Hilfe bei Gitarrenidetifikation der Marke "Fresher&quot

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Anonymous

Guest
Wer kann mir mehr Informationen über nachfolgende Gitarre geben?

Es handelt sich um eine Solidbody (Pancakebody mit einteiligem Mahagonie-Hals) in Les Paul Bauform der Marke Fresher. Diese Marke wurde, soviel konnte ich im Internet schon in Erfahrung bringen, zwischen 1973 und 1985 wahrscheinlich in den Matsumoku Werken (Japan) hergestellt.

Mich würde nun interessieren, in welchem Jahr die Gitarre genau gebaut wurde und um welches Modell es sich handelt.
Es gibt weder Seriennummer noch irgendwelche Typenbezeichnungen. Auch in den Pickupfräsungen gibt es keinerlei Hinweise. Ich dachte auch schon, dass die Pickups alte Dimarzio wären (wegen der Madenschrauben als Polpieces), aber auch auf den Pickups gibt es keinerlei Prägungen. Evtl. sind es Gotoh-Humbucker.

So, jetzt hab ich herausgefunden, wie man direkt Bilder einfügt. Deshalb die Gitarre direkt, ohne den Umweg über meine Homepage:

fresher_lp_02.jpg


fresher_lp_04.jpg


fresher_lp_05.jpg


Vielen Dank!
Gruß biged
 
Hi,

die Fresher-Gitarren wurden in den 70ern von MATSUMOTO, nicht Matsumoku gebaut. Sie waren Low Budget-Gitarren, was aber nichts sagen soll.

Eine genaue Datierung wird nicht möglich sein. Selbst wenn sie eine Seriennummer hätte....die Japaner hatten häufig in diesen Nummern nicht wirklich ein System.

Dass die Pickups keine Prägung haben, besagt nichts. In vielen Gitarren finden sich originale Duncan oder diMarzios, die keine Herkunftsbezeichnung haben.

Die Pickups in deiner Gitarre sehen nach Super Distortions aus, genaueren Aufschluss könnte eine Messung des Widerstandes geben. Sie müßten etwa 13 kOhm haben.

Obwohl....am Hals verbaut man normalerweise keinen Super Distortion.

Ich würde es mit der genauen Herkunft nicht so eng sehen. Ist wie mit einem Hund. Wenn du ihn lieb hast, ist es völlig egal, aus welchem Topf er kommt.

Tom

@Noch ein Nachsatz:
diMarzio war in den 70ern noch ein Niemand. Bis er dann den ersten Austausch-Pickup der Welt "erfunden" hat, lange vor Seymour Duncan. Den Super Distortion.

Einen PAF wollten die Gitarristen damals, der genügend Leistung hat, um einen einkanaligen Röhrenamp zu übersteuern. Aber trotzdem wie ein PAF klingt.

Dieser Pickup findet sich in vielen japanischen Gitarren aus der Zeit damals. Immer noch unerreicht bis auf den heutigen Tag, wie ich finde.
 
Hi,

das mit dem Matsumoto Werk habe ich auch schon gelesen. Allerdings muss es lt. Informationen aus dem Internet 4 Produktionszyklen unter der Marke Fresher gegeben haben. Eine evtl. in den Matsumoku Werken. Aber das ist ja eigentlich nicht so wichtig. Unsere Hunde waren und sind ja auch nie reinrassig ;-)
Diese soll man anhand des verwendeten Logos erkennen können. Ich habe im Internet eine Stratkopie mit dem selben Logo gefunden, und die war von 1978.
Ich denke, dass die Les Paul so zwischen 1978 und 1980 gebaut wurde. Sie riecht auch richtig alt ;-)
Außerdem wurde sie die letzten Jahre von einem Profimusiker gespielt, bevor sie in meine Hände geriet.
Obwohl die Bauweise des Bodys für eine wirklich günstige Gitarre spricht, hat sie doch einen sehr schönen Klang. Unverstärkt etwas dünn und höhenreich aber sehr laut. Verstärkt klingt sie am Neckpickup echt hammermäßig. Auf alle Fälle gleichwertig mit meiner 1990 Tokai mit Wolfetone Dr. Vintage, wenn nicht soger etwas "bluesiger".

