A
Anonymous
Guest
Hallo zusammen!
Aus gegebenem Anlaß schaute ich mich mal um, was der Markt hergibt an batteriebetriebenen straßenmusiktauglichen Amps für Gitarre UND Mikro. Ein Angebot sticht besonders heraus, und das ist der Roland Cube Street.
Zweikanalig, getrennt regelbar, klein, leicht, eingebauter Tuner, Netzteil wird mitgeliefert. AUX mit Stereominiklinke hinein, Kopfhörer mit normaler Stereoklinke raus. Mit preisgünstigen AA-Batterien bis 15 Stunden Spielzeit klingt alles schonmal vielversprechend. 2 mal 6,5“ Neodym Coaxialspeaker, gerade mal 5 kg schwer.
Kanal 1:
Kombieingang Klinke/XLR, mit einem Schalter kann man zwischen Mic und Line wählen. Einfacher, aber wirkungsvoller Kuhschwanz-EQ. Kombieffekt Rev/Delay mit einem Poti zu bedienen: bei Linksanschlag aus, dann bis 12 Uhr zunehmend lange Delays, danach bis Rechtsanschlag tieferer Reverb.
Praxistauglich ist für Mikro eigentlich nur der Reverb. Ein einfaches SM 58 bringt eine erstaunliche Lautstärke und ein voller, warmer Klang mit angemessenem Höhenanteil ist schnell eingestellt. Es besteht eine nicht unerhebliche Neigung zum Feedback, so dass man auf die Positionierung des Mikrophons achten muß. Der Lautstärkeregler dieses Kanals wird als in der Praxis bestimmen, wie laut die Kiste gefahren werden kann.
Kanal 2:
Klinkeneingang, Dreiband-EQ, Gain und Volumregler. Ein kleiner Umschalter für den Tuner. Und jetzt kommt eine Modellingsektion, die von links im Uhrzeigersinn 1. neutral für akustische Instrumente und Keyboards, einen Roland Jazz Chorus, einen Fender Blackface, einen VOX, ein Marshall Stack, einen Rectifier und eine Akustiksimulation für E-Gitarre beinhaltet. Am Schluß gibt es noch eine Stellung Mikro, die ich aber nicht ausprobiert habe.
In diesem Kanal gibt es zwei digitale Effektsektionen. Delay/Reverb entspricht derjenigen des ersten Kanals. Beim zweiten Effekt ist der Regelweg des Potis in vier Abschnitte unterteilt, die zunehmend einen äußerst breiten Chorus, Flanger, Phaser und Tremolo steuern. Die Effekte sind für meinen Geschmack alle zu heftig, lassen sich durch die Ein-Knopf-Bedienung auch nur schwer passend dosieren, klingen aber alle ansprechend. Als gelegentlich eingesetzten Effekt allemal für ein Oh! Erlebnis brauchbar. Die erreichbare Lautstärke wird durch das Mikro determiniert. Ein wenig Obacht bei dessen Positionierung, und alles wird gut.
Die Takamine, die Dobro mit Minihumbucker am Hals und Piezo am Steg, und die Stratocaster mit Fishman Piezobridge klingen ausgesprochen gut. Je nach Instrument muß man ausprobieren, ob die ganz linke Stellung oder die Akustiksimulation besser paßt. Ganz erstaunlich gut klang eine billige Akustikgitarre mit einem Dean Markley-Schallloch-PU über die Akustiksimulation.
Eine Strat bringt sowohl mit JC als auch mit Blackface gute Ergebnisse, allerdings setzt dies immer ein wenig Geschraube am EQ voraus. Der VOX gefällt mir damit nicht so, der Marshall tönt mit dem Steg-PU ganz brauchbar. Den Recti habe ich erst gar nicht ausprobiert. Jetzt mal mit der Dobro den Hals-PU über den leicht verzerrten VOX, gut Reverb und Tremolo dazu, und dann gibt es ein durchaus brauchbares „Paris, Texas“-Feeling. Jetzt noch die Lectraslide über den medium gezerrten Marshall, die Höhen etwas zurück, und ein fetter, komprimierter Slideton erklingt. Der gefällt mir richtig gut!
