Hilfe bei der Verstärkerwahl

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Anonymous

Guest
hallo zusammen

ich suche noch immer einen röhrenverstärker, um meinen transistor-marshall MG30 zu ersetzen. ich kann mich mit dessen sound einfach nicht anfreunden. im forum hat es bereits einige threads zum thema 800er und 900er marshalls und deren versionen. die bewertungen von diesen sind, soweit ich beurteilen kann, aufgrund unterschiedlicher bauweisen ziemlich heikel.

anyway. ich suche vor allem den gitarrensound, welchen guns n'roses auf ihrer scheibe "appetite for destruction" (oder auch späteren alben) hingekriegt haben. angeblich ist dies mit den folgenden modellen zu erreichen:

- 70er marshall 1959 100W marshall tremolo, modifiziert durch die Firma S.I.D (was wurde da modifiziert?)
- marshall jubilee series (2555)
- slash signature series (2555)

dumm ist nur, dass diese modelle schwer zu kriegen und entsprechend teuer sind. andererseits spiele ich ausschliesslich in der wohnung und es ist aus meiner sicht doch etwas fragwürdig, eine solche anlage zu verwenden. das lautstärke resp. das daraus resultierende klangproblem soll man angeblich mit einer "power-brake" lösen können...

habt ihr mir tips, mit welchen verstärkern und boxen ich den angestrebten sound erhalte, resp. in die nähe vom diesem komme? gibt es überhaupt combos, mit denen dies möglich ist oder komme ich um ein topteil und 4x12" nicht herum?

viele grüsse

FF
 
Hallochen,
solche Fragen sind leider immer sehr schwer zu beantworten.
Auf jeden Fall sollte es bei Dir in Richtung Marshall gehen.

Den 1/1 Sound wird man vermutlich nie hinbekommen, aber ist ja auch abhängig vom Ohr, wie genau man es noch unterscheiden kann.

Für Dich scheint mir der Marshall 6100 30th Anniversary Edition geeignet. Den kannst Du bist auf 25 Watt runterdrosseln und der klingt auch ordentlich. Bei eBay gibts den grad für um die 700€.
Plus ner 2x12er mit V30 oder Greenbacks (vermutlich bessere Kombi) bist du auch noch transportabel.

Schiess Dich nicht auf genau die Sachen ein, die die Götter spielen...
Vielleicht fühlst Du dich ja mit einem etwas anderen Sound NOCH wohler.

Zudem kommt ja auch viel aus den Fingern.

Gruß,
Roman
 
FUDIFILLER":2sp5uelg schrieb:
andererseits spiele ich ausschliesslich in der wohnung und es ist aus meiner sicht doch etwas fragwürdig, eine solche anlage zu verwenden. das lautstärke resp. das daraus resultierende klangproblem soll man angeblich mit einer "power-brake" lösen können...

habt ihr mir tips, mit welchen verstärkern und boxen ich den angestrebten sound erhalte, resp. in die nähe vom diesem komme? gibt es überhaupt combos, mit denen dies möglich ist oder komme ich um ein topteil und 4x12" nicht herum?

M.E. gibt es keinen Marshall, der Marshallsound in Zimmerlautstärke kann. Ob das Ding jetzt 25, 50 oder 100 Watt hat ist fast unerheblich. 4x12er Boxen für die Wohnung sind ebenso Unsinn.

Marshallmäßig am sinnvollsten erschiene mir für die Wohnung ein 18Watt Combo. Allerdings wirst du auch da mit Powerbrake oder Zerrpedalen arbeiten müssen.
Und: das kann fantastisch klingen, aber wie ein 1959 SLP über eine 4x12er wird es nicht klingen.

Wenn es Guns n Roses Sound in Zimmerlautstärke sein soll, dann dürfte das am ehesten mit einem Modeller gehen.

Also:
- Zimmerlautstärke
- Vollröhre
- Guns n Roses Sound

geht nicht gleichzeitig, sach ich jetzt mal einfach so, da musst du Kompromisse machen.

Gruesze
Ralf
 
Das was Du suchst heißt Axe-FX und kostet kanpp 1400 Tacken. Such mal hier im Forum.

Gruß
Eddi
 
Das sollte auch billiger gehen, er will ja nur einen Sound!
Dann ist ja gebrauchter Petersburg mit TAD-Silencer und Behringer Speakersim DI billiger (400+400+36=836). Und Marshallsoundmäßig mindestens ebenbürtig.
Gruesze
Ralf
 
Hallo FF,

Du schreibst, dass Du ausschließlich in der Wohnung spielst und dabei
echten Röhrensound genießen willst.

