Mal clipping...mal nicht...? (Cubase)

A

Anonymous

Guest
Hallo
Ich habe gestern meinen ersten eigenen Song in CUbase (Essential) fertig gemixt und als WAV exportiert.
Zwar hatte ich die Wochen während des Arbeitens bereits grob darauf geachtet, dass ich keine definitiven cllipping-Stellen bekomme, wenn aber die rote Anzeigen im Transportfeld rechts leuchtete, war das erstmal egal...darum wollte ich mich beim finalen Mix kümmern.

Ich habe alsp gestern den Song wieder und wieder durchlaufen lassen, auf der Suche nach den Stellen, die clippen, bzw. den Master zum clippen bringen....einzelne Spuren clippen keine.

Natürlich wollte ich nur genau so minimalst hier und da zurückdrehen, dass ein kompletter Songdurchlauf ohne clipping Anzeige durchläuft, doch was mich ärgerte, und das ist im Grunde unerklärbar: bei einem Abspielen clippt es nicht, beim nächsten, ohne irgendetwas verändert zu haben, clippt es?? Wie kann das denn bitte sein? Chaos Theory? Das kann doch nicht sein...das Material ist doch fix bis in alle Ewigkeit digital manifestiert, und jeder Abspieldurchgang müsste doch physikalisch-elektronisch 100% identisch untereinander sein?

Noch ein paar allgemeine Fagen, auf die ich stieß:

Wenn man nun nicht gerade eine komplette Spur leiser regeln möchte, nur weil der Kompressor + Limiter in der Spur "versagt" und in Summe mit den Pegeln der anderen Spuren doch an der einen oder anderen Stelle der Master clippit...ist es da ein probates Mittel, diese laute Stelle im Sample-Editor zu markieren und mit dem Effekt "Gain" leicht abzusenken?

Was hat es eigentlich mit blauen Griff in der Mitte eines Events auf sich? Gilt es als "no go", dort einzugreifen, oder inwiefern korrespondiert dort eine Anhebung/Absenkung mit dem eigentlichen Pegel des Kanalfaders, oder inwiefern schliesst es sich aus, ist kontraproduktiv?

Gilt es als "no go", den Master unter 0db zu stellen? Da ich nicht mehr wusste, wie ich nun einzelne Spuren weiter verfeinern sollte, habe ich den Master auf -1,5db gestellt....oder ist es sogar ok, dort etwas Headroom einzubauen, falls mal gemastert wird? Ich glaube, da gibt es wahre Philosophiekriege darüber, ob der Master eigentlich in der gesamten Produktion angefasst werden darf oder immer auf 0db zu stehen hat...

Folgenden Schritt hatte ich gemacht, um clipping auch zu vermeiden: da ich den Master nicht weiter runterziehen wollte, habe ich ALLE Kanäle "verbunden", und somit die Gesamtheit aller Spuren relativ zueinander leicht abgesenkt.
Ist es nun akustisch-physikalisch so, dass ich erreicht habe, was ich wollte...dass alles leiser wird, die absoluten Lautstärkenunterschiede zueinander aber gewahrt bleiben? Die absoluten Werte der Pegel-Differenzen untereinander sind natürlich durch das VeRbinden der Kanäle erhalten gelbieben, aber das alles würde nur funktionieren, wenn da mathematisch eine lineare Funktion hintersteckt? Ist es exponentiell, kann man sich mit sowas das gesamte Klangbild zerschießen?

Noch mehr Fragen:
Ich habe eine ESI Juli@...deren Output habe ich auf 0db, also Maximum, was dort einstellbar ist. Der Master out der Juli@ steht auf -2db.
Cubase gibt im Master mit -1,5db raus, und der Song ist clipping frei.

Die Ausgänge der Juli@ gehen in ein Soundcraft compact4, dass selbst keinen Eingangs-Pegel-Regler für den Playback Eingang hat. Wie kann es aber sein, dass das Level-Meter des comact4 teils in den roten Bereich fährt? Das ist doch eigentlich unmöglich, wenn alle Komponenten davor unter diesme Pegel bleiben....

Danke soweit...

Ash-Zayr
 
Hmm, Dein Clipping Problem habe ich noch nicht genau verstanden.
Du summierst ja im Masterbus alle Spuren auf,
d.h. der Masterbus muß alle Spuren gleichzeitig durchleiten.
Wenn alle Spuren für sich genommen nicht clippen, kann es doch sehr wohl sein, daß es im Masterbus clippt, wenn z.B. ein Bassdrum Kick mit einem Basston zusammenfällt, und die sich addieren.

Analog geprägte Toningenieure werden bei der Vorstellung, alles nach Lust und Laune zu mixen und dann mit dem Masterfader soweit runterzuregeln, daß es nicht mehr clippt sicher Schnappatmung bekommen, (ich höre hier den Pfältzer schon seinen Kamm aufstellen)
aber bei einer Digitalen Mix-Lösung kann ich da nichts Verwerfliches bei erkennen.
Eine "globale Einzelspuren Runterregelung" ist letztendlich auch nicht viel anders als ein Griff zum Masterfader.
Mit hinreichender Auflösung und gutem Gain Scheduling sollte dabei ein Mix nicht aus den Fugen geraten.

