Fender Squier Vint. Mod. Precision Bass TB

Hersteller
Squier
Zur Kaufhistorie:
Ein Nachbar von mir war in den 80er Jahren einer der m.W. besten Bassisten im Großraum Frankfurt im Bereich Jazz-Rock (war ja seinerzeit sehr angesagt). Da er auch beruflich in einer nicht gänzlich fremden Branche arbeitet(e) sammelten sich im Laufe der Jahre einige viele Instrumente - hauptsächlich E-Bässe und E-Gitarren an. In der letzten Zeit geht es ihm gesundheitlich sehr schlecht und er verkauft(e) nach und nach einen Großteil seiner Sammlung, die auch derzeit fast nur noch aus selektierten Kopien von \"Klassikern\" besteht. Seine vielen Originale hat er inzwischen leider verkauft - leichtgefallen ist ihm das sicher nicht.

Neulich besuchte ich ihn und fand einen Bass, der mir bisher noch nicht untergekommen war.
Da ich in vielerlei Hinsicht eher einen Hang für das \"Nicht-So-Ganz-Normale\" habe, biss er sich bei mir im Unterbewusstsein fest und ein paar Tage später besuchte ich meinen Nachbarn erneut ...

So, da isser nu!
Das Aussehen ist wie es ist - entweder er gefällt einem oder eben nicht.
Auf den ersten Blick finde ich keine handwerklichen Schwachstellen, die Verarbeitung ist wirklich ordentlich - ich weiss aber nicht in wieweit mein Nachbar da schon helfend Hand angelegt hatte.
Einziger Kritikpunkt ist das seidenmatt lackierte Griffbrett, das ist nicht so mein Ding - bei Griffbrettern gilt bei mir: entweder glänzender Lack oder nix. - Ok, da ich inzwischen altersweitsichtig genug bin, sehe ich es beim Spielen kaum.

Ab Nachbar war er mit sehr eigenartigen Saiten bespannt, die ein geschliffenen Eindruck machten, aber Roundwounds mit einer Art Plastiküberzug sind (siehe Fotos) bzw. waren, denn inzwischen sind Coccos drauf - das Spielgefühl gefällt mir halt besser.

Der Pickup!
Aus dem kann man im wahrsten Sinne zwei machen, was der an Dampf abgibt ist der schiere Wahnsinn!
An meinem Traynor habe ich den Gain von 2 Uhr auf unter 10 Uhr zurückdrehen müssen, sonst wäre die Vorstufe nur noch übersteuert gewesen (aber deftig, nicht zart!).
Bedingt durch die Position des Pickups (kurz unter der Kopfplatte) ist der Klang mit \"bassig\" eher untertrieben beschrieben. Wuchtig trifft irgendwie besser. Von Höhen ist selbst mit frischen Coccos eher nichts zu sehen - geschweige denn zu hören. Habe ich schon erwähnt, dass ich sogar den Bass-Regler des Traynor runtergedreht habe?
Der Klang ist am besten beschrieben mit dem Bild einer Dampframme: Langsam aber unaufhaltsam drückt er alles platt.
Somit wäre die Stilrichtung für diesen Bass festgelegt auf alle Stücke in denen ein drückender, höhenarmer Bass - eher fühl- als hörbar gefordert ist.

Davon abgesehen: Macht mächtig Spaß das Teil! Mein Lieblingsstück damit derzeit: Won\'t back down von Freund Tom P. - natürlich gespielt mit Plektrum, Handkante auf dem \"Aschebescher\".

Projekt: Der bekommt einen zweiten Pickup! Zu lesen hier:
http://www.guitarworld.de/forum/squier-precision-vintage-modified-modifiziert-t28103.html

Auf einem Bild sieht man den neuen Zustand. Wirkt irgendwie stimmiger- oder?

Update Silvester 2010: In der letzten Woche hatte ich mal Zeit und habe die mittleren Leitungen des Hals-Pickups entisoliert und auf Masse gelötet (Kurzschluß der einen Spule). Resultat:
Geijel!!! Bei dem Sound wächst der Bart von alleine auf ZZ Top-Länge.
Wieso die Fender-Leute das nicht serienmäßig anbieten ist mir schleierhaft.
Aber zumindest muss man ihnen dankbar sein, dass sie diese Leitungen überhaupt rausführen.
Eine absolute Bereicherung und nun eigentlich der Hauptsound des Basses. Ich warte sehnsüchtig auf den Push-Pull Pot von Rübe.

Update Feb. 2011: Umbau erfolgreich abgeschlossen!
- Komplettes E-Fach mit Kupferspray leitend gemacht.
- Den mittleren Poti (Vol. des Steg-PU) zum Push/Pull zur Schaltung des Halspickups getauscht. Anders ging nicht, es scheint keine 1M-Ohm Push/Pulls zu geben. Standard (unten) ist: Single-Coil!

Update September 2011: verkauft im Forum. Grund: Zuviele Bässe.

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