Presets im Modeller in der Lautstärke angleichen?

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Anonymous

Guest
Guten Abend!

Aktuell habe ich drei unterschiedliche Modeller im Besitz. Ich verwende den POD HD 300 für unterwegs, ein Rocktron Chameleon und ein Axe FX 2 für die Aufnahmen daheim.

Mit allen Geräten habe ich das gleiche "Problem". Ich programmiere z.B. einen Sound beim HD 300 bei Zimmerlautstärke abwechselnd mit Studio Monitoren (Adam) und einem Fishman Akustikverstärker, direkt in die Endstufe. Sounds, die ohne große Kompression auskommen müssen / sollten, unterscheiden sich später natürlich von verzerrten oder stark mittig EQten Presets, also passt man das Mastervolumen etc. leicht an. Für diese eine Lautstärke passt nun der Ausgangspegel aller Presets, kleinere Sprünge von +-2 dB finde ich verschmerzbar und gerade beim Wechsel auf einen verzerrten Sound ist das kleine bisschen mehr Schub auch hilfreich und gewollt. Wenn ich nun jedoch die Abhörbedingungen ändere, die Abhören leiser stelle oder im Proberaum die PA benutze, sind die vorher abgestimmten Presets wieder "irgendwie".

Das Axe FX 2 und das Rocktron sind hier weniger betroffen, haben jedoch auch gut geeignete Effekte und I / O Einstellungen verfügbar um das mehr in den Griff zu bekommen. Beim Line 6 möchte ich jedoch äußerst ungern einen der drei Stompboxeffekte für Kompression / Limiterfunktionen einsetzen müssen.

Wie passt ihr die Presetlautstärken an wechselnde Abhörbedingungen an?
 
Ich weiss nicht ob ich Dein Problem richtig verstanden habe, aber ich programmiere Sounds nie in Zimmerlautstärke, sondern immer in Probe-/Gig-Lautstärke zu einem Playback aus dem CD-Player, welches auch ungefähr in Probelautstärke läuft. Nur so kann ich hören, ob sich die Gitarre in der Band durchsetzen wird und vermeide so alle Arten von "Badewannen-Sounds".

Ralf
 
Hallo Ralf,

der Sound selbst ist nicht das Problem, die setzen sich gut durch / fügen sich gut ein. Ich muss eher mit Pegelschwankungen je nach Preset kämpfen was aktuell so aussieht:

Preset A = Blackface Clean + RAT, Tremolo, Delay, leichter Hall

Preset B = AC 30 Crunch + Trebleboost, Vibrato, Delay

Preset C = Plexi Crunch + Fuzz Face, Phaser, Delay

Preset D = Supro Fuzz + Octave Fuzz, Vibrato, Delay, leichter Hall

Ich wechsel die Presets immer nach dem Song da ich mithilfe der simulierten Bodentreter, Volumenpoti und Pickupschalter schon sehr gut zurechtkomme. Zuhause sind die Presets aufsteigend lauter (Preset A ist z.B. mit Preset B gleichauf, Preset C ist leicht lauter als B und Preset D ist am lautesten). An so mancher PA ist dann z.B. Preset B leicht lauter als C etc. Ich muss dann in dem Fall am Gesamtoutput ganz leicht nachregeln um die Levelverhältnisse beizubehalten.

Ich programmiere die Sounds absichtlich in geringer Lautstärke, was leise schon richtig gut klingt funktioniert laut sehr oft genauso gut (natürlich gehe ich im Vorfeld immer von höherer Basslastigkeit etc. aus). Die Presets gefallen mir vom Sound dann später genauso gut, ich habe nur das nachregeln nach jedem Song satt.
 
Hallo,

ich programmiere meine Sounds im HD500 über den DT25 zu Hause.
Mit der Band wird dann ggf nachjustiert. Kommt aber selten vor, da ich ganz gut einschätzen kann, was in der Band funzt, und was nicht.
Live nehme ich das Rig via DI-Out vom DT25 ab.

Die von Dir beschriebenen Pegelunterschiede kann ich nicht nachvollziehen:
Wenn das einmal im Bandkontext vorkommt justiert man nach, speichert, und alles ist für lange Zeit gut.
Unterschiede an verschiedenen PAs können doch nur dann auftreten, wenn diese "nicht flat ist" und bestimmte Frequenzbereiche (die evtl. auch in Deinem Preset sehr dominant sind) fies boostet. So könnte ich mir die entstehenden Pegelunterschiede erklären: Eher darin, dass die PA nicht "glattgezogen" wurde und vom Grundsound schon extrem färbend ist.

Ach so: Ich benutze auch verschiedene Ampmodells, meistens aber JTM45, JCM800, Divided by 13 und Gibtone. Den Vox nie.
 
