"normale" Akkorde verzerren. "Soundmatsch" vermeiden?

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Anonymous

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Hallo...
Mir fällt grad wieder auf, dass es mir recht viel Spaß bringt einfach ganz normale Akkorde, verzerrt zu spielen, ohne darauf zu achten ob Terzen mitklingen oder nicht... Aber ich glaube die Zuhörer finden das etwas verstörend, da es nicht so klar und rockig klingt wie wenn man nur "Powerchorde" verzerrt. Aber das beschränkt halt auch irgendwie die musikalischen Möglichkeiten.

Deshalb zwei Fragen:

1. Kennt ihr Möglichkeiten (egal mit welchen Effekten) Akkorde zu verzerren oder voller klingen zu lassen ohne diese schrägen Obertöne entstehen zu lassen (oder sie rauszufiltern)?

2. Gibt es Gitarren oder Tonabnehmer bei denen jede Saite einzeln abgenommen wird und so getrennt durch 6 Verzerreffekte geleitet werden können?
 
Maltodextrino schrieb:
1. Kennt ihr Möglichkeiten (egal mit welchen Effekten) Akkorde zu verzerren oder voller klingen zu lassen ohne diese schrägen Obertöne entstehen zu lassen (oder sie rauszufiltern)?

Erstens brauchst du einen guten Zerrer. Was für einen hast du denn? Zweitens: wenn die Obertöne schräg sind, machst du oder macht die Gitarre was falsch. Aber drittens: Das Hauptproblem ist die Spielweise: Reduziere Akkorde auf die markanten und notwendigen Teile. Terzen und Septimen muss man zum Beispiel nicht verdoppeln. Einmal pro Akkord reicht. Braucht der Akkord überhaupt eine Quinte? Oft nicht notwendigerweise wenn da sonst noch viel abgeht. Also bei Zerre Quinte weglassen.

Ein gute Zerre matscht nicht, sie verzerrt. Wie ein Zerrspiegel. Das heißt sie bringt andere Tonaspekte in den Vordergrund als ein Clean Sound. Wenn einem dort nicht gefällt was heraus kommt, muss man das was man hineingibt anders gestalten als bei clean.

Klar kann man mit entsprechender Technik jede Saite einzeln verzerren. Wenn man nicht will, dass Spaghettis beim Kochen zusammenkleben kann man sich auch 200 Töpfe und 50 Herde kaufen und sie einzeln kochen. Das geht. Praktisch und sinnvoll ist aber was anderes.
 
Groby hat es auf den Punkt gebracht. Besser kann man's eigentlich nicht mehr erklären. Zufügen kann ich nur noch: Eine perfekt gestimmte Gitarre ist bei verzerrten Sounds übrigens erst recht Pflicht!
 
groby schrieb:
Maltodextrino schrieb:
Wenn man nicht will, dass Spaghettis beim Kochen zusammenkleben kann man sich auch 200 Töpfe und 50 Herde kaufen und sie einzeln kochen. Das geht. Praktisch und sinnvoll ist aber was anderes.

Na das nenn' ich mal bildlich gesprochen :!:

Auch dem rest stimme ich voll zu.

Gruß, Micha
 
Moin,

eine Gitarre/Tonabnehmer, die/der von sich aus nicht mulmt ist natürlich auch von Vorteil.
Ich habe gute Erfahrungen mit eher spritzig klingenden Gitarren (kein Vollmahagoni / 24 Bünde) mit aktiven PUs gemacht.
 
Grundsätzlich bleiben die Terzen aber strukturell das Problem bei verzerrten Akkorden.
Z.B. habe ich gelesen, daß Bob Rock bei Metallica die Powerchords (Grundton + Quinten) und die Terzen jeweils getrennt hat aufnehmen lassen, was für diesen sehr harmonizerartigen Sound bei Metallica gesorgt hat.
 
Doc Line6forum schrieb:
Grundsätzlich bleiben die Terzen aber strukturell das Problem bei verzerrten Akkorden.


Verzerrte Terzen machen Schmerzen,
Kraftakkorde geben Saft statt Sorge! :lol:
 
tommy schrieb:
Moin,

eine Gitarre/Tonabnehmer, die/der von sich aus nicht mulmt ist natürlich auch von Vorteil.
Ich habe gute Erfahrungen mit eher spritzig klingenden Gitarren (kein Vollmahagoni / 24 Bünde) mit aktiven PUs gemacht.

+1

bin früher von Soundleuten durchaus danach gefragt / dafür gelobt worden, dass es auch mit hohem Gain nicht matscht: Steinberger GM4T in Boogie Röhre. Graphit ist nun mal nicht jedermanns Sache, aber für sowas ziemlich unschlagbar ...
 
Doc Line6forum schrieb:
Grundsätzlich bleiben die Terzen aber strukturell das Problem bei verzerrten Akkorden.
Z.B. habe ich gelesen, daß Bob Rock bei Metallica die Powerchords (Grundton + Quinten) und die Terzen jeweils getrennt hat aufnehmen lassen, was für diesen sehr harmonizerartigen Sound bei Metallica gesorgt hat.

:-D

So schief wie der Ulrich live keine 3 Takte geradeaus trommelt, müssen die bei Metallica bestimmt auch Kick und Snare getrennt aufnhemen :-P
 
Maltodextrino schrieb:
Hallo...
Mir fällt grad wieder auf, dass es mir recht viel Spaß bringt einfach ganz normale Akkorde, verzerrt zu spielen, ohne darauf zu achten ob Terzen mitklingen oder nicht... Aber ich glaube die Zuhörer finden das etwas verstörend, da es nicht so klar und rockig klingt wie wenn man nur "Powerchorde" verzerrt. Aber das beschränkt halt auch irgendwie die musikalischen Möglichkeiten.

Deshalb zwei Fragen:

1. Kennt ihr Möglichkeiten (egal mit welchen Effekten) Akkorde zu verzerren oder voller klingen zu lassen ohne diese schrägen Obertöne entstehen zu lassen (oder sie rauszufiltern)?

2. Gibt es Gitarren oder Tonabnehmer bei denen jede Saite einzeln abgenommen wird und so getrennt durch 6 Verzerreffekte geleitet werden können?

Zu 1. einfach mal mit dem Gain am Verzerrer/Overdirve zurück und dann mal soweit hochregeln, bis es unagenehm wird.
Dann wieder ein Stück zurück.
Könnte jetzt behaupten, dass man dafür den absolut Boutiquigen 500 € handverlöteten Overdrive bräuchte, geht aber auch mit ner Danelectro Büchse.

Für Low Gain und verezrrte Akkorde benutze ich den Cool Cat Drive.

Der klingt sehr klar und transparent.

Zu 2.
Das Anschluss-PAnel möchte ich auf der Gitarren sehen :-D
Aber prinzipiell ist das bestimmt machbar.

Bei der Sample-Erstellung von NI Funk Guitarist hat Thomas Hansen Skarbye jedem PU einen seperaten Ausgang spendiert, um die Sounds später stufenlos zu überblenden, wieso also nicht jeden Pole Piece separat abnehmen?
:-D
 
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