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Anonymous
Guest
Guten Tag, werte Kolleginnen und Kollegen!
Angestoßen durch ein Posting in einem anderen Forum kam mir die Idee, mal in die erlauchte Runde zu werfen, was man als Gebrauchsgitarrist so alles an Werkzeug in´s Rennen werfen können muß.
Zuallererst mal: was ist ein Gebrauchsgitarrist? Ich meine damit Männer wie Peter Weihe in der absoluten Oberliga, auch den einen derzeitigen Grönemeyer-Gitarristen Stefan Zobeley, den ich vor zwei Wochen wieder bei einer lokalen Session erleben durfte. Leute auf der lokalen musikalischen wie finanziellen Ebene – quasi Kreisliga - wie mich. Gitarristen, die man anrufen kann, wenn einer ausfällt. Die einen riesigen musikalischen Hintergrund haben und damit ein erhebliches verfügbares Repertoire. Die eine gewisse Instrumentenbeherrschung und Ton haben und trotzdem keine Egomanen sind. Die von ausgewählten Toto-Nummern oder dem guten alten Solsbury Hill mit seinem netten Metrum genausowenig aus der Kurve getragen werden wie von Desafinado oder dem Mädchen aus Ipanema, wenn sie denn ein lead sheet vorgeknallt kriegen. Die überhaupt wissen, was ein lead sheet ist. Die Bon Jovi oder Tom Petty oder Stained oder Evanescence oder Pink genauso wie einen beliebigen Joe-Cocker Hit und die ewigen Sultane des Swing aufführen, wenn es die Situation erfordert. Die aber auch aus dem Stand ein Gänsehaut-Solo über einen langsamen Blues in Bb-Moll erzeugen. Die nicht nur wissen, wer oder was Marillion war, sondern bei Nennung des Namens Kayleigh daran denken, rechtzeitig das Delay einzutappen und den Chorus hintendran zu legen. Die nicht hilf- und planlos durch die Maschen des Google-Netzes fallen, wenn mal was nicht beim ersten Klick als power- oder sonstiges Tab auftaucht, sondern sich die Aufnahme ziehen und das Gesamtwerk innerhalb von 7 Minuten heruntergehört und als oben bereits erwähntes lead sheet aufgeschrieben haben. An solche denke ich.
Ich denke nicht an die Kollegen, die Mike Einziger für den einzigern ernstzunehmenden Gitarristen seit T-Bone Walker (T-Bone-was?) halten oder diesen sympathischen Nasenbohrer von Blink 4711 für die Wiedergeburt Eddie Van Halens – wie, der ist noch gar nicht tot? – weil er ohne nennenswerte, sprich dauerhafte musikalische Substanz etwas fertigbekam, was wohl einzigartig ist: jeweils ein Signature Modell von Fender und von Gibson.
Ich denke auch nicht an die Kollegen, die am Geschmack des Bespannstoffes einer alten Marshall-Box die letzten 10 Clubauftritte in der richtigen Reihenfolge benennen können. Deren Diskussion um Alter und Herkunft sowie zwischenzeitlicher Lagerung von NOS-Röhren an Heiligkeit nicht zu überbieten ist. Denen der Bias-Abgleich zu einer sakralen Handlung gerät, die zwingend gedämpftes Licht und gesenkte Stimmen erfordern.
Ich denke an die Haudegen, die Kämpfernaturen, die seasoned veterans of a thousand gigs. An die denke ich.
Ich habe mit Absicht, nachgerade mit List, etwas ausschweifend geschrieben; damit hat sich die 15-sekündige Aufmerksamkeitsspanne unseres hoffnungsvollen Nachwuchses bereits erschöpft und sie haben weitergeklickt. Die anderen blasen gerade Qualmwölkchen aus den Ohren und setzen eine an Deutlichkeit nichts zu wünschen übriglassende Antwort auf.
Dann sind wir ja jetzt unter uns.
Also. Was braucht man denn an elektrischen Instrumenten, damit wir die o.g. Aufgaben hoffnungsfroh angehen können?
Ich mache mal ein paar Vorschläge; abhängig ist das Vorhandensein ja von unzählig vielen anderen Faktoren. Dass Gitarristen, die nicht versuchen, von der Musik den gesamten Lebensunterhalt zu bestreiten, oftmals mehr und teurere Instrumente besitzen als mancher Profi, ist bereits bekannt.
Nochmals also.
Die Reihenfolge innerhalb einer Phase ist übrigens beliebig. Und: zu welchem Zeitpunkt seine Gitarristenlebens man an diesen Punkt kommt, ist ungewiß. Und natürlich, ob. So man´s denn überhaupt anstrebt…
Abermals also: (Jetzt geht´s wirklich los!)
Phase 1: Stratocaster und Les Paul.
Phase 2: Telecaster und ES 335 oder SG.
Phase 3: Eine Gretsch. Aber mit Filtertrons und Bigsby! Und was Kleines mit P 90-Pickups.
Phase 4 (jetzt wird´s langsam schwierig): Die zweite Strat und eine 12-string Rickenbaecker.
Phase 5: Uff. Was Ausgefallenes. Vielleicht so eine Danelectro mit Lipstick-Tonabnehmern? Eine Firebird? Überhaupt Irgendwas mit Mini-Hamburgern?
So. Wie geht es weiter? Wir werden es erfahren…
Es hat mir Spaß gemacht und die Zeit vertrieben.
