Guitar Profiler Sim1 XT-1

Sharry

Power-User
31 Mrz 2018
479
1
65
Oberösterreich
Noch immer sehr neugierig, habe ich mir ein neues Spielzeug gegönnt.

https://www.youtube.com/watch?v=mnwd-LMtI1s

Gerade in der momentanen Abgeschiedenheit und auftrittslosen Zeit habe ich nun Muse mich mit diesem interessanten Gerät zu beschäftigen.

Im wesentlichen kann man mit einer E-Gitarre bis zu 99 andere Gitarren mit erstaunlicher Authensität des Soundes simulieren.
Ich bin ja ein leidenschaftlicher Stratspieler, weil es die Gitarre ist, die meiner Figur am meisten schmeichelt und sich meinen Rundungen am besten anpasst.
Doch öfter wünsche ich mir auch mal den Sound einer Paula, einer Archetop oder auch den einer akustischen Gitarre ohne dass ich eine andere Gitarre mitschleppen muss.

Es gab da vor kurzem eine günstige Promo-Aktion und ich konnte nicht widerstehen.
Zunächst, das Handling ist etwas holprig. Wenn man Editoren wie beim Helix und neuerlich auch beim Kemper gewohnt ist, fühlt man sich in die EDV-Steinzeit versetzt.
Mit Editoren deren Ergebnis man zunächst auf USB-Stick, ohne sie vorhören zu können, speichern muss um sie dann ans Gerät zu stecken und zu speichern, bevor man testen kann.
Erinnerte mich an die frühen 80iger als bei den ersten SPS (Speicher programmierbare Steuerungen) zunächst ein Eprom mit einem eigenen Gerät zu schießen war um diesen dann in die Steuerung zu stecken.

Man muss dem Gerät auch seine Gitarre mit einer bestimmten Lernprozedur vorstellen. (oder man wählt eine vorkonfigurierte Source Gitarre)
Das Ergebnis ist aber den Aufwand wert, so man den Frustlevel ob der Unhandlichkeit überwunden hat.

Ich kann den Kemper nun mit den verschiedensten Gitarrentypen füttern, die dieser auch brav wiedergibt.
Ich hab meine Automatisierung am IPad soweit konfiguriert, dass ich pro Song am MIDI Kanal 1 dem Kemper ein bestimmtes Profil vorgeben kann und am Kanal 2 die zugehörige Gitarre bestimme.

Zusätzlich kann man im XT-1 jedem Profil auch einen von 3 Amps, Distortion, Reverb und Cab-Ir zuordnen, die man direkt an den Hauptmixer anschließen könnte. Klar ist es dann keine Kemper-Tonqualität - aber trotzdem einigermaßen brauchbar.
Ich habe so an die 6 Profile erstellt, die mir auch normale GIG's ohne den Kemper erlauben würden. (als Live-Backup)

So jetzt hoffe ich, dass die Bühnen bald wieder zugänglich werden!
 
(Gelöscht. War missverständlich formuliert und letztlich auch nicht wirklich konstruktiv für Leute, die sich nunmal für das Gerät interessieren.)
 
@sharry: grundsätzlich interessantes Konzept, da gibt es auch irgendwo ein Video mit T. Quayle.
Ich habe bei solchen Teilen immer das gleiche Problem. Möglicherweise geht zwar der Sound in die gewünschte Richtung, mir fehlt (im Gegensatz zum Ampmodelling) aber komplett das "Feel". Ich hatte vor Jahren mal eine Variax für die Coverband. Praktisch, aber für mich irgendwie seelenlos. Ich hab's schnell wieder gelassen, obwohl die alternate Tunings ein zusätzliches Plus waren.

@groby: Fahrstuhlmusik. Möglicherweise virtuos, aber belanglose Fahrstuhlmusik.


edit: hier noch das Video von TQ:

[youtube]https://youtu.be/QXoo7TbIzOo[/youtube]
 
Hallo Sherry,

habe erst deinen Text gelesen und hatte danach keine Lust mehr mir das Video anzuschauen!

Puh, was für ein Aufwand um Gitarre zu spielen! Da wäre mir einfach die Zeit zu schade dafür, da beschäftige ich mich lieber mit der Musik als solches und entdecke dort neue Dinge (und tausche dafür lieber mal die Gitarre, falls die eine nicht passt).

Aber hey, wenn es dir Spaß bereitet und die Zeit dafür vorhanden ist, warum nicht!? Auf jeden Fall kreativer als Fernsehen! :)

Ich hatte meine Zeit mit programmierbaren Preamps und Line6 Produkten Ende der 90er Jahre. Hat mir damals sehr viel Spaß gemacht, die Sounds zu tweaken und mit Editoren das letzte aus der Soft- und Hardware herauszuholen. Im Nachhinein bedaure ich das allerdings, wie ich heute weiß hätte mir auch schon damals ein einzelner Röhrenamp mit einem Zerrer und einem Delay gereicht...

