Pfaelzers KSM: Mischen impossible oder we fix it in the mix

Pfaelzer":26fjt2zy schrieb:
Sprich: Nicht nur die Menge des Halls, sondern auch der Pegel des ursprünglichen Signals haben Auswirkungen auf die räumliche Ortung.
Nach meiner unmaßgeblichen Einschätzung hilft es auch, die Pre-delay-Zeiten hierbei zu nutzen. Auch mit dem bei digitalem Krempel meist zu findenden Bassregler kann man ein wenig herumspielen.

Pfaelzer":26fjt2zy schrieb:
Dies mag dazu führen, dass die Gitarre alleine nicht mehr ganz so geil klingt, aber der Mix auf einmal anfängt, eben dies zu tun.
Grob gesagt, hat dies jeder Modeling-Eigentümer schon bemerkt: die zu Hause oder allein ohne Band gespeicherten hypergeilen Sounds setzen sich im Bandgefüge nicht durch. Regelt man den Sound in der Bandprobe nach, erschrickt man oft hinterher, wenn man ihn alleine anhört: eher dünn, stärker im Hochmittenbereich als in den geliebten Tiefmitten und im Bass. Aber dafür im Mix präsent.

Abgesehen davon muß ich den Herrn Pfälzer für die grob populistische Überschrift rügen: "We fix it in the mix" ist eine Fiktion. Scheiße kann man nicht polieren.
 
Hallo,

ich mag den KSM.

Sehr informativ und lehrreich, wie gewohnt! Vielen Dank dafür.
Bitte refragmentiere er sich Herr Nachbar und erfreue die ehrfürchtig lauschenden Saarländer mit weiteren weisen Ausführungen.

Möge die Macht mit Dir sein!

Gruss

Juergen2
 
Thanks again,

für mich sind die Pfälzerschen KSMs eine grosse Bereicherung und helfen mir auch wirklich weiter bei meinen Homerecordinganfängen.
Natürlich ersetzt es die Praxis nicht und schon gar nicht das "Hören" aber die Trial & Error Versuchsreihe wird etwas kürzer denke ich.
Also vielen Dank!
LG
Auge
 
Ich kann mich den Danksagungen nur anschließen.
Auch wenn ich (noch) nicht recorde,
plane ich doch schon. Da helfen deine KSMs unendlich!

Danke an den Ton-Jedi, dass er Joda-like sein Wissen teilt!

LG
UI
 
Hi Pfälzer,

dein KSM-Beiträge sind - wie schon oft gefeedbacked - wunderbar informativ und lehrreich.

Denke, dass ich die Punkte halbwegs verstanden habe. Die Umsetzung wird sicherlich Zeit brauchen...

Die Sache mit der für sich genommen nicht so gut klingenden Gitarre, die aber im Mix wieder gut kommt, erschließt sich mir noch nicht so ganz.

Kannst du das genauer erklären, so dass ich das als Recording-Trottel, den der Ehrgeiz gepackt hat, verstehe.

Oder: vielleicht kannst du ja mal einen Clip so quasi vorher / nachher posten?

Wäre dir zutiefst dankbar.
 
Wow...gut und kompakt erklärt - ich seh schon, da schreibt jemand mit viel Erfahrung und weiss es auch noch gut zu erklären. Chapeau! :D


Swompty":22plgzep schrieb:
Die Sache mit der für sich genommen nicht so gut klingenden Gitarre, die aber im Mix wieder gut kommt, erschließt sich mir noch nicht so ganz.

Lieber Uwe

Das geht auch nicht - Pfäelzer schrieb ja, dass es sich bei dem berühmten Spruch "we fix it in the mix" um eine gröbst ironische Angelegenheit handelt. Was natürlich geht, ist eine "nicht so gut klingende Gitarre" im Mix frequenztechnisch zu maskieren, dass Ihre "Qualitäten" nicht sofort als solche erkennbar werden....Vorsicht, aus einer schlechten Strat wird so beispielsweise keine gute Strat, sondern eine schlechte Strat, weniger gut hörbar.


Ich glaube die grössten Fehler beim Mischen passieren in der "räumlichen Tiefe", da dieser Punkt am schwersten zu kontrollieren ist, sprich durch falsche Zutaten im späteren Prozess des Mischens sofort wieder unkontrollierbar werden können.

mit einem Summenkompressor/Limiter (das was viele machen um die Aufnahme etwas lauter fahren zu können) werden solche künstlichen Nachhallfahnen u.U (nicht immer, wenn man auch da in deren Dosierung vorsichtig bleibt) ebenfalls "angehoben" (angeglichen) und der beste Mix ist wieder aus den Fugen.....

Nur IMHO
 
Erstmal danke für die Rückmeldung.

Bin bei den Fragen etwas unbedarft, da ich in den letzten Jahren eigentlich immer im Trio bzw. "nur" mit zusätzlicher Harp oder Bläsern gespielt habe.

Tu mich bei den ganzen Rocksounds z. B. relativ schwer.
Und, im letzten Jahr hab ich häufig in 'ner groß besetzten Soulband ausgeholfen.
Musste da das erste mal in Jahren auf einen Zerrer zurückgreifen, um mich durchzusetzen (meine bei bandtauglichem Pegel). Hab vorher eigentlich ausschließlich Gitarre, Kabel und Amp benutzt.