Ich empfehle dafür z.B. den Tiny Terror von Orange und eine 1x12-
Box. Mit einer guten Humbucker-Gitarre klingt dieses Setup schon
ziemlich marshallig, ist super transportabel und mit allen Reglern auf
Maximum bläst es auch manchen Drummer weg - falls Du doch mal
eine Session außer Haus machen willst.

Vorteile:
Leicht, klingt gut, auch bei moderaten Lautstären und auch eine
Strat mit weniger Gain wird angenehm verstärkt (z.B. für Blues)

Nachteile:
Allein das Tiny Terror-Top kostet mehr als ein Fame-Top oder
ein Peavey Valveking-Top.

Beste Grüße

Robert
 
Hi,

noch ´ne Anmerkung: Die Loadboxen funktionieren zwar, man kann also eine 50 oder 100 Watt Amp auf Zimmerlautstärke drosseln, dass Ergebnis ist aber klanglich ziemlich mau.

Mit ´nem kleinen Amp ( 5Watt ist immer noch ordentlich), oder Modeller ist man da , meine ich, besser bedient, wenn man das Teil tatsächlich nur zu Hause nutzen will. Zum "Üben" würde das mit Loadbox natürlich reichen,, wie gesagt, die klangliche "Erfüllung" ist es nicht..

Wenn´s Röhre sein soll, könnte man noch den Mini-Amp vom Finetone-Bärnd empfehlen:

http://www.finetone-bf.de/59.htm

Höre dir mal die Samples vom Rolf an. Ich glaube, der hat die mit ´ner 2x12" Marshall Box mit Greenbacks eingespielt... ich finde, das klingt "marshallig"
 
Marcello":2e9v53tq schrieb:
noch ´ne Anmerkung: Die Loadboxen funktionieren zwar, man kann also eine 50 oder 100 Watt Amp auf Zimmerlautstärke drosseln, dass Ergebnis ist aber klanglich ziemlich mau.

Ich nehme mal an, du meinst Power-Brakes oder Silencer oder Power-Soaks. Eine Loadbox kann man statt der Speakerlast anschließen, so daß man seinen Röhrenamp ohne Speaker fahren kann und der AÜ bleibt heile. Wenn man dann irgendwo ein Line-Signal abgreift, kann man den Amp an die Stereoanlage oder Soundkarte anschließen. Eine Loadbox ist deutlich billiger als eine PB.

Ich finde, dass dér TAD Silencer auf Zimmerlautstärke noch ziemlich gut klingt, auch am 100W Amp. Man muss dann halt aus psychoakkustischen Gründen den Höhen- und Bassboost aktivieren.

Ein Problem mit der Zimmerlautstärke haben meist die Speaker. Alles mit mehr als einem Speaker ist besonders schwierig, weil es dann bei gleicher Leistung lauter wird und die einzelnen Speaker zudem ja auch nur einen Teil der 'verbliebenen Restleistung' umsetzen können.

Daher nach noch einmal durchdenken und Marcellos (vermutlich unabsichtlicher ;-) ) Anregung mit der Loadbox:

Für Zimmerlautstärke würde ich zu "Amp in Loadbox in Speakersim in Stereoanlage" raten. Oder statt "Amp in Speakersim" 'nen Modeller der einem gefällt.

Gruesze
Ralf
 
Hi,

probier und studier!
Wenn wir all diese favorisierten Amps mal hinter ne weiße Wand stellen, werden sich die Gurus mit ihren Empfehlungen deklassieren bis Arzt.
Ja welch Wunder! Ich geh ma kurz zurück, so 84 -88. Gleichklingende JCM 800 waren da relativ selten, einige hatten gut Gain, der nächste klang auch mit Ibz Pedal davor, wie Otter. Aber ja...heute wissn wir ihn ja zu definieren, den 800er Sound! Woran? ...wollen wir von populären Aufnamen ausgehen, wo wir eh nicht wissen, was noch im Signalweg war?
Bei etlichen zeitgenössischen Amps hingegen, lassen sich mit den Reglern, teils unterschiedlichste Sounds holen.

Nur ein Wort: TESTEN! (...und natürlich Spaß dabei haben!)

