Eklige Kompressoren...

jab

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Moin!

Geht mit das allein so, dass mich der massive Einsatz von Kompressoren stört? Zum Beispiel hab ich mir die neue Farin Urlaub nicht gekauft, weil mir das Gepumpe schwer auf den Sack geht. Schon bei der zweiten Soloscheibe war das echt schwer für mich.
Und jetzt habe ich festgestellt, dass der realplayer, mit dem ich meine CDs in den Compi spiele, beim Abspielen ebenfalls einen echt ekligen Kompressor draufhaut. Der Windows Mediaplayer macht das nicht...

Es kann doch nicht das alleinige Ziel sein, maximale Lautheit zu erzielen und dabei nicht nur die Dynamik zu plätten sondern auch noch starke Einbrüche in der Lautstärkekurve der einzelnen Instrumente hinzunehmen.

Versteh ich nich...

Beste Grüße!
Jab
 
jab":30pxw96c schrieb:
Es kann doch nicht das alleinige Ziel sein, maximale Lautheit zu erzielen und dabei nicht nur die Dynamik ....

Du kennst die Bitte des Schlagzeugers an den Gitarristen nicht?
S: Kannst du nicht etwas dynamischer spielen?
G: Wie jetzt - ich kann nicht mehr lauter!?

Aber Spaß beiseite,

bei einigen Produktionen habe ich fast den Eindruck, Signale entstehen, in dem man aus Pinknoise Schnipsel heraus schneidet - wie das Negativ eines Bildes.
MP3s meines Sohnes machen nur noch sssitssssitsssit und das i ist die Stille Stelle. Besonders Extrem: Billy Talent
 
W°°":h4d6q0s9 schrieb:
Pinknoise Schnipsel heraus schneidet - wie das Negativ eines Bildes.

Sehr schön formuliert!

:clap:


Ich glaube, das Thema war letztens noch aktuell, als es um die neue Metallica Scheibe ging!

Und ja! Ich sehe das schon seit einiger Zeit so! Selbst bei einigen Jazz-Scheiben ist mittlerweile ein deutliche Kompression wahrnehmbar.

Die Leute haben einfach Angst, dass ihre Musik im "Pinknoise-Generator" der anderen untergeht.

Auffällig finde ich es auch auch beim Transkibieren, gerade wenn der Titel im Mp3 Format vorliegt.

Ich finde es manchmal anstregend überhaupt noch an einzelne Infromationen zu kommen. Da erkennt man dann noch, dass beispielsweise ein D gespielt wird, aber Voicing und Töne? Fehlanzeige! Teilweise komplettes Raten, weil mein Ohr von dem Kauderwelsch total überfordert ist! Gerda bei Titeln , mit unheimlich vollem (überproduziertem) Arrangement.

Ich meine, das hat ABBA auch gemacht, aber mein Gott, die musikalischen Informationen waren da noch zu verstehen.

P.S. Bass! Hört jemand noch ´ne Bassgitarre aus´nem Arrangement? Zugemumpt mit Sythies und Subtonegeneratoren und Kompression bis zu Abwinken!

Eeeeyyy, Aaaalter, vooolll feeett eeeey!

Wie langweilig, sag ich nur! :barf:
 
Die Frage die ich mir bei der Gelegenheit stelle ist folgende:

Wenn ich eine kommerzielle Pop CD Aufnehme tu ich bei dem Spiel mit oder verweigere ich mich.
Einen Radioedit separat zu mischen ist ja kein Problem. Aber der CD/mp3 Probehörer (Konsument) weiss der die Dynamik dann zu schätzen oder handelt man sich einen Nachteil ein?

Was ist da eure Meinung dazu? Die Konsumentenmeinung sozusagen?

Lg
Auge
 
auge":qq8h4v5r schrieb:
Was ist da eure Meinung dazu? Die Konsumentenmeinung sozusagen?

Lg
Auge

Wenn du ein ordentliches Werk produzierst und mir die Mucke gefällt, mich dabei die Wahl des Mediums mit unnatürlichens Artekfakten (Auto-Tune zählt auch dazu! ;-)) nicht belästigt, dann würde ich kaufen.

Ich verweigere aber Belästigung! Dabei soll gesagt sein: Wenn man eine ordentliche "Rock-Scheibe" abliefert, ist ein gewisse, genre-typische Kompression, sogar erstrebenswert. Auch aus artistischen Gründen! Band-Kompression und ein übersteuerter Preamp ist super-gut! Ich liebe die erste Scheibe von Lenny Kravitz! Die haben dort sogar absichtlich Band-Edits versaut. Es ist in jeder hinsicht eine künstlerische Aussage. Eben bis zum Punkt der Re-Produktion der Musik auf einem Medium! Es ist mit Abstand nicht die lauteste Scheibe der Welt, aber wenn du die Musik aufdrehst, fühlt man sich 30-40 Jahre zurückversetzt. Man kann den Dope förmlich riechen! Ich mag das Dingen jedenfalls. Alle Alben später, so sehr ich ihn als Songwriter schätze, kommen da in ihrer Art nicht mehr dran!

