Michael (Jacuzzi)
Power-User
Jungs,
seit Herbst habe ich eine neue Gitarre, und jetzt ist es dann vielleicht auch irgendwann mal an der Zeit, ein paar Worte dazu zu verlieren (in Aachen haben ja einige von euch schon mal ihre Griffel dran gehabt). Hier ist sie:
http://www.kraushaar-gitarren.de/cms/SP_Fusion_Ultra.html
Walter hat sie mir gebaut, nachdem ich im Januar 2013 in Aachen versucht hatte, ihm die schwarze Stageplayer abzukaufen, die da in der Wekstatt hängt. Ich hatte bei meinen vorherigen Kraushaar-Besuchen natürlich immer alles durchgetestet, was zu bekommen war, und jedes Mal war ich irgendwann an dieser schwarzen Stageplayer hängengeblieben. Bis ich dann letztes Jahr endlich gesagt hab, ich würde sie gerne mitnehmen.
Er hat sie mir aber nicht gegeben. "Ich bau dir eine, die wird besser.", das waren ungefähr seine Worte. Wir haben uns dann zusammengesetzt und alles mögliche durchdiskutiert. Am Ende hat Walter sowieso ziemlich genau gewusst, wie sie werden soll, und das war auch am besten so.
Hier kommen erst mal zwei Photos: Eines aus der Galerie, und eines aus ihrem täglichen Leben, und dann schreibe ich noch ein bisschen was zum Charakter:
[img:1167x2019]https://dl.dropboxusercontent.com/u/32572833/SP_Hassemer.JPG[/img]
[img:3264x2448]https://dl.dropboxusercontent.com/u/32572833/2013-11-17%2019.07.39.jpg[/img]
Dass sie ziemlich rot und außerordentlich leicht ist, merkt man als erstes, und das ist auch das, was allen anderen Gitarristen wie Nicht-Gitarristen gleich auffällt. Was man ebenfalls schnell rauskriegt, ist die wunderbare Verarbeitung und Bespielbarkeit. In Walters Werkstatt scheint man wirklich mit Liebe an der Gitarre gearbeitet zu haben: Ich hätte nicht gedacht, dass es zum Beispiel solchen Spaß machen würde, auf der Gitarre zu *tappen*, aber das geht alles ganz leicht.
Ungewöhnlich ist dann noch etwas anderes, und das ist für mich eigentlich der entscheidende Charakterzug dieser Gitarre: Sie ist zum einen halbakustisch-perkussiv und dementsprechend schnell in der Ansprache, zum anderen hat sie aber auch ein wundervoll langes Sustain und fängt schön an, quer durch die Obertöne zu singen, wenn man sie ein bisschen stehen lässt. Walter meinte, sie sei die Obergrenze dessen, was man an Sound und Biss in eine Halbakustische packen könnte, aber für mich ist das gerade richtig so: Sie kann grooven, und sie kann singen, und dann liegt der Rest eigentlich nur noch an mir.
Inzwischen hatten wir ein paar glückliche Proben und noch glücklichere Auftritte miteinander. Wichtig war mir aber auch, die bei mir vorhandenen Gitarrenparts mit der neuen Kraushaar einzuspielen. Da hört man am meisten.
Also: Innerhalb der sechsfachen PU-Auswahl gibt es unten den Schaller Golden 50ies. Den kann man direkt spielen oder als SC. Ich mag daran zwei Sachen: Zum einen den natürlichen Lautstärkeunterschied zwischen beiden Varianten (gut für's Solieren), und zum anderen den SC-Sound, von dem ich finde, er könnte ebensogut aus einer Strat stammen (und so was brauche ich) - klingt dann ungefähr so:
[mp3]https://dl.dropboxusercontent.com/u/32572833/weather%2C%2021-12-13.mp3[/mp3]
bzw.:
Dann kommt eine sehr schöne Zwischenstellung, in der beide PUs als Singlecoils laufen. Also eher die Funk-Ecke. Nebenbei die leiseste aller Einstellungen, was ebenfalls sehr angenehm ist. Das hört sich dann eher so an:
[mp3]https://dl.dropboxusercontent.com/u/32572833/Neighbors%2C%203-2-14.mp3[/mp3]
bzw.:
(Ich weiß schon: Das klingt so, als hätte ich zu viel Daft Punk gehört, und das stimmt auch.)
Schließlich geht es dann ein wenig mehr in die Vollen: Entweder beide PUs als Humbucker zusammengeschaltet - das ist dann das volle und satte halbakustische 335-Gefühl, oder aber den Steg-PU (Schaller Two-in-One) alleine: Der schreit dann schon ziemlich, und das soll er auch - das aktiviert man übrigens mit dem kleinen Mini-Switch, der sich unterhalb des PU-Schalters befindet. Klingt dann so (Achtung, leicht chaotische Aufnahme):
[mp3]https://dl.dropboxusercontent.com/u/32572833/YW%2C%202-2-14.mp3[/mp3]
bzw.:
Yeah! Es ist einfach alles da, alles in einem Instrument. Und wie immer, verändert eine neue und besondere Gitarre auch das eigene Verhältnis zur Musik insgesamt. Sollte da draußen jemand sitzen und mit dem Gedanken spielen, sich entweder eine Gitarre von der Stange zu kaufen oder aber sich eine bauen zu lassen, von wem auch immer: Ich habe diese Frage lange vor mir hergetragen, und heute würde ich sagen, dass eine Gitarre, die für dich gemacht ist, nichts mit einem "normalen" Instrument zu tun hat.
