E
erniecaster
Power-User
- 19 Dez 2008
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- 4.491
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- 97
Hallo!
Seit ein paar Wochen bin ich stolzer Besitzer eines Nobels ODR-1 Green. Das hier: https://www.thomann.de/de/nobels_odr1_green.htm
Äußerlich erinnert das Ding natürlich an Boss-Geräte. Solides Metallgehäuse, Fußschalter und Potis okay. Die Buchsen befinden sich an der Stirnseite - mir wäre ja lieber, wenn alle Hersteller sich mal auf Eingänge links, Ausgänge rechts und 9-Volt-Eingang Stirnseite einigen würden, aber mich fragt ja keiner. Es gibt auch eine Remote-Buchse, die den Anschluß eines externen Fußschalters ermöglicht, was wohl irgendwie in Rackschubladen eine gute Idee sein soll. Meinetwegen. Die Batterie ist unter einer Plastikabdeckung untergebracht. Alles schön und gut und unspektakulär. Soviel zur Pflicht, jetzt zur Kür.
Ein grünes Overdrive-Pedal, drei Regler, Fußschalter - also noch ein Tube-Screamer, hab ich erst gedacht aber - so viel sei hier vorweg genommen - ich hab mich geirrt.
Die drei Regler sind mit Drive, Spectrum und Level beschriftet. Richtig - nicht Tone sondern Spectrum und das ist wirklich etwas total anderes. Voll aufgedreht, werden Höhen und Bässe angehoben, Mitten leicht abgesenkt. Regler voll nach links gedreht werden Höhen und Bässe leicht abgesenkt und die Mitten angehoben. Damit lässt sich deutlich mehr anfangen als mit dem klassischen Tone-Regler.
Drive und Level tun, was sie halt zu tun haben. Das Pedal ist ein Overdrive, vielleicht ist eine Schippe mehr Zerre drin als im Tube-Screamer. Drive gute 2/3 aufgedreht, Spectrum aufgedreht, dann rockt das schon anständig los. Aus dem fenderigen, cleanen Kanal meines Tech21 Trademark 60 sowie meines Hughes&Kettner Silver Edition wird schon ein richtiges Brett - Richtung Van Halen I. Mit mehr Zerre fühle ich mich weder wohl noch kenne ich mich damit aus, es geht aber noch was nach oben. Bißchen anzerren geht auch, schmutziger Blues ist kein Problem. Dabei bleibt alles schön dynamisch, das Nobels bügelt nichts platt. Ein anständiges Overdrive-Pedal eben, allerdings mit ungewöhnlicher Klangregelung.
Ja. Schön soweit. Jetzt mal versuchen, "nur" zu boosten. Drive auf Null, Level aufdrehen - und jetzt wird es spannend, denn durch mit dem Spectrum-Regler muss man erstmal ein wenig suchen, bis man eine neutrale Einstellung gefunden hat. Das greift schon ordentlich ein. Eine Prise anders klingt das immer, im Bandbetrieb aber nicht tragisch, außerdem soll so ein Pedal ja auch den Sound verändern, wenn man drauftritt. Von der Neutralstellung aus ist in bißchen boosten gerade noch drin, viel Luft nach oben ist aber nicht, weil bei Drive auf 0 Level schon fast aufgedreht sein muss. Cleanes Boosten können andere Zerrer oder reine Booster besser.
Jetzt zur "Gewürzmischung Humbucker": Bei dem Versuch, den Nobels klangneutral einzustellen, fiel mir auf, wie sehr der Spectrum-Regler eingreift und mir kam eine Idee. Ich benutze den Nobels zusammen mit einer Tele. Wenn ich sagen sollte, was Singlecoils von Humbuckern klanglich unterscheidet, würde ich behaupten, dass Humbucker mehr Mittensahne und mehr Output raushauen. Also habe ich mir wieder die neutrale Einstellung zurecht gefummelt. Jetzt bißchen mehr Level und Spectrum nach links. Es wird mittiger und lauter, was mir schon ganz gut gefällt. Nun hab ich recht wenig Interesse am cleanen Sound eines Humbuckers sondern will mit den Dingern rocken, also wieder eine Spur weniger Level und etwas mehr Drive. So bekomme ich aus meiner Tele den dicken, singenden Ton einer Paula. Mehr Humbucker oder Les Paul brauche ich nicht.
Tolles Pedal zu einem wirklich erschwinglichen Preis. Darf auf jeden Fall bei mir bleiben.
