Gute, tontechnische Literatur... ?

A

Anonymous

Guest
Liebe Audiophilisten,

empfehlt mir doch bitte mal eure Lieblingsliteratur zum Thema Recording und alles was dazu gehört...

Aktuell beschäftige ich mich mit "Mixing Secrets for the small Studio" von Mike Senior ... http://www.amazon.de/Mixing-Secrets-small-studio-Senior/dp/0240815807
Das hat mir ein befreundeter Tontechniker Empfohlen und ich finde es echt klasse. Sehr lehrreich und erfreulich wenig Fachchinesisch. Allerdings nur in Englisch zu kriegen.

Was mich besonders interessiert ist "umrundende Literatur" als vor allem zum Thema Tracking / Mikrophonie und zum Mastering. Aber bitte was gutes :) Solche Bücher sind ja gerne dick und teuer.


Besten Dank

Gruß
.Gurki
 
Moin,

Ich glaube, hier wird sich bald mal der Herr Pfaelzer melden und dir entsprechende Literatur empfehlen. Das heisst, ich werde regelmässig hier vorbeischauen und gleich mitlesen, da es mich ebenfalls interessiert.

Habe zwar auch Geschriebenes, was ich als Nachschlagewerk für meine Fragen heranziehe und ich für mich als hilfreich empfinde, will mich aber nicht mit einer Empfehlung blamieren (Ich blättere v.a. in diesen Büchern hin und her: 'Das Tonstudio Handbuch' von Hubert Henle, 'Recording Basics' von Martin Hömberg, 'Tontechnik' von Thomas Görne und 'Das digitale Tonstudio' von Peter Bremm). Ich beschränke mich eigentlich nie auf eine einzige Lektüre, sondern informiere mich aus vielen Quellen, da ich der Meinung bin, dass es nicht DAS Buch gibt, das alle Fragen beantwortet. Gerne lasse ich mich belehren. Freue mich auch immer über Tipps.

Gruss, Marco
 
Pfaelzer schrieb:
Melden tu ich mich schon...aber ich kann leider nichts empfehlen...

Interessant ... denn mit genau dieser Reaktion habe ich gerechnet :)

Mir geht es nicht um "das Fachbuch als Wundermittel" sondern eher um gut aufbereitetes und gebündeltes Wissen zum selber- und weiterlernen (Ähnlich wie bei Deinen KSMs z.B.)

Wenn man, so wie ich, autodidakt und mit einem mindestmaß an halbwegs funktionierender Intuition, mittlerweile einen ganz passablen Fundus an Erfahrung und (halb)wissen angesammelt hat, dann ist es gut und hilfreich, wenn man mal etwas lesen kann, was einem gut und verständlich erklären kann, warum man manche Sachen schon lange richtig oder schon lange sehr falsch macht.

Mein Problem ist dabei eher, dass solche Bücher entweder viel zu allgemein geschrieben sind oder viel zu anspruchsvoll in die Tiefe gehen. Was leider selten ist, ist Literatur, die Anspruchsvoll und herausfordernd aber dennoch Praxisrelevant ist.

Ein Buch wird eine fundierte Ausbildung sicherlich nicht ersetzen ... aber es kann möglicherweise helfen an den richtigen Stellen wichtige Lücken zu schließen.

Gruß
.Gurki
 
Moin,

dem was der Jörg schrieb ist nicht viel hinzuzufügen. Ich habe auch eine Weile verschiedenste Werke zu diesem Thema gelesen und dann irgendwann festgestellt, dass ich einfach nicht die Ohren zum Mischen habe. ;-)

Trotzdem ist mir ein Buch positiv aufgefallen und das ist "Mischen wie die Profis" von Bobby Owsinski. Warum ist es mir positiv aufgefallen?
Weil es neben den "magischen Frequenzen" und all den Tipps und Tricks, die man auch anderswo finden und getrost vergessen kann, einige interessante Aspekte enthielt, die das Arrangement eines Songs betreffen und die dann im Buch auf den Prozess des Mischens übertragen wurden.
Was hilft mir das beim Mischen? Nichts. Siehe oben. Aber es hilft mir beim Aufnehmen zu überlegen, was an einem Song wichtig ist, was ihn ausmacht und das dann schon beim Arrangieren zu berücksichtigen. Wenn alles gut läuft, hat man es beim Mischen dadurch um einiges leichter und braucht weniger todsichere Tipps und Tricks.

Ralf
 
Moin Gurkenpflücker!

Ich bin wahrlich kein Recording-Pro, der mit allen Mikrofonierungstricks gewaschen ist, aber für HR oder das Mischen von Bandaufnahmen reicht es allemal.

Was mir geholfen hat, sind neben vielen Stunden an der DAW und die Ohren zu schärfen, diese Recording-Skripte "Mixing Praxis Guides" aus dem alten, in der damaligen Form nicht mehr existenten homerecording.de-Umfeld. Sie sind keine Wunderwaffe, aber wenn es darum gehtr, mal nachzuschlagen, wie man einen Comp sinnvoll einstellt, helfen sie durchaus. Das Forum gibt es so nicht mehr, aber dafür einen kleinen, feinen und mit Fachwissen vollgeknallten Ableger http://homerecording-forum.de

Ich denke, wenn Du Dich da absauen lässt, und Dich z.B. durch die Beispielprojekte Mischen Impossible I (Bluesrock) und II (Prog) durchgekämpft hast, dann wirst Du schon viel gelernt haben. Leider sind die einzelnen Mixe des ersten Projektes derjenigen, die sich daran versucht haben wegen Moderatorenkrachs des vormaligen Forumteams homerecording.de verschütt gegangen.

Noch etwas: Tontechnik ist nichts für mal eben und nebenbei, es ist ein interdisziplinäres Handwerk, das neben dem ganzen Physik- und Elektronik- und seit einiger Zeit durchaus auch Computerkram auch die Sinne und den Geschmack fordert. Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, dass man sich irgendwann entscheiden muss, ob man vor oder hinter dem Mischpult agieren möchte. Beides ist zeitlich nicht machbar, wenn man einen gewissen Anspruch hat und bei den Großen mitboxen möchte, statt nur im Sandkasten zu spielen.

Grüße Thomas
 
Pfaelzer schrieb:
Der Dickreiter ist für das IRT geschrieben und dementsprechen staubtrocken, mit einer Menge unnötiger Beispielsrechnungen zu Funknormen und ähnlich spannendem Zeug gefüllt und teilweise so weit an der Praxis bei popularmusikalischen Produktionen vobei wie das Tonmeisterstudium, das imho eher eine Mischung aus Orchestermusiker, Physik und Musiktheorie ist....

Durch den Dickreiter hab ich mich auch gequält...ja, ist furzztrocken und zum großen Teil an der Popmusikalischen Realität vorbei, trotzdem nehm ich den heute auch immer mal wieder raus, quasi als tontechnisches Kompendium, gerade wenn mal was macht, was so außer der Reihe der Brettgitarre ist, wie z.B. Orchester- oder Chorproduktionen.

Ansonsten geb ich Dir recht...kein Buch kann Praxis und vor allem Pultzeit ersetzen.
Ne Neve oder SSL ist ja leider nicht mit einer PDF-Hilfe versehen, trotzdem bin ich ganz froh, dass ich die Analogzeiten mitmachen durfte, hilft mir auch jetzt, wo größtenteils im Rechner gearbeitet wird, eine Menge.
 
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