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Anonymous
Guest
Moin.
da ich als "alter" Gibsonmensur/Humbuckerspieler auf den Strat-Geschmack gekommen bin, habe ich lange nach einer passenden Strat gesucht. Zur Auswahl standen u.a. eine Squier Vintage Vibe und eine MiM Fender Classic Player.
Es wurde dann aber doch eine Billig-Kopie, nämlich die Richwood.
Grund: ich will die Strat an meine Bedürfnisse anpassen, und bei einem Billigteil ist die Gefahr geringer, zu viel Geld in den Sand zu setzen, wenn das "Pimping" in die Hose geht.
Warum Richwood?
Weil die einen guten Ruf haben (stammen angeblich aus der selben fabrik wie die gelobten SX-Teile) und weil die optisch naturgetreuer aussieht als viele andere preiswerte Kopien.
Eigentlich sollte es die RE-62-FR werden mit Goldhardware, aber in D-Land sind die offenbar nicht mehr erhältlich. Ein Händler meinte, dass vermutlich Fender dafür gesorgt hätte, dass die originalgetreuen Richwoods hier nicht mehr verkauft werden können. Die aktuell erhältlichen Richwood-Strats haben weder eine originalgetreue Koprusform noch Kopfplatte.
Also wurde es die RE-50, denn die konnte ich noch bei iBäh ergattern,
siehe http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 0261775266
Sodele, das Dingens kam dann auch wohlbehalten, mit Billigkabel, 2 Inbusschlüsseln und (kurzem) Tremoloarm.
Erster Eindruck: sieht gut aus, gute Lackierung, die Kopfplatte sieht auch gut aus. Sie ist leicht (geschätzt so um die 3 Kilo), der Korpus klingt beim Abklopfen aber knackig, tönt also nicht nach Linde, Pappel oder Agathis. Die Werkssaiten machten wider Erwarten einen guten Eindruck, waren mir aber zu dünn (009er, auf Strats spiele ich aber 010er und auf Paulas 011er).
Die Saitenlage war ab Werk eher hoch, aber noch spielbar, die Oktavreinheit stimme erstaunlicherweise.
Das Vibrato ist mit 3 Federn eher hart, nach oben vibrieren ist nicht viel, ich habe es aber noc hhärter eingestellt.
Der akustische Grundklang ist erstaunlich gut. Präsent, knackig, twangig, höhenreich, die Bass-Saiten knacken richtig gut twängig. Insgesamt ist sie akustisch eher laut und nach-vorne-gehend als leise und dezent.
Der knackige Ton beim Abklopfen des Korpus setzt sich also fort ...
Hoppla, das war mehr als erwartet.
Dann Saiten runter, Schlagbrett weg um zu gucken wie die Innereien sind.
Und da auch gleich zwei Überraschungen: anstatt einer Poolfräsung (wie erwartet) sehe ich eine saubere SSH-Fräsung, und innen scheint jede Menge Grundierung zu sein, so dass man das Holz bzw. die Maserung leider nicht richtig sieht.
So, dann also neue Saiten rauf und stimmen.
Da kamen dann die ersten Minuspunkte.
Die Tuner taugen nicht wirklich viel und arbeiten nicht wirklich gleichmäßig. Aber mit Stimmgerät geht das Stimmen. Und der Plastiksattel ist alles andere als gut gemacht. Die Saitenlage ist ne Spur zu hoch auf den ersten Bünden, und der Plastiksattel sieht richtig pfuschig gemacht aus.
Nachdem die neuen Saiten sich gesetzt haben, hält sie aber die Stimmung, so lange man nicht zu wild das Vibrato benutzt. Der billige Butterfly-Stringtree (nur für hohe E- und H-Saite) ist sicher auch nicht gut für die Stimmstabilität beim Vibrato-Gebrauch.
Und nun ab an den Amp.
Da klingt sie mir deutlich zu höhenreich. Um nicht zu sagen schrill und klingelig.
Die TA haben zwar für Singelkeulen ganz guten Output (mehr als Leosound Redhouses), aber das ohnehin knackig-höhenreiche akustische Grundbild bekommt quasi noch mal nen zu starken Trebleboost, und das ist mir eindeutig zu viel.
Das Volumepoti ist brauchbar, die Toneregler arbeiten aber erst am letzten Drücker, richtig fein eintellen kann man damit nicht.
