gitarrenruebe
Power-User
- 20 Okt 2005
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- 5.591
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iGude allerseits,
eine kleine Allzweckwaffe mit der Kernkompetenz “Verstärker für die Akustikgitarre“ wurde mal fällig. Aber das allgemeine Anforderungsprofil an so einen Amp ist durchaus vielfältig:
1. Die kleine schnelle All-in-One-Lösung für den Musikus
Gitarre & Mikro rein, Musik & Gesang raus. Die Mini-PA für den singenden Gitarristen. Wenn dann noch eine Einspielmöglichkeit für einen MP3 Player da ist, supi. Soll auch als Monitor für die Akustikgitarre im Bandkontext taugen, und dafür braucht es natürlich einen DI Out. Ein eingebauter Hall (hier nicht unbedingt die rappelanfällige Spirale) wäre auch prima.
2. Der kleine Helfer für das durchschnittliche Familienfest
Man kennt das, 50ster Geburtstag, Band ist gebucht, vor Ort heißt es dann:
„Ich möchte gerne die Gäste nebenan im Wintergarten des Restaurants begrüßen und bräuchte da ein Mikro.“
Oder: „Wir würden hier vorneweg gerne via Beamer eine kleine Powerpoint mit einer Bildershow des Geburtstagskindes laufen lassen. Natürlich MIT Musik“
Oder einfach nur ein kleiner Satellit für die Hintergrundmusik im Nebenraum.
Oder, oder, oder … so „Sonderwünsche“ werden irgendwie immer mehr …
Und zB als Schallquelle für die „Rausschmeisser-Musik“, das wird zB bei Hochzeiten oder 50sten Geburtstagen gerne mal benötigt: Die Band ist fertig und baut Backline und PA ab, es soll aber noch ein bisschen Musik laufen: Also MP3-Player an die kleine Kiste, und später dann ist nur noch ein letztes Gerät einzusammeln.
3. Der unkomplizierte Lautmacher für den Modeller
Ich spiel in der Band ja den HD500 samt DT25. Ein Backup in irgendeiner Form ist ja auch nicht doof ...
Da das ganze nicht tagtäglich im Einsatz sein wird, sondern immer nur mal hier und da, ist zunächst mal der Wunsch da, dass sich der Preis moderat gestaltet. Das Ding sollte stabil sein und den gelegentlichen Einsatz ohne zu murren wegstecken. Es bedarf hier keiner „military high grade“ Ausführung mit „lifetime warranty“. Man sollte die Kirche im Dorf lassen. Der Klang sollte zunächst sauber kommen. Die Abbildung der 13. Obertonreihe ist nicht erforderlich, aber die Signale sollten in kleineren Räumen sauber, Sprache und Gesang gut verständlich, und die Musik ohne hörbare Verzerrungen (das mach ich dann mit dem Marshall bei anderer Gelegenheit) erklingen. Ich könnte auch einen kleinen Mixer und eine der vorhandenen 12/2 Aktivboxen nehmen, will ich aber nicht: Ich suche ein Gerät, dass 2-3 Signale gleichzeitig verarbeiten kann, ohne dass ich verschiedene Geräte aufbauen, verkabeln und mit Strom versorgen muss. Klein und unauffällig wäre auch schön.
Dann hab ich mich mal am Markt umgeschaut, und habe mich da mal schlau gemacht, da gibt es die (mir zu teuren) Lösungen:
Trace Elliot, AER und Schertler (bzw die baugleichen) SR Technology, Fishman Solo, Markacoustic, die großen Roland-Amps – erstmal hinten angestellt, weil teuer (so ab ca. 550 EUR der JAM100, dann geht die Preisskala konstant hoch). Gerade aber AER und die JAM-Familie sind optisch sehr dezent, klein, unauffällig. Gefällt.
Dann die nächste Preisklasse darunter:
Roland AC-Amps, Marshall, Traynor, Fishman Loudbox, Fender Acoustasonic
Teilweise sehr interessante Lösungen (Fishman Loudbox Artist mit separatem DI-Out je Kanal!), aber so 100%ig springt mich da nichts an.
Die günstigsten Vertreter (unter 300 EUR):
Da tummeln sich zT wirklich interessante Sachen, hier mal zwei Beispiele:
Der Kustom Siena 65 – klingt gut, Verarbeitung des Gehäuse ist so lala, wäre aber zu verschmerzen, aber: Kein XLR-DI-Out. KO-Kriterium, der ist damit raus.
