Pfälzers KSM: Küchenpsychologie beim Homerecording

Schön, wenn man das, was man sich die ganze Zeit denkt, nochmal niedergeschrieben liest. Und sich dann wundert, warum man nicht längst schizophren geworden ist.

Wichtig erscheint mir noch, dass man eben auch bis zu einem gewissem Grad Multi-Instrumentalist sein bzw. wenigstens ein Verständnis für die Rhythmus-Sektion, andere Harmonie und Melodie-Instrumente mitbringen sollte. D.h. man muss in Pfälzer's Dreifaltigkeitstheorie (so nenn ich sie mal :) "mehr" sein als nur Gitarrist und nur Produzent -> wenn man zu Ergebnissen kommen will, die gut und nicht nach "ah da hat ein Gitarrist einen BackingTrack für sein Gew***** aufgenommen" klingen. :evil:

VG,
Bernd
 
....ich dachte es geht um Homerecording....und nicht um die Frage, wie bestell ich eine professionelle Produktion, die am Markt bestehen kann.....

für zweiteres Vorhaben, ja klar, da wären Produzent und Tonkutscher sinnvoll - obwohl es sicher auch ohne geht.
Für erstes Vorhaben - nein, da braucht man die nicht....und gerade deshalb nennt sich das Homerecording, weil man zu Hause alles selber und alleine machen kann und das Ergebnis ist letztlich, je nachdem, was ich selber drauf habe - mein Homerecordingergebnis :-D !

LG
oli
 
Hallo,

ein Klasse-Beitrag! :clap: :top:

Vorsorglich bitte ich schon mal tausendfach um Vergebung, wenn meine folgende(n) Frage(n) bereits gestellt und beantwortet sein sollte(n)!
:oops:

Zuerst die dumme Frage: Was heißt denn "KSM"? :shock:

Im Laufe der Lektüre habe ich festgestellt, dass es wohl noch mehrerere solcher Artikel hier gibt. Ein paar habe ich dank (oder trotz) ;-) Suchfunktion gefunden. Bin mir aber ziemlich sicher, dass da noch mehr in den tiefen des Forums schlummern.

Deshalb die zweite Frage:
Könnte man so etwas nicht in eine Extra-Rubrik zusammenfassen, damit man es schneller findet? Oder wenigstens einen einzelnen Beitrag oben festpinnen, in den ein Mod (oder Pfälzer selbst) lediglich die Links zu diesen Beiträgen reinschreibt?
Also ich fände das gut!

Grüßle
 
Pfaelzer":2bve2584 schrieb:
ollie":2bve2584 schrieb:
....ich dachte es geht um Homerecording....und nicht um die Frage, wie bestell ich eine professionelle Produktion, die am Markt bestehen kann.....
Entschuldige, wenn das jetzt böse klingt, aber es geht um Homerecording und nicht um professionelle Produktionen; vielleicht ist es mir nicht gelungen, den Transfer der Erkenntnisse des zweiteren in die Arbeitsweise des ersteren so zu formulieren, dass dies allgemeinverständlich klar ist...

p

ich denke "Homerecording" ist ein Sammelbegriff für Leute, die zu Hause recorden und sich damit ein Studio sparen.
Da gibt es die einen, die wollen nur sich gefallen, und da gibt es welche die wollen allen gefallen und dazwischen ist der Rest. Ein homogenes Anspruchsdenken gibt es da nicht. Ich persönlich habe schon einen professionellen Anspruch, sowohl spielerisch als auch soundtechnisch. Ersteres kann ich umsetzen, zweiteres wird schön langsam aber sicher...

Pauschal zu raten, Homerecording benötigt einen Produzenten und einen Tonkutscher ist halt schon sehr gewagt.....und da fühlen sich durchaus welche auf den Schlips getreten, die der berrechtigten Auffassung sind, dass sie auch selber gut in der Lage sind, ihre Vorstellungen alleine zu realisieren. Technische Möglichkeiten dafür gibt es genug und wenn man einigermaßen damit umgehen kann, wird man - wenn man weiß was man will - sein Ziel möglicherweise einfacher und vielleicht auch punktgenauer erreichen, wie wenn man schon mal eine Kommunikationshürde mehr überwinden muss, nämlich die, die zwischen der Formrulierung des eigenen Wunsches als Sendung und der Antenne des Empfängers - in diesem Fall des Tonmenschen - steht.
Ich bin ja auch nicht ganz unerfahren und ich habe gemerkt, dass sehr viele Tonmenschen primär eines wollen, dir ihren Stempel aufdrücken ....Gerne wird dann gleich die Sendeinformation so übersetzt, wie sie sich am leichtesten umsetzen lässt, und die eigentliche Intention dabei "umgangen"... sprich die Technik entschiedet über das Handeln. Im Umkehrschluss kann das natürlich auch sehr befruchtend sein, wenn man Möglichkeiten geboten bekommt, die neue Universen erschließen.....

aber dann auch ganz was wichtiges - viele Ideen entstehen erst durchs Rumprobieren....dieser komplette kreative Schaffensprozess fällt bei einem Verhältnis zu einem Dritten, der eine konkrete - bereits fertige - Idee für seine Arbeit benötigt, fast vollkommen weg.....

und das sollte man nicht vergessen......

