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erniecaster
Power-User
- 19 Dez 2008
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- 4.488
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Hallo zusammen!
Das NUX Optima Air ist in der Papierform einfach ein wunderbares Gerät. Was haben wir hier?
https://www.thomann.de/de/nux_optima_air_nai_5.htm
Erst einmal ein wie ich finde wirklich hübsches Gerät in einer vernünftigen Größe. Stromversorgung mit einem üblichen 9-Volt-Netzteil, XLR-Ausgang, Send und Return. Dazu ein Preamp, Hall und -TROMMELWIRBEL- Impuls Responses von Akustikgitarren. Ein paar im Lieferumfang und mit dem Gerät kann man sogar selbst welche erstellen. Selbstverständlich gibt es auch einen Editor.
Was kann man daran nicht mögen? Fangen wir mit den Schaltern an. Wo ist hier der Groundlift? Eine D.I. ohne Groundlift? Warum? Ist der so teuer? Und wenn ihr den schon einbaut, dann bitteschön auch gleich einen Phase-Schalter.
Starten wir mal im Manual-Mode, indem man beide Fußschalter zusammen drückt. Jetzt gilt WYSIWYG, was mir sehr entgegen kommt. Linker Fußschalter schaltet die IR ein und aus, rechter Fußschalter den Preamp.
Der Hall wird mittels Drehregler eingeschaltet und geregelt. Je weiter aufgedreht, desto länger und intensiver der Hall. Ich mag es, wenn der Hall nur einen Regler hat. Der Sound ist okay. Nicht großartig, ganz gut, sagen wir brauchbar für ein bisschen Luft für die Akustikgitarre. Daumen hoch.
Alle Regler für den Preamp auf Mitte – nein, es gibt leider keine Mittenrasterung, was ich schade finde – und einschalten. Der Sound verändert sich deutlich. Es klingt voller, dicker und irgend aufgeblasen. Den Preamp als neutralen Booster zu verwenden, ist so leider nicht möglich.
Meine Yamaha AC3R braucht eigentlich keine große Nachbearbeitung, da ist die Klangveränderung durch den Preamp gar nicht so toll, weil es direkt zu dick ist. Versucht man jetzt, das heraus zu regeln, wird es sehr schnell dünn. Der Regelweg der Potis fühlt sich auch nicht richtig an. Na gut, das ist ja noch die billige Harley Benton mit ganz einfachem Pickupsystem. Hier ist der Preamp hilfreich aber keine Offenbarung.
Natürlich schalte ich bei solchen Versuchen häufiger den Preamp ein und wieder aus. Mechanisch ist der Schalter prima, kein störendes Knacksen und er schaltet zuverlässig. Nur gibt es ein vernehmbares Poppen beim Schalten. Innerhalb eines Songs zu schalten, ist damit schon mal nicht mehr möglich. Ernsthaft jetzt? Wieso baut ein Hersteller so etwas heutzutage noch? Denkt da überhaupt keiner drüber nach? Wenn ich so etwas erlebe, werde ich für den Rest auch misstrauisch und hellhörig und siehe da: Zu dem Poppgeräusch kommt auch ein Hintergrundrauschen dazu.
Schalten wir mal die IR-Seite ein – poppend natürlich. Es gibt auch einen Drehregler für IR-Level. Nein, das ist leider kein Blendregler, es gibt nur 100 Prozent IR oder gar nichts. Aufdrehen bedeutet nur mehr Lautstärke. Liebe NUX-Entwickler, das ist bei Akustikgitarren und IR keine richtig gute Idee.
NUX hat schon ein paar IR mitgeliefert. Davon ist ein Großteil auf magnetische Tonabnehmer ausgerichtet, was mit Piezopickup furchtbar klingt. Ein paar sind ganz nett. Wenn man den IR-Level übrigens weit aufdreht, kommt ein hochfrequentes Pfeifen im Hintergrund dazu. Ob das an der jeweiligen IR liegt oder ein Hardwarefehler ist, kann ich nicht beurteilen. Wie ich die Endkontrolle von NUX finde, muss ich wohl nicht ausführen.
Eine Akustikgitarre mit einfachem Pickup lässt sich mit dem Optima Air aufhübschen, das ist sicher. Akustikgitarristen erscheinen bei Gigs gerne mal nur mit Gitarre und Klinkenkabel, da ist es gut, wenn man sowas in der Kabelkiste hat. Klingt die Gitarre schon an sich gut, kann man alles ausschalten und das Gerät als D.I.-Box benutzen und dabei hoffen, keinen Groundlift zu brauchen.
Man kann das Optima AIR auch dazu benutzen, eine IR als Speakersimulation zu nutzen. Da ich mich damit ein wenig beschäftigen möchte, geht die Kiste nicht retour. Für einen Platz auf dem Pedalboard hat die Qualität aber nicht gereicht.
Liebe Hersteller, liebe NUXe, liebe Händler und Vertriebe! Das NUX Optima Air ist eigentlich gut konzipiert aber einfach nicht zu Ende entwickelt. Groundlift, Phase-Schalter, Fußschalter, die nicht poppen, Mittenrasterung bei der Klangregelung, Blendregler für die IR, bessere IR im Lieferumfang, Rauschen, Fiepen. Ich kann beim besten Willen nicht verstehen, warum das keiner sieht. Jetzt kostet dieses Gerät mit diesen Macken 179 Euro und ich würde gerne 300 Euro ohne Macken bezahlen. Macht eure Hausaufgaben, liebe Hersteller. Liebe Händler, haut den Herstellern so etwas um die Ohren, wenn ihr so etwas verkaufen sollt. Von mir aus bietet eine zu Ende entwickelte und teure Pro-Version an. So kann man euch nicht ernst nehmen.