Ergebnis:
Mit zwei von diesen Dingern, einem Pendant für den Akustikbass und einem Minischlagwerk bestehend aus Cajon, Halbconga, einem 8“ goldenen Tellerchen (vgl. Badesalz) und einer fußbedienbaren Cabasa haben wir mal einen Probegig in einer Bistro/Kneipe gespielt. Dazu haben wir den Bassamp auf dem Fußboden gelassen und die beiden Cube Streets auf Barhocker gestellt. Zwei Gitarren & Stimmen, Bass und Schlagwerk.
In dem Ambiente war eine angenehme Laustärke geringfügig über Kaffeehaus möglich, reicht aber nicht für den Acousticset einer richtigen Rockband. Der Gesamtklang war erstaunlich gut, entsprechend war die Publikumsresonanz. Erfreulich! Damit dürften wir für das Wochenende als Streetact in Heidenheim ganz gut gerüstet sein.
Zwei Kritikpunkte gibt es, die aber sicher zu beheben sind: 1. Bei Benutzung des Kopfhörerausgangs schalten die internen Lautsprecher ab, was ja an sich sinnvoll ist, aber eine Nutzung als Line Out und gleichzeitig Monitor nicht zuläßt. Also evtl. Line Out nachrüsten. 2. Die Platzierung auf dem Boden ist ja dank der Wedgeform des Gehäuses ganz ok, ein Flansch für die Anbringung auf einem handelsüblichen Mikroständer sollte aufgrund des geringen Gewichtes möglich sein und die Reichweite noch etwas erhöhen. Auch das sollte machbar sein!
Fazit: Der kleine Heinz ist zwar keine Offenbarung, aber ein ordentliches Arbeitsgerät, und ich freue mich auf seinen Einsatz.
Aus gegebenem Anlaß schaute ich mich mal um, was der Markt hergibt an batteriebetriebenen straßenmusiktauglichen Amps für Gitarre UND Mikro. Ein Angebot sticht besonders heraus, und das ist der Roland Cube Street.
Zweikanalig, getrennt regelbar, klein, leicht, eingebauter Tuner, Netzteil wird mitgeliefert. AUX mit Stereominiklinke hinein, Kopfhörer mit normaler Stereoklinke raus. Mit preisgünstigen AA-Batterien bis 15 Stunden Spielzeit klingt alles schonmal vielversprechend. 2 mal 6,5“ Neodym Coaxialspeaker, gerade mal 5 kg schwer.
Kanal 1:
Kombieingang Klinke/XLR, mit einem Schalter kann man zwischen Mic und Line wählen. Einfacher, aber wirkungsvoller Kuhschwanz-EQ. Kombieffekt Rev/Delay mit einem Poti zu bedienen: bei Linksanschlag aus, dann bis 12 Uhr zunehmend lange Delays, danach bis Rechtsanschlag tieferer Reverb.
Praxistauglich ist für Mikro eigentlich nur der Reverb. Ein einfaches SM 58 bringt eine erstaunliche Lautstärke und ein voller, warmer Klang mit angemessenem Höhenanteil ist schnell eingestellt. Es besteht eine nicht unerhebliche Neigung zum Feedback, so dass man auf die Positionierung des Mikrophons achten muß. Der Lautstärkeregler dieses Kanals wird als in der Praxis bestimmen, wie laut die Kiste gefahren werden kann.
Kanal 2:
Klinkeneingang, Dreiband-EQ, Gain und Volumregler. Ein kleiner Umschalter für den Tuner. Und jetzt kommt eine Modellingsektion, die von links im Uhrzeigersinn 1. neutral für akustische Instrumente und Keyboards, einen Roland Jazz Chorus, einen Fender Blackface, einen VOX, ein Marshall Stack, einen Rectifier und eine Akustiksimulation für E-Gitarre beinhaltet. Am Schluß gibt es noch eine Stellung Mikro, die ich aber nicht ausprobiert habe.
