Pickup Beratung, oder die Qual der Wahl

Raptor

Power-User
15 Mai 2006
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Heinsberg
Moin zusammen,

ich besitze schon seit geraumer Zeit (unter anderem) 2 Charvel Gitarren, die serienmäßig eigentlich folgendermaßen bestückt wären:

Die erste ist eine "Charvel USA San Dimas Style 1, Limited Flame":
- Bridge: Seymour Duncan TB-4
- Neck: Seymour Duncan SH-1

Die andere ist eine "Charvel Pro Mod Warren DeMartini Signature Snake":
- Bridge: Seymour Duncan Custom Warren DeMartini
- Neck: Seymour Duncan SSL-4

Jetzt wurde von den Vorbesitzern allerdings an den Klampfen rumgebastelt:
- Bei der Flames wurde der Bridge Pickup gegen einen EVH Wolfang getauscht, und der Neck Pickup gegen einen Suhr SSV
- Bei der Snake wurde der Bridge Pickup gegen einen Seymour Duncan TB-6 getauscht

Aufgrund der Tatsache dass die Bridge Pickups in beiden Fällen Zebra-Optik haben, was so optisch überhaupt nicht zu den Gitarren passt, bin ich derzeit am überlegen hier mal wieder den Serien-Zustand herzustellen oder zumindest einheitlich schwarze PUs einzubauen.

Ich hab mich allerdings bisher nie mit dem Thema wirklich beschäftigt, und bin völlig überfordert aufgrund der Masse an Möglichkeiten.
- Waren die Änderungen die da gemacht wurden irgendwie sinnvoll? Also ist beispielsweise ein EVH Wolfang tatsächlich nicht nur subjektiv besser als der originale TB-4? Oder der Suhr SSV besser als der SD SH-1?
- Bringt es irgendwie was Sets von einem Hersteller zu verbauen, anstelle ein Mix?
- Ich hab hier noch einen DiMarzio DP-100 Super Distortion rumliegen. Wäre der ein guter Ersatz für den Wolfgang oder TB-6?

Mein Ziel ist auf jeden Fall ein klassischer 80s Hard-Rock Sound. Also kein Jazz, keine Top 40 Cover-Musik, und auch kein böses High-Gain Metal Gebrutzel.

Irgendwelche Pickup-Experten hier die mir bei der Suche helfen können? :-D
 
Hi,

also soo viel hilfreiches kann ich jetzt nicht berichten, außer dass der TB-4 (die Trembuckerversion des SH-4 Jeff Beck) eine ziemliche Mittenschleuder ist.
Das muss nicht schlecht sein, aber bei diesem Pickup kann ich mir vorstellen warum er dann ersetzt wurde.
Den EVH kenne ich jetzt nicht direkt - denke aber mal da er ja in der Van Halen Gitarre verbaut wird, sollte der schon etwas knackiger abgestimmt sein. Für 80s eigentlich ziemlich richtig!
Der SSV am Hals (ich kenne den nur am Steg), ist ein etwas leicht mehr angehauchter, der dynamischer PAF-Stile-Pickup. Für mich klingt das in der Gitarre nach einem stimmigen Set, auch wenn es unterschiedliche Fabrikate sind. Stört dich da denn noch was, außer dem Zebra??

Den Warren deMartini Pickup kenne ich überhaupt nicht.
Den SH-6 (TB steht auch hier wieder für den breiteren Trembucker) hatte ich mal in einer Ibanez. Zerrte gut aber mit mehr Balance als der SH-4 - alles in allem aber auch ein wenig nichtssagend.

Der Super Distortion ist halt DER Iron Maiden Pickup der Früh-80er Maiden-Scheiben.
Dave Murray ist dann aber in den 90ern auf den SH-4 gewechselt :banana:
Wie du siehst irgendwie tun die sich alle nicht viel.
In den 80ern hieß es halt immer schön viele Mitten im Pickup um die Marshalls zu kitzeln.
 
Der Super Distortion ist ein derartiger Klassiker, dass es sich lohnt, den einfach mal zu probieren. Das wäre ein guter Pickup für "klassischen Hardrock", wenn man das so allgemein sagen kann. Der wurde jedenfalls viel verwendet als Hardrock überhaupt anfing.

Das TB-4 (bzw. SH-4) ist auch so ein (etwas später hinzugekommener) Klassiker und nicht umsonst modern-rockig und beliebt aber ich selber finde den irgendwie .... mmmhm... ich kann mich schnell satthören an dem.

(Das ist natürlich etwas überspitzt, ein Pickup alleine macht ja nicht den Gesamtsound aus. Aber so als Tendenz.)