VG
oli
 
Danke Pfälzer!
Dann werde ich mal die FAQs durchforsten...
Allerdings
Pfaelzer":4ivba4c4 schrieb:
Gibt man in der Suchfunktion "Pfälzers KSM" ein, sollte man alle finden...
kommt
"Die Suche hat 179 Ergebnisse ergeben"
("...hat Ergebnisse ergeben", auch ein schöner Satz! :lol: )

Dabei kommen dann so Threads wie "Kriegstrauma? Die Marotten der Großeltern", "Neue Gitarre für funkigen Sound", "Schnuffis Hundehütte" oder "Warum eigentlich ???" u. v. m. zum Vorschein. :) Nicht so ganz hilfreich.
Deshalb dachte ich an so eine kleine gepinnte Linksammlung.
 
Pfälzer...psychologisch interessant wäre es jetzt noch, wenn man ein Prequel zu Deinem KSM verfasst.
Denn, der Musiker, der ja nun eines von drei am Prozess beteiligten Machtwesen darstellt, ist ja in sich auch bereits eine Personal-Union.
Wir alle kennen das Biotop "Band"..jenes Gefüge von Mikroben und Amöben (Bass/Drums) über die Wirbellosen (Keyboarder) bis hin zu den Königen der Savanne (Gitarre) und der Spitze der Nahrungskette (Vocals)..dennoch, der eine kann nicht ohne den anderen - die intuitive Interaktion alle jener Gschöpfe, Meinungen, Charaktere beeinflusst sich gegenseitig und ergibt erst als Aufguss des Gesamten den "Sound" einer Band, den Output, die Songs und Musik, und wie sie am Ende klingt.

Der Homerecorder, der ja zu einem Drittel Musiker ist, ist innerhalb seines Musiker-Darseins aber am Schreibtisch nun zu 100% bereits Band, wenn nicht sogar inklusive Dirigent und Symphonie-Orchester!! Eine aberwitzige, beinahe größenwahnsinnige und feingliedrige, vorgelagerte Aufsplittung an Persönlichkeiten, die des armen Homerocrders Kleingeist alle in sich vereinen muss.

Ich bin Gitarrist, singe, spiele Bass ein, spiele Keyboards ein, Drums kommen aus dem VST, ebenso wie viel andere "Bandkollegen", die ich jedoch 100% geistig und per handwerklicher Fähigkeit "übernommen" habe...

Insofern ist die interessante Frage: kann der Homerecorder jemals so lebendig und vielfältig klingen wie die Summe aller 10 bis 200 anderen beiteiligten Menschen einer Produktion, oder limitiert die Tatsache, dass da nur ein Geist, eine Meinung, eine Kreativität, ein paar Ohren, ein Paar Hände und ein Erfahrungsschatz vor der DAW sitzt?

Ash
 
Insofern ist die interessante Frage: kann der Homerecorder jemals so lebendig und vielfältig klingen wie die Summe aller 10 bis 200 anderen beiteiligten Menschen einer Produktion, oder limitiert die Tatsache, dass da nur ein Geist, eine Meinung, eine Kreativität, ein paar Ohren, ein Paar Hände und ein Erfahrungsschatz vor der DAW sitzt?

Ein rhetorische Frage, oder?

Ich mach' das so ähnlich wie Du und muss leider feststellen...Die Personalunion führt zu einem Verlust an chaotischen Zuständen wie sie im Kreativprozess innerhalb einer Band der Dauerzustand ist, d.h. Songs, deren Strukturen, Harmonien, Melodieführungen, Arrangement sind häufig zu gerade und zu sauber...

D.h. die bessere Frage wäre:
Wie kann ich den Kreativprozess (nicht den Aufnahmeprozess!) chaotischer zu gestalten?
:)
 
Ich glaube,dass ich die Personalunion von Musiker,Produzent und Tonmensch recht gut hinbekommen habe wobei die Rollenverteilungen dann auch gerne unterschiedliche Gewichtung haben können...
Da kann schon mal der Gitarrist 3 Tage an nem sound basteln während der Produzent eigentlich nur will,dass einfach einer 3 Akkorde einspielt :)
Oder der Tonmensch verkabelt stundenlang neu und lötet (..ich bin sozusagen auch noch der Haustechniker..) weil er meint,da wäre doch ein Bruzzeln auf dem Sequenzer wenn das USB Kabel vom drumcomputer drin ist - was aber ausser ihm natürlich keiner wirklich hört..
Was ich durch das viele Aufnehmen und Abhören aber gelernt habe ist genau das,das der Pfälzer da beschreibt : man brauch jemanden,der über den eigenen musikalischen Teller hinausblickt und das Ganze sieht,nicht nur die einzelnen Spuren.
Gruss
Ingo
 
Ingo Ladiges":2ph99rom schrieb:
Was ich durch das viele Aufnehmen und Abhören aber gelernt habe ist genau das,das der Pfälzer da beschreibt : man brauch jemanden,der über den eigenen musikalischen Teller hinausblickt und das Ganze sieht,nicht nur die einzelnen Spuren.
Gruss
Ingo

Hi Ingo,

am besten spielt man es völlig unbedarften Laien vor - wenn die glücklich sind, dann kann man sich selber auch glücklich schätzen.

Die Meinung von Musikern dazu ist meist viel zu speziell und detailorientiert - so hört ein "normaler" Mensch nicht Musik!

LG
Oli
 
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