In diesem Kanal gibt es zwei digitale Effektsektionen. Delay/Reverb entspricht derjenigen des ersten Kanals. Beim zweiten Effekt ist der Regelweg des Potis in vier Abschnitte unterteilt, die zunehmend einen äußerst breiten Chorus, Flanger, Phaser und Tremolo steuern. Die Effekte sind für meinen Geschmack alle zu heftig, lassen sich durch die Ein-Knopf-Bedienung auch nur schwer passend dosieren, klingen aber alle ansprechend. Als gelegentlich eingesetzten Effekt allemal für ein Oh! Erlebnis brauchbar. Die erreichbare Lautstärke wird durch das Mikro determiniert. Ein wenig Obacht bei dessen Positionierung, und alles wird gut.
Die Takamine, die Dobro mit Minihumbucker am Hals und Piezo am Steg, und die Stratocaster mit Fishman Piezobridge klingen ausgesprochen gut. Je nach Instrument muß man ausprobieren, ob die ganz linke Stellung oder die Akustiksimulation besser paßt. Ganz erstaunlich gut klang eine billige Akustikgitarre mit einem Dean Markley-Schallloch-PU über die Akustiksimulation.
Eine Strat bringt sowohl mit JC als auch mit Blackface gute Ergebnisse, allerdings setzt dies immer ein wenig Geschraube am EQ voraus. Der VOX gefällt mir damit nicht so, der Marshall tönt mit dem Steg-PU ganz brauchbar. Den Recti habe ich erst gar nicht ausprobiert. Jetzt mal mit der Dobro den Hals-PU über den leicht verzerrten VOX, gut Reverb und Tremolo dazu, und dann gibt es ein durchaus brauchbares „Paris, Texas“-Feeling. Jetzt noch die Lectraslide über den medium gezerrten Marshall, die Höhen etwas zurück, und ein fetter, komprimierter Slideton erklingt. Der gefällt mir richtig gut!
Ergebnis:
Mit zwei von diesen Dingern, einem Pendant für den Akustikbass und einem Minischlagwerk bestehend aus Cajon, Halbconga, einem 8“ goldenen Tellerchen (vgl. Badesalz) und einer fußbedienbaren Cabasa haben wir mal einen Probegig in einer Bistro/Kneipe gespielt. Dazu haben wir den Bassamp auf dem Fußboden gelassen und die beiden Cube Streets auf Barhocker gestellt. Zwei Gitarren & Stimmen, Bass und Schlagwerk.
In dem Ambiente war eine angenehme Laustärke geringfügig über Kaffeehaus möglich, reicht aber nicht für den Acousticset einer richtigen Rockband. Der Gesamtklang war erstaunlich gut, entsprechend war die Publikumsresonanz. Erfreulich! Damit dürften wir für das Wochenende als Streetact in Heidenheim ganz gut gerüstet sein.
Zwei Kritikpunkte gibt es, die aber sicher zu beheben sind: 1. Bei Benutzung des Kopfhörerausgangs schalten die internen Lautsprecher ab, was ja an sich sinnvoll ist, aber eine Nutzung als Line Out und gleichzeitig Monitor nicht zuläßt. Also evtl. Line Out nachrüsten. 2. Die Platzierung auf dem Boden ist ja dank der Wedgeform des Gehäuses ganz ok, ein Flansch für die Anbringung auf einem handelsüblichen Mikroständer sollte aufgrund des geringen Gewichtes möglich sein und die Reichweite noch etwas erhöhen. Auch das sollte machbar sein!
Fazit: Der kleine Heinz ist zwar keine Offenbarung, aber ein ordentliches Arbeitsgerät, und ich freue mich auf seinen Einsatz.