Elektrogitarre und den Elektrobaß gibt es wie Sand am Meer. Wenn man den Werbeaussagen der vielen Hersteller glauben darf, dann hat jeder "die" ultimative Lösung in Sachen Sound im Angebot, was häufig durch entsprechende Namen und blumige Beschreibungen unterstrichen wird.

Viel wichtiger als irgendwelche "Sprüche" sind jedoch die elektrischen Daten dieser Sensoren, denn immerhin handelt es sich ja um technische Geräte, deren Eigenschaften sich sehr gut charakterisieren lassen. Aber gerade diese Angaben bleiben die Hersteller ihren Kunden in der Mehrzahl schuldig. Sind die Daten bekannt, so werden sie häufig nicht veröffentlicht, um das eigene Produkt nicht vergleichbar zu machen. Oftmals sind die Daten auch gar nicht bekannt, da die - meist kleinen - Hersteller nicht über das notwendige Wissen und die Gerätschaften zur Bestimmung dieser Daten verfügen.

An dieser Stelle möchte ich den Versuch starten, diesem "Mißstand" ein wenig abzuhelfen.

1. Messungen

Die Bestimmung der elektrischen Daten eines Tonabnehmers ist nicht ganz einfach, da er insgesamt betrachtet eine Impedanz darstellt, die sowohl kapazitiv oder induktiv wirken kann. Es ist daher unumgänglich, Messungen bei verschiedenen Frequenzen vorzunehmen!

Multimeter.jpg

Bild 1: Verwendete Meßgeräte

Gleichstromwiderstand R

Am leichtesten läßt sich der Gleichstromwiderstand messen, auch wenn er die geringste Aussage zum Übertragungsverhalten liefert. Hier beträgt die Meßfrequenz 0Hz. Es handelt sich also um eine Gleichstrommessung. Der Gleichstromwiderstand wurde grundsätzlich mit dem Digitalmultimeter M-4650 der Firma Metex bestimmt.

Induktivität L

Um die Induktivität des Tonabnehmers ohne eine aufwändige Wechselstrommeßreihe zu ermitteln, wird ein Induktivitätsmeßgerät benötigt, welches mit einer möglichst geringen Frequenz arbeitet. Nur dann kann der kapazitive Anteil der Impedanz vernachlässigt werden. Viele Induktivitätsmeßgeräte verwenden eine feste Frequenz von 1kHz, was für eine seriöse Bestimmung der Induktivität unzureichend ist. Besser wären 100Hz oder weniger. Nimmt man einen Tonabnehmer mit L=3H und C=100pF an, so macht der kapazitive Blindleitwert bei einer Frequenz von 100Hz nur noch 0,01% des induktiven Blindleitwertes aus. Diese Frequenz ist also durchaus geeignet und verspricht einen vergleichsweise geringen Fehler.

Ich verwende für diese Messungen ein Meterman LCR55, welches nur im Bereich 20H mit einer Frequenz von 100Hz genutzt wird, denn in kleineren Bereichen wird hier auch mit 1kHz gearbeitet. Das Ergebnis wird mit einem Korrekturfaktor von 0,85 multipliziert, der sich empirisch aus dem Vergleich einiger Messungen mit einer hochwertigen RLC-Meßbrücke ergeben hat.

Kapazität C

Für die Bestimmung der Kapazität gelten vergleichbare Verhältnisse, wie bei der Induktivität. Allerdings wird hier eine möglichst große Meßfrequenz benötigt. Um einen Fehler von 0,01% zu erreichen, ist bei dem eben angenommenen Tonabnehmer eine Frequenz von gut 850kHz erforderlich. Handelsübliche Kapazitätsmeßgeräte, wie sie auch schon in besseren Multimetern enthalten sind, nutzen im relevanten Kapazitätsbereich bis 2µF eine Frequenz von 1kHz. Wer der Kapazität unseres Beispieltonabnehmers mit einem solchen Meßgerät zu Leibe rückt, wird mit einem Ergebnis von 8,4nF "belohnt", was ja nur das 84-fache der eigentlichen Kapazität ist! Tja, wer mißt, mißt Mist!

Es soll tatsächlich schon Hersteller gegeben haben, die mit solchen Mondwerten hausieren gegangen sind. Sie zeugen also nicht von Kompetenz ihrer "Ermittler", sondern von schlichter elektrotechnischer Ahnungslosigkeit! Wie gut, daß die betreffenden Damen und Herren keine Bremsen für Autos entwickeln!

Die Schlußfolgerung aus den eben gemachten Überlegungen ist so einfach wie deprimierend: Die Kapazität eines Tonabnehmers läßt sich mit herkömmlichen Meßgeräten nicht ermitteln! Diese Erkenntnis ist auch der Grund dafür, daß man in der Regel nur Angaben zur Induktivität findet. Wer nicht bereit ist, mehrere Tausend Euro für einen geeigeten Meßplatz auszugeben oder mit elektrotechnischem Sachverstand andere indirekte Wege zu beschreiten, der muß auf diese Messung einfach verzichten.

