Hi P
Ich weiss, hier geht es hauptsächlich um Höreindruck, ich finde wenn man schon "Modelling-Algos" erwähnt, müsste man auch noch das Thema "Faltung" kurz anreissen. Sonst finde ich Deine Beiträge hier wirklich klasse!
Ein Faltungshall ist kein Modelinghall, der Hall wird nicht künstlich errechnet, er wird gesampelt. Ganz egal ob die Quelle künstlicher oder natürlicher Herkunft ist....
Ähnlich wie beim Samplen analoger Filterverläufe (Lautsprecher-Frequenzübertragungskurven), braucht das Faltungshallprinzip eine Impulsantwort. Diese wird mittels eines Sinussweep (gleichmässiger Signalanstieg eines Sinustons von tiefen bis hohen Frequenzen) in den natürlichen oder künstlichen Raum geschickt, die jeweilige Nachhallantwort wird aufgezeichnet und ausgewertet.
Das Ergebnis ist ein realistisches Verhalten von Erstreflektionen und Nachhall über die gesamte hörtechnische Frequenz-Bandbreite hinweg, ein durchaus vergleichbares Resultat mit dem Original....
Nun ja, beim Samplen künstlich erzeugter Hallräume wie zb. den Algos aus den erwähnten L224 und 480er Lexicons, REV7, EMT140, einem Federhall oder der "Weltraumheizung" EMT250 ist das Resultat dem Original durchaus ebenbürdig, bei Impulsantworten natürlicher Räume, spielen die Mikrofonpositionen sowohl auch die Positionen der Schallquellen eine überaus wichtige Rolle. Hier spricht man in der Regel von "Idealpositionen" wobei bekanntlich jeder Mensch anders empfinden würde.....geht hier auch viel zu weit. Mir war nur dieser Unterschied wichtig zu erklären, dass auch das Sampling keineswegs natürliche Hallräume "ersetzen" kann.
Faltungshall zu berechnen, braucht immense Rechenleistung, die heute dank modernen CPUs "bezahlbar" geworden ist.
Gruss
Paco