A
Anonymous
Guest
Hallo zusammen,
seid Ihr auf der Suche nach einem guten Gitarrensound für Euere Demos und Produktionen. Als erfahrene Homerecorder oder gar Profis wollt Ihr Euere Nachbarn & Ohren schonen und trotzdem amtliche Gitarrensounds auf Band oder in den Wandler kriegen.
Na dann willkommen im Club.
Da wären zunächst einmal diese ganzen Modeller wie Line 6 Pod oder Guitar RIG etc. - schöne Tools die durchaus ihre Daseinsberechtigung haben, aber eben nicht wirklich nach Röhrenamp klingen.
Lasst Euch eins sagen - ich habe sie fast alle gehabt, aber sie konnten mir nicht das geben was ich wollte - nämlich einen echten Röhrenamp über eine echte Box mit einem echten SM-57 oder Bändchenmikro abgenommen.
Auf meiner Suche nach einer akzeptablen Lösung stolperte ich beim Großen T. über diese Randall 12C Isobox und blieb hängen. Dies ist eine geschlossene Box – Größe ca. 65*43*43cm - mit verschließbarer Haube, einen Schwanenhals Mikrohalter und einem 12“ Celestion Vintage 30 Speaker, das ganze schön Wertig mit Teppich überzogen und je einem Anschluss für den Amp und das Mikro. Im Netz gab es viele Pros und Cons, so dass ich trotzdem den Schritt wagte und mir eine hingestellt habe. Auch gibt es Alternative Hersteller und viel DIYS Anleitungen – sie folgen aber alle demselben Prinzip: Lautsprecher in eine komplett geschlossenen Box.
Also geordert, ausgepackt und angeschlossen - Impendanz und Leistung passen zu meinem Fender DeVille. Der erste Eindruck war ernüchternd - das Ding ist LAUT !!! Zwar bei weitem nicht so laut wie der Amp und seinen eingebauten 4*10“ Jensen - identischen Volumesettings vorausgesetzt, aber für ein entspanntes Arbeiten im Schlaf-, Wohn- oder Sonstwomietwohnungsbereich weniger geeignet.
Bei moderaten Ampeinstellungen - ca. 1/4 des Mastervolumen - ist das Ding in etwa so laut wie meine 8" Monitorboxen wenn ich sinnvoll laut abhöre, also Küchenradio auf vollanschlag. Alles darüber hinaus wird unsozial - besonders tiefe Frequenzen strömen störend aus.
Dafür war der Sound den ich über das SM-57 im inneren abnahm absolut überzeugend. Ein sehr direkter, authentischer Röhrensound - Welten besser als jede digitale Emulation. Der Sound wird durch Vorgeschaltete Effekte, den Amp, das Mikro und die Position des Mikrofons bestimmt und es klingt absolut amtlich und - vor allem - Echt.
Viele bemängeln den unausgewogenen oder "boxigen" Sound. Das stimmt schon, der Sound ist eigen - aber jede Box, ob geschlossen oder offen, ein oder mehrere Speaker - hat einen eigenen Sound. Das möchte ich nicht werten, denn jeder hat seine eigenen Vorstellungen und alle Bauformen haben ihre Daseinsberechtigung. Für meine Zwecke – gitarrenorientierte (akustisch&elektrisch) Indie/Alternative/Pop Musik – bekomme ich brauchbare Grundsounds, die ich in Logic mal mehr, mal weniger nachbearbeite. Für fehlende Rauminformation nehme ich einen schönen Faltungshall nach dem EQing und habe plötzlich einen Amp der in einem natürlichen Raum steht und cool klingt.
Klar ist nicht alles Sonnenschein. Da wäre zunächst einmal die doch erhebliche Laustärke – die ich mit einer größeren Isobox für die Randall in den Griff bekommen habe. MDF Platten aus dem Baumarkt, Noppenschaum zum auskleiden, Silikon zum Dichten und schon ist die Lärmbelastung minimiert und erträglich (nicht beseitigt).
Auch ist die Soundvielfalt im vergleich zu etwa Guitar RIG limitiert – aber ich kann gezielt echte Bodeneffekte (z.B. Wah, OD Pedale, Fuzz) verwenden, verschiedene Amttypen probieren oder mit dem Mikro experimentieren. Im Grunde ist dies aber keine Einschränkung – sie zwingt einen nur das Maximum aus dem vorhandenen Equipment rauszuholen. So wie es früher einmal war ;-).
Ebenso ist die Akustik innerhalb des Randall sehr unausgewogen – was man aber durch pimpen mit dämpfenden und streuenden Werkstoffen und einer sinnvollen Platzierung des Materials hinkriegen kann. So habe ich im unteren Teil der Box kleine Kissen und Dämmwolle für Boxen installiert, im oberen Bereich Noppenschaum mit 5 und 7cm Noppenlänge. Dies dämpft und macht den Sound etwas homogener – den Rest erledigt ein guter EQ.
Meine Empfehlung: Wer einen guten Amp besitzt und diesen innerhalb seiner eigenen 4 Wände abnehmen will und nicht den Luxus eines freistehend EFH hat, sollte sich mal mit dem Thema Isobox beschäftigen – egal ob Randall oder Eigenbau. Es ist eine echte Alternative. Nicht ganz die Qualität eines wertigen Amps in einem schönen Studio abgenommen – aber für mich deutlich näher am Ideal als jeder Ampmodeller.
