Les Paul mit Bigsby

  • Ersteller Ersteller Anonymous
  • Erstellt am Erstellt am
A

Anonymous

Guest
Guten Abend Gemeinde,

ich bin im Moment auf der Suche nach eine Les Paul mit Bigsby-Tremolo.
Hab vor einigen Wochen mal eine Epi in der Hand gehabt, die mich da regelrecht infiziert hat. Ein Freund hat da die Pickups, die Elektronik und Gott weiß was getauscht und schließlich ein Bigsby drauf gehämmert. In meinen Ohren klang es sehr geschmackvoll :)

Ich hatte nicht die Absicht, eine meiner Paulas zu verbasteln, deshalb hier die Frage:
Zu welcher Bigsby-tragenden Paula würdet ihr raten, die nicht die Welt kostet? Es gibt da was von Düsenberg, Hageström oder gar auch ne G LP Traditional. Oder noch mehr Modelle?

Alternativ: 0 8 15 Paula kaufen und entsprechend verwursten.....?
So was Richtung Vintage oder BaCH?

Grüße
Massimo
 
Hallo Massimo!


Paula und Bigsby, eine schöne Sache;-)

Also, sofern Du keine Paula hast, hast Du ja die komplette Auswahl an LP-Modellen am Markt zur Verfügung, für jeden Geldbeutel ist etwas dabei. Je nachdem, was für Präferenzen Du hast auch mit allen erdenklichen Pickupkonstellationen.

Wenn es aber ja ein Bigsby sein soll, dann sollte imo die Paula eine Brücken/Stoptailpiece Kombination haben, da sist am einfachsten umzubauen.
Ganz schmerzfrei geht das mit den Vibramate Kits, da werden die vorhandenen Bohrlöcher des STP benutzt für die Montageplatte auf der ein Bigsby B-5 (Horsehoe) oder ein B-7 montiert werden kann, je nach Gusto. Optisch gefällt mir ein B-7 besser. Beim B-7 + Vibramate muß man aber u.U. das Halteteil am Zargen etwas anpassen, wenn es plan aufliegen soll. Ein Vibramate Kit passt für STPs mit 82mm Bohrungsabstand, afair sind die Bolzen metrisch M8.

Man kann auch ein Duesenberg Les Trem oder Les Trem II nehmen, dafür muß man nur das STP (auch hier 82mm vonnöten) entfernen udn das Les Trem einhaken.

Oder man macht ein Bigsby (da würde ich dann der Einfachheit halber ein B-7 nehmen) drauf, wie früher, also fest verschraubt auf der Decke und am Zargen. Dafür muß auch das STP samt Bolzen raus, evtl. Massekontakt checken! Das B-7 mittels Gurtpin schonmal am Zargen fixieren, dann die beiden E-Saiten einfädeln und das B-7 ausrichten, anzeichnen, vorbohren und dann festschrauben.

Ein B-7 US Made ist ja durchaus preislich nicht ganz ohne, alternativ gibt's das B-70 oder B-700, Importware aus Fernost, optisch imo nicht ganz so schick wie die US teile, aber Funktion gleich und eben billiger.

Evtl wirst Du mit Federn rumspielen wollen, es gibt bei Bigsby verschiedene Steifigkeiten an Federn zu kaufen. Die Mär, dass man eine Stösselcoverfeder einer alten Harley Knucklehead nehmen kann ist eben genau das, eine Mär, kann ich aus Erfahrung sagen.

Wenn Du jetzt nicht so scharf auf die Bigsby Optik bist (also Schriftzug), dann kann ich auch ein Duesenberg empfehlen, die haben teilweise Saitenführungsrillen an der Unterdruckrolle und Löcher wür die Saiten in der Welle, wo sie Saiten eingehangen werden, im gegensatz zum Bigsby ist also stressfreies Saitenwechseln möglich. Von Duesenberg gibt es viele Varianten, am besten schaust Du mal bei rockinger.de um einen Überblick zu bekommen.

Von der Funktion her empfand ich damals das Les Trem wesentlich weicher als ein Bigsby B-7, ist aber Geschmackssache.

