E
erniecaster
Power-User
- 19 Dez 2008
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- 4.491
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- 97
Hallo!
Es gibt eine Reihe von Youtube-Anbietern, die ich regelmäßig besuche. Justnickmusic ist sehr empfehlenswert, ich sehe gerne die Tests von Session Musik und die Rigrundowns. Und alles von Andertons Music und von Rob Chappers. Letztgenannte machen auch Werbung für Faith.
Von denen war ich letztes Jahr wirklich angefixt. Ich hatte mich von meiner Lakewood getrennt, meiner letzten verbliebenen vollmassiven Westerngitarre. Tatsächlich gab es im Haushalt nur noch eine Yamaha CPX und ein paar E-Gitarren. Im Guitar Center Cologne hatte man sich letztes Jahr den gesamten Messestand von Faith unter den Nagel gerissen. Die Instrumente kamen von Frankfurt erst zurück zum Vertrieb und gingen dann nach Köln. Angeblich, um die Gitarren noch einmal einstellen zu lassen. Ich hatte mich damals ein wenig in die Venus verguckt, die es nur mit Pickup gibt. Das Pickupsystem von Shadow fand ich wirklich herausragend schlecht, daher hatte sich das dann schnell erledigt. Ich bin damals unglaublich enttäuscht aus dem Laden gegangen. JEDE EINZELNE Gitarre war so eingestellt, dass sie nur sehr leise gespielt werden konnte - denn ein nur normaler Anschlag führte schon zum Schnarren der drei tiefen Saiten.
Zwischenzeitlich hatte ich mich von einigem elektrischen Zeug getrennt und es waren zwei gute vollmassive Instrumente hier eingezogen. Eigentlich alles schön. Wenn ich heute zu rekapitulieren versuche, WARUM ich vor einigen Tagen bei ebay auf eine Faith Westerngitarre geboten habe, finde ich keine Erklärung. Aber zurück zur Gitarre.
Die Naked-Serie von Faith fällt durch komplette Abwesenheit von "Blingbling" auf. Es gibt kein Binding - gar keins. Die Der Lack ist seidenmatt, offenporig und hauchdünn. Da dieses gebrauchte Instrument im Januar 2014 gekauft wurde, ist es ja quasi ladenneu und so sind die Hölzer auch noch sehr hell. Das wirkt alles ein bißchen unfertig, hat was von IKEA. Dazu kommt, dass bei dieser billigsten Serie natürlich auch nicht die besten Hölzer verbaut werden. Man sieht also, wo gestückelt wurde (Halsfuß, angeschäftete Kopfplatte). Dennoch sind alle Hölzer massiv und gerade an den sichtbaren Verleimungen kann man durchaus sehen, dass die fleißigen Indonesier was können.
Sowas kann man für relativ schmales Geld in diesem empfehlenswerten Laden kaufen:
http://www.musik-oevermann.de/online-shop/2-akustische-gitarren--instrumente/1508-faith-naked-neptune-fkn?gclid=COaTz9-0kr4CFWEOwwodW3kAag
Hier mal als Video - nein, das bin nicht ich:
http://www.youtube.com/watch?v=f1f5_t8zs1o
Die fast ladenneue Gitarre habe ich für weniger als 300,-- € bei ebay geschossen.
Die Mechaniken sind offen gesagt nicht so toll. Und damit bin ich absolut fertig mit jeder Art von Gemecker. Ich habe selten und in dieser Preisklasse noch nie so ein angenehmes Instrument in der Hand gehabt. Der Hals ist ein absoluter Traum jedes E-Gitarristen. Die matten Oberflächen fassen sich wunderbar an. Reden wir nicht drumrum - das ist eine Minijumbo und ich bin nicht besonders groß. Mit dieser Gitarre sitzt man nicht bequem auf dem Sofa (dafür habe ich andere), das ist schon ein Geschoß. Im Stehen gespielt ist das überhaupt kein Thema - sie drückt nicht in die Rippen wie eine Dreadnought und ein Gurtpin ist auch dran.
Kommen wir endlich zum Sound. Die toten Saiten des Vorbesitzers kamen natürlich erstmal runter und ich hatte nur 011er im Haus. Hey, das ist eine ganz gute Gitarre! - Das etwa war mein erster Gedanke. Verdammt, ist die laut! Das war der zweite Gedanke. Da geht noch was! Gedanke drei. Ohne Rücksicht auf Verluste bin ich losgefahren, habe 012er Saiten gekauft und die 011er Saiten runtergeschmissen.
Mit 012ern ist das eine richtig, richtig gute Gitarre geworden. Es ist der typische Jumbo-Sound mit dicken Bässen, die aber absolut nicht mulmen. In der Mitte ist eine kleine Frequenzabsenkung, die Platz für Gesangsstimmen bietet und die Höhen glitzern darüber. Die Faith ist laut, verdammt laut. Wenn man wirklich aggressiv reinhaut, reagiert sie auch entsprechend, wird dabei aber nicht zickig und absolut unangenehm.
Wer singende Slidesoli spielen möchte und für die tiefen Töne einen Bassisten neben sich stehen hat, der soll sich was anderes suchen. Fingerpicker können mal probieren aber bitte nicht unter einer Körpergröße unter 1,80 m. Für kleine Besetzungen, in denen gesungen wird, ist die Gitarre ein Hammer - oder um den Dobrospieler zu begleiten.
Die genannten Einschränkungen sind jumbo-typisch, dafür kann Faith nichts. Ich rate dazu, Faith-Gitarren mal anzuspielen.