Und der Laney A1: klingt super mit der Gitarre, klasse Ausstattung mit eingebautem Kompressor, Notchfilter, Semi-Parametric usw. Scheint eher der Spezialist für die Gitarrenanwendung zu sein und weniger der Allrounder. Aber der ist im Visier.
So, um es abzukürzen: Man stößt dann auch auf den Tanglewood T6G:
[img:753x800]http://www.musik-schmidt.de/images/product_images/popup_images/Tanglewood-T6G.jpg[/img]
[img:782x800]http://www.musik-schmidt.de/images/product_images/popup_images/Tanglewood-T6G_1.jpg[/img]
60 Watt, kompakte Ausmaße, zwei Kanäle + Cinch und Miniklinke-In, Hall, XLR-DI-Out, Line Out, FX-Loop, Kopfhörer-Anschluß. Dezent im Auftritt, und überall nur positive Stimmen, positive Tests/Reviews zu der Kiste. Streetprice zwischen 350 und 400 EUR inkl. einem praktischen Bag – super, da hat wer mitgedacht. Klingt nicht schlecht von der Beschreibung. Und der Line-Out zusätzlich zum DI-Out ist auch fein, um zB eine zweite kleine Aktivbox (zB PCL Hans Dampf) zu befeuern, für was auch immer ...
Dann stolpert man in den unteren Preiskategorien natürlich auch über diverse Eigenmarken großer Musikalienhändler, so auch über den Harley Benton AC60. Hmm ... :kratz:
[img:400x383]http://images.thomann.de/pics/prod/271227.jpg[/img]
[img:590x354]http://www.bonedo.de/typo3temp/GB/HarleyBenton_AC_Pro60_030FIN_3037cc4937_9e5e32bdb6.jpg[/img]
Die Specs entsprechen 100% dem Tanglewood-Amp. Das Bedienpanel ist gleich. Die Außenmaße sind auf den mm identisch. Sogar die vier Befestigungsschrauben des Amps im Chassis sind haargenau gleich. Nur die Gestaltung der Front ist bei den Amps leicht unterschiedlich, das hat Tanglewood deutlich geschmackvoller hingekriegt. Aber, es ist nicht zu übersehen: Es handelt sich um den gleichen Hersteller, nur anders gelabelt. Auch hier sind die Stimmen der Tester durchweg positiv, nicht nur im Hinblickauf den Preis. Der Harley Benton AC60 kostet 179 EUR ohne Gigbag. Das ist ein sehr deutlicher Unterschied. Da gibt es dann auch noch einen größeren Bruder, den AC120 für 229 EUR. So, schon fast zum Testen geklickt, da läuft mir in der Bucht ein Amp mit dem selten dämlichen Label „C.Giant“ über den Weg. Modellbezeichnung AC60. Ihr ahnt es schon ... Auch wieder 100% baugleich mit Harley Benton und Tanglewood.
[img:339x480]http://bilder.baur.de/pool/formata/5862366.jpg[/img]
[img:323x222]http://bilder.baur.de/pool/baur_format_p/5862394.jpg[/img]
Hier ist alles, auch die Frontplatte 1:1 gleich mit dem Thomann-Produkt, sogar die grelle Farbe der Logoaufschrift. Es steht halt nur eine andere Firmenbezeichnung vorne drauf. Diesen Amp gibt es dann für 159 EUR bei einem Internethändler, der zB auch die „Golden Ton (refined by Larry“ Amps vertreibt. Den C.Giant Amp gibt es aber auch bei Quelle, Plus und weiteren Supermarkt-Ketten, allerdings hier dann idR für 249-299 EUR.
Unter dem C.Giant Label wird dann auch eine AC90 Version angeboten, für 179 EUR – hier die hab ich nun mal bestellt bei Amazon.
Ich bin sehr gespannt, was man da erwarten darf. Wie gesagt, der Anspruch an High-End ist nicht da, es soll eine kleine Allzweckwaffe sein, die man auch mal in einer Raumecke mit einem MP3 Player abstellen und dann für den Rest des Abends vergessen kann.
Aber für ein Gerät, dass mit unterschiedlichen Labels hier auf dem Markt kommt, ist die Preisspanne von zT 399 EUR (für den Tanglewood, aber inkl. Bag) bis hin zu 159 EUR für den C.Giant schon enorm unterschiedlich.