Ein guter ME wird im Mastering immer Versuchen , ein Optimum an Lautheit zu erzielen. Das klingt ja auch voller! Nur sollte dadurch keine Artekfakte hinzugefügt werden, die dort nicht hingehören! Im Hip-Hop hat eine einzelne , clippende, Bassdrum ja auch ihre Berechtigung.

Es geht einfach darum , dass man heutzutage ,aus rein komerziellen Gründen artistische Überlegungen und Anstrengungen dafür "opfert", um als erster in der Reihe zu stehen. Einzig das zählt. Es ist ein Wettbewerb ohne Grenzen!

Kann Musik das sein? Ich denke, nein!


P.S: Radio! Radio wird schon seit eh und je kompremiert. Vom Sender aus! Ist ja auch logisch! Klassik im Auto, hörste ja in den leisen Passagen nix!

Darum geht es nicht! Kann es nie gegangen sein!
 
auge":ijqg5l38 schrieb:
Die Frage die ich mir bei der Gelegenheit stelle ist folgende:

Wenn ich eine kommerzielle Pop CD Aufnehme tu ich bei dem Spiel mit oder verweigere ich mich.
Einen Radioedit separat zu mischen ist ja kein Problem. Aber der CD/mp3 Probehörer (Konsument) weiss der die Dynamik dann zu schätzen oder handelt man sich einen Nachteil ein?

Was ist da eure Meinung dazu? Die Konsumentenmeinung sozusagen?

Lg
Auge

Es muß ein Gegenentwurf formuliert werden.
Und der kann nur so aussehen, daß man sich dem Lautheitswahn verweigert.
So in etwa: Meine CD klingt vielleicht leiser als XYZ, aber dafür klingt sie BESSER. Hör mal hin...
 
Du sprichts hier von unnatürlichen Artefakten.
Die Sache wegen Autotunes verstehe ich soweit. Ich hab sowas gar nicht und GSD bring ich meine mehrstimmigen Gesänge auch ohne dem hin.
Wenn ich aber jetzt zum Beispiel Maxim einsetze was ja ein Tool zum "lautermachen" ist. Hörst du dann auch Artefakte oder stört dich dann nur die fehlende Dynamik?
Lg
Auge
 
Ich weiß, total "assi",aber Wiki ist zur Begriffsklärung einfach hilfreich!

http://de.wikipedia.org/wiki/Artefakt_(Technik)


Das ist z.B. auch das oben genannte Pumpen durch Kompression, bzw. "Wegbrechen" der instrumente innerhalb ihres "natürlichen" bzw. "zu erwartendem" Amplituden Verlauf.

Oder auch das über Gott und die Welt drübergejagte Auto-Tuned. Alle Sänger klingen wie Aliens. Der Charakter eines Gesanges, meinetwegen auch nicht perfekt Eingesungen, aber dafür Stimmt der Vibe und die musikalische Aussage, sowas gibt es in der heutigen Mainstreamlandschaft nicht mehr. Die kingen soch alles gleich, die ganzen Mode-Püppchen und Sunny-Boys!

Die Sache ist ja dann auch wieder die. Man frisst, was man kennt. In dieser Beziehung halte ich die meisten Zeitgenossen für so schlecht gebildet (also musikalische Erziehung) , dass sie nichtmal ansatzweise Begreifen, worum es hier geht.

Du hast also die Wahl, was du machst. Für "den" Konsumenten ist es , zumindest vordergründig überhaupt nicht erkennbar. Wenn du im Wettbewerb teilnehmen willst, musst du deine Arbeit kaputt machen.

Metallicas schlechtes Album spielt eigentlich keine Rolle. Also die Art der Produktion. Sie wurden für den Grammy nominiert und haben ihn nicht nicht gewonnen, weil die Arbeit der Kollegen weniger unter Kopmression lit.

P.S: Es ist zu simpel: Stell dir 10 Sänger vor und alles Schreien dir direkt in die Fresse. Verstehen tust du keinen, aber auf den lautesten reagiert dein Ohr noch irgendwie. Das ist das Ziel dieser Kompression! Nicht mehr, nicht weniger! ich weiß, unglaublich, aber so ist es!
 
Marcello":3h7f0lt1 schrieb:
Metallicas schlechtes Album spielt eigentlich keine Rolle. Also die Art der Produktion. Sie wurden für den Grammy nominiert und haben ihn nicht nicht gewonnen, weil die Arbeit der Kollegen weniger unter Kopmression lit.
Vielleicht auch weil es Mist war ?
 