Euer SoulBeat
PS: Klar verwende ich das Guitar RIG 3 weiter – aber jetzt weniger zur Emulation des gesamten Sounds. So nehme ich etwa gelegentlich die Boxensimulationen um meinen „echten“ Sound zu variieren. Seid kreativ …
seid Ihr auf der Suche nach einem guten Gitarrensound für Euere Demos und Produktionen. Als erfahrene Homerecorder oder gar Profis wollt Ihr Euere Nachbarn & Ohren schonen und trotzdem amtliche Gitarrensounds auf Band oder in den Wandler kriegen.
Na dann willkommen im Club.
Da wären zunächst einmal diese ganzen Modeller wie Line 6 Pod oder Guitar RIG etc. - schöne Tools die durchaus ihre Daseinsberechtigung haben, aber eben nicht wirklich nach Röhrenamp klingen.
Lasst Euch eins sagen - ich habe sie fast alle gehabt, aber sie konnten mir nicht das geben was ich wollte - nämlich einen echten Röhrenamp über eine echte Box mit einem echten SM-57 oder Bändchenmikro abgenommen.
Auf meiner Suche nach einer akzeptablen Lösung stolperte ich beim Großen T. über diese Randall 12C Isobox und blieb hängen. Dies ist eine geschlossene Box – Größe ca. 65*43*43cm - mit verschließbarer Haube, einen Schwanenhals Mikrohalter und einem 12“ Celestion Vintage 30 Speaker, das ganze schön Wertig mit Teppich überzogen und je einem Anschluss für den Amp und das Mikro. Im Netz gab es viele Pros und Cons, so dass ich trotzdem den Schritt wagte und mir eine hingestellt habe. Auch gibt es Alternative Hersteller und viel DIYS Anleitungen – sie folgen aber alle demselben Prinzip: Lautsprecher in eine komplett geschlossenen Box.
Also geordert, ausgepackt und angeschlossen - Impendanz und Leistung passen zu meinem Fender DeVille. Der erste Eindruck war ernüchternd - das Ding ist LAUT !!! Zwar bei weitem nicht so laut wie der Amp und seinen eingebauten 4*10“ Jensen - identischen Volumesettings vorausgesetzt, aber für ein entspanntes Arbeiten im Schlaf-, Wohn- oder Sonstwomietwohnungsbereich weniger geeignet.
Bei moderaten Ampeinstellungen - ca. 1/4 des Mastervolumen - ist das Ding in etwa so laut wie meine 8" Monitorboxen wenn ich sinnvoll laut abhöre, also Küchenradio auf vollanschlag. Alles darüber hinaus wird unsozial - besonders tiefe Frequenzen strömen störend aus.
Dafür war der Sound den ich über das SM-57 im inneren abnahm absolut überzeugend. Ein sehr direkter, authentischer Röhrensound - Welten besser als jede digitale Emulation. Der Sound wird durch Vorgeschaltete Effekte, den Amp, das Mikro und die Position des Mikrofons bestimmt und es klingt absolut amtlich und - vor allem - Echt.
Viele bemängeln den unausgewogenen oder "boxigen" Sound. Das stimmt schon, der Sound ist eigen - aber jede Box, ob geschlossen oder offen, ein oder mehrere Speaker - hat einen eigenen Sound. Das möchte ich nicht werten, denn jeder hat seine eigenen Vorstellungen und alle Bauformen haben ihre Daseinsberechtigung. Für meine Zwecke – gitarrenorientierte (akustisch&elektrisch) Indie/Alternative/Pop Musik – bekomme ich brauchbare Grundsounds, die ich in Logic mal mehr, mal weniger nachbearbeite. Für fehlende Rauminformation nehme ich einen schönen Faltungshall nach dem EQing und habe plötzlich einen Amp der in einem natürlichen Raum steht und cool klingt.
Klar ist nicht alles Sonnenschein. Da wäre zunächst einmal die doch erhebliche Laustärke – die ich mit einer größeren Isobox für die Randall in den Griff bekommen habe. MDF Platten aus dem Baumarkt, Noppenschaum zum auskleiden, Silikon zum Dichten und schon ist die Lärmbelastung minimiert und erträglich (nicht beseitigt).
Auch ist die Soundvielfalt im vergleich zu etwa Guitar RIG limitiert – aber ich kann gezielt echte Bodeneffekte (z.B. Wah, OD Pedale, Fuzz) verwenden, verschiedene Amttypen probieren oder mit dem Mikro experimentieren. Im Grunde ist dies aber keine Einschränkung – sie zwingt einen nur das Maximum aus dem vorhandenen Equipment rauszuholen. So wie es früher einmal war ;-).
Ebenso ist die Akustik innerhalb des Randall sehr unausgewogen – was man aber durch pimpen mit dämpfenden und streuenden Werkstoffen und einer sinnvollen Platzierung des Materials hinkriegen kann. So habe ich im unteren Teil der Box kleine Kissen und Dämmwolle für Boxen installiert, im oberen Bereich Noppenschaum mit 5 und 7cm Noppenlänge. Dies dämpft und macht den Sound etwas homogener – den Rest erledigt ein guter EQ.
Meine Empfehlung: Wer einen guten Amp besitzt und diesen innerhalb seiner eigenen 4 Wände abnehmen will und nicht den Luxus eines freistehend EFH hat, sollte sich mal mit dem Thema Isobox beschäftigen – egal ob Randall oder Eigenbau. Es ist eine echte Alternative. Nicht ganz die Qualität eines wertigen Amps in einem schönen Studio abgenommen – aber für mich deutlich näher am Ideal als jeder Ampmodeller.
Euer SoulBeat
PS: Klar verwende ich das Guitar RIG 3 weiter – aber jetzt weniger zur Emulation des gesamten Sounds. So nehme ich etwa gelegentlich die Boxensimulationen um meinen „echten“ Sound zu variieren. Seid kreativ …