Extrem verschmodderte alte E-Gitarre reinigen. Was nehmen?

Rio_Fischbein

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Hallo! :-D
Es ist soweit. Ein Freund hat mir seine fast 40 Jahre alte Framus S-355 (Stratocaster) vermacht! :-D Vor 20 Jahren hat er sie mir schon einmal gegeben. Damals war sie auch schon in die Jahre gekommen und ich habe mir sie eher stümperhaft ein wenig zurecht gemacht. Es war seinerzeit "meine" erste Gitarre. Als er sie dann mal eines Tages bei mir in neuem Glanz an der Wand hingen sah, nahm er sie mir wieder ab. :cry: "Er habe sie mir nur zeitlich begrenzt überlassen, von schenken sei keine Rede gewesen"...tja so sind se halt die Freaks. Naja, jetzt hat er sie mir endgültig vererbt. Das gute Stück ist allerdings in einem jämmerlichen Zustand und ich möchte sie mir noch einmal zurecht machen. Der einstmals wunderschöne Ahorn-Hals war mal ins honiggelbe geaged und ist jetzt noch wesentlich dunkler. Eher wie Eiche massiv. Den möchte ich zu einem Gitarrenbauer geben, es sind fast keine Bünde mehr zu spüren. Bei der Gelegenheit kann er den Hals mal abschleifen und neu lackieren habe ich mir gedacht?
Um den Body, Hardware und Elektronik möchte ich mich selber kümmern. Der Body ist aber dermaßen verwarzt, daß man mit einer normalen Gitarrenpolitur erst garnicht anfangen muß. Das einstige schöne babyblau ist mit so einem gelblichen gräulichen Schleier aus Nikotin, Ruß (von den undichten Öfen meines Freundes)festgefressenem Staub und nicht näher definierbarem Schmodder überdeckt. Plektrum klebt selbständig am Pickguard, wenn man es andrückt...
Ja, diese Gitarre hat in den 70ern Rock erlebt....und hat auf der Bühne und auch sonst einiges abbekommen, Brandflecken an Korpus und Kopfplatte. :cry: Relic schön und gut. Ich hätte sie gerne mit den Spuren ihrer bewegten Vergangenheit, aber ordentlich sauber und funktionierend.

Mein erstes Anliegen wäre, den Body/Pickguard ordenlich sauber zu kriegen und den Lack etwas aufzuarbeiten. Mit was geht man denn da am besten ran? Scharfe Mittel gibt es ja zur Genüge, ich will aber dem Lack nicht unbedingt mit meiner Aktion den Rest geben.

Das Tremolo und die Bridge (schätze verchromt) und die Stahlhardware wollte ich erst mal in Petroleum einlegen, säubern und dann mit einem Chrompflegemittel finishen. Wäre das ok so? Die Metallteile von meiner Angelrolle bekommen auch immer so eine Prozedur (ohne Chrompflege) verpaßt und denen macht es nix aus.

Bin für jeden guten Tip sehr dankbar!

Viele Grüße,
Marcus
 
Ich persönlich habe in meinen Laboren Ultraschallbäder. Damit würde ich die Chromteile säubern. Aber das hat man ja auch nicht gerade parat.

Griffbrett soweit nicht lackiert schön mit Griffbrettöl säubern. Den Body bzw. alle lackierte Teile mit Politur versuchen zu säubern. Pickguard wüsste ich jetzt nicht. Evtl mit Waschbenzin aber bloss kein Aceton verwenden :-)

:)
 
Thanx! :-D
Wart' mal, ich schau gerade mal in meiner Hosentasche nach.......nee Du ein Ultraschall-Labor habe ich gerade nicht einstecken, Mist! ;-)

Der Gitarrenbauer meinte, man bräuchte für den Korppus eine spezielle Politur, die so im Handel nicht erhältlich sei. Er wollte mir auch nichts davon geben(verkaufen). :cry: Ich dachte, es gibt bestimmt etwas ähnliches zu kaufen, auch wenn es in erster Linie nicht für Gitarren gedacht ist?

Ist ein Ahornhals mit Ahorngriffbrett. Also lackiert. Wobei die Lackierung an vielen Stellen schon weg ist.
 
kk":423qcuo8 schrieb:
guck doch mal im Shop von Tonetoys.

Das sind alles sog. Pflegemittel für Gitarren, die eigentlich nur dem Hersteller helfen, denn außer einem feuchten Tuch braucht eine Gitarre so gut wie keine kosmetische Pflege.

Was die Verschmutzung an Fischbeins Gitarre angeht: Aus der Ferne kann man das nicht beurteilen. Ist das oberflächlich, oder ist das bereits im Holz, wie sieht der Lack aus, verträgt der überhaupt eine Grundreinigung usw. usw.

Zunächst muß mal alle Hardware runter und zwar komplett. Dann kann man versuchen, an einer kleinen Stelle, ob man mit Waschbenzin und einem Aktivtuch Erfolgt hat. Gut bewährt hat sich auch Lackreiniger fürs Auto.

Außerdem haben wir bereits fünf oder sechs Beiträge im Archiv, die sich mit der Grundreinigung einer Gitarre beschäftigen.

Tom
 
Ich denke Grundreinigung ist der richtige Ausdruck!
Der Lack ist dick, aber an einigen Stellen rissig und auch abgeblättert.
Lackreiniger klingt doch garnicht schlecht. Und dann wachsen?
Ich werde mal versuchen Bilder hochzuladen, damit man sieht worum es geht.
 
