Joyo King Of Kings R-20

S

schorsch27

Power-User
2 Feb 2013
435
5
Nähe Hof/Saale
Ich kann meine ersten Eindrücke vom King Of Kings nicht so recht für mich behalten:

Das Pedal liefert ein breites Angebot an Klängen. Die Gain-Regler taugen nicht nur zur Steuerung des Zerr-Anteils, sondern verändern auch im Clean-Bereich den Anteil an Mitten und unteren Höhen wie Wärmeregler. Man muss sie schon recht weit aufdrehen, bis das Gezerre beginnt. Aber das flutscht dann schön sahnig ansteigend bis zu einem hübschen Crunch.

Wer viel mehr davon will muss die Gains beider Kanäle kombinieren, kriegt dann aber schon ordentlich Distortion. Ich mag sowas zwar generell nicht, aber selbst diese Einstellung klingt noch halbwegs differenziert ohne in dumpfem Gedröhne zu versumpfen. Die beiden Kanäle klingen unterschiedlich, der rechte hat mehr Höhen und ist somit der bessere Clean-Kanal.

Insgesamt empfinde ich die Sounds als angenehm „amerikanisch“, am liebsten sind mir die leicht angehobenen Mitten mit einer dezent unterlegten Kratzbürste etwa bei einem 13.00- Uhr-Gain. Nach meinem Eindruck wirkt sich Gain auch deutlich auf den Kompressionsgrad aus: mein bisher stets anner Boss -Kompressor CS-3 wird somit zunehmend arbeitslos. Auch spiele ich jetzt mehr clean, denn hier wird nicht einfach nur das Signal lauter gemacht, sondern klanglich verbessert mit einem bisschen Kompression. Herrlich.

Die 4 Clipping-Schalter wirken sich ausschließlich auf den angezerrten Sound aus, machen den aber etwas arg hohl, sodass ich gern drauf verzichte.

Anfangs etwas gewöhnungsbedürftig ist die Schalterei: wer von einem zum nächsten Kanal will, muss erst den einen ausschalten, dann den anderen an, da vergeht schon mal eine halbe Sekunde zuviel. Hat man aber schnell drauf. Vorteil: wenn man die beiden Kanäle lautstärkemäßig an den Bypass angleicht, lassen sich schnell 4 Klangstufen hintereinander weg abrufen und/oder unterschiedliche Booster voreinstellen: links – Bypass – rechts – linksundrechts.

Ich bin begeistert von diesem gut durchdachten Gerät. Hinzu kommt die Leichtgängigkeit der beiden Tretschalter und die kultivierte Rauscharmut, die Tone-Potis kann man getrost auf Rechtsanschlag stellen.
 
Zurück
Oben Unten