Magman":2b4jzwrt schrieb:
Schade Rolli, ich hätte ihn gerne mal wieder mit kompletter Band erlebt. Naja, er hat ja noch'n paar Jahre vor sich ;-)
Wieso komplett? Carlton ist seinen frühen Solozeiten auch schon im Trio aufgetreten (die legendäre Japan-Live-Scheibe z.b.) . Aber das ist nicht der eigentliche Punkt, zu dem mich Dein Post angeregt hat.
Ich fürchte, diese Zeiten sind vorbei. Leute wir 4-fach Grammygewinner Carlton, Scott Henderson, Dean Brown, Victor Bailey spielen in Deutschland in Clubs vor 80 bis 200 Leuten. Eigentlich unfassbar. Aber da sprengt jeder Mann zuviel auf oder hinter der Bühne schon das Budget.
Vielfach spielen diese Leute in subventionierten oder "geförderten" Locations (wie z.B. Centralstation Darmstadt, Jazzclub Minden, Autostadt Wolfsburg etc.). Sonst würden wir sie überhaupt nicht zu Gesicht bekommen. "Normale kommerzielle" Veranstalter steigen da gar nicht ein, weil sie mangels Publikum nix als drauflegen.
Besagte Könner peppen dann noch ihre Reisekasse auf, indem sie nach dem Konzert ihre CDs eigenhändig und geduldig verhökern. Teils direkt von der Spindel ... Zwischendurch füllen Sie die Gema-Liste aus – bevor sie dann ihr Equipment eigenhändig zusammenraffen, nächster Gig am nächsten Tag ist in Istanbul ...
Wie gesagt, ich rede konkret von den oben erwähnten Leuten. Alles selbst erlebt.
Mir ist dann letztlich auch egal, ob Carlton mit 3 oder x Leuten vorhanden ist oder alleine. Man muss heute (einigen mutigen Veranstaltern) dankbar sein, dass diese Leute überhaupt hautnah zu hören und zu sehen sind. Für 22 Euro kann ich 4 x bei MacDoof Pampe fressen oder 2 Stunden lang aus 3 Metern dem Weltklassebassist Victor Bailey und ebenbürtigen Kollegen auf die Finger sehen und für Dauerhaft was mit ins Leben nehmen. Was für eine perverse Welt ...
Übrigens: Wir sind da wegen der vorhandenen subventionierten Locations noch halbwegs gut aufgestellt. Ums "Musikland" Großbritannien z.B. machen Carlton & Co. mangels kostendeckender Gagen meist einen großen Bogen.