Hallo bebop,
die Antwort ist ein klares jein.
Im Prinzip ist jedes Overdrive-Pedal ein Vorverstärker in dem Sinne, dass es das Pickup-Signal verstärkt.
Im Detail und in der Praxis ist es leider nicht ganz so einfach.
So harmonieren bereits nicht alle Vorstufen und Endstufen gleich gut miteinander, wenn man zum Beispiel ein 19"-System aufbauen will, auch wenn das auf dem Papier ganz eindeutig klargehen sollte: Vorstufe, Endstufe, prima.
Du hast vielleicht auch schon mal vor Problemen rund um Einschleifwege von Effekten gehört, eigentlich sollte das auch ganz einfach sein: aus dem Send ins Effektgerät und dann wieder in den Return und schon sollte es fluppen.
Das dem nicht immer so ist, liegt an den Ein- und Ausgangsimpedanzen der Geräte:
Die Ausgangsimpedanz ist, salopp gesagt, wieviel Strom ein Gerät an den Output liefern kann.
Die Eingangsimpedanz ist der Widerstand, den ein Gerät hat, also, ganz salopp gesagt, wieviel Strom es am Input frisst.
Dummerweise sind Eingangsimpedanz und Ausgangsimpedanz jeweils nicht konstant über das Frequenzspektrum, sondern Frequenzabhängig.
Das führt dazu (und das hier ist der Knackpunkt des Ganzen), dass sich das Frequenzspektrum eines Signals verändert, wenn es von einem Output in einen Input geht.
Sprich: Wann immer ein Ausgang und ein Eingang zusammengesteckt werden, ist das quasi ein EQ ohne Knöpfe.
Wie dieser EQ eingestellt ist, hängt vom Zusammenspiel der jeweiligen Ausgangs- und der Eimgangsimpedanz ab. (Und manchmal sogar vom Kabel dazwischen.)
Ob also ein gegebenes Pedal vor einer gegebenen Endstufe als Preamp funktioniert (ob es also so klingt, wie man sich das vorstellt), das muss man meistens also einfach ausprobieren.
Viele Grüße,
woody