trekkerfahrer
Power-User
N'Abend zusammen.
Vor einiger Zeit haben wir hier über die Yamaha DG-1000 diskutiert und ich wollte mich mal kurz mit meinen Erfahrungen zurückmelden.
Ich mache dazu mal einen neuen Thread auf, um Mads Tagebuch nicht weiter zu verunreinigen.
Die Kollegen antworteten:
Seit einer guten Woche bin ich im Besitz einer Yamaha DG-1000 Transistor-Vorstufe. Und, ja, ich habe gestaunt.
Hier ist mein Bericht:
Mangels einer brauchbaren Endstufe mussten erst einmal diverse Gitarrenverstärker herhalten um den Neuankömling zu begutachten.
Im Effekt-Return eines Fender Cyber Deluxe und eines H&K PCS50 klang das zwar schon ganz nett, war aber nichts was mich wirklich vom Hocker gerissen hätte. Beide Endstufen klangen mir zu schrill in Kombination mit der Yamaha.
Im Instrument-Input eines 79er Marshall JMP 50 und eines 66er Fender Bandmaster ist sie für meine Ohren völlig untauglich. Das hätte ich allerdings auch nicht anders erwartet, schliesslich ist die Yamaha eine Vorstufe und kein einfacher Zerrer.
Also musste eine neue Endstufe her.
Nun, da gibt der Markt zur Zeit nicht wirklich viel her.
Eine gebrauchte Marshall 8008 war nicht zu haben, die alten Velocities scheinen rar zu sein und die 100er bekommt keine wirklich guten Kritiken.
In einem alten Thread empfahlen Wºº und Gitarrenruebe die T.AMP PM40C von Thomann. Das erschien mir eine nette Idee. Eingebaut in ein Peavey Classic 112E Tweed-Gehäuse, bestückt mit einem sehr alten Vintage 30, könnte das eine nette Aktivbox ergeben.
Also habe ich das Teil geordert.
Daheim klang die Kombination schon mal nett. Fender-Like Clean Sounds und auch crunchig oder leadig ;-) kamen gut.
Meine ursprüngliche Idee war ja, wie bisher, für die Zerr-Sounds meinen Dual Drive zu verwenden. Im direkten AB-Vergleich kam die Yamaha jedoch schon nahe an den DD Sound heran. Der Unterschied ist zwar da, aber ich wollte die nächste Probe mit der Band abwarten um zu testen, ob man das im Bandgefüge noch wahrnimmt.
Heute war es so weit.
Ein bisschen Feintuning war noch nötig um die vier Grundsounds (Clean, Fender-Crunch (bisher Dual Drive), Marshall-Crunch (bisher Dual Drive) und Lead (bisher Dual Drive mit Boss OD-3 als Booster) auf die Band abzustimmen, dann klang es jedoch schon sehr amtlich. Mit dem fetten Marshall-Like Rhythmus-Brett bin ich noch nicht so zufrieden, aber das sind Feinheiten, die sich im Laufe der nächsten Proben erledigen sollten.
Die Yamaha DG-1000 liefert mir einen exzellenten Clean-Sound, der mich meinen 66er Fender Bandmaster nicht wirklich vermissen lässt. Sie federt nicht ganz so wie der Fender, setzt sich allerdings im Bandgefüge ebenfalls immer durch. Das bedeutet sie liefert genau das Maß an Treble, das nötig ist um präsent zu sein, ohne jedoch zu nerven. Schön!
Im Bereich Light-Crunch hat das Dual Drive die Nase vorn, allerdings nur wenn man alleine spielt. Sobald der Bass einsetzt wird der Unterschied marginal.
Der Lead-Sound ist durchsetzungsfähig und kann sehr schön klingen, im Bereich Rythmus-Brett muss ich noch ein wenig schrauben.
Die Umschaltpausen halten sich in einem Bereich mit dem ich live noch leben kann. Sie sind zwar da, aber wenn man sein Spiel ein wenig darauf anpasst, kann man das gut vertuschen.
Die beiden Mittenregler sind ein Luxus, den ich bisher noch von keinem Amp kannte, aber in den letzten Tagen sehr zu schätzen lernte. man kann den Grundsound sehr fein abstimmen. Das kostet ein wenig Zeit, das Ergebnis belohnt aber.
Insgesamt ist die EQ Section in DG-1000 sehr effizient und praxisgerecht.
Der T.AMP PM40C ist ein guter Geheimtipp, wenn es nicht zu laut sein muss.
Für unseren Probebetrieb muss ich ihn fast ganz aufdrehen um einen adäquaten Lautstärkepegel zu erreichen. Aber es langt. Einen Club-Gig würde ich damit spielen, auf grösseren Bühnen (Open Air) wäre mir das als Monitor wahrscheinlich zu wenig.