Bestes,
M. (J.)
seit Herbst habe ich eine neue Gitarre, und jetzt ist es dann vielleicht auch irgendwann mal an der Zeit, ein paar Worte dazu zu verlieren (in Aachen haben ja einige von euch schon mal ihre Griffel dran gehabt). Hier ist sie:
http://www.kraushaar-gitarren.de/cms/SP_Fusion_Ultra.html
Walter hat sie mir gebaut, nachdem ich im Januar 2013 in Aachen versucht hatte, ihm die schwarze Stageplayer abzukaufen, die da in der Wekstatt hängt. Ich hatte bei meinen vorherigen Kraushaar-Besuchen natürlich immer alles durchgetestet, was zu bekommen war, und jedes Mal war ich irgendwann an dieser schwarzen Stageplayer hängengeblieben. Bis ich dann letztes Jahr endlich gesagt hab, ich würde sie gerne mitnehmen.
Er hat sie mir aber nicht gegeben. "Ich bau dir eine, die wird besser.", das waren ungefähr seine Worte. Wir haben uns dann zusammengesetzt und alles mögliche durchdiskutiert. Am Ende hat Walter sowieso ziemlich genau gewusst, wie sie werden soll, und das war auch am besten so.
Hier kommen erst mal zwei Photos: Eines aus der Galerie, und eines aus ihrem täglichen Leben, und dann schreibe ich noch ein bisschen was zum Charakter:
[img:1167x2019]https://dl.dropboxusercontent.com/u/32572833/SP_Hassemer.JPG[/img]
[img:3264x2448]https://dl.dropboxusercontent.com/u/32572833/2013-11-17%2019.07.39.jpg[/img]
Dass sie ziemlich rot und außerordentlich leicht ist, merkt man als erstes, und das ist auch das, was allen anderen Gitarristen wie Nicht-Gitarristen gleich auffällt. Was man ebenfalls schnell rauskriegt, ist die wunderbare Verarbeitung und Bespielbarkeit. In Walters Werkstatt scheint man wirklich mit Liebe an der Gitarre gearbeitet zu haben: Ich hätte nicht gedacht, dass es zum Beispiel solchen Spaß machen würde, auf der Gitarre zu *tappen*, aber das geht alles ganz leicht.
Ungewöhnlich ist dann noch etwas anderes, und das ist für mich eigentlich der entscheidende Charakterzug dieser Gitarre: Sie ist zum einen halbakustisch-perkussiv und dementsprechend schnell in der Ansprache, zum anderen hat sie aber auch ein wundervoll langes Sustain und fängt schön an, quer durch die Obertöne zu singen, wenn man sie ein bisschen stehen lässt. Walter meinte, sie sei die Obergrenze dessen, was man an Sound und Biss in eine Halbakustische packen könnte, aber für mich ist das gerade richtig so: Sie kann grooven, und sie kann singen, und dann liegt der Rest eigentlich nur noch an mir.
Inzwischen hatten wir ein paar glückliche Proben und noch glücklichere Auftritte miteinander. Wichtig war mir aber auch, die bei mir vorhandenen Gitarrenparts mit der neuen Kraushaar einzuspielen. Da hört man am meisten.
Also: Innerhalb der sechsfachen PU-Auswahl gibt es unten den Schaller Golden 50ies. Den kann man direkt spielen oder als SC. Ich mag daran zwei Sachen: Zum einen den natürlichen Lautstärkeunterschied zwischen beiden Varianten (gut für's Solieren), und zum anderen den SC-Sound, von dem ich finde, er könnte ebensogut aus einer Strat stammen (und so was brauche ich) - klingt dann ungefähr so:
[mp3]https://dl.dropboxusercontent.com/u/32572833/weather%2C%2021-12-13.mp3[/mp3]
bzw.:
Dann kommt eine sehr schöne Zwischenstellung, in der beide PUs als Singlecoils laufen. Also eher die Funk-Ecke. Nebenbei die leiseste aller Einstellungen, was ebenfalls sehr angenehm ist. Das hört sich dann eher so an:
[mp3]https://dl.dropboxusercontent.com/u/32572833/Neighbors%2C%203-2-14.mp3[/mp3]
bzw.:
(Ich weiß schon: Das klingt so, als hätte ich zu viel Daft Punk gehört, und das stimmt auch.)
Schließlich geht es dann ein wenig mehr in die Vollen: Entweder beide PUs als Humbucker zusammengeschaltet - das ist dann das volle und satte halbakustische 335-Gefühl, oder aber den Steg-PU (Schaller Two-in-One) alleine: Der schreit dann schon ziemlich, und das soll er auch - das aktiviert man übrigens mit dem kleinen Mini-Switch, der sich unterhalb des PU-Schalters befindet. Klingt dann so (Achtung, leicht chaotische Aufnahme):
[mp3]https://dl.dropboxusercontent.com/u/32572833/YW%2C%202-2-14.mp3[/mp3]
bzw.:
Yeah! Es ist einfach alles da, alles in einem Instrument. Und wie immer, verändert eine neue und besondere Gitarre auch das eigene Verhältnis zur Musik insgesamt. Sollte da draußen jemand sitzen und mit dem Gedanken spielen, sich entweder eine Gitarre von der Stange zu kaufen oder aber sich eine bauen zu lassen, von wem auch immer: Ich habe diese Frage lange vor mir hergetragen, und heute würde ich sagen, dass eine Gitarre, die für dich gemacht ist, nichts mit einem "normalen" Instrument zu tun hat.
Bestes,
M. (J.)