Diese Tatsache ist nun allerdings nicht so dramatisch, denn der Tonabnehmer wird immer mit einer externen kapazitiven Last in Form des Instrumentenkabels betrieben. Diese ist mit einer Kapazität von 500 bis 1000pF locker um den Faktor 10 größer, als die gesamte Kapazität normaler Tonabnehmer. Der resultierende Fehler bei der Berechnung der Resonanzfrequenz bleibt bei typischen Humbuckern unter 5%. Bei Single-Coils ist der Fehler immer kleiner als 10%.

Man kann diesen Fehler weiter minimieren, indem man das Kapazitätswiderstandsverhältnis bekannter Tonabnehmer statistisch auswertet und die Kapazität mit Hilfe dieses Ergebnisses aus dem Gleichstromwiderstand abschätzt. Ich verwende für eine Spule zur Zeit einen Wert von 16,1fF/Ohm. Der mir bekannte "Protomatic-V"-Humbucker von Aria hat einen Widerstand von 11,8kOhm. Damit ergibt sich eine Kapazität von 16,1fF/Ohm*11,8kOhm/2 = 95pF. Da beide Spulen in Reihe geschaltet sind, ist die Kapazität dann nur halb so groß, also 47,5pF, was ziemlich genau dem originalen Wert entspricht. Wendet man diese Daten auf den Stratocastertonabnehmer an, wie er von Helmuth Lemme charakterisiert wurde, so erhält man eine Kapazität von 92pF. Der Fehler beträgt hier nur 18pF.

Magnetische Polarität

Spätestens wenn man mehrere Tonabnehmer miteinander kombinieren möchte, sollte man, neben der elektrischen Polarität, auch über die magnetische Polarität informiert sein. Hier tritt jedoch leicht eine gewisse Verwirrung auf. Als Meßgerät der Wahl bietet sich der sogenannte Kompass an, den man heute auch schon für wenig Geld in einigen Supermärkten erwerben kann. Wie man die Messung vornimmt, zeigt das nächste Bild am Beispiel eines Single-Coil.


MagPolarity.jpg

Bild 2: Feststellung der magnetischen Polarität mit Hilfe eines Kompass

Wie man sieht, zeigt die "Südnadel" des Kompass auf die Pole des Tonabnehmers. Folglich sind bei diesem Tonabnehmer die Südpole zu den Saiten ausgerichtet! Aber stimmt das wirklich?

Fakt ist, daß man nach der Entdeckung der Magnetit-Nadel, das Ende der Nadel, welches nach Norden zeigte, konsequenterweise auch als Nordpol der Nadel bezeichnete. Erst später entdeckte man, daß sich nur gegensätzliche Pole anziehen. Jetzt hatte man zwei Nordpole, die aus physikalischer Sicht nicht zusammenpassten. Da man die Bezeichnung der Kompassnadel beibehalten hat, folgt daraus, daß unser geografischer Nordpol tatsächlich ein magnetischer Südpol ist!

Für unser Messung der magnetischen Polarität in Bild 2 bedeutet diese Erkenntnis, daß bei dem Tonabnehmer die Nordpole zu den Saiten hin ausgerichtet sind.

2. Simulation

Das, was man im allgemeinen als "Klang" eines Tonabnehmers bezeichnet, wird aus technischer Sicht durch das sogenannte Übertragungsverhalten beschrieben. Hier spielen jedoch mehrere Effekte eine Rolle, die nicht ausschließlich den elektrischen Eigenschaften des Tonabnehmers zuzuordnen sind.

Die nachfolgenden Daten sind teilweise das Ergebnis einer Simulation in der, mit Hilfe der ermittelten elektrischen Daten des Tonabnehmers und einer angenommenen Belastung, die Resonanzfrequenz (fd) und die Spitze der Resonanz (G(fd)) berechnet wurden. Dabei wurde von der typischen Schaltung einer Elektrogitarre ausgegangen, die über ein Kabel mit dem Eingang eines Verstärkers verbunden ist:


HBMode_01.gif

Bild 3: Standardschaltung mit Tonblende und Lautstärkeeinsteller

Für diese Schaltung wurden folgende Werte verwendet:

CT=22nF, RT=0Ohm, Rin=1MOhm, Cin=0pF

Da die Kapazität des Instrumentenkabels eine maßgebliche Rolle bei der entstehenden Klangeinfärbung spielt, stellte sich die Frage, welchen Wert man als Referenz zugrunde legen sollte. Die Entscheidung fiel dann zu Gunsten eines 6 Meter langen Kabels "Sommer The Spirit", welches einen Kapazitätsbelag von 78pF/m aufweist. Damit ergibt sich eine Lastkapazität von CK=468pF.

Die Potentiometer PT und PV haben bei Single-Coils einen Kennwiderstand von 250kOhm und bei Humbuckern 500kOhm. Der Tonabnehmer wird in dieser Schaltung durch die Elemente Ls, Rs und Cs repräsentiert. Im weiteren Verlauf werden sie kurz als L, R und C bezeichnet.