Beste Grüße
erniecaster
Das NUX Optima Air ist in der Papierform einfach ein wunderbares Gerät. Was haben wir hier?
https://www.thomann.de/de/nux_optima_air_nai_5.htm
Erst einmal ein wie ich finde wirklich hübsches Gerät in einer vernünftigen Größe. Stromversorgung mit einem üblichen 9-Volt-Netzteil, XLR-Ausgang, Send und Return. Dazu ein Preamp, Hall und -TROMMELWIRBEL- Impuls Responses von Akustikgitarren. Ein paar im Lieferumfang und mit dem Gerät kann man sogar selbst welche erstellen. Selbstverständlich gibt es auch einen Editor.
Was kann man daran nicht mögen? Fangen wir mit den Schaltern an. Wo ist hier der Groundlift? Eine D.I. ohne Groundlift? Warum? Ist der so teuer? Und wenn ihr den schon einbaut, dann bitteschön auch gleich einen Phase-Schalter.
Starten wir mal im Manual-Mode, indem man beide Fußschalter zusammen drückt. Jetzt gilt WYSIWYG, was mir sehr entgegen kommt. Linker Fußschalter schaltet die IR ein und aus, rechter Fußschalter den Preamp.
Der Hall wird mittels Drehregler eingeschaltet und geregelt. Je weiter aufgedreht, desto länger und intensiver der Hall. Ich mag es, wenn der Hall nur einen Regler hat. Der Sound ist okay. Nicht großartig, ganz gut, sagen wir brauchbar für ein bisschen Luft für die Akustikgitarre. Daumen hoch.
Alle Regler für den Preamp auf Mitte – nein, es gibt leider keine Mittenrasterung, was ich schade finde – und einschalten. Der Sound verändert sich deutlich. Es klingt voller, dicker und irgend aufgeblasen. Den Preamp als neutralen Booster zu verwenden, ist so leider nicht möglich.
Meine Yamaha AC3R braucht eigentlich keine große Nachbearbeitung, da ist die Klangveränderung durch den Preamp gar nicht so toll, weil es direkt zu dick ist. Versucht man jetzt, das heraus zu regeln, wird es sehr schnell dünn. Der Regelweg der Potis fühlt sich auch nicht richtig an. Na gut, das ist ja noch die billige Harley Benton mit ganz einfachem Pickupsystem. Hier ist der Preamp hilfreich aber keine Offenbarung.
Natürlich schalte ich bei solchen Versuchen häufiger den Preamp ein und wieder aus. Mechanisch ist der Schalter prima, kein störendes Knacksen und er schaltet zuverlässig. Nur gibt es ein vernehmbares Poppen beim Schalten. Innerhalb eines Songs zu schalten, ist damit schon mal nicht mehr möglich. Ernsthaft jetzt? Wieso baut ein Hersteller so etwas heutzutage noch? Denkt da überhaupt keiner drüber nach? Wenn ich so etwas erlebe, werde ich für den Rest auch misstrauisch und hellhörig und siehe da: Zu dem Poppgeräusch kommt auch ein Hintergrundrauschen dazu.
Schalten wir mal die IR-Seite ein – poppend natürlich. Es gibt auch einen Drehregler für IR-Level. Nein, das ist leider kein Blendregler, es gibt nur 100 Prozent IR oder gar nichts. Aufdrehen bedeutet nur mehr Lautstärke. Liebe NUX-Entwickler, das ist bei Akustikgitarren und IR keine richtig gute Idee.
NUX hat schon ein paar IR mitgeliefert. Davon ist ein Großteil auf magnetische Tonabnehmer ausgerichtet, was mit Piezopickup furchtbar klingt. Ein paar sind ganz nett. Wenn man den IR-Level übrigens weit aufdreht, kommt ein hochfrequentes Pfeifen im Hintergrund dazu. Ob das an der jeweiligen IR liegt oder ein Hardwarefehler ist, kann ich nicht beurteilen. Wie ich die Endkontrolle von NUX finde, muss ich wohl nicht ausführen.
Eine Akustikgitarre mit einfachem Pickup lässt sich mit dem Optima Air aufhübschen, das ist sicher. Akustikgitarristen erscheinen bei Gigs gerne mal nur mit Gitarre und Klinkenkabel, da ist es gut, wenn man sowas in der Kabelkiste hat. Klingt die Gitarre schon an sich gut, kann man alles ausschalten und das Gerät als D.I.-Box benutzen und dabei hoffen, keinen Groundlift zu brauchen.
Man kann das Optima AIR auch dazu benutzen, eine IR als Speakersimulation zu nutzen. Da ich mich damit ein wenig beschäftigen möchte, geht die Kiste nicht retour. Für einen Platz auf dem Pedalboard hat die Qualität aber nicht gereicht.
Liebe Hersteller, liebe NUXe, liebe Händler und Vertriebe! Das NUX Optima Air ist eigentlich gut konzipiert aber einfach nicht zu Ende entwickelt. Groundlift, Phase-Schalter, Fußschalter, die nicht poppen, Mittenrasterung bei der Klangregelung, Blendregler für die IR, bessere IR im Lieferumfang, Rauschen, Fiepen. Ich kann beim besten Willen nicht verstehen, warum das keiner sieht. Jetzt kostet dieses Gerät mit diesen Macken 179 Euro und ich würde gerne 300 Euro ohne Macken bezahlen. Macht eure Hausaufgaben, liebe Hersteller. Liebe Händler, haut den Herstellern so etwas um die Ohren, wenn ihr so etwas verkaufen sollt. Von mir aus bietet eine zu Ende entwickelte und teure Pro-Version an. So kann man euch nicht ernst nehmen.
Beste Grüße
erniecaster