Rectifier Transistor oder Röhre?

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Anonymous

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Hallo! Eine Frage an die Techniker und "Amp-Versteher" unter uns: ich habe mir einen Fender Showman Dual Reverb gekauft - siehe Bild - der freundliche Herr auf dem Foto ist der Techniker vom Musikgeschäft:

Fender-Showman-Reverb.jpg
.

Auf der Website http://www.ampwares.com/ffg/showman_reverb_sf.html steht unter Rectifier Solid State, also Transistor. Was ist denn eigentlich dieser Rectifier? Welchen Einfluß hat er auf den Klang? Und ist der - was auch immer "er" ist - bei allen Verstärkern mit Transistoren oder gibt es auch welche, wo der Rectifier "mit Röhren" ist. Ich formuliere das wahrscheinlich total falsch, aber ich weiß halt nicht, was ein oder der Rectifier ist. Kann mir jemand helfen?
 
Der "Rectifier" heisst zu Deutsch "Gleichrichter", dieser ist in deinem Verstärker dafür zuständig, dass aus dem Wechselstrom der Steckdose Gleichstrom "gemacht" wird.

Grundsätzlich gibt es das Bauteil in Halbleiter- und Röhrenbauweise, das hat aber erstmal nichts mit Unterschiedlichem klang zu tun.

Es gibt Verstärker, da macht sich eine Röhre mit so genanntem "SAG" bemerkbar. Da gibt das Netzteil "nach" und der Ton wird weicher.
Das funktioniert aber nur unter spezifischen Bedingungen, z.b. nicht mit Class-A Verstärkern.

Also grundsätzlich sagt der Rectifier recht wenig über den Ampsound aus, daher können auch Halbleiter an der richtigen Stelle gut klingen ;-)
Spiel mal nen Boogie Rectifier an, dort hast du einen Schalter der dich zwischen Röhre und Halbleiter wählen lässt, dort kannst du bestimmt rausfinden was für dich besser ist.

Grüße,
Swen
 
Mein Übersetzer vom Firefox sagt mir, dass Rectifier so viel wie Entzerrungsgerät heisst, das ist ja recht eindeutig, oder?
 
Entzerrungsgerät???

ENGLISCH - DEUTSCH
rectifier - der Berichtiger
rectifier [elec.] - der Gleichrichter
rectifier [elec.] - der Stromrichter

Das sollte jedes akzeptable Wörterbuch ausspucken.
 
Klasse. Dann weiß ich jetzt Bescheid. Danke :-)

Bierschinken":2sfodbwg schrieb:
Der "Rectifier" heisst zu Deutsch "Gleichrichter", dieser ist in deinem Verstärker dafür zuständig, dass aus dem Wechselstrom der Steckdose Gleichstrom "gemacht" wird.

Grundsätzlich gibt es das Bauteil in Halbleiter- und Röhrenbauweise, das hat aber erstmal nichts mit Unterschiedlichem klang zu tun.

Es gibt Verstärker, da macht sich eine Röhre mit so genanntem "SAG" bemerkbar. Da gibt das Netzteil "nach" und der Ton wird weicher.
Das funktioniert aber nur unter spezifischen Bedingungen, z.b. nicht mit Class-A Verstärkern.

Also grundsätzlich sagt der Rectifier recht wenig über den Ampsound aus, daher können auch Halbleiter an der richtigen Stelle gut klingen ;-)
Spiel mal nen Boogie Rectifier an, dort hast du einen Schalter der dich zwischen Röhre und Halbleiter wählen lässt, dort kannst du bestimmt rausfinden was für dich besser ist.

Grüße,
Swen
 
herr bierschinken,
daß röhrengleichrichter mit class-a-amps nicht zu hören sind, ist so aber nicht. ich verweise da mal hier hin :

http://www.guitarworld.de/forum/amptuni ... chter.html

ein sehr lohnender thread übrigens. ich lasse gerade meinen thd univalve (single-ended class a) mit einem röhrengleichrichter und umschaltfunktion zwischen dioden- und röhrengleichrichtung ausrüsten, dann werden wir´s ja sehen ;-)
gruß, johannes
hoffe, das klappt mit dem link...
 