Das Ergebnis einer Simulation kann sehr vielschichtig sein. Im Normalfall ist es vollkommen ausreichend zu wissen, wo sich die Resonanzfrequenz befindet und wie stark die Resonanzspitze ausgeprägt ist. Das läßt sich mit zwei einfachen Zahlen sagen. Wie es aussieht, wenn man die - teilweise ungeliebte - Tonblende "zu" macht, läßt sich natürlich auch berechnen. Wieder zwei Zahlen! Und bei einem Humbucker besteht die Möglichkeit, ihn in insgesamt drei Modi zu betreiben: In Reihe, als Single-Coil und Parallel. Damit ergeben sich 3x(2+2)=12 Zahlen, die im Grunde genommen alles Wesentliche aussagen. Schöner ist natürlich immer ein nettes Bild, denn selbiges sagt ja bekanntlich mehr als tausend Worte...

Betrachten wir dazu das obere Diagramm in Bild 4. Hier sind insgesamt drei Paare von Amplitudengängen eines Humbuckers dargestellt. Mit der üblichen Reihenschaltung der beiden Spulen (Serial, Blau) entsteht eine Resonanz bei einer Frequenz von etwas mehr als 3kHz. Die Spitze beträgt dabei 6dB (Damit hätten wir schon unsere ersten zwei Zahlen gefunden)! Das heißt, der Tonabnehmer "betont" den Frequenzbereich von 2kHz bis 4kHz besonders. Die tiefen Frequenzen unter 1kHz bleiben quasi unbeeinflußt. Ab einer Frequenz von 5kHz wird das Signal immer stärker gedämpft. Man kann also sagen, daß größere Frequenzen quasi nicht mehr übertragen werden.

Wie sich die Verhältnisse darstellen, wenn man die Tonblende "zu" macht, zeigt die gepunktete blaue Linie. Hier liegt die Resonanz bei einer Frequenz von 500Hz mit einer Spitze von 4,5dB. Mit diesen Erkenntnissen stellt die Deutung der anderen beiden Paare kein Problem mehr dar.


AmpG_GibsonP490.jpg

Bild 4: Amplitudengang und potentieller Resonanzverlauf

Wer einen Tonabnehmer kauft, darf jedoch nicht erwarten, daß sich genau die Resonanzen einstellen, die in den oberen Amplitudengängen beispielhaft dargestellt wurden. Schon ein Kabel mit einem anderen Kapazitätsbelag oder eine andere Kabellänge verändert die kapazitive Belastung und damit auch die Lage der Resonanzen. Mancher wird jetzt fragen: "Aber wenn das so schwanken kann, wozu ist diese Angabe denn gut?" Die Antwort darauf ist ganz einfach: Mit dieser quasi standardisierten Belastung lassen sich verschiedene Tonabnehmer leicht miteinander vergleichen!

Um zu beurteilen, wie sich die Resonanz eines speziellen Tonabnehmers unter verschiedenen kapazitiven Belastungen entwickelt, kann das untere Diagramm herangezogen werden. Es zeigt quasi das klangliche Potential des Tonabnehmers auf. Als Referenz dient wieder das schon bekannte "Sommer The Spirit".

Wie ist das Diagramm jetzt zu verstehen? Ganz einfach!

Bei einer Kabellänge von 6m ergibt sich eine Resonanzfrequenz von rund 3kHz (abzulesen an der roten Kurve und der rechten Achse) mit einer Spitze von 6,2dB (abzulesen an der blauen Kurve und der linken Achse). Wird das Kabel um 2m verlängert (+2x78pF), dann verringert sich die Resonanz auf 2,8kHz und die Spitze steigt auf 6,8dB. Generell kann man sagen, daß sich die Resonanzfrequenz mit steigender Kabellänge verringert und die Spitze erhöht sich. Damit kann man leicht abschätzen, wie sich dieser Tonabnehmer bei verschiedenen Lasten verhält.

Mit diesem Kombi-Diagramm hat man also eine sehr gute Übersicht über die wichtigsten klanglichen Eigenschaften des Tonabnehmers.

3. Die Daten...

... sind leider nicht Bestandteil dieses Beitrages. Da es in der Natur der Sache liegt, daß eine solche Datenbank wächst und gewissen Korrekturen unterworfen ist, verweise ich an dieser Stelle einfach auf die entsprechenden Seiten bei den Guitar-Letters.

Fazit

Mit diesem Beginn einer Tonabnehmerdatenbank erhält man erstmalig die Möglichkeit, verschiedene Tonabnehmer objektiv miteinander zu vergleichen. Daß verschiedene Hersteller darüber nicht glücklich sein werden, liegt auf der Hand. Vielleicht nimmt der eine oder andere das ja zum Anlaß, doch elektrische Daten zu veröffentlichen. Das wäre in jedem Fall im Sinne des Verbrauchers!

Ulf
 
... die Idee, eine vergleichbare Basis für den Test von Tonabnehmern zu schaffen, finde ich schon mal lobenswert. Der praktische Nutzen für den Musiker ist mir allerdings noch nicht so ganz klar ... denn solange ich mit den gezeigten Werten und Kurven keine klangliche Assoziation verbinde, bleibt es eben Technik-Geschwafel. Zu einer "Vergleichbarkeit" würde m.A.n. auch noch eine Audiodatei gehören.