War ne interessante Erfahrung. So nach dem Motto: Zusammenspiel Bass, Schlagzeug und leichte Hammond alles klar, Band legt los, Gitarre weg, dreh lauter, die anderen auch, Mixer ziemlich sauer ... ;-)

Werd ich morgen mal mit meinem Logic-Coach besprechen. Der hat mir schon an einigen Stellen erheblich weitergeholfen. Weiß aber nicht, ob er das so gut raus hat.

Bin bestimmt demnächst mal in der Pfalz und ein zweiter Lehrmeister kann ja nicht schaden ;-)
 
So, war mittlerweile in der Pfalz und muss sagen puuh!

Das war mal so richtig gut und man braucht ein wenig Zeit, um das alles zu verdauen.

In einem Schnelldurchlauf Jörgs Recording-Philosophie als Grundbesohlung verabreicht zu bekommen, ist erstmal hart.

Danke dir Jörg nochmal, für die sehr, sehr gut strukturierte Einführung.

An dir liegts definitiv nicht, dass es hart für mich hart ist. Vielmehr sind es die Denkprozesse, die anschließend einsetzen.

Naja, wie immer im Leben hat man einen Blumenstrauß an Möglichkeiten und muss schauen, welche man für sich nutzt.

Werde auf jeden Fall auch noch den 2. Teil "belegen" und kann nur jedem Empfehlen, sich mal in Richtung Pfalz in Bewegung zu setzen.

Überhaupt nicht teuer und damit mehr als jeden Cent Wert.

Meine Wertung lautet "Hervorragend" und das obwohl ich kein einziges Tool (bis auf Trillian) einsetze das der werte Herr Pfälzer so in seinem Studio stehn hat.
 
Hm, tja, es gibt so viele bescheidene Gitarrensounds ... welcher von denen verwandelt sich denn im Mix in einen tollen :|
 
Moin.
@schnabelrock: Ich wage mal eine Aussage:
Der "schlechte" Sound, der sich im Zusammenspiel mit der Band durchsetzt. Mein Durchsetzsound für Live und Recording hat alleine und für sich gesehen einen ekligen Mittensound. Wenn der aber untenrum von Bass und Schlagzeug, Obenrum von den Becken, Keys und Stimmen eingelullt wird, passt der plötzlich.
Seinen Frequenzbereich in der Band finden. Erstmal gucken wo der Sänger/die Sänger sich Frequenzmäßig tummeln. Dem Bass seinen Bereich lassen, dem Keyboarber ein paar Tasten ausbauen, damit er nicht alles zumatscht und dann in seiner eigenen Frequenz schön braten. Je weniger Instrumente am Start sind, desto größer kann der Bereich werden.
Wenn das jetzt der totale Quatsch ist, mag man mich berichtigen. Ich fahre mit der "Methode" eigentlich ganz gut.
Gruß
Ugorr
 
damit hast Du LIVE Recht. Aber Studio-/Homerecording-Situationen sind doch ganz anders. Vor allem letzteres läuft doch über Modeler/Sims.

Aber da hilft nur probieren, denke ich.
 
Moin.
Ich nutze auch Live Modeller, aber das Prinzip bleibt das gleiche ob analog oder digital Equipment. Es ist natürlich beim Recording möglich noch feiner zu arbeiten(durch mehr EQ Möglichkeiten usw, wobei das bei Digitalen Pulten ähnlich möglich wird). Oder eben Spuren zu doppeln und in unterschiedlichen Frequenzbereichen eine Gitarre zu pushen. Man kann breitbandiger Aufnehmen, aber spätestens im Mix muss man sich entscheiden welchen Frequenzbereich man welchem Instrument zuweist. Und dann kommt der zeitliche Faktor noch dazu, d.h. zB EQ Automation.
Ich denke es ist aber wichtig schon vor der Aufnahme zu definieren wie die Band denn klingen soll. Und der Mensch am Mixer sollte das auch wissen ;)
Also Ziel im Kopf haben und alles danach richten - das geht mit dem Songarrangement los über Auswahl des Equpments und Mikrofonierung. Und ich denke immer noch nur über die EQ Ebene.
Wenn man denn Zeit genug hat(und sich ggf über Studiokosten keine Gedanken machen muss), kann und soll man sicher auch probieren und testen. Man muss ja nichts veröffentlichen. Das macht die Ganze Sache ja auch spannend.
Nur zu sagen: "Eine Strat zieht man bei 1,8 kHz hoch, dann klingt das geil." geht eben nicht.
Meine 2ct
Ugorr
 
Schnabelrock":25s34hin schrieb:
Hm, tja, es gibt so viele bescheidene Gitarrensounds ... welcher von denen verwandelt sich denn im Mix in einen tollen :|

Wenn Du darauf die Antwort hast, hast Du morgen die Weltherrschafft in der Tasche ;-)

Aber das für mich beste Beispiel ist immer der Gitarrensound von Muse. Wenn der Sound als Preset für irgendeinen Modeler käme - kein Mensch würde das Ding kaufen. Aber im Zusammenspiel mit dem Rest funktioniert er hervorragend!

Ach so, und übrigends: Vielen Dank, p! Schön geschrieben.
 

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