Gruß
Sven
 
tja

abgesehen von der spieltechnik und der vorhandenen gitarre (soll ja nicht unwichtig sein) kann ich dir versichern das du heutzutage mit fast jedem modeller (speziell fuer wohnung etc) besser dran bist - rechnest du den aufwand roehrentop (egal welche marke und wie alt oder teuer brauchen die auch pflege wie roehrenwechsel etc) - powersoak (am besten waer natuerlich eins mit speakersimulation wie zb der spl transducer) - eventuell gitarrenbox - hast dann aber noch immer kein fx wie delay oder hall um das ganze etwas spaciger zu machen - also wenn du das alles zusammenrechnest kannst du dir wahrscheinlich 2 axe-fx kaufen vom stromverbrauch mal ganz abgesehen

von den speziellen getunten gitarren, amps, preamps, konsolen, fx, mikes die die stars so benutzen haben wir noch gar nicht gesprochen (da geht sich dann eine jahresproduktion axe-fx aus)

klar, billiger geht immer, nur halt nicht so gut

jamesie
 
Hiho,
ehrlich ???
Kein Mensch erreicht einen Guns ´n Roses Sound mal eben so.
Da sind Tonnen von Studioequipment hinter, alle Gitarrenspuren sind doppelt und dreifach eingespielt (Slash hat z.B. alle Begleitspuren nochmal doppelt eingespielt weil ihm da in der Vorlage seines Kollegen nicht genug Druck drin war).
Aber gut... MArshallbrett soll´s sein, nach dickem Amp klingen...
SLP oder sowas scheidet aus - ehrlich... ich hatte einen Bruder von dem Ding mit Namen Superbass und das Ding klang göttlich, aber wirklich nur in mittelgroßen Hallen.
Zu Hause bist Du sofort Staatsfeind No.1 - geht nicht... wirklich zu laut.
Zudem alle diese alten Marshalls eine blöde Besonderheit haben... so um Level 1,5 sind sie aus und bei Level 1,523 sind die zu laut... nur ist dass dann erstmal Clean und laut... also nix mit Slash Sound.
Ein 18Wätter klingt VÖLLIG anders und ist, wenn er denn richtig geil klingt... rate - genau: LAUT.

Der 6100 LM ist klasse, und erstaunlicherweise klingt er auch leise recht gut, aber so richitiges Headbanging will sich auch erst einstellen, wenn der Vermieter die Räumungsklage mit im Gepäck hat.

Puristentum hin oder her... alles soll seinen Einsatzzweck haben und in Deinem Fall klingt das nach H&K Zen-Amp z.B. Der klingt gut und kann auch leise....


Grüße
MIKE
 
hallo zusammen

vielen dank für eure beiträge und entschuldigt die lange antwortzeit!

ich wohne in der schweiz und da sind gitarrenläden a) nur sehr spärlich gesäht und b) haben die in der regel nur eine sehr beschränkte auswahl an amps - leider. ich versuche also durch erfahrungen und einschätzungen von euch, eine wahl treffen zu können.

ich verwende derzeit einen transistor-marshall, modell MG30 mit einem "Line 6 AM-4 Amp Modeler". vielleicht liegt's an mir, aber ich finde den sound im vergleich zu einem röhrenamp (mit oder ohne modeler) sehr bescheiden. - modelers kommen mir demzufolge nicht mehr ins haus, aussgenommen vorstufen röhrenamps, wobei das ja nicht wirklich modelers sind :)

ich konnte beim kauf einer meiner gitarren ganz kurz einen "kitty hawk M5" (End-/Vorstufe GT 6V6H5/GT 7025) spielen und war beeindruckt vom VIEL besseren sound im vergleich zu meinem MG30. allerdings lief der kitty damals nur leicht verzerrt auf zimmerlautstärke und klang zum bluesen sehr gut. was in diesem ding drinsteckt um in die nähe eines guns n' roses sound ranzukommen weiss ich jedoch nicht. diesen amp könnte ich nun kaufen, allerdngs erscheinen mir die rund 440 Euro etwas viel für das gute Stück.

bezgl. zen-amp habe ich mittlerweile gelesen, dass auch dieser erst deutlich über zimmerlautstärke gut klingen soll und es ist eben kein röhrenamp...

den finetone hab ich auf der seite angehört (danke marcello!). allerdings klingt mir das zu bluesig/rockig à la AC/DC und das ist nicht was ich suche.

die orange amps kann man leider nicht online hören. hat mir jemand einen track zum reinhören?

wie schauts eurer meinung nach aus mit den folgenden möglichkeiten:

a) anschaffung z.b. eines 900er marshalls, Serie 2500, 50W in kombination mit einer 1x12 oder 2x12 Box und einer marshall powerbrake. angeblich soll die powerbrake nichts an der klangqualität ändern und im gegenteil den sound verbessern, da man den amp voll aufschrauben kann.

b) kauf des beschriebenen kitty hawks M5

c) kauf eines gebrauchten marshall valevstate VS100 Combo (vorstufe ist eine röhre)

nochmals: mein primäres ziel ist soweit wie möglich in die nähe des GNR-sound zu kommen bei zimmerlautsärke. effekte oder cleansounds interessieren mich nicht!

viele grüsse

FF
 
Moin,
Ich schreibe nichts von Marashall Sound, davon habe ich keine Ahnung...