Betrachten wir dazu das obere Diagramm in Bild 2
... Du meinst Bild 4, oder?
 
frankpaush":2zxn057r schrieb:
... die Idee, eine vergleichbare Basis für den Test von Tonabnehmern zu schaffen, finde ich schon mal lobenswert. Der praktische Nutzen für den Musiker ist mir allerdings noch nicht so ganz klar ... denn solange ich mit den gezeigten Werten und Kurven keine klangliche Assoziation verbinde, bleibt es eben Technik-Geschwafel. Zu einer "Vergleichbarkeit" würde m.A.n. auch noch eine Audiodatei gehören.

Betrachten wir dazu das obere Diagramm in Bild 2
... Du meinst Bild 4, oder?

Also Audiodateien sind nutzlos wenn nicht alle über die selben Verstärker mit dem selben Mikro aufgenommen worden sind...
 
Hallo Onkel,

ich habe leider nicht allzu viel verstanden. Das könnte aber daran liegen, dass ich im Moment so gar keine Beziehung zu anderen Tonabnehmern als meinen Ohren habe.
Da sich das aber ändern kann, bin ich froh zu wissen, dass sich hier hin und wieder kompetente Leser und Schreiber versammeln.

Bitte weiter so! :dafuer:

Daniel
 
Hallo, zum Nord/Südpol mal meine Meinung.

Fakt ist, daß man nach der Entdeckung der Magnetit-Nadel, das Ende der Nadel, welches nach Norden zeigte, konsequenterweise auch als Nordpol der Nadel bezeichnete. Erst später entdeckte man, daß sich nur gegensätzliche Pole anziehen.

Das ist wohl das gleiche Thema wie Huhn und Ei.
Schon auch deshalb, weil es auch eine technische und physikalische
Stromrichtung gibt (natürlich entgegeneinander !), ist das immer Eierei.
Bei meinen Betrachtungen hat die Dreifingeranalyse selten gestimmt.
Vermutlich teilen sich hier Rechts- und Linkshänder das Wissen.

Der Kompass und ein Zeigermessgerät sind immer gut,
PUs zu vergleichen. Aber so richtig, wo nun Pinguine oder Eisbären sind...

Grüße V.H.

Edit: Hab's gerade gesehen - klingt komisch, ist aber so.
http://www.lmtm.de/PhysiXTM/magnetische ... regel.html

Edit2: Hab's gerade gelesen :
"Alle drei Finger müssen dazu paarweise aufeinander senkrecht stehen."
Da ist doch schon der Hund begraben, oder ?
 
V.H.":3lap6doj schrieb:
"Alle drei Finger müssen dazu paarweise aufeinander senkrecht stehen."
Da ist doch schon der Hund begraben, oder ?

Wieso ist da welcher Hund auch immer begraben? Das verstehe ich nun wieder nicht.

Gruß,
Klaus
 
Na, drei Finger paarweise aufstellen, wozu auch immer,
ist schon seltsam ausgedrückt.
Das sollte auch nur die Andacht dafür sein,
dass man es ausprobieren sollte, ohne die ganze Regelei.
Ent- oder weder laufen PUs gleich- oder gegeneinander.
Dazwischen gibt es keine Möglichkeit.
V.H.
 
frankpaush":2pqoqvz9 schrieb:
Der praktische Nutzen für den Musiker ist mir allerdings noch nicht so ganz klar ... denn solange ich mit den gezeigten Werten und Kurven keine klangliche Assoziation verbinde, bleibt es eben Technik-Geschwafel.
In der Pickup Database geht es in erster Linie darum, die Übertragungseigenschaften der verschiedenen Tonabnehmer vergleichbar zu machen. Aus diesem Grund wurde eine Standardbeschaltung verwendet.

Auf diese Weise kann man zumindest feststellen, daß Tonabnehmer A mehr Höhen liefert, als Tonabnehmer B.

Daß ein Tonabnehmer bei einer anderen Belastung auch anders "klingt", ist eine Tatsache, die einer objektiven Vergleichbarkeit eher im Wege steht.

frankpaush":2pqoqvz9 schrieb:
Zu einer "Vergleichbarkeit" würde m.A.n. auch noch eine Audiodatei gehören.
Eben nicht! Wir wollen doch die Eigenschaften des Tonabnehmers beschreiben und nicht die spektralen Auswirkungen irgendwelcher nichtlinearen Effekte, die uns durch zum Beispiel durch einen Verstärker beschert werden!

frankpaush":2pqoqvz9 schrieb:
Betrachten wir dazu das obere Diagramm in Bild 2
... Du meinst Bild 4, oder?
Jo, habe ich korrigiert!

carthage":2pqoqvz9 schrieb:
Also Audiodateien sind nutzlos wenn nicht alle über die selben Verstärker mit dem selben Mikro aufgenommen worden sind...
Sie sind nicht nur nutzlos, sondern sie überdecken die Eigenschaften des Tonabnehmers!

Das ganze wäre im Hinblick auf eine Vergleichbarkeit nur brauchbar, wenn eine unverzerrte Einstellung definiert würde, die dann für alle Tonabnehmer zur Anwendung kommt.