Solltest Du evtl den flachen Hebel nicht mögen, es gibt von Bigsby auch Rundhebel (a lá Chet Atkins), den etwas breiter auslaufenden Duane Eddy Hebel (teuer), den stationary arm (der ist fixiert und quasi flach und dürr), einen xtra langen Hebel in flach und den an die ersten Bigsby erinnernden Hebel, der quasi wie der stationary arm ist, nur eben beweglich (gaaaanz teuer, kann man am B6GBVF ganz gut sehen, wie der ausschaut).

Die USA Bigsbys werden mit Alu Brücken geliefert, Aufsatzstege wie bspw. bei Jazzgitarren, die geben klanglich imo noch ein wenig Schimmern obendrauf, haben aber leider keiner verstellbaren Reiter und sind für eine umwickelte g-Saite ausgelegt. Wenn man es so haben möche wie bei manchen 50's Les Pauls kann man eine Dogbone Bridge suchen (die Basis sieht aus wie ein Hundeknochen, ansonsten wie die normale Alu Bigsby Bridge) oder, weil billiger und schnell verfügbar eine sog. Sorkin Bridge nehmen (gibt's im Rickenbacker Zubehör), die sehen etwas moderater aus.
Nicht zu verachten ist das Thema Stimmstabilität, da kann man evtl. in einen neuen Sattel vom Gitarrenbauer und locking tuner nachdenken. Eine Rollerbridge ist imo nicht unbedingt notwendig, eine ABR-1 artige Brücke hat i.d.R. genug Spiel, dass es da keine Probleme geben sollte, ist aber nicht auszuschließen.


Mach's gut!
 
Hallo Johnny,

danke für deine ausführliche Antwort. Wie schon geschrieben läuft es eher auf den Neuerwerb einer entsprechend bestückten Paula hinaus. Nur wenn ich da nix gescheites finde, wird ein "Rohling" gekauft und entsprechend bestückt, hatte da auch schon mal auf der Rockinger-Seite rumgestöbert.

Wenns was wird, kommts in die Equipment-Galerie.

Grüße
 
Hi Massimo,

von Johnson gibt/gab es Les Paul artige Modelle mit Bigsby. Mein Händler hatte gleich zwei Stück davon welche ich öfters in Händen hatte. Ich fand die eigentlich richtig gut - gut verarbeitet, gut bespielbar und guter Sound - gib das mal bei Google ein, vielleicht ist das ja was für dich: Johnson E-Gitarre JP-EE-CGR

Ich finde Bigsby auf ner Paula auch klasse, vor allem aber auf ner schwarzen. Ich hatte auch selbst zwei Duesenberg Starplayer TV (schwarz und weiß) mit Bigsby - sehr feine Gitarren die ich dir wärmstens empfehlen kann, auch gebraucht - die verlieren wenig an Wert. Werden dir aber wahrscheinlich etwas zu teuer sein :shrug:
 
Bescheidene Anfrage:
Hat hier noch irgendwer was zum Thema zu bemerken?

Ansonsten erst mal danke an Martin und Johnny für ihre Beiträge :)
 
Es gibt noch eine sehr schöne ESP Eclipse mit Bigsby:

https://www.thomann.de/de/esp_eclipse_1ctm_vibrato_vbk.htm

Ansonsten bei den Vibramate Dingern drauf achten, ob die auch auf ne
Asia-Paula passen. Ich meine nämlich, die passen nur auf Gibson Originale.

Wenn's günstig werden soll, würde ich mir z.B. ne BaCH-Paula kaufen
und das Bigsby so drauf nageln. Muss dann auch nicht zwingend ein
echtes Bigsby sein. Ich bin mit dem Clone auf meiner SG sehr zufrieden:

http://www.guitarworld.de/gwpages/gear,a,show,g,2001-sg-mit-bigsby-clone.html
 
massimo":3tpj2jmv schrieb:
Bescheidene Anfrage:
Hat hier noch irgendwer was zum Thema zu bemerken?

Ansonsten erst mal danke an Martin und Johnny für ihre Beiträge :)

Bei meiner Paulawar es mir relativ egal. Die habe ich mir vorrangig zum spielen gekauft und nicht zum aufpassen, daß jedes Schräubchen original bleibt. Da ich auch auf Bigsby-Paulas stehe, habe ich mir eins draufgebaut ... fertig. ICh ging noch einen Schritt weiter, ich habe sogar das Bigsby als solches noch optisch modifiziert
Geht natürlich nicht bei Gitarren, die man nur temporär besitzen möchte ;-)
 
Zurück
Oben Unten