E-Gitarren-Facharbeit in Physik

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Anonymous

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Guten Abend liebe Community,

wie im Titel erwähnt, schreibe ich im Moment eine Facharbeit über die E-Gitarre in Physik (Leistungskurs, 12. Klasse).
Dabei habe ich in etwa folgende Gliederung vor:

1. Akustik: - Saitenschwingung, Oberwellen, Bünde berechnen,
Korpusresonanzen
2. Elektromagnetismus: - Allgemeines zur Induktion, Betrachtung der
Größen R,L,C,Q; Möglichkeiten der Humbuckerschaltung (Reihe, Parallel,
Single Coil), Tiefpass 2. Ordnung
3. Eigenbau eines Humbuckers: - Fertigungsschritte, Messungen

Der Umfang soll insgesamt ca. 12 Seiten betragen.

So, soweit die Infos, jetzt zu meinen Fragen/Problemen:
- welche Literatur beschäftigt sich mit Tiefpassschaltungen? Ich habe noch
nie mit komplexen Zahlen gerechnet und kann Wikipedia daher nicht so
ohne Weiteres folgen.. ;)

- habt ihr Ideen für Versuche mit meinem selbstgebauten Humbucker?
ich habe leider kein RLC-Messgerät mit niedrigem Frequenzbereich zur
Verfügung, sondern kann nur den Widerstand messen.
Am PC könnte ich noch mit einer Spektrumanalyse die Existenz der
Oberwellen zeigen, eine volle Frequenzanalyse mit Güte-Frequenz
Diagramm ist wohl nicht drin, oder?

Falls ihr euch für Details meines Eigenbaus interessiert, gebe ich natürlich auch gerne Auskunft :-D

Also dann schönen Abend noch,
Mosquito
 
Hi Mosquito,

schaue mal bei Helmut Lemme vorbei:
http://www.gitarrenelektronik.de/

Auf recht informativ. Ihn kannst du mal anschreiben, vielleicht misst er dir deinen Humbucker kostenfrei mal durch.
Sein Buch 'Elektrogitarren: Technik und Sound' ist übergens auch sehr zu empfehlen.
Eine Reihe von Schaltungen, nebst der historischen Entwicklung und grundsätzlichen Funktionsweisen werden dort besprochen.
Ich habe noch ein Exemplar hier rumliegen, und dir ggf. günstig abgeben.
Falls du Interesse hast, schreibe mir eine PN.

Und falls es etwas mehr seien darf: Physik der Elektrogitarre
https://hps.hs-regensburg.de/~elektrogitarre/
Links auf den gelben Link klicken...
 
schorschla schrieb:
schaue mal bei Helmut Lemme vorbei:


Der lebt noch? Das Buch ist immer hin von Anno '77, kannten sich vermutlich Mosquitos Eltern noch nicht. Aaaahh hiten stehts, Bj 49, dann isses jetzt mitte 60 , ok, das geht ja noch.

Aber den ganzen Kram auf 12 Saiten zu sppielen, das wird noch was Arbeit. Viel Spass

:)

r
 
Hi Riddimkilla,

yeap, der lebt und zappelt noch.
Es gibt aber nicht nur Erstausgaben aus dem vergangenen Jahrtausend, sondern auch überarbeitete Ausgaben von 2003... :lol:
 
Hallo,

@madler69: Die Homepage vom Onkel habe ich mir schon angesehen, kann ja aber nur einen Teil der Guitar-Letters kostenlos lesen...

@schorschla: Auch die beiden Seiten habe ich mir schon zu Gemüte geführt, habe mir auch das Buch von Lemme sowie "E-Gitarrenbau" von Martin Koch ausgeliehen.

Ich habe jetzt auch nochmal in der PDF von Prof. Dr. Zollner rumgestöbert und so langsam wächst in mir die Einsicht, dass die Sache mit dem Tiefpass wohl doch 'ne Nummer zu groß ist, auch angesichts der Saitenzahl.

Dummerweise muss ich da ja aber doch irgendwo physikalischen Anspruch reinbringen, mein Lehrer gibt sich sicher nicht mit trivialem Zeugs ab... ;) Dann werde ich mich wohl auf die verschiedenen Möglichkeiten der Humuckerschaltung und die Tonabnehmer-Parameter beschränken...

Das Problem ist halt wirklich, dass ich anbetrachts der kaum vorhandenen Messmöglichkeiten so gut wie keinen Bezug zu meinem selbstgebauten Tonabnehmer herstellen kann...Da hat nicht vielleicht jemand 'ne zündende Idee? :roll:

Gruß Mosquito
 
Hallo exotische Mücke,

selbst der Teil, den du beim Onkel kostenlos lesen kannst, passt nicht
annähernd eingedampft auf 12 Seiten, auch wenn du nur den
"physikalischen Anspruch" extrahierst.

Messen ist ziemlich wichtig in der Physik, wenn deine Schule da keine
Möglichkeiten bietet, mußt du wohl selber schauen, wie du das
realisieren kannst und Meßgeräte ausleihen oder mieten. Das war dann
meine "zündende Idee" ...

BTW:
ein Kleines "Danke für das nette Hallo und euer Interesse" ist hier
beim ersten Post übrigens ganz gerne gesehen.