V.H.":2pqoqvz9 schrieb:
Das ist wohl das gleiche Thema wie Huhn und Ei.
Schon auch deshalb, weil es auch eine technische und physikalische
Stromrichtung gibt (natürlich entgegeneinander !), ist das immer Eierei.
Bei meinen Betrachtungen hat die Dreifingeranalyse selten gestimmt.
Vermutlich teilen sich hier Rechts- und Linkshänder das Wissen.
Das ist letztendlich nur ein Frage der Festlegung und die lautet:

Der Teil einer Magnetnadel, die in Richtung des geografischen Nordpols zeigt ist ein magnetischer Nordpol. Folglich ist unser geografischer Nordpol ein magnetischer Südpol.

Man kann das natürlich auch anders definieren, aber es ist nun einmal so geschehen.

Was die "Rechte-Hand-Regel" betrifft, wird sie zur Darstellung dreidimensionaler Vektoren in einem sogenannten Rechtssystem verwendet. Für den Strom wird (erstaunlicherweise) immer die technische Stromrichtung verwendet.

Wer mit der physikalischen Stromrichtung arbeiten möchte, muß dann eben die linke Hand nehmen. ;-)

Ulf
 
DerOnkel":2grfg58j schrieb:
Auf diese Weise kann man zumindest feststellen, daß Tonabnehmer A mehr Höhen liefert, als Tonabnehmer B.
... ich merke schon, der Ansatz, der hier verfolgt wird, ist mir einfach fremd. Nicht Deine Schuld und schon gar nicht Dein Problem, sehe ich ein.
Was denn besagte Höhen etwa bewirken, ist für mich abstrakt einfach nicht nachvollziehbar, solange ich sie nicht höre in einem Gesamtklangbild. Bin ich eindeutig zu blöd zu ...
Vielleicht mal gegengefragt: hörst Du in Deinem inneren Ohr etwa das, was so eine Kurve Dir zeigt? (das würde mir den Wert solcher Kurven für Dich zeigen und plausibel machen)
 
frankpaush":1yfw87jn schrieb:
Was denn besagte Höhen etwa bewirken, ist für mich abstrakt einfach nicht nachvollziehbar, solange ich sie nicht höre in einem Gesamtklangbild.

Richtig. Aber wie bei so vielem andern gilt auch hier: Übung macht den Meister.

Um diese Diagramme einem Klangeindruck zuordnen zu können, musst Du viele unterschiedliche Tonabnehmer messen und hören. Selbstverständlich immer auf der gleichen Gitarre und über die gleiche Verstärkeranlage (und zwar Fullrange und direkt ins Pult, besser noch Kopfhörer), und immer mit möglichst den gleichen Saiten. Das dauert, aber irgendwann bist Du so weit, dass Du anhand eines solchen Diagramms eine akustische Vorstellung entwickeln kannst.

Die Frage dabei ist, ob Du das willst, aber das musst Du ganz allein entscheiden.

Gruß,
Klaus
 
Naabend, das sowas technisch, abstraktes nicht unbedingt jedermanns geschmack ist, war sicher klar. Ich finde die Idee aber gar nicht schlecht. Auch jemand, der nicht täglich mit solchen Diagrammen zu tun hat, kann damit, wenn er nen anderen PU sucht, zumindest mal grob abschätzen ob sein neue Traum-PU denn auch mehr oder weniger Höhen oder sonstwas hat. Somit spart man sich doch ne Menge Versuche, die dann im Irrtum enden.

Grüsse vom Rhein

Riddi
 
Ich denke der praktische nutzen ist zum einen zu entmystifizieren und vergleichbar zu machen, denn wenn in der Database dann zwei PUs stehen sollten, von denen der eine ein billiger China-Import ist und ein anderer ein Handgeblasener Vodoo Tonabnehmer aus den Gebeinen verblichener Bluesgrößen ist, und beide exakt den gleichen Kurvenverlauf zeigen, dann werden sie wohl trotz eventuellem Unterschied im Preis und im Werbeetat gleich klingen/übertragen.

Des weiteren ergibt die Database die Möglichkeit z.b. Schaltungsvariationen, wie vom Onkel oder auch Herrn Lemme anderswo vorgestellt, gezielter umzusetzen.

Und zuguterletzt...eine Kurve alleine sagt natürlich erstmal nichts über wies klingen wird, aber an dieser Stelle bitte ich einfach mal zur Homepage irgendeines PU Herstellers zu gehen und dort die Beschreibungen zu lesen und mir dann zu sagen wie der PU klingen wird...

Grüsse
Stephan
 
Schrummel":ft8yessd schrieb:
Und zuguterletzt...eine Kurve alleine sagt natürlich erstmal nichts über wies klingen wird, aber an dieser Stelle bitte ich einfach mal zur Homepage irgendeines PU Herstellers zu gehen und dort die Beschreibungen zu lesen und mir dann zu sagen wie der PU klingen wird...

Natürlich ist so eine Kurve allein ziemlich abstrakt. Aber wenn man z.B. bereits einen fast perfekten Tonabnehmer in der Klampfe hat und einen sucht, der vielleicht ein wenig mehr Höhen bringt, kann man in der Datenbank einmal gucken, ob es einen Tonabnehmer gibt, dessen Resonanzfrequenz geringfügig höher liegt als beim aktuellen. Ein solcher wäre dann bei mir der nächste Testkandidat.