Da der Hauptgrund mein Rig umzustellen war, mehr Flexibilität zu erlangen, glaube ich mich auf dem richtigen Weg.
Zum Proben oder für kleinere Gigs reicht die Mini-Endstufe in der 1x12er. Für grössere Sachen kann ich dann auf die 2x12 oder sogar 4x12 zurückgreifen und brauche trotzdem nur ein 4HE Rack mitzuschleppen.
(Falls jemand Tipps für grössere Transistor Endstufen hat: Her damit!)
Für die, die es interessiert: Als Multieffekt für Reverb, Delay und ein wenig Chorus setze ich ein Alesis Quadraverb ein.
Mein Fazit: Die Yamaha DG-1000 liefert mir sehr praxisgerechte Sounds, lässt sich dank der Motor-Fader bedienen wie ein normaler Amp und das für den Preis einer 2-Jahres-Inspektion eines alten Röhrenamps.
In Verbindung mit dem T.AMP PM40C reicht mir das als kleines Besteck völlig aus, für grössere Sachen braucht es eine leistungsstärkere Endstufe.
Im direkten Vergleich mit dem Dual Drive verliert die Yamaha bei den Crunch-Sounds, allerdings fällt mir das im Bandgefüge nicht auf. Das höre ich nur daheim oder im Studio.
Für den Live-Betrieb gewinnt sie im Bereich Flexibilität.
Das Gesamt-Rig ist extrem handlich (Eine Box inkl. Endstufe + ein 3 HE Rack für Vorstufe und FX). Dazu kommt noch ein Midi Controller, der auf kleinen Bühnen eh die Nase vorn hat, vor einem grossen Stressbrett, was nur im Weg steht.
Also: Ich bin zufrieden. Eine tolle Vorstufe, die mich nichts wirklich vermissen lässt.
Danke an Mad Cruiser, Little Feet, Wºº und Gitarrenruebe für die Tipps!
So sieht mein Live-Setup z.Zt. aus:
Ja, das sind schwule EMGs in der Klampfe ;-)
Schöne Grüße.
Ralf
Vor einiger Zeit haben wir hier über die Yamaha DG-1000 diskutiert und ich wollte mich mal kurz mit meinen Erfahrungen zurückmelden.
Ich mache dazu mal einen neuen Thread auf, um Mads Tagebuch nicht weiter zu verunreinigen.
taschakor":30tegji4 schrieb:Hi Ihr Beiden,mad cruiser":30tegji4 schrieb:Von der aus bin ich zum Amp gekommen. Die Midigedenksekunde hat mich gestört, und das haben auch die beiden gut angesetzten Mittenregler nicht wettgemacht.little-feat":30tegji4 schrieb:Und eine Vorstufe Yamaha DG-1000 angeschafft.
könnt Ihr zu den Yamaha DGs noch ein bisschen was erzählen?
Mad, ich entnehme Deiner Bemerkung, dass die DG-1000 eine Gedenksekunde beim Umschalten hat. Gibt es sonst noch gravierende Unterschiede zwischen Vorstufe und den Combo-Versionen?
Ich bin ja immer noch auf der Suche nach einer Vorstufe die einen guten Clean-Sound hat. In welche Richtung kann es mit den DGs gehen? Fender? Roland?
Schöne Grüße,
Ralf
Die Kollegen antworteten:
little-feat":30tegji4 schrieb:Zur Gedenksekunde:
Das war für mich im Moment nicht sooo wichtig – auf Grund der wenigen privaten Zeit, die mir und meiner Freundin bleibt, spiele ich so gut wie nicht mehr live. Nur noch regelmäßige Treffen mit alten Band-Freunden zu privaten Sessions in einem schönen Studio über den Hamburger Dächern – unter solchen Umständen spielt die Sekunde keine so große Rolle, alles entspannt und nur zum Spaß.
Was nicht stümperhaft heißen soll, immerhin haben ein paar davon mit Inga Rumpf, Lindenberg, Lake usw. gespielt.
Yamaha baute mal u. a. zwei digitale Combos, den DG60-112 und den DG80 als 1x12er und 2x10er.
Die Vorstufe DG-1000 ist identisch mit der Vorstufe aus dem DG80, es fehlt aber die Effekt-Sektion. Die DG-1000 ist absolut puristisch, sie hat noch nicht einmal einen Effekt-Loop.
Sie bietet auch kein Modelling, sondern lediglich 8 verschiedene Grund-Sounds, die nach Belieben per fein arbeitender Regler eingestellt, abgespeichert und wieder aufgerufen werden können.