Und nun sind wir beim Thema: "Pickups"
Ich hab am Neckpickup 8,7 kOhm und am Bridgepickup 9,0 kOhm gemessen. Der Neckpkup klingt wirklich toll. Der Bridgepickp allerdings sehr dünn und auch viel leiser als der Neckpickup. Verwundert mich etws, da der Widerstand ja etwas höher ist.
Ich habe den Verdacht, dass da rumgebastelt wurde und der Bridgepickup evtl. gesplittet (was eigentlich gegen den Wert von 9,0 kOhm sprechen würde) oder auf "Out of Phase" geschaltet wurde.
Wie kann ich das feststellen? Gibt es hier Standardverkabelungen?

Hier noch ein Bild von den Tonabnehmern:

fresher_lp_06_pickup.jpg


Danke!
Gruß Big Ed
 
Zum Thema Schaltungen findest du hier einiges

http://www.rockinger.com/index.php?page ... p_Schalter

An eine Splitschaltung des PU glaube ich nicht, wenn er jetzt 9 kOhm hat müßte er ja regulär 18 kOhm haben, das ist sehr unwahrscheinlich.

Sind die PU`s von der Höhe her richtig eingestellt? Ist der Steg-PU auch nur einen Millimeter zu weit weg von den Saiten, ergibt das schon hörbare Lautstärke-Unterschiede.

Möglicherweise irgendwo nach 30 Jahren auf dem Signalweg (Kabel, Lötstellen) etwas nicht mehr so, wie es ein sollte?

Du kannst bei eingeschaltetem und etwas lauter gedrehtem Amp mal mit einem kleinen Schraubenzieher die Pole Pieces abklopfen. Ist das ein identisch lautes Knacken, ist zumindest der PU OK.

Brummt der Steg-PU bei aufgedrehtem Amp lauter als der Hals-PU?

Wenn dir die Gitarre viel bedeutet, dann würde ich mal die Verkabelung und die Potis erneuern lassen, nach 30 Jahren eine sinnvolle Sache.

Daß die Gitarre trotz Schichtholz-Body ebenso gut klingt wie eine Tokai, das kann ich mir gut vorstellen. Muss nicht so sein, kann aber.

Es wird immer wieder erzählt, dass nur uraltes Mahagoni und eine 1000 Jahre alte Ahorndecke bla bla bla....die Märchentanten eben.

Ich habe auch eine Strat mit einem Body aus Spanplatte, mit einer riesigen Poolfräsung, die vom Vorbesitzer sogar noch erweitert wurde bis in die Hörner des Body. Das Ding habe ich seit 12 Jahren und sie ist unverkäuflich.

Aber lassen wird das, sonst treten wir hier wieder eine Expertendiskussion los.

Tom
 
Danke für die Info's.

Der Vorbesitzer hatte bereits die Potis ausgetauscht. Allerdings so Japan Teile, die nicht sonderlich gut funktionieren. Ebenso sind bereits Luxe Black Beauty-Caps installiert. Die Lötarbeiten waren aber dermaßen unsauber ausgeführt (kalte Lötstellen), dass ich schon mal alles nachgelötet habe, als ich die Schaltung auf 50's Wiring umgestellt habe.
Allerdings sind schon CTS-Potis bestellt. Mache ich bei all meinen Gitarren.

Ich habe jetzt einen Tokai-Steckpickup, den ich übrig hatte, mal in die Stegposition eingebaut. Ein Unterschied wie Tag und Nacht. Werde ich wahrscheinlich vorübergehend so belassen. Allerdings sieht das mit der blitzblanken Nickelkappe nicht so toll aus, da alle anderen Metallteile bereits eine schöne Patina haben.

Vielleicht werde ich die Gitarre noch mit Barfuss Greeny Blues Pickups bestücken. Dann würde der Klang nochmal gewinnen und die Optik passt dann auch wieder. Muss mal überlegen, ob es mir die Investition wert ist.

Aber jetzt wird erst mal gespielt damit :-)
 
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