Funk Gitarre - Was spielen?

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Anonymous

Guest
Hallo,

momentan spiel ich mit einem (für unsere Altersgruppe) sehr sehr guten Bassist zusammen. Der möchte beim Jammen gerne mal ab und zu ein bisschen Funk spielen, was ich auch verstehe, denn das ist eben die Königsdisziplin des Basses.

Nur ich... ich steh dann immer da und stell mich an wie der erste Mensch.
Was genau spielt man denn als Funkgitarrist?
Bestimmte Licks, Techniken, irgendwas?
Er ist ein großer Fan der Chili Peppers, wobei mir ihre funkigen Sachen nicht so zusagen.
Hier habe ich jetzt angefangen ein bisschen dran zu arbeiten.

Weiß hier noch jemand gute Internetseiten, Videos oder ähnliches?
Für Tips wäre ich wirklich dankbar!
 
Hi,

jetzt bin ich zwar nicht der Gerade der hauptamtliche Funker, aber unter funky verstehe ich gitarrenmässig v.a. ultracleane knackige fills, vielleicht mit bisschen Compressor (Billie Jean-Riff zB).
Oft abgestoppt gespielt, meist auf den hellen Saiten, viel mit maj7, v.a. aber immer schön locker aus dem Handgelenk geschrabbelt.

Schau mal in der Tube nach den alten Sachen von Earth,Wind and fire, Kool and the gang, Average white band, Chic / Nile Rodgers, auch die frühen Level 42 Sachen usw.

Also Titel wie Celebration, Play that funky music, Le freak, Good times usw.

Das sind zwar nicht unbedingt reine Funktitel, aber die Gitarrenarbeit geht schon stark in diese Richtung. Diese Titel sind recht populär und man kann sich die Gitarrentechnik in überschaubarer Zeit durchaus aneignen.

Die Chilli Peppers sehe ich auch nicht unbedingt jetzt als Funkband an.

Viel Spass!

Gruss

Juergen2
 
Das, was Michael (Jürgen2) da meint, ist schön zu hören in dem Song „Get on your Feet“ von Gloria Estefan & Miami Sound Machine, laut drehen, die Wiedergabe ist recht leise.

http://www.youtube.com/watch?v=RW1YBdXd1CE&feature=fvst

Kaum Mitten, kaum Bässe aber Höhen jede Menge, kurz angerissene Saiten mit vielen Stopps, das alles aus dem Handgelenk. Toll, wenn man es kann, ich kann das nicht.

Die rockigere Variante käme z. B. von den großartigen „Mothers Finest“. Hier mal ein Beispiel.

http://www.youtube.com/watch?v=fmbaHaiIldA

Noch ein Beispiel von Chaka Khan

http://www.youtube.com/watch?v=6eDSIj_i ... L&index=51

Earth Wind & Fire stehen wohl eher für die schwarze Stilrichtung

http://www.youtube.com/watch?v=iknEJf9cPeY

Die Peppers hätte ich jetzt nicht so sehr am Funk fest gemacht, aber es gibt so viele unterschiedliche Spielarten dieser Musikrichtung.

Tom
 
Also ich denke bei Funk schon an RHCP, aber vor allem so Richtung James Brown

http://www.youtube.com/watch?v=EJCXbVS6ttU


http://www.youtube.com/watch?v=3TZyqMD5ncw

Das sind für mich 2 Lieder die ich sofort mit Funk Gitarre asoziiere.

Ich denke wenn du so etwas spielen willst und schon ein paar spielerische Fähigkeiten mitbringst solltest du dir einfach ein bisschen Funk anhören und vor allem ein paar Funkgitarristen beobachten, dann solltest du das ziemlich schnell raus haben.
 
Im Funk geht viel über sechzehntel-Geschrammel.
Da viele Stücke, vor allem die alten, im Blues verhaftet sind, kann man mit pentatonische Dinge immer ganz gut unterbringen.
Versuch mal folgende Akkorde über A:

Code:
E A D G h e

x x 2 2 3 3

x x 5 5 5 5

x x 7 7 8 8

x x 10 9 10 10

x x 12 12 13 12

Wer sich die jetzt nicht merken kann, oder fragt, warum die funktionieren, der schaue sich mal die fünf Bingo-Bongo-Blasebär Pentatonik-Pattern an.

;-)

Viele Grüße,
Woody
 
Ok, ich hab auch nochmal die grauen Zellen angestrengt um ein paar (meiner Ansicht nach) nützliche Tipps zu geben:

Akkorde mit Daumen greifen und immer auf die 1 den Basston, und dazwischen Fills auf den höhsten 3 Saiten. Also zb 3xx333 wobei du das tiefe G mit dem Daumen greifst und mit dem Zeigefinger einen Barree auf die 3 höhsten Saiten machst und die restlichen Finger dann für Hammerons benutzt.

In der rechten Hand brauchst du nen straffen, p(eitschenartigen) Anschlag und haust am besten alle 16 durch.
Auf die Töne auf die du keine Töne willst, machst du dead-notes.