Am Amp also die Höhen zurückgeregelt, und nun klingt es ganz brauchbar, aber nicht annähernd so gut wie trocken.
So, also die To-Dos:
neuer Sattel (Graphtech Tremnut ist schon geordert, 8 Euro),
andere Tonabnehmer (ein Dimarzio 79 Euro ist schon geordert, in den Steg kommt ein Humbucker, den ich eh rumliegen habe).
Neues Schlagbrett (Tortoise, wegen Optik und Hss), 25 Euro.
Neue Potis (18 Euro, inkl. Wunschkondensator und Treble-Bleed-Capacitor).
macht: rund 265 Euronen.
Wenn noch neue Mechaniken nach Austausch des Sattels nötig sind, und Roller String-Trees dazukommen, sind es ca. 300 Euro.
Das wären dann 300 Euro, inklusive Bastelspaß.
Also der Preis einer Squier Vintage Vibe, allerdings mit meiner Wunschoptik (Tortoise-Pickguard), Wunschsattel (Tremnut) und meinen Wunsch-PUs und HSS.
Die Holzsubstanz ist wie gesagt prima.
Für den Newbie ohne Bastelambition ist vermutlich die Vintage Vibe die bessere Wahl.
Für mich rechnet sich aber die Richwood, zumal ich eh vorhatte, mir meine Wunschstrat zu basteln. Die Richwood ist dabei für mich eine sehr kostengünstige und brauchbare Basis (Hals, Body, Vibrato).
So, ich berichte mehr, wenn das erste "Pimping" erledigt ist.
Dann kommen auch Bilder.
Nachtrag:
Der Hals ist eher schlank, aber nicht zu dünn und lässt sich gut spielen. Wirklich gut.
Die Bünde sind schmal und subjektiv empfunden etwas höher als Vintage-Bünde, was ich angenehm finde. Die Bundbearbeitung ist sauber. Nicht perfekt, aber akute Nacharbeiten sehe ich nicht als nötig.
Schlecht fand ich, dass die Halskrümmung nicht korrekt eingestellt war (sie war zu gering). Mit dem mitgeliefertem Imbus war das schnell korrigiert, für Anfänger ist das aber problematisch.
Tschö
Stef
da ich als "alter" Gibsonmensur/Humbuckerspieler auf den Strat-Geschmack gekommen bin, habe ich lange nach einer passenden Strat gesucht. Zur Auswahl standen u.a. eine Squier Vintage Vibe und eine MiM Fender Classic Player.
Es wurde dann aber doch eine Billig-Kopie, nämlich die Richwood.
Grund: ich will die Strat an meine Bedürfnisse anpassen, und bei einem Billigteil ist die Gefahr geringer, zu viel Geld in den Sand zu setzen, wenn das "Pimping" in die Hose geht.
Warum Richwood?
Weil die einen guten Ruf haben (stammen angeblich aus der selben fabrik wie die gelobten SX-Teile) und weil die optisch naturgetreuer aussieht als viele andere preiswerte Kopien.
Eigentlich sollte es die RE-62-FR werden mit Goldhardware, aber in D-Land sind die offenbar nicht mehr erhältlich. Ein Händler meinte, dass vermutlich Fender dafür gesorgt hätte, dass die originalgetreuen Richwoods hier nicht mehr verkauft werden können. Die aktuell erhältlichen Richwood-Strats haben weder eine originalgetreue Koprusform noch Kopfplatte.
Also wurde es die RE-50, denn die konnte ich noch bei iBäh ergattern,
siehe http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 0261775266
Sodele, das Dingens kam dann auch wohlbehalten, mit Billigkabel, 2 Inbusschlüsseln und (kurzem) Tremoloarm.
Erster Eindruck: sieht gut aus, gute Lackierung, die Kopfplatte sieht auch gut aus. Sie ist leicht (geschätzt so um die 3 Kilo), der Korpus klingt beim Abklopfen aber knackig, tönt also nicht nach Linde, Pappel oder Agathis. Die Werkssaiten machten wider Erwarten einen guten Eindruck, waren mir aber zu dünn (009er, auf Strats spiele ich aber 010er und auf Paulas 011er).
Die Saitenlage war ab Werk eher hoch, aber noch spielbar, die Oktavreinheit stimme erstaunlicherweise.
Das Vibrato ist mit 3 Federn eher hart, nach oben vibrieren ist nicht viel, ich habe es aber noc hhärter eingestellt.