Hallo, ist ja fürchterlich zu lesen :
" Der Body ist aber dermaßen verwarzt, daß man mit einer normalen Gitarrenpolitur erst garnicht anfangen muß. Das einstige schöne babyblau ist mit so einem gelblichen gräulichen Schleier aus Nikotin, Ruß (von den undichten Öfen meines Freundes)festgefressenem Staub und nicht näher definierbarem Schmodder überdeckt. Plektrum klebt selbständig am Pickguard, wenn man es andrückt..."

Es gibt Reiniger auf Tensidbasis - also ohne Lösemittel, mehr eine Intensivseife.
Ich kenne das als "Kettensägenreiniger", nicht erschrecken - eine Säge ist auch nur ein Mensch.
Auf Arbeit benutzen wir ein ähnliches Zeug, um einen Reflowofen zu reinigen.
Beide Fälle sind extrem verharzt..verkleistert.
Meinen Händen beschert der Einsatz immer supersaubere Fingernägel,
so schädlich kann es also nicht sein.
Es greift weder Lack noch Kunststoff an, garantiert !
V.H.
 
V.H.":23vd3nx1 schrieb:
Hallo, ist ja fürchterlich zu lesen :
" Der Body ist aber dermaßen verwarzt, daß man mit einer normalen Gitarrenpolitur erst garnicht anfangen muß. Das einstige schöne babyblau ist mit so einem gelblichen gräulichen Schleier aus Nikotin, Ruß (von den undichten Öfen meines Freundes)festgefressenem Staub und nicht näher definierbarem Schmodder überdeckt. Plektrum klebt selbständig am Pickguard, wenn man es andrückt..."

Es gibt Reiniger auf Tensidbasis - also ohne Lösemittel, mehr eine Intensivseife.
Ich kenne das als "Kettensägenreiniger", nicht erschrecken - eine Säge ist auch nur ein Mensch.
Auf Arbeit benutzen wir ein ähnliches Zeug, um einen Reflowofen zu reinigen.
Beide Fälle sind extrem verharzt..verkleistert.
Meinen Händen beschert der Einsatz immer supersaubere Fingernägel,
so schädlich kann es also nicht sein.
Es greift weder Lack noch Kunststoff an, garantiert !
V.H.

zB. MX14 von Oregon, kann man auch zum entfetten von Töpfen und Pfannen nehmen :)
hilft nicht nur bei Motorsägen ;-)
 
V.H.":lpph0jaj schrieb:
Hallo, ist ja fürchterlich zu lesen :
" Der Body ist aber dermaßen verwarzt, daß man mit einer normalen Gitarrenpolitur erst garnicht anfangen muß. Das einstige schöne babyblau ist mit so einem gelblichen gräulichen Schleier aus Nikotin, Ruß (von den undichten Öfen meines Freundes)festgefressenem Staub und nicht näher definierbarem Schmodder überdeckt. Plektrum klebt selbständig am Pickguard, wenn man es andrückt..."

Es gibt Reiniger auf Tensidbasis - also ohne Lösemittel, mehr eine Intensivseife.
Ich kenne das als "Kettensägenreiniger", nicht erschrecken - eine Säge ist auch nur ein Mensch.
Auf Arbeit benutzen wir ein ähnliches Zeug, um einen Reflowofen zu reinigen.
Beide Fälle sind extrem verharzt..verkleistert.
Meinen Händen beschert der Einsatz immer supersaubere Fingernägel,
so schädlich kann es also nicht sein.
Es greift weder Lack noch Kunststoff an, garantiert !
V.H.

Vielen Dank für den Tip! Und dem Holz tut es auch nichts? Weil der Lack doch so rissig ist und teilweise abgeplatzt. Zwei Brandlöcher hat se auch noch.
Fürchterlich zu lesen? Das ist nichts gegen den Anblick der sich mir hier bietet! Das ist heavy Relic in einer ganz neuen Dimension.....
 
Rio_Fischbein":23comuos schrieb:
Fürchterlich zu lesen? Das ist nichts gegen den Anblick der sich mir hier bietet! Das ist heavy Relic in einer ganz neuen Dimension.....

Na, dann:

kaercher.jpg


:lol: :lol: :lol:

Gruss

Manuel
 
Hi,
solltest Du wie ich bei meiner 63iger Strat stark verrostete Teile, bzw. eingerostete Schrauben haben, so kann ich Dir sehr WD-40 empfehlen. Ich habe es bisher nur als Spray (bei OBI) gefunden, es aber einfach in einen kleinen Becher gesprüht und dannach alle Metallteile mehrere Tage dort eingelegt. Stink zwar bestialisch, aber danach lies sich selbst die festeste Schraube wieder lösen.
 
VVolverine":2tqgeqqp schrieb:
Hi,
solltest Du wie ich bei meiner 63iger Strat stark verrostete Teile, bzw. eingerostete Schrauben haben, so kann ich Dir sehr WD-40 empfehlen. Ich habe es bisher nur als Spray (bei OBI) gefunden, es aber einfach in einen kleinen Becher gesprüht und dannach alle Metallteile mehrere Tage dort eingelegt. Stink zwar bestialisch, aber danach lies sich selbst die festeste Schraube wieder lösen.

...ist korrekt, gibt es auch im 5L Kanister, hab ich mal gekauft vor Jaaaahren, is immer noch was von da,
hilft auch bei Hornhaut an den Füßen,
Teer an den Fingern, festgefahrenen Beziehungen,
und bei einer störrischen (Schwieger)Mutter *fg*

und manchen Dreck der überall an der Gitarre klebt, egal ob Holz, Metall oder Kunststoff, ist silikonfrei !!!!!!
 
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