:roll:
 
Oooooch, ich denke, auf 12 Seiten (nicht "Saiten") lässt sich schon einiges schreiben, was auch Physiklehrer happy macht. Z.B. Unterschiede Akustikgitarre (Klangverstärkung durch Mitschwingen der Decke und Schallreflexion nach vorne im Korpus, dafür laut Energieerhaltungssatz kürzere Ausklingzeit) vs. rein elektrisch verstärkte Gitarre (dünnere Saiten, weniger Kraft zum Anschlagen, längeres Sustain), das auf 1 bis 2 Seiten, das Ganze quasi als Einleitung zum Thema Tonabnehmer. Mit den Themen Magnetismus (Saite wird durch Polepieces magnetisiert), Induktion (Schwingung der magnetisierten Saite induziert Strom in der Spule). Und der ganze übrige Elektrik-"Kram": Induktivität (abhängig vom Kern der Spule usw.), Güte einer Spule, Resonanzfrequenz, Widerstand, Kapazität der Spule und Impedanz. Das Ganze mit ein paar Formeln aus dem Physikschulbuch aufgehübscht, damit sollte sich schon was auf ca. 10 Seiten machen lassen.

Tschö
Stef
 
Hallo,

@madler69: Mücke würde ich ja gerne heißen (nach Bud Spencer :cool: ) , aber leider akzeptieren die meisten Boards oder sonstige Onlineseiten keine ü's im Namen... :cry:
An ein gutes RLC-Messgerät werd ich eher nicht drankommen, hab mir schon das Multimeter und den Feinlötkolben von 'nem Amateurfunker leihen müssen.

Tja und den Teil mit dem Tiefpass lass ich jetzt weg, mal gucken wie viel Seiten ich so hinbekomme, müsste schon reichen...

Und, nach der freundlichen Erinnerung madlers, möchte ich mich an dieser Stelle für das rege Interesse und die unglaublich schnellen und hilfreichen Antworten von euch profilierten Forenmitgliedern für die Probleme eines Jünglings wie mich bedanken! (keine Ironie :-D )

Gruß Mosquito :-D
 
Nimm lieber ein Thema das du in deinem späteren Lebenslauf wirklich gebrauchen kannst. Einige Arbeitgeber sind positiv überrascht wenn sie hören, dass sich ein Bewerber tatsächlich so stark für ein Arbeitsthema interessiert...
 
Daran habe ich bei der Themenauswahl gar nicht gedacht... :roll:
Aber ich weiß eh' noch nicht genau, was ich später machen will.
Und dann dürfte ich auch keine allzu großen Probleme haben, meinen Traumjob zu bekommen, wenn ich mir die Arroganz erlauben darf :-D
 
Mosquito schrieb:
Aber ich weiß eh' noch nicht genau, was ich später machen will.
Und dann dürfte ich auch keine allzu großen Probleme haben, meinen Traumjob zu bekommen, wenn ich mir die Arroganz erlauben darf :-D

Trotz längerem Nachdenken hat sich mir dieser Gedankengang nicht logisch erschlossen.

Was ist, wenn du z.Bsp. Vorstandsmitglied werden willst, was nützen dir deine Arroganz, dein Aussehen und dein Wissen, wenn du das falsche Geschlecht hast? Das kann man zwar auch ändern, aber die Ergebnisse sind meist nicht so Vorstandskonform...

Aber egal, zurück zur schwingenden Facharbeit. Viel Erfolg damit!
 
Also das war so gemeint, dass ich schon vorhabe in Richtung Physik zu studieren und da sind meine Noten eben schon recht gut, deswegen mach ich mir wegen sowas noch keine Sorgen ;)
 
So, ich hätte dann noch mal eine technische Frage: wie stellt ihr denn das Löten vom Anschlussdraht an den Kupferlackdraht an?
Ich hatte folgendes vor:
1. Unterlegscheibchen mit Flex halbieren (hatte kein anderes Metallplättchen)
2. Anschlussdraht auf Unterlegscheibe legen
3. Kupferlackdraht drumherum wickeln
4. alles verlöten

Jetzt hatte ich dabei leider schon einen Misserfolg bei dem mir dummerweise das "Start"-Ende der Wicklung gerissen, sodass ich eine Spule neu wickeln musste. :|
Habt ihr daher andere, bessere Methoden um die Drähte zu verlöten?

Grüße Mosquito
 
Es gab doch mal so eine Wissenschaftliche Arbeit von nem Doktor und/oder Professor, die das Schwingungsverhalten einer Gitarre untersucht haben. Ich weiß zwar nicht mehr welches Verhältnis da untersucht wurde, aber vielleicht hat jemand den Link zu der Arbeit?

Gruß

Gitarrero100
 
Hallo,
ich bin's mal wieder.

Ich konnte jetzt tatsächlich eine Möglichkeit auftreiben, den Impedanzgang meines Tonabnehmers in den 3 Schaltungsmöglichkeiten zu messen. Hab dazu den Tonabnehmer mit einem Sinusgenerator und einem Ohmschen Widerstand in Reihe geschaltet und über dem Sinusgenerator und dem Messwiderstand die Spannung mit einem Oszilloskop gemessen...

Jetzt geht's ja aber ans Rechnen: wenn ich die Induktivität und Kapazität errechnen will, muss ich doch die Formel für den gedämpften (Parallel-)Schwingkreis benutzen, also
f=(1/2*pi)*sqrt((1/L*C)-(R²/L²)), oder? (http://de.wikipedia.org/wiki/Schwingkreis, Realer Parallelschwingkreis)

Und meine nächste Frage:
Für die Verschaltung von 2 identischen Spulen gilt ja folgendes:
(hab ich der Homepage vom Onkel entnommen)

Humbucker (seriell): L=Ls, C=Cs, R=Rs

Single-Coil: L=0.5*Ls, C=2*Cs, R=0.5*Rs

Humbucker (parallel): L=0.25*Ls, C=4*Cs, R=0.25*Rs


Gibt es eine Möglichkeit, diese Beziehungen ohne komplexe Rechnung herzuleiten, oder ist diese zwingend notwendig?

Liebe Grüße und danke im Voraus,
Mücke
 

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