Moin,
also dass das mit Class A Amps nicht funktionieren soll... aua - den Hinweis besser gleich wieder vergessen.

Also: Röhrengleichrichter - bei voll aufgerissenem Amp hat eine Gleichrichterröhre einen Spannungsabfall der je nach verwendeter Röhre so zwischen ca. 16 und 70Volt liegen kann.
Dieses "Einbrechen" ist auch an der Gitarre spürbar.
Der Ton pumpt, wird weicher, "atmet" und zerrt früher.
Bei einigen Amps hatte Leo maximalen Punch und Cleandruck bei möglichst hoher Lautstärke im Sinn und daher einen Diodengleichrichter eingesetzt.
Der Voltabfall bleibt aus, das Signal bekommt mehr Punch und wird in sich "härter" und der Amp lauter.
Damit Du einen Eindruck hast was "hart" bedeuten kann... da SRV einen
möglichst maximalen Punch aus seinen Vibroverb und Super Reverb Amps haben wollte sind in diesen Amps die beiden wichtigsten Cesar Diaz Modifikationen verbaut gewesen:
a) Tremolo aus dem Signalweg knipsen=30% mehr Ton, mehr Power - klingt erheblich besser
b) Gleichrichterröhre raus und durch Diodengleichrichter ersetzen.
Das Stevie nun sonderlich hart und harsch geklungen hätte kann man aber dann doch nicht sagen ;-)
Im Gegenzug... in meinem alten Super Reverb ist ein Tube-Recti drin und es klingt dennoch nach Stevie wenn es muss.

Alternative gerade bei sehr heiß laufenden Amps: Weber Copper Cap.
Dieser Gleichrichter simuliert den Vdrop der Röhre, aber belastet das Netzteil nicht.
z.B Fender Tweed Deluxe Amps laufen so erheblich kühler da einfach das Netzteil gut 15Watt weniger zu leifern hat.
Dennoch haben die CC´s aber nach wie vor den "Sag" der Gleichrichterröhre.
Zusammenfassend: Willst Du einem eher schlappen Amp zu etwas mehr HEadroom verhelfen: Diodengleichrichtung
Ist immer ein Tipp z.B. für den Deluxe Reverb, den Tweed Deluxe und sowas.
Brachiale Monster-Riffs im dropped Irgendwas mit einem Recti: Diode

Ach ja.... wenn Dein Amp wie hier nun von Werk aus Diodengleichrichtung hat kannst Du auch nicht einfach so auf Röhre umstecken, da Dir das filament Power an den Sockeln fehlt.
Andersherum geht sehr wohl, also Röhre raus und Diode rein.

Verwirrt genug jetzt ;-))))

Grüße
MIKE
 
super tip mit dem weber copper cap - wieder was gelernt!
lasse ich einbauen, wenn der univalve wirklich nicht die zusätzliche stromversorgung am netzteil hat. ich bin aber noch zuversichtlich, weil der amp sonst sehr großzügig designt ist. mal sehn.
 
Mahlzeit,

sicher "geht" Class-A + Röhrenrecti, aber der Effekt im Vergleich zu einer Class-AB Endstufe ist deutlich kleiner aufgrund des nahezu konstanten Stromes. Das ist der "SAG"-Effekt.

Was sicherlich der Fall ist, ist der dass der 1/1 Vergleich Röhe/Transe eine höhere Ua bei Transe zeigt und daher das ganze "härter" scheint.
Das hat aber weniger mit der Bauteilart selber als vielmehr mit der Anodenspannung zu tun. Wenn ich da ne niedrigere Anodenspannung verwende kann die Röhre genauso "hart" klingen wie die Transe.

Grüße,
Swen
 

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