Wenn der bestellte C.Giant Amp – wider Erwarten – wirklich übel klingen sollte, geht der eben zurück und es wird dann der Laney A1 sein. Der klingt mit der Gitarre wirklich prima und ist da, in dieser Preisklasse eine echte Empfehlung und den Akustikamps von Marshall mMn um Galaxien voraus.
Wenn der China-Böller mit der romantischen AC90 Bezeichnung hier eintrifft, werde ich den mal testen und dann weiter berichten …
eine kleine Allzweckwaffe mit der Kernkompetenz “Verstärker für die Akustikgitarre“ wurde mal fällig. Aber das allgemeine Anforderungsprofil an so einen Amp ist durchaus vielfältig:
1. Die kleine schnelle All-in-One-Lösung für den Musikus
Gitarre & Mikro rein, Musik & Gesang raus. Die Mini-PA für den singenden Gitarristen. Wenn dann noch eine Einspielmöglichkeit für einen MP3 Player da ist, supi. Soll auch als Monitor für die Akustikgitarre im Bandkontext taugen, und dafür braucht es natürlich einen DI Out. Ein eingebauter Hall (hier nicht unbedingt die rappelanfällige Spirale) wäre auch prima.
2. Der kleine Helfer für das durchschnittliche Familienfest
Man kennt das, 50ster Geburtstag, Band ist gebucht, vor Ort heißt es dann:
„Ich möchte gerne die Gäste nebenan im Wintergarten des Restaurants begrüßen und bräuchte da ein Mikro.“
Oder: „Wir würden hier vorneweg gerne via Beamer eine kleine Powerpoint mit einer Bildershow des Geburtstagskindes laufen lassen. Natürlich MIT Musik“
Oder einfach nur ein kleiner Satellit für die Hintergrundmusik im Nebenraum.
Oder, oder, oder … so „Sonderwünsche“ werden irgendwie immer mehr …
Und zB als Schallquelle für die „Rausschmeisser-Musik“, das wird zB bei Hochzeiten oder 50sten Geburtstagen gerne mal benötigt: Die Band ist fertig und baut Backline und PA ab, es soll aber noch ein bisschen Musik laufen: Also MP3-Player an die kleine Kiste, und später dann ist nur noch ein letztes Gerät einzusammeln.
3. Der unkomplizierte Lautmacher für den Modeller
Ich spiel in der Band ja den HD500 samt DT25. Ein Backup in irgendeiner Form ist ja auch nicht doof ...
Da das ganze nicht tagtäglich im Einsatz sein wird, sondern immer nur mal hier und da, ist zunächst mal der Wunsch da, dass sich der Preis moderat gestaltet. Das Ding sollte stabil sein und den gelegentlichen Einsatz ohne zu murren wegstecken. Es bedarf hier keiner „military high grade“ Ausführung mit „lifetime warranty“. Man sollte die Kirche im Dorf lassen. Der Klang sollte zunächst sauber kommen. Die Abbildung der 13. Obertonreihe ist nicht erforderlich, aber die Signale sollten in kleineren Räumen sauber, Sprache und Gesang gut verständlich, und die Musik ohne hörbare Verzerrungen (das mach ich dann mit dem Marshall bei anderer Gelegenheit) erklingen. Ich könnte auch einen kleinen Mixer und eine der vorhandenen 12/2 Aktivboxen nehmen, will ich aber nicht: Ich suche ein Gerät, dass 2-3 Signale gleichzeitig verarbeiten kann, ohne dass ich verschiedene Geräte aufbauen, verkabeln und mit Strom versorgen muss. Klein und unauffällig wäre auch schön.
Dann hab ich mich mal am Markt umgeschaut, und habe mich da mal schlau gemacht, da gibt es die (mir zu teuren) Lösungen:
Trace Elliot, AER und Schertler (bzw die baugleichen) SR Technology, Fishman Solo, Markacoustic, die großen Roland-Amps – erstmal hinten angestellt, weil teuer (so ab ca. 550 EUR der JAM100, dann geht die Preisskala konstant hoch). Gerade aber AER und die JAM-Familie sind optisch sehr dezent, klein, unauffällig. Gefällt.
Dann die nächste Preisklasse darunter:
Roland AC-Amps, Marshall, Traynor, Fishman Loudbox, Fender Acoustasonic
Teilweise sehr interessante Lösungen (Fishman Loudbox Artist mit separatem DI-Out je Kanal!), aber so 100%ig springt mich da nichts an.