Gut ist auch wenn du mit rechts einfach immer straff durchhaust ohne dir Gedanken zu machen welche Saiten du triffst wenn du Singlenote Fills machst, und alle anderen Saiten außer der gewünschten mit Links abstoppst.
Das erfordert meiner Meinung nach am meisten Übung.

Ach ja, und ein dünnes Plektrum ist erfahrungsgemäß besser für solche Sachen. Mit einem zu starken haust du dir reihenweise Saiten durch.
(10er Saiten sollte außerdem das Minimum sein, besser 11er)
 
Hör Dir mal ein paar Sachen von Modjo (Lady), Jamiroquai (Cosmic Girl, Little L) und Incognito (Always there) an, da holt der Bartel den Most :cool: ...

Und: Saiten- und Plek-Stärken sind SCHEISSEGAL.
Wenn Deine Hände wissen was zu tun ist, tun sie das auch mit dünnen Saiten und Pleks. Ich spiele in meiner Funk-Combo 10er Strings und 1.00 mm Picks, und: Man sagt, es knallt. Monsterstärken müssen nicht ...

Und Nile Rodgers klingt auch mit 008er Strings amtlich ...
 
Hi

Ich kann Dir ein absolut tolles Video/DVD empfehlen.
Funk Rhythm Guitar von Ross Bolton
... was besseres wie das Video ist mir für dieses Thema noch nicht untergekommen

Viele Grüsse, Highgear
 
Was ich noch vergessen habe:

- Wahwah!!
- so gut wie nie Akkordwechsel
- kein Moll/Dur sondern Blues Pentatonik und Dorischer Modus
- du kannst ab und an mal solieren, bist aber vor allem Rhytmusinstrument
 
Hallo!

Mich hat in Sachen Funk-Gitarre ein Album extrem überzeugt: INXS Kick. Sicherlich ist das eher Funkrock oder Rockfunk. Aber ich finde es unglaublich geil.

Groove entsteht übrigens auch gerne mal dadurch, das man wenig und auf den Punkt spielt. Knallen muss es. Aber nicht dauernd.

Das alles lässt sich aber besser vorspielen als erklären...

Gruß

erniecaster
 
little-feat:Das, was Michael (Jürgen2) da meint, ist schön zu hören in dem Song „Get on your Feet“ von Gloria Estefan & Miami Sound Machine, laut drehen, die Wiedergabe ist recht leise....

Die rockigere Variante käme z. B. von den großartigen „Mothers Finest“. Hier mal ein Beispiel.
.....


Noch ein Beispiel von Chaka Khan
.....
Earth Wind & Fire stehen wohl eher für die schwarze Stilrichtung

....
Die Peppers hätte ich jetzt nicht so sehr am Funk fest gemacht, aber es gibt so viele unterschiedliche Spielarten dieser Musikrichtung.

Deinen Beitrag unterschreibe ich, hätten von mir sein können die Beispiele. Hier noch was in dieser Tradition, Soul with a capital s von Tower of Power:

Allerdings gefällt mir die Studioversion viel besser. Irre ist ja hier, wie die an Tempo zulegen. Trotzdem geil!

So hier noch ne junge Dame,die ein wenig vor sich hinfunkt :o)

Da kannste Dir viel abschauen!
Ach ja, der Kerl zeigt die Basics:
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=v2pMWKVhja4&feature=fvw[/youtube]
 
gitarrenruebe":172vu4jv schrieb:
Hör Dir mal ein paar Sachen von Modjo (Lady), Jamiroquai (Cosmic Girl, Little L) und Incognito (Always there) an, da holt der Bartel den Most :cool: ...


Und während der Bartel da den Most holt, vergnügen sich seine Freundinnen hier:

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=bDcqMu-2NH0&feature=related[/youtube]

Leider blödes Moderatorengequassel in den ersten Sekunden, und falsch deklariert auch noch (der Song heißt "Lolly Lolly"), aber man hört die Gitarrenarbeit ganz gut. Oder hier:

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=8oLo5X4RBMc&feature=related[/youtube]

Bernd
 
mr_335":2uaicvog schrieb:
Deinen Beitrag unterschreibe ich, hätten von mir sein können die Beispiele.

Ich glaube, es gibt unterschiedliche Auffassungen, was denn nun unter Funk zu verstehen ist. Für die etwas älteren Semester ist Funk eine Stilrichtung, die in den 70ern populär wurde, eindeutig schwarzen Ursprungs war und deren Interpreten ebenfalls Schwarze waren. Sly Stone, Earth Wind & Fire, James Brown.

Für die jungen Kollegen ist Funk das, was über die Jahrzehnte durch unterschiedlichste Einflüsse wie Rock, Hip-Hop, Acid Jazz draus geworden ist.

Wie gesagt, ich käme nicht auf die Idee, die Peppers als Funk-Band zu bezeichnen, die sind eine Edel-Crossover-Mischung aus allem Möglichen, aber klassischen Funk höre ich da nur zu ein paar Prozent raus.