Clean 1/Clean2
Crunch1/Crunch2
Drive 1/Drive 2
Lead1/Lead2
Ich betreibe die DG-1000 mit einem alten Rocktron Intellifex Blackface und einer Endstufe Rocktron Velocity.
Zu deiner Frage:
Ich bin wirklich pingelig, wenn es um Clean-Sounds geht.
Ich hatte den Fender Twin und den JC 120. Beides Monster-Referenzen in Sachen clean.
Ich sage nicht, dass der DG-1000 beide perfekt ersetzt. Ich besitze beide nicht mehr. Was mir bleibt ist die Erinnerung meines Ohres an deren Klang. Und das Ohr ist vergesslich.
Ich spiele heute noch Sachen über den DG, die ich damals über die beiden Verdächtigen gespielt habe. Und ich vermisse weder den Twin noch den Roland.
Es klingt so, wie ich es hören möchte. Das ist mit dem DG-1000 möglich. Ein paar gute Grund-Effekte (Rocktron, G-Force) vorausgesetzt. Und eine gute Box mit Speakern, die einen guten Clean-Sound möglich machen.
Bei mir ein Mix aus Celestion G10S und Eminence Legend. 2x 10 und 4 x 10.
Die DG-1000 ist für mich nach wie vor eine der besten, vielseitigsten Klang-Fabriken überhaupt. Ein edles, extrem hochwertiges, völlig unterschätztes Teil. Es sei denn, man sucht „DEN“ bestimmten Sound in absoluter Reinkultur. Und hört das Gras wachsen. Dann muss man das Original kaufen.
Was man mit Fender-Sounds, Roland JC-Sounds, britisch“ und „California Lead“ im allgemeinen in Verbindung bringt, das schüttelt der Yamaha locker raus.
Das Pendant, der DG80-210 unterscheidet sich nicht wesentlich. Er hat die wichtigsten Effekte eingebaut und das in guter Qualität. Ein G-Force kann das allerdings noch etwas besser. Dafür ist die Combo-Lösung kompakter und leichter zu handhaben.
Es gibt noch das DG-135 Topteil (gebraucht). Technisch identisch mit DG80, aber mit 135 Watt + Endstufe.
Die DG-Combos sind schwer zu bekommen. Das ehemals sauteure DG-1000 hingegen geht zu Spottpreisen bei Ebay weg. Rack-Teile will keiner mehr. Ich würde die 200,00 Euro (höchstens) investieren und testen.
Ich schätze mal, du wirst staunen.
Tom
mad cruiser":30tegji4 schrieb:Ich persönlich kenne keine bessere Vorstufe ohne Röhren, insoweit kann ich Tom beipflichten. Insbesondere die Trennung von Low Mid und High Mid macht die EQ-Sektion zu einem mächtigen Werkzeug, zumal die Ansatzfrequenzen absolut perfekt gewählt wurden. (Leider fehlt dieses Feature im "kleinen" DG-60 Amp.) Das Fehlen ausgewiesener Models empfinde ich persönlich als angenehm. Man muß nicht gegen irgendwelche Vorurteile anhören.
Seit einer guten Woche bin ich im Besitz einer Yamaha DG-1000 Transistor-Vorstufe. Und, ja, ich habe gestaunt.
Hier ist mein Bericht:
Mangels einer brauchbaren Endstufe mussten erst einmal diverse Gitarrenverstärker herhalten um den Neuankömling zu begutachten.
Im Effekt-Return eines Fender Cyber Deluxe und eines H&K PCS50 klang das zwar schon ganz nett, war aber nichts was mich wirklich vom Hocker gerissen hätte. Beide Endstufen klangen mir zu schrill in Kombination mit der Yamaha.
Im Instrument-Input eines 79er Marshall JMP 50 und eines 66er Fender Bandmaster ist sie für meine Ohren völlig untauglich. Das hätte ich allerdings auch nicht anders erwartet, schliesslich ist die Yamaha eine Vorstufe und kein einfacher Zerrer.
Also musste eine neue Endstufe her.
Nun, da gibt der Markt zur Zeit nicht wirklich viel her.
Eine gebrauchte Marshall 8008 war nicht zu haben, die alten Velocities scheinen rar zu sein und die 100er bekommt keine wirklich guten Kritiken.
In einem alten Thread empfahlen Wºº und Gitarrenruebe die T.AMP PM40C von Thomann. Das erschien mir eine nette Idee. Eingebaut in ein Peavey Classic 112E Tweed-Gehäuse, bestückt mit einem sehr alten Vintage 30, könnte das eine nette Aktivbox ergeben.
Also habe ich das Teil geordert.
Daheim klang die Kombination schon mal nett. Fender-Like Clean Sounds und auch crunchig oder leadig ;-) kamen gut.