Moin.
Nutzt Du den Softwareeditor(beim HD300)? Mir ist so, das man dort Mastereinstellungen vornehmen kann. Ich kann mich leider nicht mehr so genau erinnern. Habe aber schon Presets ohne große Pegelsprünge prgrammiert.
Meine grundsätzliche Vorgehensweise beim Programmieren(egal welches Gerät - geht so auch bei analaogem Kram):
der maximale Leadsound(lauteste Sound) wird programmiert.
alle anderen Sounds sind entweder gleich laut oder leiser.
beim Soundcheck wird der lauteste Sound am Pult gepegelt und der Normalsound nochmal angetestet. Im Idealfall ist der Pegelsprung dort nicht zu groß bzw so das der Tonmann beim Solo nicht groß nachregeln braucht.
Zu Hause kann man das auch mit einer DAW kontrollieren. Pegel bei Maximaler Lautstärke(inkl heftigen Anschlag der Saiten) ins Clipping fahren udn dann 6-8 dB zurückregeln. Eben um unter 0dB zu bleiben und digitales Clipping zu vermeiden. Gut wäre das mit jemandem an der DAW zu machen, so kannst Du Dich auf das Spielen beschränken und man hat noch ein 2. Paar Ohren zur Kontrolle.
Natürlich sollte man dann auch die gleichen Ausgänge Live nutzen. Speziell beim HD ist hinten der kleine Mastervolumenregler, falls der Tonmann mehr oder weniger Signal von Dir braucht.
Sehr sinnvoll ist übrigens eine Probe mit der Band zum einstellen der Pegel. Man hört dann im Zusammenhang einfach besser als solo zu Hause ob sich die Sound gut durchsetzen und nicht in andere Frequenzbereiche der Kollegen einstreuen. Ausserdem spielen die meisten Live etwas heftiger als gemütlich zu Hause auf dem Gitarrensessel.
Gruß
Ugorr
 
Hi,

so, wie ich das Problem von mir kenne, hat das einfach mit der Wahrnehmung verschiedener Frequenzen bei unterschiedlichen Lautstärken zu tun.

Beispielsweise Clean/Zerre.

Viele Leute stellen ihren Clean Sound etwas mittenärmer ein, während im Zerrbetrieb auch tendenziell der Mittenbereich eh stärker betont ist, da zu viel Bass matscht und man in Höhen eventuell nicht zuviel "Bratz" haben will.

Dadurch ergibt sich, dass "Clean" leiser wirkt als "Verzerrt". Bei zunehmender Lautstärke wird der Effekt noch verstärkt. Abhilfe schafft nur, Presets sowohl für Heimgebrauch als auch für Bühnenpegel festzulegen.


Ich programmiere die Sounds absichtlich in geringer Lautstärke, was leise schon richtig gut klingt funktioniert laut sehr oft genauso gut (natürlich gehe ich im Vorfeld immer von höherer Basslastigkeit etc. aus). Die Presets gefallen mir vom Sound dann später genauso gut, ich habe nur das nachregeln nach jedem Song satt.

In diesem Zusammenhang ist dieses Zitat interessant, weil es dem Ergebnis widerspricht. Wenn es funktionieren würde, müsste es ja hinhauen. Überdenke das doch nochmal. Meine Erfahrung und Wahrnehmung sagt da etwas anderes.

Die Wahrnehmung des Basses (ebenso der Höhen) bleibt unbestritten! Aber der Mittenbereich ist halt der empfindlichste...dort nehmen wir , schon evolutionsbedingt, die meisten Informationen wahr und sie wirken einfach lauter...

Ich finde Ugorrs Ansatz ziemlich gut. Wenn man sich mit einem Db-Messgerät und den verschiedenen Presets auseinandersetzt , sollte das einen objektiven Eindruck geben.
 
Also ich programmiere meist auch bei Zimmerlautstärke, passe dann im Proberaum bei ordentlicher Lautstärke die Pegel an und widerstehe im Folgenden der erneuten Korrektur bei Zimmerlautstärke. Da sind dann die Verhältnisse nicht ganz optimal, aber wenn das stört, braucht's m.M.n. ein 2. Set Presets. Bei mir geht's so ... :cool:
 
Hallo Jungs, danke für eure Antworten!

Ich selbst habe als Tontechniker gearbeitet, die Ohrenphänomene sind mir bekannt. Lese ich mir eure Antworten durch, macht ihr das Feinabstimmen genau wie ich. Sollte eine PA mal einen gewissen Sound (oder Teile des Frequenzspektrums) mehr betonen und ein einzelner Sound lauter sein, ändert und speichert ihr das Preset, das mache ich ja aktuell auch. Zuhause schau ich auch auf die Meter / Spuren in Reaper wie stark sich die Pegel unterscheiden (Presets bzw. einzelner Sound + Verzerrer), live bzw. bei einer Probe habe ich diese Möglichkeit jedoch nicht und muss mich auf den PA Sound bzw. auf das Monitoring verlassen. Aktuell habe ich für 5 unterschiedliche Locations die Presets in angepasster Version eingespeichert, wenn ich jetzt noch eine zweite Gitarre mitnehmen wollte, müsste ich gerade nochmal 5 Sets speichern.

Ich denke hier muss es jedoch eine Alternative geben. Wenn ich einen Song mastere, dann merze ich ja auch die ganz krassen Unterschiede verschiedener Abhörbedingungen aus. Beim Axe FX 2 und dem Rocktrongerät ist das auch vergleichsweise sehr leicht, ein Limiter und (Multi Band-) Kompressor stehen hier ja jederzeit zur Verfügung, tiefgehendes EQing ist auch möglich. Wie gesagt, ich möchte einfach nicht bei den Presets den Verzerrer gegen einen Kompressor tauschen müssen.
 
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