Die Herstellerangaben über den Klang eines Tonabnehmers halte ich bestenfalls für eine sehr subjektive Klangwahrnehmung. Ich meine, solche Angaben wie "Höhen 7, Mitten 5, Bässe 6" haben mit der Übertragungskurve überhaupt nichts tun. Und wenn doch, dann soll mir der Hersteller erst einmal sagen, was bei ihm Höhen, Mitten und Bässe sind. Möglicherweise müssten sich auch alle Hersteller erst einmal auf eine Begrifflichkeit einigen.

Letztlich entscheidend ist das eigene Ohr. Für eine grobe Vorauswahl halte ich die Pickup-Database durchaus für hilfreich.

MfG

JerryCan
 
Hallo!

Ganz ehrlich, ich verstehe einen Großteil des gedanklichen Ansatzes und der technischen Ausführung nicht. Ich beobachte das mit großem Interesse und großer Faszination. So ähnlich, wie ich mir das Gewühl auf einem Ameisenhaufen ansehen würde. Interessant, mir fremd und für meine Welt erstmal nicht so relevant.

Deshalb würde ich aus einer Tabelle über die Messergebnisse auch nichts weiter herleiten, weil ich die Inhalte gar nicht auswerten könnte. Anders gesagt: Für mich brauchst du dir die Arbeit nicht machen.

Was Pickups angeht, bin ich nämlich total egoistisch. Mich interessiert, ob ein Tonabnehmer in meiner Gitarre und an meinem Equipment für meine Bedürfnisse und in meinen Ohren gut klingt. Der einfachste Weg, das herauszufinden, ist der Versuch. Und ich finde Placebo geil. Wenn ich tatsächlich Pickups einbaue, die genauso klingen wie die vorherigen und ich mich dann besser fühle, ist doch alles okay.

Aber wie gesagt, meine Sympathie habt ihr.

Gruß

erniecaster
 
Da ist lustig, wie hier ein an sich völlig harmloses Projekt auf derart explizites Unverständnis bis Ablehung stößt.


erniecaster":2swaw85m schrieb:
Mich interessiert, ob ein Tonabnehmer in meiner Gitarre und an meinem Equipment für meine Bedürfnisse und in meinen Ohren gut klingt. Der einfachste Weg, das herauszufinden, ist der Versuch.

Jepp.
Und wenn Du dann mal ein paar davon versucht hast, und Dir die passenden Kurven anguckst,
dann kannst Du vielleicht beim nächsten Mal in etwa schätzen, was Dir passen könnte.
Nicht mehr, nicht weniger.
Und Du mußt ja auch nicht hingucken, wenn Meßwerte den Mojo kaputtmachen.

Viele Grüße,
Woody
 
Hi Woody,

um Mojo geht es mir gar nicht.

Wenn ich aus so einer Tabelle starke Indizien herauslesen kann, wie ein Austauschpickup klingt, ist es toll, wenn diese Tabelle so komplett wie möglich ist. Nur muss die Lesbarkeit der Tabelle eben auch für mich Nicht-Wissenschaftler gegeben sein.

Entweder so eine Tabelle erklärt sich selbst oder die Erklärungen sind einfach. Bislang schreckt mich das alles ab.

Liegt aber vielleicht daran, dass ich im Moment auch gar keine neuen Pickups brauche.

Gruß

erniecaster
 
Schrummel":dn5gpkcp schrieb:
aber an dieser Stelle bitte ich einfach mal zur Homepage irgendeines PU Herstellers zu gehen und dort die Beschreibungen zu lesen und mir dann zu sagen wie der PU klingen wird...

Alternativ kannst Du auch das Tao Te King (o.ä.) lesen. Das hat etwa den gleichen Informationsgehalt in Bezug auf Tonabnehmer. Nichts als Mythen und geheimnisvoll klingende Sprüche.

Edit:
@ erniecaster: Natürlich muss die Tabelle für alle Interessierten lesbar sein, und da habe auch ich als Wissenschaftler meine Probleme. Nach meiner Auffassung wären Diagramme sehr viel anschaulicher.

Aber es gibt noch ein weiteres Problem: Falls ich das richtig verstanden habe, erzählt die Tabelle sowieso nur die halbe Wahrheit. Die Angaben für die Güte (= Hohe des Resonanzpeaks) scheinen das Resultat einer Rechnersimulation zu sein. Dann wären diese Zahlen allesamt wegen der immer vorhandenen Wirbelstromverluste deutlich zu hoch. Gerade die Höhe des Resonanzpeaks verleiht aber vielen Tonabnehmern erst ihren Charakter.

Ich selbst habe deshalb schon lange die direkte Messung von R-L-C aufgegeben und messe grundsätzlich nur noch den kompletten Frequenzgang.

Gruß,
Klaus
 
erniecaster":24ugr7ne schrieb:
Wenn ich aus so einer Tabelle starke Indizien herauslesen kann, wie ein Austauschpickup klingt, ist es toll, wenn diese Tabelle so komplett wie möglich ist. Nur muss die Lesbarkeit der Tabelle eben auch für mich Nicht-Wissenschaftler gegeben sein.

