Hallo Massimo!
Paula und Bigsby, eine schöne Sache;-)
Also, sofern Du keine Paula hast, hast Du ja die komplette Auswahl an LP-Modellen am Markt zur Verfügung, für jeden Geldbeutel ist etwas dabei. Je nachdem, was für Präferenzen Du hast auch mit allen erdenklichen Pickupkonstellationen.
Wenn es aber ja ein Bigsby sein soll, dann sollte imo die Paula eine Brücken/Stoptailpiece Kombination haben, da sist am einfachsten umzubauen.
Ganz schmerzfrei geht das mit den Vibramate Kits, da werden die vorhandenen Bohrlöcher des STP benutzt für die Montageplatte auf der ein Bigsby B-5 (Horsehoe) oder ein B-7 montiert werden kann, je nach Gusto. Optisch gefällt mir ein B-7 besser. Beim B-7 + Vibramate muß man aber u.U. das Halteteil am Zargen etwas anpassen, wenn es plan aufliegen soll. Ein Vibramate Kit passt für STPs mit 82mm Bohrungsabstand, afair sind die Bolzen metrisch M8.
Man kann auch ein Duesenberg Les Trem oder Les Trem II nehmen, dafür muß man nur das STP (auch hier 82mm vonnöten) entfernen udn das Les Trem einhaken.
Oder man macht ein Bigsby (da würde ich dann der Einfachheit halber ein B-7 nehmen) drauf, wie früher, also fest verschraubt auf der Decke und am Zargen. Dafür muß auch das STP samt Bolzen raus, evtl. Massekontakt checken! Das B-7 mittels Gurtpin schonmal am Zargen fixieren, dann die beiden E-Saiten einfädeln und das B-7 ausrichten, anzeichnen, vorbohren und dann festschrauben.
Ein B-7 US Made ist ja durchaus preislich nicht ganz ohne, alternativ gibt's das B-70 oder B-700, Importware aus Fernost, optisch imo nicht ganz so schick wie die US teile, aber Funktion gleich und eben billiger.
Evtl wirst Du mit Federn rumspielen wollen, es gibt bei Bigsby verschiedene Steifigkeiten an Federn zu kaufen. Die Mär, dass man eine Stösselcoverfeder einer alten Harley Knucklehead nehmen kann ist eben genau das, eine Mär, kann ich aus Erfahrung sagen.
Wenn Du jetzt nicht so scharf auf die Bigsby Optik bist (also Schriftzug), dann kann ich auch ein Duesenberg empfehlen, die haben teilweise Saitenführungsrillen an der Unterdruckrolle und Löcher wür die Saiten in der Welle, wo sie Saiten eingehangen werden, im gegensatz zum Bigsby ist also stressfreies Saitenwechseln möglich. Von Duesenberg gibt es viele Varianten, am besten schaust Du mal bei rockinger.de um einen Überblick zu bekommen.
Von der Funktion her empfand ich damals das Les Trem wesentlich weicher als ein Bigsby B-7, ist aber Geschmackssache.
Solltest Du evtl den flachen Hebel nicht mögen, es gibt von Bigsby auch Rundhebel (a lá Chet Atkins), den etwas breiter auslaufenden Duane Eddy Hebel (teuer), den stationary arm (der ist fixiert und quasi flach und dürr), einen xtra langen Hebel in flach und den an die ersten Bigsby erinnernden Hebel, der quasi wie der stationary arm ist, nur eben beweglich (gaaaanz teuer, kann man am B6GBVF ganz gut sehen, wie der ausschaut).
Die USA Bigsbys werden mit Alu Brücken geliefert, Aufsatzstege wie bspw. bei Jazzgitarren, die geben klanglich imo noch ein wenig Schimmern obendrauf, haben aber leider keiner verstellbaren Reiter und sind für eine umwickelte g-Saite ausgelegt. Wenn man es so haben möche wie bei manchen 50's Les Pauls kann man eine Dogbone Bridge suchen (die Basis sieht aus wie ein Hundeknochen, ansonsten wie die normale Alu Bigsby Bridge) oder, weil billiger und schnell verfügbar eine sog. Sorkin Bridge nehmen (gibt's im Rickenbacker Zubehör), die sehen etwas moderater aus.
Nicht zu verachten ist das Thema Stimmstabilität, da kann man evtl. in einen neuen Sattel vom Gitarrenbauer und locking tuner nachdenken. Eine Rollerbridge ist imo nicht unbedingt notwendig, eine ABR-1 artige Brücke hat i.d.R. genug Spiel, dass es da keine Probleme geben sollte, ist aber nicht auszuschließen.
Mach's gut!