Gruß
erniecaster
Seit ein paar Wochen bin ich stolzer Besitzer eines Nobels ODR-1 Green. Das hier: https://www.thomann.de/de/nobels_odr1_green.htm
Äußerlich erinnert das Ding natürlich an Boss-Geräte. Solides Metallgehäuse, Fußschalter und Potis okay. Die Buchsen befinden sich an der Stirnseite - mir wäre ja lieber, wenn alle Hersteller sich mal auf Eingänge links, Ausgänge rechts und 9-Volt-Eingang Stirnseite einigen würden, aber mich fragt ja keiner. Es gibt auch eine Remote-Buchse, die den Anschluß eines externen Fußschalters ermöglicht, was wohl irgendwie in Rackschubladen eine gute Idee sein soll. Meinetwegen. Die Batterie ist unter einer Plastikabdeckung untergebracht. Alles schön und gut und unspektakulär. Soviel zur Pflicht, jetzt zur Kür.
Ein grünes Overdrive-Pedal, drei Regler, Fußschalter - also noch ein Tube-Screamer, hab ich erst gedacht aber - so viel sei hier vorweg genommen - ich hab mich geirrt.
Die drei Regler sind mit Drive, Spectrum und Level beschriftet. Richtig - nicht Tone sondern Spectrum und das ist wirklich etwas total anderes. Voll aufgedreht, werden Höhen und Bässe angehoben, Mitten leicht abgesenkt. Regler voll nach links gedreht werden Höhen und Bässe leicht abgesenkt und die Mitten angehoben. Damit lässt sich deutlich mehr anfangen als mit dem klassischen Tone-Regler.
Drive und Level tun, was sie halt zu tun haben. Das Pedal ist ein Overdrive, vielleicht ist eine Schippe mehr Zerre drin als im Tube-Screamer. Drive gute 2/3 aufgedreht, Spectrum aufgedreht, dann rockt das schon anständig los. Aus dem fenderigen, cleanen Kanal meines Tech21 Trademark 60 sowie meines Hughes&Kettner Silver Edition wird schon ein richtiges Brett - Richtung Van Halen I. Mit mehr Zerre fühle ich mich weder wohl noch kenne ich mich damit aus, es geht aber noch was nach oben. Bißchen anzerren geht auch, schmutziger Blues ist kein Problem. Dabei bleibt alles schön dynamisch, das Nobels bügelt nichts platt. Ein anständiges Overdrive-Pedal eben, allerdings mit ungewöhnlicher Klangregelung.
Ja. Schön soweit. Jetzt mal versuchen, "nur" zu boosten. Drive auf Null, Level aufdrehen - und jetzt wird es spannend, denn durch mit dem Spectrum-Regler muss man erstmal ein wenig suchen, bis man eine neutrale Einstellung gefunden hat. Das greift schon ordentlich ein. Eine Prise anders klingt das immer, im Bandbetrieb aber nicht tragisch, außerdem soll so ein Pedal ja auch den Sound verändern, wenn man drauftritt. Von der Neutralstellung aus ist in bißchen boosten gerade noch drin, viel Luft nach oben ist aber nicht, weil bei Drive auf 0 Level schon fast aufgedreht sein muss. Cleanes Boosten können andere Zerrer oder reine Booster besser.
Jetzt zur "Gewürzmischung Humbucker": Bei dem Versuch, den Nobels klangneutral einzustellen, fiel mir auf, wie sehr der Spectrum-Regler eingreift und mir kam eine Idee. Ich benutze den Nobels zusammen mit einer Tele. Wenn ich sagen sollte, was Singlecoils von Humbuckern klanglich unterscheidet, würde ich behaupten, dass Humbucker mehr Mittensahne und mehr Output raushauen. Also habe ich mir wieder die neutrale Einstellung zurecht gefummelt. Jetzt bißchen mehr Level und Spectrum nach links. Es wird mittiger und lauter, was mir schon ganz gut gefällt. Nun hab ich recht wenig Interesse am cleanen Sound eines Humbuckers sondern will mit den Dingern rocken, also wieder eine Spur weniger Level und etwas mehr Drive. So bekomme ich aus meiner Tele den dicken, singenden Ton einer Paula. Mehr Humbucker oder Les Paul brauche ich nicht.
Tolles Pedal zu einem wirklich erschwinglichen Preis. Darf auf jeden Fall bei mir bleiben.
Gruß
erniecaster