Hilfe! Homestudiobau

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Anonymous

Guest
Hallo erst mal. lese schon länger im Forum mit, großes Lob, interessante Themen. Habe nun auch mal eine große Frage an die Community.

Folgendes Problem: Ich interessiere mich seit kurzem für das Homerecording und plane, in ca. einem Jahr mir ein Studio zu bauen. Jetzt benötige ich erst einmal einen Proberaum, den ich im Laufe der Zeit zu einem Studio weiter ausbauen möchte. Der Proberaum soll für Bandprojekte verschiedener Besetzungen, von Blasmusikensembles bis klassische Coverbands, genutzt werden.
Ich wende mich nun an euch, da ich akustisch wenig Ahnung habe und nichts Grundlegendes bei der Raumeinteilung und Materialauswahl falsch machen möchte. Wie gesagt möchte ich jetzt schon die Raumaufteilung, wie sie später im Studio sein sollte, vornehmen.
Ich würde gerne einbauen: Gesangskabine, Einspielraum (für Band und Ensembles, der größte Raum), Lagerraum (für 6 Meter Regalwand + Verstärker und anderen Krimskrams), Aufnahmeraum & kleine Werkstatt.

Zwecks Raumeinteilung habe ich mir gedacht:

Legende: Rot: Wände, die ich gedenke, einzuziehen
Braun: Türen
Blau: Fenster

ilXzfmcUkLKu5GknTFLQDJ2p9e4F+HqY02AB.jpg


Tür zum Regieraum soll mit einem Fenster ersetzt werden
Bodenbelag habe ich mir gedacht: Teppich?!? Was würdet ihr für Materialien für Wand, Decke, Fußboden, Türen etc. verwenden?
Für alle, die sich fragen, warum da eine Werkstatt ist: Dies ist ein Zugeständnis an meinen Vater, und schließlich geht ja auch mal was am Equipment kaputt... :-D
Hoffe, ihr könnt die Zeichnung entziffern.

Mich interessiert vor allem der akustische Aspekt meiner Raumaufteilung, sprich wie sieht das aus mit Nachhall eliminieren, stehende Wellen usw.. Bin für Vorschläge anderer Art offen!
Hoffe, ihr konntet meinen wirren Gedanken folgen und bedanke mich jetzt schon für hoffentlich viele aufschlussreiche Antworten,
Flo.
 
Hi overkiller,

da hast du dir ja was vorgenommen!

Ganz generell würde ich es so machen. Den großen Raum würde ich nicht "tot" machen wollen. Viele Instrumente klingen in toten Räumen nicht gut. Holz und glatter Kork haben eigentlich immer angenehme Reflektionen.

Die Gesangskabine dagegen, kann man dann schon tot machen. Teppich auf´m Boden ist gut. An Wänden und Decken Noppen bzw. Pyramidenschaumstoff.

Bezüglich Klangoptimierung. Dazu sollten die Räume auch konkret vorhanden sein, damit man das akustisch analysieren kann. Ein vernüftiger Abhörraum hat dann auch andere Anforderungen (.z.B. schwebender Boden) , wie der klangoptimierte Einspielraum.

Ich weiß, dass es hier Forum den einen oder anderen gibt, der richtig Plan davon hat. Vielleicht haben die ein paar Tipp parat. Im Netz gibt´s dann auch noch reichlich Workshops und Artikel. Meist jedoch auf Englisch und zu wirklich jedem Scheiß. Z.B. Bauanleitung für Basstraps (Stichwort: "stehende Welle")
 
Hallo Flo,

da hast Du Dir ja was schönes vorgenommen :) Obwohl ich eher in der Hörfunkproduktion heimisch bin, erdreiste ich mich trotzdem mal, Dir ein paar Tips zu geben. Dein Regieraum ist meiner Meinung „suboptimal“, da Du bei der schlauchartigen Form zusammen mit der ohnehin geringen Größe nicht vernünftig abhören können wirst. Generell halte ich es für günstiger parallele Flächen sowohl im Aufnahme - als auch im Regieraum zu vermeiden. Man hat dann nicht so arg mit unerwünschten Reflexionen zu kämpfen. Dabei lohnt es sich auch, die Raumdecke mit einzubeziehen. Bedämpfen würde ich die Räume nicht allzu stark. Je schalltoter ein Raum ist, desto unwohler fühlt man sich dann darin. Als Faustformel kann man sagen, dass die Dämpfung von Regie und Aufnahmeraum der eines gemütlichen Wohnzimmers entsprechen sollte. Ganz praktisch sind auch ein paar Stellwände um den Raum der jeweiligen Aufnahmesituation anzupassen. Eine gute wenn auch mittlerweile etwas in die Jahre gekommene Lektüre zu dem Thema ist übrigens das Handbuch der Tonstudiotechnik von Michael Dickreiter.

beste Grüße, Jörg
 
Erst mal danke für die antworten, würde mich freuen wen´s noch en par mehr werden.:lol:
Wen ihr zeit habt bitte ich auch darum ins detail zu gehen!