Der akustische Grundklang ist erstaunlich gut. Präsent, knackig, twangig, höhenreich, die Bass-Saiten knacken richtig gut twängig. Insgesamt ist sie akustisch eher laut und nach-vorne-gehend als leise und dezent.
Der knackige Ton beim Abklopfen des Korpus setzt sich also fort ...
Hoppla, das war mehr als erwartet.
Dann Saiten runter, Schlagbrett weg um zu gucken wie die Innereien sind.
Und da auch gleich zwei Überraschungen: anstatt einer Poolfräsung (wie erwartet) sehe ich eine saubere SSH-Fräsung, und innen scheint jede Menge Grundierung zu sein, so dass man das Holz bzw. die Maserung leider nicht richtig sieht.
So, dann also neue Saiten rauf und stimmen.
Da kamen dann die ersten Minuspunkte.
Die Tuner taugen nicht wirklich viel und arbeiten nicht wirklich gleichmäßig. Aber mit Stimmgerät geht das Stimmen. Und der Plastiksattel ist alles andere als gut gemacht. Die Saitenlage ist ne Spur zu hoch auf den ersten Bünden, und der Plastiksattel sieht richtig pfuschig gemacht aus.
Nachdem die neuen Saiten sich gesetzt haben, hält sie aber die Stimmung, so lange man nicht zu wild das Vibrato benutzt. Der billige Butterfly-Stringtree (nur für hohe E- und H-Saite) ist sicher auch nicht gut für die Stimmstabilität beim Vibrato-Gebrauch.
Und nun ab an den Amp.
Da klingt sie mir deutlich zu höhenreich. Um nicht zu sagen schrill und klingelig.
Die TA haben zwar für Singelkeulen ganz guten Output (mehr als Leosound Redhouses), aber das ohnehin knackig-höhenreiche akustische Grundbild bekommt quasi noch mal nen zu starken Trebleboost, und das ist mir eindeutig zu viel.
Das Volumepoti ist brauchbar, die Toneregler arbeiten aber erst am letzten Drücker, richtig fein eintellen kann man damit nicht.
Am Amp also die Höhen zurückgeregelt, und nun klingt es ganz brauchbar, aber nicht annähernd so gut wie trocken.
So, also die To-Dos:
neuer Sattel (Graphtech Tremnut ist schon geordert, 8 Euro),
andere Tonabnehmer (ein Dimarzio 79 Euro ist schon geordert, in den Steg kommt ein Humbucker, den ich eh rumliegen habe).
Neues Schlagbrett (Tortoise, wegen Optik und Hss), 25 Euro.
Neue Potis (18 Euro, inkl. Wunschkondensator und Treble-Bleed-Capacitor).
macht: rund 265 Euronen.
Wenn noch neue Mechaniken nach Austausch des Sattels nötig sind, und Roller String-Trees dazukommen, sind es ca. 300 Euro.
Das wären dann 300 Euro, inklusive Bastelspaß.
Also der Preis einer Squier Vintage Vibe, allerdings mit meiner Wunschoptik (Tortoise-Pickguard), Wunschsattel (Tremnut) und meinen Wunsch-PUs und HSS.
Die Holzsubstanz ist wie gesagt prima.
Für den Newbie ohne Bastelambition ist vermutlich die Vintage Vibe die bessere Wahl.
Für mich rechnet sich aber die Richwood, zumal ich eh vorhatte, mir meine Wunschstrat zu basteln. Die Richwood ist dabei für mich eine sehr kostengünstige und brauchbare Basis (Hals, Body, Vibrato).
So, ich berichte mehr, wenn das erste "Pimping" erledigt ist.
Dann kommen auch Bilder.
Nachtrag:
Der Hals ist eher schlank, aber nicht zu dünn und lässt sich gut spielen. Wirklich gut.
Die Bünde sind schmal und subjektiv empfunden etwas höher als Vintage-Bünde, was ich angenehm finde. Die Bundbearbeitung ist sauber. Nicht perfekt, aber akute Nacharbeiten sehe ich nicht als nötig.
Schlecht fand ich, dass die Halskrümmung nicht korrekt eingestellt war (sie war zu gering). Mit dem mitgeliefertem Imbus war das schnell korrigiert, für Anfänger ist das aber problematisch.
Tschö
Stef