:wtf:
Ein bißchen Eigeninitiative hat noch niemandem geschadet.
Du mußt den Kram ja auch nicht lesen.
Aber Gemäkel an Dingen, die andere für lau und in Ihrer Freizeit bereitstellen, wirkt immer ein bißchen ernüchternd auf mich.
Zumal diese Datenbank jetzt nicht als das beste seit geschnitten Brot angeprisen wurde, sondern mit den Worten:
DerOnkel":24ugr7ne schrieb:
An dieser Stelle möchte ich den Versuch starten, diesem "Mißstand" ein wenig abzuhelfen.

Das Tao Te King empfehle ich übrigens auch.
Uneingeschränkt.
 
Hi Woody,

wo habe ich gemäkelt? Ich schrieb doch, dass ich es durchaus gut finde, wenn Menschen sowas machen.

Kommunikation findet immer zwischen Sender und Empfänger statt. Wenn jetzt ein Großteil der Empfänger hier den Sender Onkel nicht verstehen, scheint es mir eher so zu sein, dass der Sender etwas falsch macht - nicht die Empfänger.

Ich finde es auch dem Onkel gegenüber erheblich besser, ehrlich, klar und deutlich zu formulieren, dass man ihn nicht versteht als einen jubelnden Dankesgesang anzustimmen, der gelogen wäre.

Gruß

erniecaster
 
Ich habe zum Thema "wie es klingt" in der Einleitung ein paar zusätzliche Zeilen eingefügt, die zumindest das Problem der verbalen Beschreibung darzustellen versucht:

3. Wie es klingt,...

... das ist immer die große Frage! Sie ist allerdings gar nicht so einfach zu beantworten, denn das Hören ansich, also die Wahrnehmung eines Schallereignisses, ist eine im Höchstmaß subjektive Sache. Allein die Tatsache, daß das Gehör zweier Personen unterschiedlich "gut" ausgeprägt ist, muß zwangsläufig zu einer unterschiedlichen Wahrnehmung führen! Von irgendwelchen psychoakustischen Effekten oder dem Einfluß unterschiedlicher Hörpositionen wollen wir in diesem Zusammenhang gar nicht erst reden.

Dazu kommt, daß das Schallereignis einer Elektrogitarre immer das Ergebnis einer sehr umfangreichen klangumformenden Kette ist. Was dort alles eine Rolle spielt, kann im Artikel "Der Klang von Akustik- und Elektrogitarre im Vergleich" nachgelesen werden. Darüber hinaus gibt es auch noch die nichtlinearen Verzerrungen, die bei der Übersteuerung eines Verstärkers entstehen, die Effektgeräte,... Der Tonabnehmer selber ist da nur ein kleines Rad im gesamten Getriebe und mit großer Wahrscheinlichkeit sind wir nicht in der Lage, uns diese akustischen Einflüsse wirklich "wegzudenken". Folglich besteht immer die Gefahr, daß man gewisse Effekte fälschlich dem Tonabnehmer zuschreibt!

Ein weiteres Problem entsteht, wenn wir versuchen, unsere Wahrnehmung in Worte zu fassen. Da ist zunächst die Wahl der entsprechenden Vokabeln. Was für den einen "warm" klingt, bezeichnet ein anderer vielleicht als "voll" oder "rund"! Selbst wenn die gleichen Begrifflichkeiten verwendet werden, stellt sich die Frage der inhaltlichen Bedeutung. Was hilft es, wenn zwei Personen einen Klang als "hell" bezeichnen, damit aber etwas anderes meinen? Oder wie sieht es mit verschiedenen Sprachen aus? Eine ins Deutsche übersetzte englische Beschreibung mag dann auch wieder ganz andere Vorstellungen wecken!

Man erkennt aus diesen Überlegungen, daß es keinesfalls trivial ist, den Klang einer akustischen Wahrnehmung objektiv zu beschreiben. Dieses Problem kann man nur mildern, indem man
  1. sich auf die Verwendung bestimmter Vokabel und Begriffe einigt und
  2. nach Möglichkeit Vergleiche zu allgemein bekannten Klangfarben und -charakteristiken herstellt.
Was die Vokabeln betrifft, kann man bei den sogenannten Formanten eine Anleihe machen. Auch Helmuth Lemme hat versucht, das Klangempfinden zu beschreiben und bestimmten Frequenzbereichen zuzuordnen. Ich habe aus beiden Quellen eine kombiniert Liste erstellt:
  • 50Hz - 200Hz: bassig
  • 200Hz - 400Hz: sonor
  • 400Hz - 700Hz: voll
  • 700hZ - 1,5kHz: markant, sehr weich
  • 1,5kHz - 2kHz: nasal, warm
  • 2kHz - 2,5kHz: hell, singend
  • 2,5kHz - 3kHz: brillant
  • 3kHz - 5kHz: metallisch
  • 5kHz - 8kHz: spitz, hart
  • 8kHz - 12kHz: scharf, gläsern
  • über 12kHz: neutral
Diese Begriffe werden grundsätzlich in der Pickup Database verwendet, wenn es darum geht die Klangeinfärbung bestimmter Resonanzfrequenz zu beschreiben. Eine Resonanz von 2,3kHz "klingt" dann eben "hell, singend". Der Weisheit letzter Schluß ist das jedoch auch nicht, denn wenn die Ausprägung der der Resonanz sehr gering ist - z.Bsp. 0,5dB - dann wird man diese Betonung unter Umständen nicht wahrnehmen und der entsprechende Klangeindruck wird nicht entstehen!