Gruß martin
 
@powerslave . Ich hatte auch mal eine Variax, habe sie aber bald wieder abgestoßen, da der von dir beschriebe Verlust an Feeling die Praxistauglichkeit bei weitem übertraf.
Das XT-1 hat mich in dieser Hinsicht aber überrascht.

Ich denke mal, das es auch hier viel Raum für kontroverse Diskussionen gibt, die ähnlich verlaufen könnten wie die Diskussion ob Amp mit großen Boxen vs. Modellierer mit großen Boxen.

@Martin, da ich inzwischen den unkündbaren Job als Pensionist inne habe, spielt der Zeitfaktor kaum mehr eine Rolle.
Ich verbringe auch einige Zeit damit, Gitarren elektronisch zu pimpen und stelle dem nicht andere Tätigkeiten gegenüber, die vielleicht sinnvoller wären.
 
729.- Euro...

Ein Schnäppchen ist das nicht gerade.

In diesem Zusammenhang finde ich die Variante mit IRs durchaus noch spannender.
3 Sigma Audio, aber auch andere bieten das an. Ich hab mir von 3SA ein paar Acoustic IRs für Helix und AX8 gekauft, das funktioniert sehr gut (alternativ auch mit einem Mooer Radar oder anderen IR Loadern.)

[youtube]https://youtu.be/v4ob9Qn8uH4[/youtube]

Und hier die IRs für E-Gitarre (hab ich selbst noch nicht ausprobiert):

[youtube]https://youtu.be/LSaTONa-Sxk[/youtube]

bzw. hier als Tutorial:
[youtube]https://youtu.be/jzTP-EX6tvk[/youtube]
 
Ich habe € 449,- gezahlt.
War eine Promo-Aktion inkl. 10 zusätzliche Gitarrenprofile.
Hatte das Gerät schon länger am Radar, jedoch der normale Preis hat mich auch ziemlich abgeschreckt.
Gegen die Promo-Aktion war ich dann aber machtlos ;-)

In der Tat sind IR's eine großartige Möglichkeit den Sound zu verbessern.
Ich verwende sie beim Kemper wie auch beim Helix-LT, wobei ich subjektiv den Eindruck habe, dass IR's beim Helix noch deutlichere Effekte bewirken als beim Kemper.
Ich habe jedenfalls eine Menge davon, da mich meine Sammlerleidenschaft auch hier entweiige Hemmungen kaum spüren lässt.:)
 
Ich glaube ja, dass auch das SIM XT-1 letztlich so eine Art Gitarren-IR verwendet. So sind auch die Gitarren - IRs (Les Paul, Strat, Tele...) von 3SA konzipiert. Wichtig ist, dass man bei der Programmierung statt wie bei den Cab - IRs das File statt am Ende ganz an den Anfang der Kette setzt.

Wie gesagt die IRs von den Akustikgitarre sind wirklich gut, ich verwende sie mit einer Godin A6 Ultra, bin sehr zufrieden mit dem Resultat. Ob es wirklich im 1:1 Vergleich wie eine Hummingbird, Taylor, Martin ... klingt, ist für mich schwer zu beurteilen, aber die Unterschiede sind deutlich und es tönt mit jedem Setting auf jeden Fall wie eine perfekt abmikrofonierte Gitarre. Erspart mir live eine Menge Kopfzerbrechen. Und Feedbackprobleme sowieso.
 
Danke für den Tip. Werde mir einmal anschauen, wie es sich anfühlt, wenn man das IR am Anfang der Kette setzt.
Geht bei Helix-LT und/oder einer DAW. Beim Kemper dürfte dies nicht gehen.
 
@Powerslave , hab mir auch ein Acousticpaket von 3Sigma für Martin D45 besorgt. 10,- € ist kein Beinbruch.
Ich verwendete NadIR von STL-Tone (kostenlos erhältlich) als Host in Reaper (kostet auch nix)

Der Effekt ist ähnlich, wenngleich ich doch meine, dass das XT-1 mehr Dynamik hat.
In jedem Fall für Aufnahmen ist es ein nützliches und preiswertes Tool.

Danke für den Tip - wieder mal was gelernt.:-D
 
@sharry: Wenn du eh ein Helix hast, dann funktioniert das auch da echt gut. Ich nehm im Helix für Acoustic Sounds standardmässig: IR (LoCut 120 Hz, Gain -3 dB, Mix 90 (weiß nicht warum, aber da ist der Attack irgendwie natürlicher)-> Looper (damit ich fürs Feintuning die Hände frei hab) -> EQ (für Solos leichter mid und Gainboost) -> Comp -> TubePreamp -> Delay -> Rev. Ich finde es hilft auch, die Input Impedanz nicht auf "Auto", sondern auf 1M einzustellen. Das klappt so wohl mit einer billigen Cort als auch mit der Godin (wahrscheinlich auch mit jeder anderen Gitarre mit Piezo z.B. MusicMan) hervorragend.
 

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