Die günstigsten Vertreter (unter 300 EUR):
Da tummeln sich zT wirklich interessante Sachen, hier mal zwei Beispiele:
Der Kustom Siena 65 – klingt gut, Verarbeitung des Gehäuse ist so lala, wäre aber zu verschmerzen, aber: Kein XLR-DI-Out. KO-Kriterium, der ist damit raus.
Und der Laney A1: klingt super mit der Gitarre, klasse Ausstattung mit eingebautem Kompressor, Notchfilter, Semi-Parametric usw. Scheint eher der Spezialist für die Gitarrenanwendung zu sein und weniger der Allrounder. Aber der ist im Visier.
So, um es abzukürzen: Man stößt dann auch auf den Tanglewood T6G:
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60 Watt, kompakte Ausmaße, zwei Kanäle + Cinch und Miniklinke-In, Hall, XLR-DI-Out, Line Out, FX-Loop, Kopfhörer-Anschluß. Dezent im Auftritt, und überall nur positive Stimmen, positive Tests/Reviews zu der Kiste. Streetprice zwischen 350 und 400 EUR inkl. einem praktischen Bag – super, da hat wer mitgedacht. Klingt nicht schlecht von der Beschreibung. Und der Line-Out zusätzlich zum DI-Out ist auch fein, um zB eine zweite kleine Aktivbox (zB PCL Hans Dampf) zu befeuern, für was auch immer ...
Dann stolpert man in den unteren Preiskategorien natürlich auch über diverse Eigenmarken großer Musikalienhändler, so auch über den Harley Benton AC60. Hmm ... :kratz:
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Die Specs entsprechen 100% dem Tanglewood-Amp. Das Bedienpanel ist gleich. Die Außenmaße sind auf den mm identisch. Sogar die vier Befestigungsschrauben des Amps im Chassis sind haargenau gleich. Nur die Gestaltung der Front ist bei den Amps leicht unterschiedlich, das hat Tanglewood deutlich geschmackvoller hingekriegt. Aber, es ist nicht zu übersehen: Es handelt sich um den gleichen Hersteller, nur anders gelabelt. Auch hier sind die Stimmen der Tester durchweg positiv, nicht nur im Hinblickauf den Preis. Der Harley Benton AC60 kostet 179 EUR ohne Gigbag. Das ist ein sehr deutlicher Unterschied. Da gibt es dann auch noch einen größeren Bruder, den AC120 für 229 EUR. So, schon fast zum Testen geklickt, da läuft mir in der Bucht ein Amp mit dem selten dämlichen Label „C.Giant“ über den Weg. Modellbezeichnung AC60. Ihr ahnt es schon ... Auch wieder 100% baugleich mit Harley Benton und Tanglewood.
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[img:323x222]http://bilder.baur.de/pool/baur_format_p/5862394.jpg[/img]
Hier ist alles, auch die Frontplatte 1:1 gleich mit dem Thomann-Produkt, sogar die grelle Farbe der Logoaufschrift. Es steht halt nur eine andere Firmenbezeichnung vorne drauf. Diesen Amp gibt es dann für 159 EUR bei einem Internethändler, der zB auch die „Golden Ton (refined by Larry“ Amps vertreibt. Den C.Giant Amp gibt es aber auch bei Quelle, Plus und weiteren Supermarkt-Ketten, allerdings hier dann idR für 249-299 EUR.
Unter dem C.Giant Label wird dann auch eine AC90 Version angeboten, für 179 EUR – hier die hab ich nun mal bestellt bei Amazon.
Ich bin sehr gespannt, was man da erwarten darf. Wie gesagt, der Anspruch an High-End ist nicht da, es soll eine kleine Allzweckwaffe sein, die man auch mal in einer Raumecke mit einem MP3 Player abstellen und dann für den Rest des Abends vergessen kann.
Aber für ein Gerät, dass mit unterschiedlichen Labels hier auf dem Markt kommt, ist die Preisspanne von zT 399 EUR (für den Tanglewood, aber inkl. Bag) bis hin zu 159 EUR für den C.Giant schon enorm unterschiedlich.
Wenn der bestellte C.Giant Amp – wider Erwarten – wirklich übel klingen sollte, geht der eben zurück und es wird dann der Laney A1 sein. Der klingt mit der Gitarre wirklich prima und ist da, in dieser Preisklasse eine echte Empfehlung und den Akustikamps von Marshall mMn um Galaxien voraus.
Wenn der China-Böller mit der romantischen AC90 Bezeichnung hier eintrifft, werde ich den mal testen und dann weiter berichten …