Gruß
erniecaster
Es gibt eine Reihe von Youtube-Anbietern, die ich regelmäßig besuche. Justnickmusic ist sehr empfehlenswert, ich sehe gerne die Tests von Session Musik und die Rigrundowns. Und alles von Andertons Music und von Rob Chappers. Letztgenannte machen auch Werbung für Faith.
Von denen war ich letztes Jahr wirklich angefixt. Ich hatte mich von meiner Lakewood getrennt, meiner letzten verbliebenen vollmassiven Westerngitarre. Tatsächlich gab es im Haushalt nur noch eine Yamaha CPX und ein paar E-Gitarren. Im Guitar Center Cologne hatte man sich letztes Jahr den gesamten Messestand von Faith unter den Nagel gerissen. Die Instrumente kamen von Frankfurt erst zurück zum Vertrieb und gingen dann nach Köln. Angeblich, um die Gitarren noch einmal einstellen zu lassen. Ich hatte mich damals ein wenig in die Venus verguckt, die es nur mit Pickup gibt. Das Pickupsystem von Shadow fand ich wirklich herausragend schlecht, daher hatte sich das dann schnell erledigt. Ich bin damals unglaublich enttäuscht aus dem Laden gegangen. JEDE EINZELNE Gitarre war so eingestellt, dass sie nur sehr leise gespielt werden konnte - denn ein nur normaler Anschlag führte schon zum Schnarren der drei tiefen Saiten.
Zwischenzeitlich hatte ich mich von einigem elektrischen Zeug getrennt und es waren zwei gute vollmassive Instrumente hier eingezogen. Eigentlich alles schön. Wenn ich heute zu rekapitulieren versuche, WARUM ich vor einigen Tagen bei ebay auf eine Faith Westerngitarre geboten habe, finde ich keine Erklärung. Aber zurück zur Gitarre.
Die Naked-Serie von Faith fällt durch komplette Abwesenheit von "Blingbling" auf. Es gibt kein Binding - gar keins. Die Der Lack ist seidenmatt, offenporig und hauchdünn. Da dieses gebrauchte Instrument im Januar 2014 gekauft wurde, ist es ja quasi ladenneu und so sind die Hölzer auch noch sehr hell. Das wirkt alles ein bißchen unfertig, hat was von IKEA. Dazu kommt, dass bei dieser billigsten Serie natürlich auch nicht die besten Hölzer verbaut werden. Man sieht also, wo gestückelt wurde (Halsfuß, angeschäftete Kopfplatte). Dennoch sind alle Hölzer massiv und gerade an den sichtbaren Verleimungen kann man durchaus sehen, dass die fleißigen Indonesier was können.
Sowas kann man für relativ schmales Geld in diesem empfehlenswerten Laden kaufen:
http://www.musik-oevermann.de/online-shop/2-akustische-gitarren--instrumente/1508-faith-naked-neptune-fkn?gclid=COaTz9-0kr4CFWEOwwodW3kAag
Hier mal als Video - nein, das bin nicht ich:
http://www.youtube.com/watch?v=f1f5_t8zs1o
Die fast ladenneue Gitarre habe ich für weniger als 300,-- € bei ebay geschossen.
Die Mechaniken sind offen gesagt nicht so toll. Und damit bin ich absolut fertig mit jeder Art von Gemecker. Ich habe selten und in dieser Preisklasse noch nie so ein angenehmes Instrument in der Hand gehabt. Der Hals ist ein absoluter Traum jedes E-Gitarristen. Die matten Oberflächen fassen sich wunderbar an. Reden wir nicht drumrum - das ist eine Minijumbo und ich bin nicht besonders groß. Mit dieser Gitarre sitzt man nicht bequem auf dem Sofa (dafür habe ich andere), das ist schon ein Geschoß. Im Stehen gespielt ist das überhaupt kein Thema - sie drückt nicht in die Rippen wie eine Dreadnought und ein Gurtpin ist auch dran.
Kommen wir endlich zum Sound. Die toten Saiten des Vorbesitzers kamen natürlich erstmal runter und ich hatte nur 011er im Haus. Hey, das ist eine ganz gute Gitarre! - Das etwa war mein erster Gedanke. Verdammt, ist die laut! Das war der zweite Gedanke. Da geht noch was! Gedanke drei. Ohne Rücksicht auf Verluste bin ich losgefahren, habe 012er Saiten gekauft und die 011er Saiten runtergeschmissen.
Mit 012ern ist das eine richtig, richtig gute Gitarre geworden. Es ist der typische Jumbo-Sound mit dicken Bässen, die aber absolut nicht mulmen. In der Mitte ist eine kleine Frequenzabsenkung, die Platz für Gesangsstimmen bietet und die Höhen glitzern darüber. Die Faith ist laut, verdammt laut. Wenn man wirklich aggressiv reinhaut, reagiert sie auch entsprechend, wird dabei aber nicht zickig und absolut unangenehm.
Wer singende Slidesoli spielen möchte und für die tiefen Töne einen Bassisten neben sich stehen hat, der soll sich was anderes suchen. Fingerpicker können mal probieren aber bitte nicht unter einer Körpergröße unter 1,80 m. Für kleine Besetzungen, in denen gesungen wird, ist die Gitarre ein Hammer - oder um den Dobrospieler zu begleiten.
Die genannten Einschränkungen sind jumbo-typisch, dafür kann Faith nichts. Ich rate dazu, Faith-Gitarren mal anzuspielen.
Gruß
erniecaster