Man erkennt daraus, daß selbst die Anwendung einer solchen Liste nicht der Weisheit letzter Schluß ist. Da ist immer noch ausreichend Raum für Diskussionen. Letztendlich gleicht der Versuch den Klang eines Schallereignisses zu beschreiben, der berühmten Quadratur des Kreises! Es kann eigentlich nicht gelingen! In so fern muß man bei der Bewertung solcher verbalen Beschreibungen immer sehr vorsichtig sein. Vor diesem Hintergrund sind die teilweise blumigen Beschreibungen gewürzt mit phantasivollen Begriffen auf den Seiten der Tonabnehmerhersteller ebenfalls als äußerst fragwürdig einzustufen! Aber solange es dem Umsatz dient...
Die Interpretation der Kurven oder auch der beiden Daten (Resonanzfrequenz und Resonanzspitze) setzt natürlich immer einen Vergleich voraus. Wer weiß, wie ein Strat-Pickup "klingt", kann dann aus dieser Resonanzfrequenz auf den Klang anderer Tonabnehmer "schließen".

Der Einwand bezüglich der Wirbelströme ist natürlich vollkommen richtig, denn diese lassen sich mit den von mir vorgenommenen Messungen leider nicht bestimmen. Unter dem Strich kann man davon ausgehen, das typische Humbucker in der Gibsonbauart zwischen 1 und 3 dB in der Spitze verlieren. Tonabnehmer mit Magneten in der Spule sind von diesem Verlust nicht so stark betroffen.

Diese "Lücke" ist auf den zweiten Blick jedoch nicht ganz so dramatisch, denn in der Regel vergleicht man ja Tonabnehmer des selben Typs miteinander. In so einem Fall macht man quasi bei beiden Kandidaten den gleichen Fehler.

frankpaush":23csqkee schrieb:
hörst Du in Deinem inneren Ohr etwa das, was so eine Kurve Dir zeigt? (das würde mir den Wert solcher Kurven für Dich zeigen und plausibel machen)
In gewisser Weise ja. Dazu ein Beispiel:

Bekannterweise hat der Onkel ja unlängst sehr billig zugeschlagen (siehe "Aria STG-004 SBL - Nachwuchs für den Onkel")
Da mir der originale Humbucker für den gewünschten Strat-Sound in der Position 2 (Bridge-Middle) nicht geeignet erschien, habe ich mich auf die Suche nach einem anderen Pickup gemacht. Letztendlich fiel die Wahl dann auf einen Protomatic-V, weil er gesplittet die gleichen Werte, wie die dort von mir verwendeten Japan-Single-Coils (weiß nicht von wem die sind) aufwies. Das Ergebnis ist für mich absolut überzeugend. Der gesplittete Protomatic paßt wunderbar mit dem Single-Coil zusammen. Strat as Strat can. Und als Humbucker mit einer Resonanz von etwa 2kHz brüllt diese Billig-Strat jetzt auch ordentlich.

Das ganze wurde nur am grünen Tisch zusammengebaut (und natürlich simuliert). Seit einem halben Jahr wird das Instrument auch auf der Bühne eingesetzt. Also, es geht!

Wer mit den Angaben in der Database etwas anfangen will, der muß natürlich auch etwas mitbringen, nämlich die Bereitschaft, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Wortreiche und "blumige" Herstellerangaben lesen sich natürlich leichter!

Ulf

ps: Es gibt aus aktuellem Anlaß noch ein paar Detailänderungen in der Database. Wer findet sie? ;-)
 
DerOnkel":396xpkfv schrieb:
Der Einwand bezüglich der Wirbelströme ist natürlich vollkommen richtig, denn diese lassen sich mit den von mir vorgenommenen Messungen leider nicht bestimmen. Unter dem Strich kann man davon ausgehen, das typische Humbucker in der Gibsonbauart zwischen 1 und 3 dB in der Spitze verlieren. Tonabnehmer mit Magneten in der Spule sind von diesem Verlust nicht so stark betroffen.

Hallo,

woher hast Du diese Zahlen? ich habe an einem Single Coil aus einer Squier folgende Leerlaufdaten gemessen:

Gleichstromwiderstand 3,7 kOhm, Kapazität ca. 90 pF

mit Magneten AlNiCo 500 5 x 15 mm (von ibs) 1,1 H, 13,2 kHz Resonanz, +15 dB Resonanzüberhöhung

ohne Magnete 0,83 H, 14,1 kHz Resonanz, +24 dB Resonanzüberhöhung

Auch wenn unter realen Lastbedingungen die Unterschiede sicher deutlich geringer sind, halte ich das doch nicht für vernachlässigbar.

Gruß,
Klaus
 
Und wie geht's jetzt weiter? Wir schicken Dir alle Tonabnehmer, die wir rumliegen haben? ;-)
 
kks":1x7e43y7 schrieb:
woher hast Du diese Zahlen? ich habe an einem Single Coil aus einer Squier...
Diese Zahlen beziehen sich auf den belasteten Fall. Da ist die Resonanz natürlich deutlich schwächer und liegt auch bei tieferen Frequenzen.

Ohne Last hast Du natürlich recht!

Ulf
 
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