Meine ursprüngliche Idee war ja, wie bisher, für die Zerr-Sounds meinen Dual Drive zu verwenden. Im direkten AB-Vergleich kam die Yamaha jedoch schon nahe an den DD Sound heran. Der Unterschied ist zwar da, aber ich wollte die nächste Probe mit der Band abwarten um zu testen, ob man das im Bandgefüge noch wahrnimmt.
Heute war es so weit.
Ein bisschen Feintuning war noch nötig um die vier Grundsounds (Clean, Fender-Crunch (bisher Dual Drive), Marshall-Crunch (bisher Dual Drive) und Lead (bisher Dual Drive mit Boss OD-3 als Booster) auf die Band abzustimmen, dann klang es jedoch schon sehr amtlich. Mit dem fetten Marshall-Like Rhythmus-Brett bin ich noch nicht so zufrieden, aber das sind Feinheiten, die sich im Laufe der nächsten Proben erledigen sollten.
Die Yamaha DG-1000 liefert mir einen exzellenten Clean-Sound, der mich meinen 66er Fender Bandmaster nicht wirklich vermissen lässt. Sie federt nicht ganz so wie der Fender, setzt sich allerdings im Bandgefüge ebenfalls immer durch. Das bedeutet sie liefert genau das Maß an Treble, das nötig ist um präsent zu sein, ohne jedoch zu nerven. Schön!
Im Bereich Light-Crunch hat das Dual Drive die Nase vorn, allerdings nur wenn man alleine spielt. Sobald der Bass einsetzt wird der Unterschied marginal.
Der Lead-Sound ist durchsetzungsfähig und kann sehr schön klingen, im Bereich Rythmus-Brett muss ich noch ein wenig schrauben.
Die Umschaltpausen halten sich in einem Bereich mit dem ich live noch leben kann. Sie sind zwar da, aber wenn man sein Spiel ein wenig darauf anpasst, kann man das gut vertuschen.
Die beiden Mittenregler sind ein Luxus, den ich bisher noch von keinem Amp kannte, aber in den letzten Tagen sehr zu schätzen lernte. man kann den Grundsound sehr fein abstimmen. Das kostet ein wenig Zeit, das Ergebnis belohnt aber.
Insgesamt ist die EQ Section in DG-1000 sehr effizient und praxisgerecht.
Der T.AMP PM40C ist ein guter Geheimtipp, wenn es nicht zu laut sein muss.
Für unseren Probebetrieb muss ich ihn fast ganz aufdrehen um einen adäquaten Lautstärkepegel zu erreichen. Aber es langt. Einen Club-Gig würde ich damit spielen, auf grösseren Bühnen (Open Air) wäre mir das als Monitor wahrscheinlich zu wenig.
Da der Hauptgrund mein Rig umzustellen war, mehr Flexibilität zu erlangen, glaube ich mich auf dem richtigen Weg.
Zum Proben oder für kleinere Gigs reicht die Mini-Endstufe in der 1x12er. Für grössere Sachen kann ich dann auf die 2x12 oder sogar 4x12 zurückgreifen und brauche trotzdem nur ein 4HE Rack mitzuschleppen.
(Falls jemand Tipps für grössere Transistor Endstufen hat: Her damit!)
Für die, die es interessiert: Als Multieffekt für Reverb, Delay und ein wenig Chorus setze ich ein Alesis Quadraverb ein.
Mein Fazit: Die Yamaha DG-1000 liefert mir sehr praxisgerechte Sounds, lässt sich dank der Motor-Fader bedienen wie ein normaler Amp und das für den Preis einer 2-Jahres-Inspektion eines alten Röhrenamps.
In Verbindung mit dem T.AMP PM40C reicht mir das als kleines Besteck völlig aus, für grössere Sachen braucht es eine leistungsstärkere Endstufe.
Im direkten Vergleich mit dem Dual Drive verliert die Yamaha bei den Crunch-Sounds, allerdings fällt mir das im Bandgefüge nicht auf. Das höre ich nur daheim oder im Studio.
Für den Live-Betrieb gewinnt sie im Bereich Flexibilität.
Das Gesamt-Rig ist extrem handlich (Eine Box inkl. Endstufe + ein 3 HE Rack für Vorstufe und FX). Dazu kommt noch ein Midi Controller, der auf kleinen Bühnen eh die Nase vorn hat, vor einem grossen Stressbrett, was nur im Weg steht.
Also: Ich bin zufrieden. Eine tolle Vorstufe, die mich nichts wirklich vermissen lässt.
Danke an Mad Cruiser, Little Feet, Wºº und Gitarrenruebe für die Tipps!
So sieht mein Live-Setup z.Zt. aus:
Ja, das sind schwule EMGs in der Klampfe ;-)
Schöne Grüße.
Ralf