Sascha´s Strat":e39eh96n schrieb:
.... Muss ja nicht schlecht sein, kann aber auch lackiertes Brennholz bedeuten.
[...]
Aber erwarte nicht zuviel davon. ....
Moin.
Ich denke auch , dass ist ein Vabanque-Spiel.
Es kann dritte Wahl von Johnson oder anderen China-Billgigherstellern sein und unbrauchbar (z.B. weil der Hals total verzogen ist oder weil der Bundierer blau war).
Es kann aber auch sein dass es nur unbedeutende Schönheitsfehler sind und man eine brauchbare Gitarre bekommt.
Aus eigener Erfahrung (eine Keiper, eine Johnson, beide über eBay, beide inkl. Versand unter 150 Euro) kann ich sagen, dass man heute bereits für wenig Geld sehr brauchbare Gitarren bekommen kann. Ein Manko der Billig-Klampfen (ich meine damit den Preisbereich bis ca. 150 Euro) ist oft die katastrophale Werkseinstellung. Bei meiner Johnson war die Halskrümmung falsch eingestellt, so dass Saiten auflagen; ohne Neujustierung war das Ding schlicht unbrauchbar. Erfahrene Gitarristen bekommen das meist alleine hin, Anfänger müssen für teuer Geld zum Gitarrenbauer, und aus dem Schnäppchen wird eine zu teure Klampfe.
Nach eigener Justierung war die Johnson dann aber gut spielbar und klingt erstaunlich gut. Nicht wie ne 600-Euro-ESP, aber immerhin. Sie klingt gut genug um mit ihr zu üben und sie ist gut genug spielbar um sie als Übungsgitarre zu verwenden; ich könnte sie mir aber auch als Ersatzgitarre bei Gigs vorstellen.
Was beide meiner Billiggitarren haben: Tonabnehmer, die besser klingen als die Werks-PUs meiner 400-Euro-Dean.
Aber: sie haben immer auch versteckte Mängel. Bei der bei der Keiper z.B. waren die Tuner extrem mies. Da waren noch mal 20 Euro für preiswerte, aber recht gute Austauschtuner nötig (WSC Partsland).
Würde ich regelmäßig mit ihr live spielen wollen, wären wohl auch neue Potis (20 Euro) und eventuell bessere PUs (ca. 130 Euro) nötig. Genau wie bei der 400-Euro-Dean übrigens. Unterm Strich wären das dann (inkl. Kaufpreis) 280 Euro. Immer noch ein guter Preis, und im Falle der Keiper lohnend.
Nur: Einsteiger können halt oft gar nicht erkennen, dass die Stimmprobleme von z.B. den rottigen Werkstunern kommen oder vom falsch justiertem Freud-Los-Vibrato, schleppen die Gitarre zum Gitarrenbauer, und dann kanns teuer werden. Schlimmer: sie haben so viel Ärger mit dem Instrument, dass sie das Gitarrespielen ganz aufgeben.
Erfahrene Gitarristen können ruhig mal ihre Vorurteile über Board werfen, denn sie bekommen heute mit etwas Glück und ein wenig Justierarbeit für unter 200 Euro gute Instrumente.
Newbies sollten hier nicht so experimentierfreudig sein und lieber im Fachgeschäft um die Ecke ein paar Euro mehr ausgeben. Dann kann man die Gitarre nämlich einfach(er) -kostenlos- nachjustieren lassen oder zurückgeben.
Da auch hin und wieder ein Fachhändler unerfahrene Leute gerne über den Tisch zieht, sollten Anfänger eh zum Kauf immer jemanden mitnehmen, der sich auskennt. Das kann viel Ärger und Frust ersparen.
Wer von Autos keinen Plan hat nimmt ja auch häufig nen Kumpel mit zum Gebrauchtwagenkauf.
Tschö
Steve