Ich hoffe, ich habe Euch gründlich den Tag versaut.
Angestoßen durch ein Posting in einem anderen Forum kam mir die Idee, mal in die erlauchte Runde zu werfen, was man als Gebrauchsgitarrist so alles an Werkzeug in´s Rennen werfen können muß.
Zuallererst mal: was ist ein Gebrauchsgitarrist? Ich meine damit Männer wie Peter Weihe in der absoluten Oberliga, auch den einen derzeitigen Grönemeyer-Gitarristen Stefan Zobeley, den ich vor zwei Wochen wieder bei einer lokalen Session erleben durfte. Leute auf der lokalen musikalischen wie finanziellen Ebene – quasi Kreisliga - wie mich. Gitarristen, die man anrufen kann, wenn einer ausfällt. Die einen riesigen musikalischen Hintergrund haben und damit ein erhebliches verfügbares Repertoire. Die eine gewisse Instrumentenbeherrschung und Ton haben und trotzdem keine Egomanen sind. Die von ausgewählten Toto-Nummern oder dem guten alten Solsbury Hill mit seinem netten Metrum genausowenig aus der Kurve getragen werden wie von Desafinado oder dem Mädchen aus Ipanema, wenn sie denn ein lead sheet vorgeknallt kriegen. Die überhaupt wissen, was ein lead sheet ist. Die Bon Jovi oder Tom Petty oder Stained oder Evanescence oder Pink genauso wie einen beliebigen Joe-Cocker Hit und die ewigen Sultane des Swing aufführen, wenn es die Situation erfordert. Die aber auch aus dem Stand ein Gänsehaut-Solo über einen langsamen Blues in Bb-Moll erzeugen. Die nicht nur wissen, wer oder was Marillion war, sondern bei Nennung des Namens Kayleigh daran denken, rechtzeitig das Delay einzutappen und den Chorus hintendran zu legen. Die nicht hilf- und planlos durch die Maschen des Google-Netzes fallen, wenn mal was nicht beim ersten Klick als power- oder sonstiges Tab auftaucht, sondern sich die Aufnahme ziehen und das Gesamtwerk innerhalb von 7 Minuten heruntergehört und als oben bereits erwähntes lead sheet aufgeschrieben haben. An solche denke ich.
Ich denke nicht an die Kollegen, die Mike Einziger für den einzigern ernstzunehmenden Gitarristen seit T-Bone Walker (T-Bone-was?) halten oder diesen sympathischen Nasenbohrer von Blink 4711 für die Wiedergeburt Eddie Van Halens – wie, der ist noch gar nicht tot? – weil er ohne nennenswerte, sprich dauerhafte musikalische Substanz etwas fertigbekam, was wohl einzigartig ist: jeweils ein Signature Modell von Fender und von Gibson.
Ich denke auch nicht an die Kollegen, die am Geschmack des Bespannstoffes einer alten Marshall-Box die letzten 10 Clubauftritte in der richtigen Reihenfolge benennen können. Deren Diskussion um Alter und Herkunft sowie zwischenzeitlicher Lagerung von NOS-Röhren an Heiligkeit nicht zu überbieten ist. Denen der Bias-Abgleich zu einer sakralen Handlung gerät, die zwingend gedämpftes Licht und gesenkte Stimmen erfordern.
Ich denke an die Haudegen, die Kämpfernaturen, die seasoned veterans of a thousand gigs. An die denke ich.
Ich habe mit Absicht, nachgerade mit List, etwas ausschweifend geschrieben; damit hat sich die 15-sekündige Aufmerksamkeitsspanne unseres hoffnungsvollen Nachwuchses bereits erschöpft und sie haben weitergeklickt. Die anderen blasen gerade Qualmwölkchen aus den Ohren und setzen eine an Deutlichkeit nichts zu wünschen übriglassende Antwort auf.
Dann sind wir ja jetzt unter uns.
Also. Was braucht man denn an elektrischen Instrumenten, damit wir die o.g. Aufgaben hoffnungsfroh angehen können?
Ich mache mal ein paar Vorschläge; abhängig ist das Vorhandensein ja von unzählig vielen anderen Faktoren. Dass Gitarristen, die nicht versuchen, von der Musik den gesamten Lebensunterhalt zu bestreiten, oftmals mehr und teurere Instrumente besitzen als mancher Profi, ist bereits bekannt.
Nochmals also.
Die Reihenfolge innerhalb einer Phase ist übrigens beliebig. Und: zu welchem Zeitpunkt seine Gitarristenlebens man an diesen Punkt kommt, ist ungewiß. Und natürlich, ob. So man´s denn überhaupt anstrebt…
Abermals also: (Jetzt geht´s wirklich los!)
Phase 1: Stratocaster und Les Paul.
Phase 2: Telecaster und ES 335 oder SG.
Phase 3: Eine Gretsch. Aber mit Filtertrons und Bigsby! Und was Kleines mit P 90-Pickups.
Phase 4 (jetzt wird´s langsam schwierig): Die zweite Strat und eine 12-string Rickenbaecker.
Phase 5: Uff. Was Ausgefallenes. Vielleicht so eine Danelectro mit Lipstick-Tonabnehmern? Eine Firebird? Überhaupt Irgendwas mit Mini-Hamburgern?
So. Wie geht es weiter? Wir werden es erfahren…
Es hat mir Spaß gemacht und die Zeit vertrieben.
Ich hoffe, ich habe Euch gründlich den Tag versaut.