Aber damit sind wir beim Schubladen-Denken und Kategorisieren von Musik und das ist mir zutiefst verhasst.

Tom
 
Cooles Beispiel für "Modern Funk" :roll:
wäre noch das Pornograffiti Album von Extreme.
Sehr geile Gitarrenarbeit von Nino B. wie ich finde , eben funky! Ein anderes Wort fällt mir dazu leider nicht ein.
Ansonsten die britische Fraktion : Level 42 (Love Games, Starchild; die frühen Sachen) wurden wohl schon genannt und Shakatak waren auch nicht zu verachten.
Deutsches : Fritz Brause (kennt die sonst noch wer) und als Riff evtl. noch "Ein Jahr" von den Fehlfarben ? usw usw...
Dieses nur zur Ergänzung von Tom, denn an sich sehe/fühle ich Funk auch eher in Richtung James Brown, Sly and the family,Earth Wind und Kool and the Gang usw :oops:
 
Hey Leute!

Danke vielmals, das ist viel Material mit dem ich arbeiten kann.
Bisher habe ich wenn es um Funk ging mit der rechten Hand Sechzehntel oder Achtel geschlagen, was sich hier ja auch als brauchbar erwies.
Für die linke Hand habe ich jetzt auch einiges als Anregung.
Ich denke, das wird schon.

Muelrichs Buch fände ich auch interessant, möchte jemand vielleicht ein solches verkaufen?
Highgears DVD schaue ich mir dann auch an.

Der Song von Ana Popovic klingt ja mal geil!

Und was die junge Asiatin betrifft, die Werbung für Dame-Guitars macht, die ist mir schon länger mal aufgefallen.
Das ist wirklich beeindruckend und ich habe davon bis jetzt schon einiges gelernt.
 
carthage":21rfonjq schrieb:
Was ich noch vergessen habe:

- Wahwah!!
- so gut wie nie Akkordwechsel
- kein Moll/Dur sondern Blues Pentatonik und Dorischer Modus
- du kannst ab und an mal solieren, bist aber vor allem Rhytmusinstrument


Hä????


Kein Moll und kein Dur???

Warum spiel ich dann beim Jammen immer wieder mal Mixolydisch? Oder Hybrid-Scalen (z. B. über C7 mit Gm Penta spielen jedoch aus dem F ein E machen)
Funk besteht nicht nur aus Moll...

keine Akkordwechsel???
Das haben wir mal rein prophylaktisch aufgenommen:
Hier hab ich in jedem Takt mindestens einen Akkordwechsel.
Und ich komm ziemlich an jedem Akkordtyp vorbei.

Mfg Gitarrero100
 
gitarrero100":3s1t48v1 schrieb:
carthage":3s1t48v1 schrieb:
Was ich noch vergessen habe:

- Wahwah!!
- so gut wie nie Akkordwechsel
- kein Moll/Dur sondern Blues Pentatonik und Dorischer Modus
- du kannst ab und an mal solieren, bist aber vor allem Rhytmusinstrument


Hä????


Kein Moll und kein Dur???

Warum spiel ich dann beim Jammen immer wieder mal Mixolydisch? Oder Hybrid-Scalen (z. B. über C7 mit Gm Penta spielen jedoch aus dem F ein E machen)
Funk besteht nicht nur aus Moll...

keine Akkordwechsel???
Das haben wir mal rein prophylaktisch aufgenommen:
Hier hab ich in jedem Takt mindestens einen Akkordwechsel.
Und ich komm ziemlich an jedem Akkordtyp vorbei.

Mfg Gitarrero100


Jamiroquai ist auch kein klassischer Funk, sondern mit Acid Jazz Elementen.
Die Version klingt komisch, ohne (hörbaren) Bass. Ist das ne Drummachine oder ist das Schlagzeug so...aufgenommen?
Mixolydisch geht auch. Moll und Dur sind aber wirklich unüblich bei 70s Funk
 
carthage":1jp9xern schrieb:
Jamiroquai ist auch kein klassischer Funk, sondern mit Acid Jazz Elementen.
Die Version klingt komisch, ohne (hörbaren) Bass. Ist das ne Drummachine oder ist das Schlagzeug so...aufgenommen?
Mixolydisch geht auch. Moll und Dur sind aber wirklich unüblich bei 70s Funk

Vergiss die Aufnahme, das ist nur ein Demo von uns, mit dem ich demonstrieren wollte, dass man im Funk ziemlich viele Akkorde einbauen kann.
(Steck mal an ne dementsprechende nicht Laptoplautsprecher Anlage an, da hört man sehr wohl den Bass... Ausserdem ist das Lied von Bobby Hebb... Es wurde nur unter Jamy eingestellt)

Wenn du kein Moll und kein Dur hast, was spielst du dann? Powerchords?

Ich komm grad überhaupt nicht mit...

Vergiss die 70 Jahre, wir leben in der Neuzeit. Ich zumindest :lol:

http://www.myspace.com/scheinspace

Ist das kein Funk?
Klingt nicht nach 70... is aber auch egal.

Mfg G100
 
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