Wenn man sich mal ein Spannungs-Dehnungs Diagramm von Stahl ansieht, stellt man fest, das Spannung und Elastizität bei Stahl je nach Beanspruchung sehr unterschiedliche Wege gehen.
Zieht man an einer Stahlsaite, verändert sein zu Beginn fast nur die Spannung (und damit die Stimmung!) der Saite. Dieses Verhältnis kippt dann irgendwann um, so dass der Stahl immer elastischer wird, aber die Spannung nicht mehr linear steigt.
Wenn Stahl nicht sonderlich elastisch belastet ist, reagiert er extrem empfindlich auf Dehnung, nämlich durch Erhöhung der Töne. Das
True Temprature System zeigt auf, wie groß die Unterschiede wirklich sind.
Deine Frage: Warum fällt das bei E-Gitarren deutlicher auf, als bei Western Gitarren?
-Die Dünneren Saiten lassen sich sehr viel schneller zusätzlich zwischen den Bünden überdehnen.
-Die umsponnene G-Saite verbessert das Akkordbild, bzw, eine Plainsteel G ist schön für Melodien, aber tonal eine Zicke. (Auch hier wieder Spannung/Dehnung!)
-Eine 12er Saite hat bereits gut die doppelte Spannung einer 009er Saite.
Der Druck Deiner linken Hand verdoppelt sich aber nicht bei einem Akkord. (Gut eingestellte Instrumente vorausgesetzt!) Folglich benötigst Du im Verhältnis (!) bei dickeren Saiten weniger Kraft, um eine Saite auf den Bund zu drücken, was wiederum die Überhöhung der Töne reduziert.
Nylon ist jetzt wieder eine ganz andere Baustelle, weil hoch elastisch und nicht mit Stahl vergleichbar.