Laute Stellen kurz "runterregeln", das sollten ein Compressor und Limiter eigentlich schaffen, dafür sind sie gemacht,
in den meisten Fällen sollte für eine Spur eine Volume-Automation ausreichen.

Anzeigen in Audio-Geräten sind immer nur Richtwerte.
Die Ohren entscheiden.

Viele Grüße,
Woody
 
Das clipping Problem ist, dass ich eine Stelle abspiele....passt...ich spiele sie nochmal ab.,..jetzt clipping Anzeige..? Klar...ich bewege mich da ganz, ganz nah wohl genau an den Grenzwerten, aber solange ich nichts verändere hat es, wenn es einmal ungeclippt abspielte, immer bis in alle Ewigkeit nicht mehr zu clippen.....die DAW kann sich da ja nicht selbst einen Toleranzspielraum einräumen wollen...oder doch?
 
Ash-Zayr":2coxm7ll schrieb:
.die DAW kann sich da ja nicht selbst einen Toleranzspielraum einräumen wollen...oder doch?

Hi,

doch, das muss man auf einer DAW so handhaben. Schon oft wurde hier geschrieben, dass man aus diversen Gründen -6 als sein Analoge 0 betrachten sollte.


Zu Analogzeit konnte man auf die 0 zielen und hatte dann, technisch bedingt, nochmal locker 4dB Headroom. Digital ist bei 0 Schluss, Ende, Aus! Da musst du den Headroom selbst einrechnen.

Die in DAW gebräuchlichen Anzeigen sollte man ehedem nur mit Skepsis benutzen. Sie sind einfach nicht genau., was ebenfalls technisch bedingt ist. Auch von daher kommt die Empfehlung bei -6 dbFS den Schlussstrich zu ziehen.
 
Wenn aber das Mastering wie bei mir ob Direkt-aus-Cubase-Audio-Mixdown-passt-und-fertig-Ansprüchen und Mitteln entfällt, muss der fertige Song auf Anhieb das unclippende Maximum an Pegel hergeben...auch wenn das erschwerte Bedingungen sind, paradoxerweise gerade für Anfänger wie mich.

Ich habe als Projekteinstellungen kategorisch 24bit. Der gute Herr Lucas in "Hands on Cubase vol.3" rät jedoch, stets das Projekt mit 32-bit float zu fahren und selbst importierte Audio-Clips aus z.b. Sample-Archiven, die man im Projekt verwendet, aus dem 16-bit oder 24-bit, wie vorliegend, auf 32-bit float im Pool zu konvertieren.

Unsinn oder gut? Was meint ihr dazu?

Ash
 
Pfaelzer":23sgmryc schrieb:
Es ist so auch nicht ganz richtig: Die Channel-Fader stellen schon eine Art digitale "Verstärkung" dar, d.h. das Audiomaterial wird afaik mit dem Pegelwert des Channel-Faders berechnet und erst dann an den Master-Bus geschickt (man korrigiere mich bitte, wenn dem nicht mehr so ist). Von daher macht es unwahrscheinlich viel Sinn, alle Einzelspuren im sicheren Bereich zu fahren.

Hmm, ich muß auch zugebe, daß ich von Summing keine große Ahnung habe,
obwohl da gerade im Digitalen Bereich ein riesen Tamtam drum gemacht wird.
Hast Du da Lesetips?
 
Danke euch soweit....jedoch mal eine einfache Zwischenfrage ohne eigenen Thread.....ich bin gerade dabei, meinen erwähnten Song nochmals von Grund auf zu mischen....klang das erste mal auf der Anlage im Wohnzimmer gehört schrecklichst! Über Kopfhörer klang es vorher Klasse.....wobei die Kopfhörer hochwertiger sind als die Lautsprecher der Anlage im Wohnzimmer; welches aber die gleichen Boxen-Modelle sind, wie ich sie auch am PC habe....ein Dilemma.....es müssen Abhörmonitore her....
Dieses mal beschäftige ich mich dann auch mit EQ in den einzelnen Spuren, und ich habe im Master einen leichten High-Shelf EQ gesetzt....mit dem EQ eröffent sich viel Potential, aber wem erzähle ich das.
Zudem habe ich im Master einen Limiter gesetzt....gehört der in den Insert 7, also Post-Fader, Post EQ?

Bei den Gesangsspuren nutze ich teils einen Kompressor....gehört der in einen Insert 1-6, also pre-fader, pre-eq? Oder auch post-fader?

Ash
 
Der Kopfhoerer ist gut um Fehler zu entdecken und wie eine Lupe eine Spur oder einen Song zu untersuchen. Zum mischen ist es kein geeignetes Werkzeug. Da helfen nur Nearfields. Und aus.
Investiere in Abhoeren. Lass dich beraten (Hier oder woanders) und kaufe.
 
Die kleinen blauen Griffe in der Mitte der Audio Takes nutze ich auch gerne wenns schnell gehen muss. Ist aber eher Pi mal Daumen, also nutz lieber ne ordentliche Automation.
 

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