Ich spiele mit einem Pianisten zusammen und druckvoller Sound bei geringer Lautstärke ist gerade hier ein Thema.
Dazu muss man grundsätzlich wissen, dass ein 4X12 eine zu groß geratene Kiste ist, die aufgrund ihrer seltsamen Proportion eine massive Frequenzüberhöhung zwischen 80 und etwa 180 Hz macht. Dieses "Hmmb - hmmb" ist es, was uns gefällt. Will ich einen ähnlichen Ton ins Wohnzimmer bringen, muss ich meinen Ton dort unten aufblasen und ich brauche einen Lautsprecher, der das auch kann. Ich hatte mir zu dem Zweck ein Zweiwegsystem gebaut, was einen Subwoofer für die tiefen Frequenzen hat. Daran habe ich eine Stereo Endstufe angeschlossen. Es geht auch mit einem 12er, aber dann muss man (in der Vorstufe) die Möglichkeit haben, mehr in den Bässen anzublasen.
Die meisten Multis haben inzwischen gute Equalizer. Das GT6 hat drei EQs. Einen vorn, eine 4-Band Parametrik und einen in der Summe.
Auch sehr brauchbar für dicken Wohnzimmersound ist der Marshall Guvenor. Ich spiele seit Freitag einen PCL Vintage Amp, der mir heute Nacht noch bis 1°°h Spaß gemacht hat. Er geht in jeder Lautstärke.
 
Zwei Anmerkungen:

Jede Powerbrake verändert den Klang des Verstärkers negativ, je leiser desto mehr. Meiner Erfahrung nach ist das kein probates Mittel, um einen großen Amp auf Zimmerlautstärke in die Endstufensättigung zu fahren; es klingt dann absolut grottig. Die klanglich am schlechtesten abschneidende Powerbrake ist übrigens die von Marshall...

Die Kitty Hawk M5 ist eine reine Vorstufe, d.h. wenn Du von 6V6 schreibst, muss noch eine (seperate) Endstufe dabei sein. Tante Edit: Tatsächlich, es gab Ende der 80er auch einen M5 Combo. Wird aber für Deine Soundvorstellung zu amerikanisch klingen

=> für meinen Geschmack wäre etwas deutlich kleineres fürs Wohnzimmer völlig ausreichend, Größenordnung max. 15W, eher weniger mit einem ordentlich dimensionierten Lautsprecher (1x12") und evtl. einer (guten) Powersoak (z.B. Weber, TAD, THD), wobei preislich die Weber am intressantesten ist. Tip: Ein gebrauchter Kitty Hawk "the Kid", ab und zu in der Bucht zu finden.

PS: Da ich nicht weiß, wo Du wohnst: Du könntest diese Kombi gerne bei mir anspielen, ca. 30 Autominuten von St. Margarethen (St. Gallen) weg...
 
7-ender":2kti1xym schrieb:
Zwei Anmerkungen:

Jede Powerbrake verändert den Klang des Verstärkers negativ, je leiser desto mehr. (...) . Die klanglich am schlechtesten abschneidende Powerbrake ist übrigens die von Marshall...

Hat mir auch nicht gefallen, die Marshall PB! Der TAD-Silencer klingt bis -12dB m.E. ganz ertragbar. Das wären bei einem 50Watt Amp etwa 3Watt, die dann übrig blieben, das ist bei vollaufgerissener Vollröhre immer noch ziemlich viel.

c) kauf eines gebrauchten marshall valevstate VS100 Combo (vorstufe ist eine röhre)

Die Marshall Valvestate Teile klingen nicht völlig schlecht, aber m.E. klingt meine J-Station mehr nach Röhre als mein Valvestate. Die Röhre in der Vorstufe hat m.E. mehr eine Art Alibifunktion.

Ich wollte aber nochmal ein Pedal ins Rennen werfen und zwar von MEK "The Real British Sound", das kannst du dir doch mal zum Testen schicken lassen. Ich habe mal eins getestet und fand das noch nen Tick besser als den nicht schlechten Guvenor (schreibt man den so?). Dat Ding gibbet hier:
http://uk-electronic.de/onlineshop/prod ... cts_id/928

Leider keine Soundsamples, aber frag doch Uwe (den Besitzer des Shops) per Mail, wie ihr das mit Rücknahme lösen könnt (wegen Schweiz).

Gruesze
Ralf
 

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