UncleReaper":35nusetl schrieb:
Vielleicht auch weil es Mist war ?

Ach darum sollte es gar nicht gehen! Jeder, wie er mag!

Aber unter dem Kompressions-Aspekt ist das Dingen wirklich ein herausragendes Beispiel!

Es hat deswegen auch relativ viel Wirbel gegeben, selbst von "aussen". Also reinen "Konsumenten".

Gesamt betrachtet, ist das aber alles irrelevant. Das Teil hat sich trotzdem super-verkauft und die "Welt" hat da nie drüber geredet, sondern lässt sich "anschreien", weil sie es nicht anders kennen.

Die Geschichte ist so unsinnig und idealistisch zugleich, führt aber den künstlerischen Aspekt trotzdem ab Adsurdum.

Stell dir vor jemand würde die Öl-Farben eines Van Goghs schützen , indem er das Bild mit einem durchsichtigen Schutzlack überzieht. Dabei verlieren die Farben eine gewisse Kraft ihrer ursprünglichen Aussage.

Jemand, der nicht AB-Vergleichen kann merkt das möglicherweise nicht mal. Auf der anderen Seite, war aber auch der Schutzlack so unnötig wie ein Kropf. Man hat es gemacht, weil man es kann.
 
Marcello":3dg0q186 schrieb:
Es geht einfach darum , dass man heutzutage ,aus rein komerziellen Gründen artistische Überlegungen und Anstrengungen dafür "opfert", um als erster in der Reihe zu stehen. !

Es ist unglaublich und es ist die Mischung aus Gefallsucht und Doofheit unter den Musikern, dass so etwas geht.

Man stelle sich vor, Van Gogh's Weizenfeld soll als Kunstdruck vervielfältigt werden.
Schön, sagt der Agent - aber die Kontraste stellen wir alle auf 100% das knallt mehr!

Mit Autotunern geht man noch weiter. Man nimmst sich den besagten Van Gogh und sagt: Rot Schattierungen lassen wir raus! Es gibt nur noch Signalrot RAL 3001! Das Knallt!

Mit Musikern geht das.
 
W°°":fh6s0fot schrieb:
Es ist unglaublich und es ist die Mischung aus Gefallsucht und Doofheit unter den Musikern, dass so etwas geht.

Man stelle sich vor, Van Gogh's Weizenfeld soll als Kunstdruck vervielfältigt werden.
Schön, sagt der Agent - aber die Kontraste stellen wir alle auf 100% das knallt mehr!

Mit Autotunern geht man noch weiter. Man nimmst sich den besagten Van Gogh und sagt: Rot Schattierungen lassen wir raus! Es gibt nur noch Signalrot RAL 3001! Das Knallt!

Mit Musikern geht das.

Ich finde deine Beispiel treffen den aktuellen Stand der Dinge eigentlich besser!

Ich habe oben geschrieben "aus kommerziellen Gründe": Ich glaube aber es ist noch viel primitiver! Es ist Angst und Unsicherheit vor der eigenen Leistung. Das jemand entdecken könnte man sei schwach. Vor allem im evetuellen Vergleich mit den Kollegen! Itunes Shuffel: Nach dem Zufallsprinzip wird irgendein Geficke durch die Ohren gejagt! Da will man nicht abstinken. Es geht um "BANG, BANG , B A N G!" . Voll in die Fresse, immer vorne weg! Ich halte den Hörer im Würgegriff und lasse ihn nicht mehr atmen. Ich bin der Meister, ich bin der Geilste! Der Punkt das Schwäche und Sensibiltät einen ungahnten, geheimnisvollen gar magischen Reiz beim Hörer auslösen, das diese Kontraste eben Musik ausmachen, ist völlig in den technischen Möglichkeiten verloren gegangen. Zumindest, was Pop-Musik angeht, mit ziemlicher Sicherheit. Selbst die alten "Hasen" sind soweit!

Und ja, es ist strunz - dumm!

Hat von euch einer schonmal ein Album nicht gekauft, weil es zu leise war, oder bewusst gedacht:"Wow, der Titel ist viel leiser als der andere, das klingt ja scheiße!"

Nie, noch nie gehört, noch nie gedacht! Jeder dreht am Volumeknopf, wenn´s nicht laut genug ist!

Also, WTF!!!??

Es kann damit nur begründet werden, dass die ganze Musikbranche ein Riesen-Problem hat, aber das wissen wir ja nicht erst seit heute, wie? ;-)
 
Tolles Thema!


Auch toll finde ich da die Pleasurize Music Foundation,
die dazu beitragen will dass der Loudness War ein Ende hat und Dynamik Standards gewahrt werden.