Man kann verschiedene Fabrikate mischen, das ist egal. Nur Abweichungen in den Farbcodes oder Phasen machen es vielleicht nötig, da was nachträglich umzulöten wenn es in Phase oder Orientierung nicht passt. Aber alles geht mit allem. Manche Pickups überfahren andere klanglich aber das ist keine Frage des Fabrikats sondern Klang und Output.

Ansonsten finde ich es schwer, dir zu helfen, weil ... man sucht so dein Posting ab nach Kriterien was jetzt stört oder später anders sein soll und findet nur, dass es schwarz sein soll und die vage Frage nach einem nicht definiertem "besser".

Das macht helfen schwer.
 
Hallo,

naja, ich hab das so verstanden, dass die Farbe der Pickups gerade stört. Soll halt schwarz sein.

Hätte ich das Problem, würde ich exakt die gleichen Pickups, wie sie in der Gitarre sind, eben schwarz kaufen. Gebraucht. Dann umbauen und die Zebras verticken.

Mit Glück ist das finanziell ein Nullsummenspiel, vielleicht gar ein Gewinn. Und klanglich bleibt alles beim alten.

Gruß

erniecaster
 
groby schrieb:
Ansonsten finde ich es schwer, dir zu helfen, weil ... man sucht so dein Posting ab nach Kriterien was jetzt stört oder später anders sein soll und findet nur, dass es schwarz sein soll und die vage Frage nach einem nicht definiertem "besser".
Ja, im Prinzip hast du ja auch Recht. Außer der Farbe "stört" mich da jetzt auch nix wirklich massiv dran. Mangels Wissen stell ich mir eben nur die Frage warum da überhaupt an beiden Gitarren mal rumgetauscht wurde, und ob es anderweitig nicht besser klingen könnte. Mir fehlt halt ein Vergleich oder Erfahrung mit dem Thema ...
 
Raptor schrieb:
...Außer der Farbe "stört" mich da jetzt auch nix wirklich massiv dran. Mangels Wissen stell ich mir eben nur die Frage warum da überhaupt an beiden Gitarren mal rumgetauscht wurde, und ob es anderweitig nicht besser klingen könnte. Mir fehlt halt ein Vergleich oder Erfahrung mit dem Thema ...

Genau aus dem Grund hat dein Vorgänger getauscht!

:lol:
 
michabekman schrieb:
Der Super Distortion ist halt DER Iron Maiden Pickup der Früh-80er Maiden-Scheiben.

Eigentlich ist der Super-Distortion DER KISS Pickup (Ace Frehley).

Ace Frehley von Kiss benutzt DiMarzio seit 1974

Gruß
 
Die Seymour Duncans (TB-4 etc.) sind für Rock/Hard Rock immer eine sehr gute Wahl - gerade die Combi mit Erle Body ist beliebt und stimmig.
EVHs habe ich in meiner Peavey Wolfgang und die klingen in meinen Ohren noch etwas mittenlastiger und haben mehr Biss.
Kann aber jetzt auch an der Gitarre liegen - einen A/B Vergleich habe ich da nicht gemacht.

Einen Pick-Ups Vergleich habe ich allerdings mit meiner Tom Anderson hinter mich gebracht. Hier habe ich TB-4 mit EMGs und die originalen Andersons VH/H2 verglichen und man höre und staune, der Sound hat sich nur unwesentlich verändert. Primär war ein Output/Dynamik Unterschied erkennbar (v.a. bei den Single Coils), sprich der Ton/Klang war zwar immer sehr sehr ähnlich, aber er sprang unterschiedlich schnell an und und war einmal etwas dynamischer und einmal weniger....der Klangcharakter blieb jedoch immer sehr ähnlich.....
Für mich ergab sich daraus das Fazit......die Pick Ups sind nicht das maßgebliche Soundbestimmungselement. Die Gitarre hat ihren Grundklang und der wird durch die Pick Ups verstärkt und verfeinert. Ich habe mich bei der Tom Anderson für die originalen Pick Ups entschieden, das war für mich am stimmigsten. Ich tendier generell zum Original. Auch bei meiner neuen Fender Custom Shop gäbe es sicher eine Vielzahl anderer Lösungen mit High End Kloppmans/Ambers und wie sie alle heißen..... doch was solls, die Gitarre ist stimmig wie sie ist, also besser so lassen.....in dem Preissegment hat man sich definitiv auf Seiten der Hersteller Gedanken gemacht.

Also, versprich dir nicht zu viel von einem Tausch. Erwarte nicht ein objektiv "besser" - das gibt es nicht.
Gerade im Segement "High Gain" wird die hör- und spürbare Differenz nicht allzu groß sein.

Hab ich schon mal gesagt, dass für mich das maßgebliche Glied in der Soundkette die Box ist...? Ich denke ja...;-)
Alles was man vorne hineinschickt kann da am Ende wunderbar zerstört warden...;-)
 

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