@Marcello: Meinst du mit Kork so en Kork Fußbodenbelag und den dann an die wand,
oder giebt´s da besseres ?

@Jörg: also wegen der Regie meinst du dann solte ich lieber auf en bisschen patz im großen Raum verzichten und die da hinein bauen?
Zu dem buch du meinst band 1 oder?

Den wie ich das entnehmen kann geht er da auch auf bauliche Aspekte ein
Ich nehme mal an dass das mit Klangestaltung gemeint ist.

Sollte ich mir trotzdem den 2. teil gleich dazubestellen
Und forallem ist das als einstiegs rlektüre verständlich ?
:shock: http://www.buch24.de/1170482826-867...eyword&keywords=Handbuch+der+Tonstudiotechnik
 
overkiller":2manedgy schrieb:
@Marcello: Meinst du mit Kork so en Kork Fußbodenbelag und den dann an die wand,
oder giebt´s da besseres ?

Hi Flo,

ja, meinte ich. Besser wäre Holz. Räume mit viel Holz haben für mich eine sehr universell brauchbare Akustik. Ich habe auch schon Räume komplett in Kork gesehen. Kork, da doch poröser als Holz, hat wohl weniger direkte Reflexionen wie Holz, klingt also etwas trockener. Ich könnte mir vorstellen, dass eine Mischung gut funktioniert. Aber Nagel mich nicht darauf fest. Ich habe es lediglich gesehen und erlebt, aber keine wirklich praktischen Erfahrungen im Tonstudiobau.
 
overkiller":2bo5mzoy schrieb:
gleich noch etwas !!
Hier hat mir ein netter member au einen konkreten vorschlagt gemacht .
Was meint ihr dazu?

http://homerecording.de/modules/newbb/viewtopic.php?topic_id=73985&forum=47

Beurteilen kann ich das nicht wirklich! Ich denke, die parallelen Wände gleicht er halt mit Schallfängern an den Wänden aus....

Das Problem ist so´n bisschen, dass die tatäschlichen Maße fehlen und deswegen nicht genau beurteil werden kann, ob das so paktikabel ist.
 
Ja er hat jetzt auch die genauen mase .

Bei Interesse kann ich den fertigen Entwurf und wens dann soweit ist eine Photo storry hier reinstellen.
 
overkiller":1wnja82m schrieb:
gleich noch etwas !!
Hier hat mir ein netter member au einen konkreten vorschlagt gemacht .
Was meint ihr dazu?

http://homerecording.de/modules/newbb/viewtopic.php?topic_id=73985&forum=47

Das sieht doch schon gut aus :), obwohl ich den Regieraum immer noch zu klein finde. Aber das hängt sicherlich auch davon ab, wieviel Raum Du insgesamt zur Verfügung hast.

Achja auch ganz sinnvoll ist es, schon von vorneherein genügend Kabelkanäle einzuplanen und auch einen Zugdraht mit zu verlegen. Das erspart doch unheimlich viel Arbeit, wenn später mal was umgebaut werden soll.

Bei den Büchern ist der erste Band meiner Meinung nach der wichtigere, da er direkt Bezug auf die praktische Arbeit nimmt. Frei nach dem Motto: " Wie nehm ich denn jetzt am besten die Klarinette ab...? Ach mal schauen, was der Dickreiter dazu sagt." Auch auf Psychoakustik etc wird dort eingegangen.
Der zweite Band behandelt meines Wissens größtenteils die Grundlagen der digitalen Signalübertragung und ist für die Praxis doch von eher geringerer Bedeutung. Ich hatte beide Bücher mal. Habe aber den ersten quasi zerlesen, während der zweite fast unberührt war, als ich beide wieder verkauft habe.

Dann laß doch ab und an mal hören, wie es mit Deinem Projekt so läuft :)

beste Grüße, Jörg
 

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