Diese hat sich dann selbst mal kurzerhand auf der NAMM 09 vorgestellt:


"Unser Ziel ist die qualitative (klangliche) Aufwertung von Musik in ihren unterschiedlichen Formaten. Hierzu gehören Tonträger aller Art ebenso wie Radiowiedergabe und Datenreduktionsverfahren wie mp3."

Als Maßnahme wird angegeben,ein lizenzfreies Indikator Logo der Musikindustrie,dass eine einheitliche Dynamik Angabe in Zahlen wiedergibt.
DR4 in dem Fall wäre dynamik arm und DR14 hingegen reich.

Sollte sich,was ich bezweifele aber befürworte,herausstellen dass dies ein
Weg zur Besserung ist,wäre endlich Ende mit über kompressionen a la Metallica

Für mich ist auch irgendwann schluss mit "Loudness War"!
Ob man sich da einen Presslufthammer oder heutige Musikproduktionen....am Ende kommts selbe dabei raus



Hier mal zum Anfassen:http://www.dynamicrange.de/de/
 
Ich habe alle Titel meiner riesigen MP3 Sammlung "normalisiert". Das Problem war: brennt man sich eine Mix-CD, ist diese nicht homogen und man kan sich eigentlich direkt neben die Analge setzen und dort bleiben, weil man ständig Volume nachregeln muss, oder beim nächsten Stück ganz schnell zurückdrehen, um den Hausfrieden zu retten.
Laienhafte Erklärung seit jeher: die einen Alben sind eben "leiser" aufgenommen als andere. Im Grunde eine "neutrale" Sache ohne Wertung, denn keiner kommt auf die Idee, dass leiser aber mit mehr Qualität einhergehen kann...Fakt ist: es nervt einfach, wenn Musik unterschiedlicher Alben und Quellen derartige Sprünge macht....

Ash
 
Ash-Zayr":1q5bbr7i schrieb:
Ich habe alle Titel meiner riesigen MP3 Sammlung "normalisiert". Das Problem war: brennt man sich eine Mix-CD, ist diese nicht homogen und man kan sich eigentlich direkt neben die Analge setzen und dort bleiben, weil man ständig Volume nachregeln muss, oder beim nächsten Stück ganz schnell zurückdrehen, um den Hausfrieden zu retten.

Das Problemchen kannte ich auch. Mit MP3 Gain ist das allerdings schnell behoben ;-)
 
MP3 Gain ist ein Muß!
Außerdem wird nur die Abhörlautstärke beeinflußt, die Pegelangleichung ist bei Bedarf rückgängig zu machen.
 
Magman":m01hlmpx schrieb:
Das Problemchen kannte ich auch. Mit MP3 Gain ist das allerdings schnell behoben ;-)
Doc Line6forum":m01hlmpx schrieb:
MP3 Gain ist ein Muß!
Außerdem wird nur die Abhörlautstärke beeinflußt, die Pegelangleichung ist bei Bedarf rückgängig zu machen.

Da es hier doch auch Apple User zu geben scheint, gibts die, oder ähnliche Software auch für den Mac?
 
nikkfuchs":jj0d82vc schrieb:
Magman":jj0d82vc schrieb:
Das Problemchen kannte ich auch. Mit MP3 Gain ist das allerdings schnell behoben ;-)
Doc Line6forum":jj0d82vc schrieb:
MP3 Gain ist ein Muß!
Außerdem wird nur die Abhörlautstärke beeinflußt, die Pegelangleichung ist bei Bedarf rückgängig zu machen.

Da es hier doch auch Apple User zu geben scheint, gibts die, oder ähnliche Software auch für den Mac?

Das iTunes macht das doch von selbst oder? Musst nur Lautstärke anpassen sagen meines Wissens. Sollte irgendwo in den Einstellungen zu finden sein.
Hab den Apple grad net da.
 
Lautstärke anpassen hab ich sowieso angewählt, aber das Ergebnis ist nicht unbedingt berauschend....
Dachte da gibts auch so eigene Software, wie bei den Dosen.
 
nikkfuchs":3im65l5a schrieb:
Magman":3im65l5a schrieb:
Das Problemchen kannte ich auch. Mit MP3 Gain ist das allerdings schnell behoben ;-)
Doc Line6forum":3im65l5a schrieb:
MP3 Gain ist ein Muß!
Außerdem wird nur die Abhörlautstärke beeinflußt, die Pegelangleichung ist bei Bedarf rückgängig zu machen.

Da es hier doch auch Apple User zu geben scheint, gibts die, oder ähnliche Software auch für den Mac?

MacMP3Gain guggsuhier ;-)
 
:-D Danke, bin schon gespannt wie es sich im Vergleich zur iTunes Lautstärkeanpassung verhält.
 
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